Ich glaube daran das der Westen früher oder später sowohl im eigenen Interesse, wie auch im Interesse aller vernünftigen Menschen des Nahen Ostens hätte eingreifen müssen. <br>Besser früher als später. <br>Stell Dir vor, man hätte gewartet bis Saddam Hussein stirbt, denn das er gestürzt worden wäre glaube ich nicht. <br>Was hätte das bedeutet?<br>Wäre das Embargo geblieben, dann wäre der Irak immer weiter wirtschaftlich zurückgefallen und in Instabilität versetzt worden.<br>Und für den Ölhandel wäre das Problem, dass der Irak kaum Öl exportieren würde wenn es weiter nur dieses "food for oil" Programm gegeben hätte.<br>Hätte man aber das Embargo aufgehoben, dann hätte man fast automatisch damit rechnen müssen, das Saddam wieder aufrüstet.<br>Warum ist das so ein Problem? Dir ist vielleicht aufgefallen, das der Ölpreis in den letzten Tagen gesunken ist, aber das ist nicht der Grund warum die USA eingreifen...<br>Das die USA gerade jetzt handeln, dass hängt AUCH (nicht nur) mit dem 11.9. zusammen.<br>Sie haben damals ENDLICH erkannt was die Entwicklung in Saudi-Arabien bedeuten kann. <br>Ich hab ja schon einmal gesagt, wie problematisch es ist, wenn in Saudi-Arabien die Islamisten an die Macht kämen (bzw. sind sie es faktisch schon, nur noch nicht die extremsten Fanatiker). Dort dann einzugreifen wäre noch viel problematischer, weil Saudi Arabien den Fehler des Irak (Kuwait/MVW) nicht begangen hat, und sich die heiligen Stätten des Islams im Land befinden.<br>Wenn die Islamisten an die Macht kämen, und das Erdöl ausspielen würden, wären den USA und dem gesamten Westen die Hände gebunden, zumal der Irak ja noch unter Embargo stehen würde, und seine Produktion das nicht ausgleichen könnte. <br>Das könnte eine schlimmere Krise geben wie in den 70ern mit dem Ölschock. <br>Wenn aber die Ölreserven des Irak frei zugänglich sind, können es sich die USA auch eher leisten Saudi Arabien ENDLICH nicht mehr mit Samthandschuhen anzufassen, weil das eine Rückversicherung darstellt.<br><br>Und die Terrorverbindungen sind leider nun einmal auch eine Realität.<br>Saudi Arabien, Lybien, der Iran und der Irak sind nun einmal die primär verantwortlichen für weltweite Islamistenpropaganda und Terror.<br>Der Irak zahlt zum Beispiel Prämien an Familien von Selbstmordattentätern aus Palästina, und das ist nur ein Teil der Verstrickungen, die bisher aufgedeckt wurden.<br>Diese Regimes müssen unter Kontrolle gebracht werden, will man den Zufluß von Geld und fanatischen Missionaren in alle Welt unter Kontrolle bringen.<br>Gleichzeitig ist es aber für die Weltwirtschaft wichtig den Ölfluß zu garantieren.<br>Mit einem pro-westlichen laizistischen Regime im Irak, löst man (bei Erfolg) gleich mehrere dieser Probleme auf einmal, und kann gleichzeitig auch noch beweisen das es den Arabern unter so einem Regime nicht schlechter gehen muß.<br><br>Die entscheidende Frage dabei ist, kommt es zu einem Partisanenkrieg. Das ist die alles entscheidende Frage, weil ein erfolgreiches Staatsmodell und eine "freundlich/humane" westliche Verwaltung werden wohl nur dann gut etabliert werden können, wenn sich Terrorismus und Partisanenunwesen im Irak unter Kontrolle bringen lassen.<br><br>Aber die Alternative wäre nur blöd zuzusehen wie der Irak immer instabiler wird, und man am Ende nicht wüßte was nach Saddam kommt, während gleichzeitig in Saudi Arabien die Islamisten an die Macht kommen.<br>Und ein Friede in Palästina wird auch schwer möglich sein, wenn man die, die primär Einfluß auf die islamistischen Extremisten nehmen, nicht unter Druck setzen kann. Da würde es auch nichts nützen wenn man Israel überzeugen würde kompromißbereit zu sein. Erst wenn diese Terror-Verbindungen bearbeitet werden, sehe ich Hoffnung.<br>Der ungelöste Palästinakonflikt ist in der islamischen Welt in etwa von der gleichen Bedeutung wie die Versailler Verträge für Deutschland nach dem 1. Wk. Solange dieses Problem nicht gelöst ist, werden die Islamisten auch Zulauf erhalten in einem Ausmaß das sonst nicht möglich wäre.<br><br>Endlich hat gestern auch ein amerikanischer Journalist das ausgesprochen worin ich die Aufgabe dieser Operation sehe:<br>"Die Spielregeln des Nahen Ostens zu verändern, und dabei mit vollem Risiko versuchen die wichtigsten Probleme in den Griff zu bekommen."<br>Die Chance ist da, und sie ist größer als wenn man nichts täte. Jetzt muß man nur aufpassen das man sie nicht verspielt, und muß hoffen das es nicht zu massivem Partisanenunwesen kommt.
<br><br><!--EDIT|Thor77|März. 24 2003,13:11-->