1. Welche Überwachung stört mich?
- Mich stört der Kampf gegen das Bargeld, der weltweit in breitester Front ausgetragen wird. Keneth Rogoff, George Soros, der IWF, die EZB und etliche hunderte prominente Vertreter der Hochfinanz wollen das Bargeld killen. Angeblich wegen "Terrorbekämpfung" oder zur Vermeidung von "Steuerflucht". Gleichzeitig tut aber niemand was gegen Oasen wie Panama, die Kanalinseln, Luxemburg oder gewisse Teile der USA - und das Wissen ist seit Snowden/Panama-Papers/Lux-leaks bekannt. Das führt mich zu der Annahme, dass es letzlich nur darum geht, den gläsernen Bürger zu schaffen. Wenn wir nur noch mit EC-Karte bezahlen können ist
alles was wir tun offen. Hey der kauft ab und zu Rotwein und fetthaltiges Essen? BÄM Erhöhung der Krankenkassenbeiträge. Hey du willst deinem Sohnemann Taschengeld geben? BÄM geht nur übers Konto - Kinder verlieren jeglichen Begriff von Geld. Die Privatsphäre ist dann weg. Und wir können nichts tun um unser Geld zu retten sollten Banken durch ihre ekelhaften Spielchen mal wieder "gerettet" werden müssen, weil wir unser Geld ja nicht mehr abheben können. Ich gebe zu dass ist ein Punkt, der erst noch kommen könnte, aber der mit Abstand erschreckenste.
- Kameraüberwachung überall. Wie ist das mit der Unschuldsvermutung und dem Generalverdacht? Welchen Nutzen haben die Kameras?
- "Abhörskandale" wie durch die NSA. Betrifft nicht mich persönlich (vermute ich) aber z.B. unsere Industrie und damit indirekt doch wieder mich. Fakt ist: Niemand schnüffelt an unseren Daten aus Wohlwollen sondern immer aus malignen Intentionen.
- Abschaffungs des Bankgeheimnisses & Co. Dazu vielleicht folgender Artikel:
http://www.dasinvestment.com/bankgeheimn…-merkts/?page=1
- Eine Zensur der sozialen Netzwerke durch Privatorganisationen dank des neuen Netzwerkdurchsetzungsgesetzes.
2. Zum Euro
Ich will die Welt nicht retten mit meinem Kreuz am September. Habe ich nirgendwo geschrieben. Aber schön dass du mir diese Art von Weltsicht und Naivität unterstellst, denn das spricht Bände über dich selbst. Ich frage wiederholt: Fehlende Reflektion?
Der Euro ist eine Währung, nicht mehr und nicht weniger. Ob mein Geldschein Euro, Teuro, Taler, Mark oder sonstewas heißt, ist erstmal völlig unerheblich. Europa gab es vor dem Euro und Europa gibt es auch nach dem Euro, der allseits beliebte Satz "Scheitert der Euro dann scheitert Europa" ist eine Nebelkerze, und eine schlechte noch dazu. Und jetzt kommt das, was ich von der Idee des Euros halte:
Sehr viel. Eine gemeinsame Währung ist der letzte Schritt zum Erschaffen eines neuen Staates, den Vereinigten Staaten von Europa, was ich auch begrüßen würde. Allerdings setzt das einiges voraus: Eine gemeinsame Verfassung. Gemeinsame Außengrenzen. Schützen dieser Grenzen durch eine gemeinsame Armee. Danach jahrelanges bis jahrzehntelanges Zusammenwachsen der beteiligten Menschen. Und danach kann der Euro kommen.
Jetzt sage ich dir, was ich von der Umsetzung des Euros halte:
Nichts. Absolut nichts. Statt den langen Weg zu gehen und die Menschen mit Ideen zu überzeugen und dem ganzen die nötige Zeit zu geben (Amerika hat Jahrhunderte gebraucht bis es wirklich geeint war) wurde versucht, dem Kontinent per Gesetz vorzuschreiben, er möge doch zusammenwachsen. Und der Euro ist das Druckmittel bzw. das Schmiermittel zwischen den Völkern. Aktuell spaltet der Euro aber Europa in einem seit dem zweiten Weltkrieg nicht dagewesenem Maße.
Die Südschiene Europas ist komplett am Arsch durch Überschuldung, der Euro ist schlicht zu stark für diese Länder. Sie können nicht mehr abwerten und müssen so Schulden mit Schulden bezahlen, was durch die Nullzinspolitik ja easy going ist, Verlierer? Die normalen Bürger die dadurch schleichend enteignet werden. Die Industrie und Binnennachfrage durch die verordneten Sparmaßnahmen ist zusammengebrochen d.h. selbst wenn der Schuldenschnitt kommt so ist das Grundproblem des Euros ja nicht etwa gelöst sondern nur resettet. Der Euro
IST gescheitert.
Wenn morgen der Schuldenschnitt kommt und alle Staatsschulden Griechenlands; Italiens, Portugals und Frankreichs gelöscht werden, werden gleichzeitig auch Vermögen in selber Höhe gelöscht. Die Gläubiger sind vor allem deutsche Banken. Ergo haben wir eine Bankenpleitewelle wie 2008 nur hundertmal schlimmer. Bürger hier verlieren ihr Erspartes. Rentenversicherungen, Kapitallebensversicherungen, quasi alles was in Staatsanleihen mit CAC-Klausel geht (was nunmal 95% der Einlagen von Banken sind) ist auf 0. Damit ist aber nichts gelöst. Die Südländer haben ja weiterhin keine Industrie. Wettbewerbsfähigkeit ist eine Schimäre denn wenn die von Griechenland steigt muss zwangsläufig die von allen anderen Ländern schlechter werden, es macht ja nur Sinn das relativ zu sehen. Irgendein Land muss also
immer die Arschkarte zugeschoben bekommen. Interessant dazu die Ausführungen von Prof. Heiner Flassbeck, der ja in der Euro-Kommission drin saß und der das ganze gut beschreibt.
Du kannst es drehen und wenden wie du willst: Der Euro ist tot. Mario Draghi hat aber in einer Rede gesagt, es werde "alles was nötig ist getan werden" um den Euro zu retten. Das heißt eine völlige Enteignung der Bürger zu Gunsten der Banken Europas. Denn den Leuten in Europa (Achtung: NICHT Deutschland) geht es unfassbar dreckig. Jugendarbeitslosigkeit von 60% in Griechenland. Ich war vor 2 Monaten in Kroatien zu einer Hochzeit eingeladen, was meinst du, wo die Leute wohnen? Bei ihren Eltern. Kein Job. Kein Geld. Keine Perspektive. Gib mal in youtube "Draghi whatever it takes" ein. Da schlackern einem doch die Ohren. Das Pferd wird solage geritten bis die Bürger Europas völlig ausgelutscht sind und quasi kurz vor dem Hungertod stehen - dann protestiert auch keiner mehr, wenn Europa gewaltsam geeint wird. Ist das eine tolle Zukunft? Haben wir dann Zusammenhalt?
Also:
Ich will das Ende des Euros. Sofort. Meinetwegen auch per Dexit. Natürlich ist das ein fatales Signal aber was haben wir für eine Wahl? Wir können auf
ewig im Kreislauf von Schuldenschnitt - Verarmung der Bürger - Pleiten von Staaten - Schuldenschnitt bleiben, was noch viel fataler wäre, oder etwas Neues versuchen. Diskussionen über "ja aber dann wird doch niemals wieder jemand den Mut haben, einen Euro2.0 zu fordern" sind seit 2008 abgelaufen.
Das ist die Realität. Ob Merkel Europa retten will oder nicht spielt dabei überhaupt keine Rolle. Die EZB gibt den Ton an und die steht außerhalb jeglicher Kontrolle sämtlicher demokratischer Prinzipien. Die Mitarbeiter genießen Immunität - das sind BANKER verdammt nochmal. BANKER! Wieso haben die Immunität? Gleiches gilt für den ESM/ESF/ESFS.
Der Euro ist tot. Wir müssen da raus. So schnell es geht. Zum Wohle aller Menschen in Europa. Es wurde in der Geschichte dieses Planeten noch niemals eine Krise durch Gelddrucken gelöst, aber gerade jetzt soll es klappen?
(Die ganzen Gesetzesbrüche erwähne ich lieber erstmal gar nicht so richtig, sonst kommen einem ja die Tränen. Kleiner Hinweis: Die Transferunion ist
verboten (haben wir durch ESM), Staatenfinanzierung durch die EZB ist
verboten (haben wir durch die Anleihenkäfe der EZB, mittlerweile sogar von Privatunternehmen)- und die Sachen stehen da ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil die Gründer es Euros wussten, dass eine Union ansonsten auf Dauer nicht funktioniert - Recht haben sie)
3. Zum Rest was du geschrieben hast
Zwei Sätze von dir bringen es wunderbar auf den Punkt:
"Schau dir doch mal die Wahl O Mat Prozente an bei den ganzen Pappnasen hier? Keine Ahnung was ihr so angeklickt habt aber alleine an den Ergebnissen sieht man das ihr garnicht wisst er für was steht wenn man den sch.. dann hier liest"
Du bist echt ein Trottel. Es gibt halt Leute, die haben ein differenziertes Weltbild (die meisten?!) und dann spendiert der fucking useless Wahl-O-Mat halt ein buntes Bild. Du deutest das so als sei dein Ergebnis in irgendeiner Form besser als das des Rests und behauptest, wir wüssten nicht, was wir wollen. Das Gegenteil ist der Fall. Du bist echt ein Volltrottel.
4. Was soll sich ändern?
I. Euro sofort stoppen. Nationale Währungen zurück, große Konjunkturprogramme in allen Ländern Europas. Eine Übergangsphase schaffen und ein sinnvolleres Programm aufbauen (auch dazu gibt es dutzende Konzepte, such halt mal danach wenns dich interessiert).
II. Energiewende sofort stoppen. Ist so wie sie jetzt durchgeführt wird ein Weg ins absolute Nichts.
III. Obergrenze für Flüchtlinge. Sofort. Meinetwegen nach dem Modell Kanadas. "Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, er wird selbst zu Kalkutta". Gleichzeitig die auf 30% reduzierte Geldmenge für die internationale Flüchtlingshilfe des Welternährungsprogramms wieder aufstocken und erhöhen, damit die Menschen ihre Heimatländer nicht verlassen müssen (Fluchtursachen bekämpfen).
Das sind für mich die mit Abstand wichtigsten Punkte. Alles andere ist mir im Zweifel egal (Ehe für alle, Managergehälter, Steuersenkung etc.). Und jetzt sag mir, wie ich guten Gewissens die CDU wählen kann. Oder die SPD.
EDIT:
Natürlich kann sich der Euro auch durch eine groß angelegte Inflation "retten". Dass dann wieder die Bürger die Zeche zahlen, ist klar. Ach halt, die Reichen ja nicht, die haben ihr Geld ja in Panama. Und auch dadurch ist das Problem lediglich resettet, nicht gelöst.
Eine wirklich nachhaltige Lösung wäre ein schöner großer Krieg. Ob das so zu wünschen ist ...