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16.02.2017, 01:38

Erleben

Ein Gedanke aus meinem Buch:

Wir können uns ohne Weiteres einen überlebenstauglichen Roboter vorstellen. Und dabei müssen wir keinesfalls annehmen, dass er so etwas wie ein Erleben habe. Nur Schaltkreise, die programmgemäß einen dem Input entsprechenden Output erbringen, im Grunde so mechanisch wie eine Taschenuhr oder Getreidemühle. Aber, mit einem naheliegenden Schluss von uns selbst auf andere höhere Lebewesen, müssen wir davon ausgehen, dass wenigstens viele Tiere des Erlebens fähig sind. Und da liegt das größte Rätsel überhaupt: Wenn selbsterhaltende Existenz auch ohne Erleben schlüssig vorstellbar ist, wie kommt die Natur dann dazu, uns und etliche andere Spezies mit einem Innenleben zu versehen, in dem sich ein Teil der äußeren Wirklichkeit spiegelt, offenbar gemischt mit Gefühlen? Und damit sind wir noch nicht annähernd bei den meisthinterfragten Phänomenen wie Bewusstsein oder Erkenntnis! Welchen Vorteil mag das Erleben gegenüber dem bloßen Funktionieren haben? Das ist die Frage, die zuerst gestellt werden muss. Es scheint etwas mit der Erleichterung von Entscheidungen zu tun zu haben, mit individuellen Präferenzen, aber letztlich wird ein neuer Einstein erforderlich sein, um eine präzisere Antwort zu geben.

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23.02.2017, 12:04

Was für eine Antwort sucht du denn?

Wieso nimmst du eine klare Abgrenzung zwischen Erleben und Funktionieren an? Je komplexer und größer des neuronale Netz desto mehr Wechselwirkung mit vorher gesammelten Informationen und damit eine "höhere" Form des Erlebens. Vom Roboter (bisher nur einfachste neuronale Netze) über das Tiergehirn bis hin zum Menschengehirn. Ohne zentrales neuronales Netz kann man sicher davon ausgehen, dass kein "Erleben" im hier verwendeten Sinn stattfindet (z.B. Bakterien, Pflanzen), bei allen anderen Formen würde ich eine graduelle Steigerung des Erlebens annehmen.

(Gabs hier nicht vor Kurzem schon Beiträge?)