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1

24.06.2016, 16:50

Brexit

Die EU steht nun an einem Wendepunkt. UK könnte am englischen Egoismus zerbrechen. Schottland ist der Unabhängigkeit wieder näher. Nationalisten fordern Selbstbestimmung für Frankreich, Niederlande ... . Kapital wandert ab. Unsicherheit, Unverständnis und Zukunftsängste breiten sich aus.

Wer hat den Brexit erwartet? Was bringt die Zukunft? Ist das europäische Projekt am Ende? Was wird sich für uns Deutsche verändern?



Live ticker Guardian
Chance favors the prepared mind

2

24.06.2016, 17:59

als schweizer mag man dieses volksbefragungsergebnis insofern gelassen sehen, als wir ja regelmässig abstimmen und man dann individuell zwangsläufig manchmal auf der gewinner, manchmal auf der verliererseite ist.

eine irgendwie... "paradoxe" Beobachtung von heute: in Bern waren alle leute schockiert über den beschlossenen eu-austritt der Engländer ("die machen einen riesenfehler") - namentlich leute, die nie einen eu-beitritt der schweiz befürworten würden...

jedenfalls: es scheint mir ein ziemliches "clusterfuck"-Szenario zu sein
- Integrität der eu ist in in frage gestellt (man kann austreten)
- Desintegration UK ist ein realistisches Szenario
- loose-loose-szenario

was will man... man hat das Volk befragt, das Volk hat geantwortet... wie passenderweise Churchill meinte, ist Demokratie die dümmste aller Regierungsformen - allerdings die beste, die er kannte...

die frage ist dann, ob das Volk immer recht hat, oder ob das recht ist, was das Volk meint... oder ob sich nicht besser die eliten darum kümmern...

SchuLz

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3

24.06.2016, 19:19

Bester Tag mittelfristig für Europa. Jetzt müssen weitere folgen und der Euro muss endlich ad acta gelegt werden. Mein Tipp: Innerhalb der nächsten 5 Jahre gibts entweder ein totales Bargeldverbot (nach Fiat-Geld-Flut und Null/Negativzinsen der konsequent logische Schritt) oder der Euro existiert nicht mehr.

4

24.06.2016, 19:32

@Schulz

Da wette ich gerne dagegen.

England und Wales werden darunter sehr zu leiden haben.

Schottland und Nordirland werden sich jetzt abspalten und der EU beitreten. Viele junge gebildete Engländer werden dann dorthin bzw nach Irland usw gehen und ihre Fachkraft geht England verloren. Genau das sehen auch die anderen Nationen und werden sicher nicht aus der EU gehen.

Die EU wird darunter zwar kurz leiden aber wie gesgagt verliert man langfristig nur England und Wales dazu noch die "Alten" dh wenn man sich die Umfragestatistiken anschaut diejenigen die einem so oder so nichts mehr bringen.

Es macht keinen Sinn groß darüber zu diskutieren was in der EU alles falsch läuft. Aber die EU und bald über 70 Jahre in "Kern" Europa ist mir bedeutet lieber als dieses perverse Abspalten in Kleinstaaten wie Kosovo, Möchtegern-Basken usw. Die Menschheit hat nur gemeinsam eine Chance friedlich zusammen zu leben dh man braucht einen GEMEINSAMEN NENNER und sei der teilweise noch so bitter (EU-Recht und Regularien).
Diese Wahl beweist nur eines. Der Mensch in der Masse ist dumm und gefährlich.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

Attila

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5

24.06.2016, 22:43

Ein einzelner Erdogan oder Trump an der Macht sind sicherlich nicht ungefährlicher. Auch wenn ich das bei letzerem noch Bezweifel.

6

24.06.2016, 22:49

das war ziemlich wichtig und richtig

http://www.zeitgeisterjagd.de/je-suis-brexit/#.V22cLYZCRiI

^ damit geh ich voll d'accord

SchuLz

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7

24.06.2016, 23:42

Sehr guter Artikel, dem stimme ich ebenfalls zu.

"Der Mensch ist in der Masse dumm" - beste Aussage ever. Der Einzelne, der nur dafür lebt, wiedergewählt zu werden, damit er die eigenen Pfründe nicht verliert - also das Gros der Politiker (meiner Ansicht nach) - ist also besonnen, rational und entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen? Ach komm, das machst du dir selbst nicht mal vor. Demokratie heißt eben auch, mit unliebsamen Entscheidungen auszukommen. Emotionale Debatten ala "die anderen sind einfach zu dumm" sind total peinlich und unsachlich und daher zu verwerfen.

"Es macht keinen Sinn groß darüber zu diskutieren was in der EU alles falsch läuft" - doch. Genau das ist es, um was es geht, genau das. Und die Diskussion kann nur dadurch belebt werden und schlussendlich an Schlagkraft gewinnen, wenn Menschen sich demokratisch für oder gegen eine Sache entscheiden. Der Fakt, dass die Deutschen weder über die EU, noch über den Euro, noch über TTIP entscheiden durften zeigt mir ganz genau, wie viel Angst die Politiker vor den Wählern haben. Wahrscheinlich wäre alles 3 komplett in die Hose gegangen.



"Kleinstaaterei" - hatten wir seit dem 2 Weltkrieg wie lange? 60 Jahre? Wo ist das Problem, erstmal dahin zurückzukehren? Man kann aus Fehlern lernen, die Lage analysieren und mit einem verbesserten Konzept nochmal neu anfangen. Dieses Mal demokratisch und rechtsstaatlich. Aber es kann keine Alternative sein, den Status Quo aufrecht zu erhalten, nur weil man Angst vor Veränderungen hat. Die Menschheit entwickelt sich oft nach dem Motto zwei Schritte vor, einen zurück.


Alles in allem sehe ich das als eine gelbe Karte für die EU und den Euro. Tritt Frankreich oder Italien aus wäre das gelb-rot. Tritt Deutschland aus ist es glatt rot. Mal sehen, was passiert.

8

25.06.2016, 08:50

finde den Artikel auch sehr gut

8)

next is holland ^^

9

25.06.2016, 11:24

Das Masters hebt ja solche Threads sehr lange auf und ich werde ihn hochholen, wenn die Folgen eingetreten sind, die an Freiheit und Lebensstandard von Schulz und Mielke kratzen. Mal schauen, wir Ihr den Anfang dann bewertet... vor allem Herr Mielke, der ja - zu Recht - auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, muss dann möglicherweise den Gürtel dann deutlich enger schnallen. Ich würde es Dir aber gönnen, denn es muss halt einfach auch mal weh tun. Vermutlich würdest Du aber auch dann nicht reflektieren können, dass es an Deiner Haltung gescheitert ist. ?(

Die Kleinstaaterei ist heute aus einer Vielzahl von Gründen klar im Nachteil, schränkt beispielsweise Freiheiten enorm ein, erschwert gemeinsame Ziele und deren Erreichung und ist sicher im Hinblick auf das wirtschaftliche Erstarken von China, Indien und Co auch keine gute Idee. Eine EU ist ein bedeutender Markt mit entsprechender "Macht". Ein einzelner Staat ist machtlos.

10

25.06.2016, 12:42

nette Provokation

:respekt:

Und natürlich wird es uns schlechter gehen, aber nicht wegen dem Brexit^^ oder weil sich andere nicht mehr unterwerfen!
Sondern weil innenpolitisch nichts an der Altersarmut u. an so Sachen wie Agenda 2010 geändert wird

ok,...kann sein, dass Deutschland jetzt noch mehr an die anderen verteilen muss, um den Wahn am Leben zu halten ;(

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11

25.06.2016, 16:31

Wenn wir deine Wohnung aus Deutschland rauswerfen würden, müssten wir auch einen weniger durchfüttern.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

12

25.06.2016, 16:56

Eine glückliche Ehe war es zwischen der EU und Großbritannien noch nie,
weil die Briten dauernd Privilegien verlangt hatten. Bei neuen
Handelsakommen mit den Briten wird man sich wohl nicht mehr erpressen
lassen .

Deshalb erstmal abwarten ob die Briten wirklich austreten werden, sicher bin ich noch nicht. Wenn Cameron den Antrag nicht stellen möchte, muss es sein Nachfolger im Oktober machen.

13

25.06.2016, 17:54

eine Wohnung kann man rauswerfen...soso

:baaa:


vielleicht sollte man idioten wie dich rauswerfen, dann gebe es auch mehr arbeitsplätze :P

14

25.06.2016, 21:06

@Schulz und Co.

Euch ist offensichtlich überhaupt nicht bewusst um wie viel einfacher die EU unser ALLER Leben macht!

Gerade deshalb bleibt meine Aussage "Der Mensch ist in der Masse dumm" und schaut nur nach seinem eigenen DIREKTEN Vorteil. Viele Vorteile die wir durch die EU haben fallen überhaupt nicht mehr auf weil sie jeder für selbstverständlich hält.
Die EU als Einheit hat eine Macht auch gegenüber den USA, China usw auch wenn ihr das nicht glaubt.

Ich werde auch keine Diskussion aufmachen was Pro und Contra EU ist weil das massenhaft zu finden ist, wenn man will.

Sollten die Schotten sich abspalten und der Finanzplatz London wirklich gefährdet werden dh die ca 10k Arbeitsplätze von London nach Frankfurt gehen (usw usf) werden sich die Briten schon umschauen und diesen Schritt ganz schnell bereuen.

Frankreich und Italien werden aus unterschiedlichen Gründen nicht austreten. GB wird ein warnendes Beispiel sein. Oder glaubst Du ernsthaft jetzt wird mit Watte geworfen? Man wird den Restbriten das schon zeigen was ihnen fehlen wird.

Und wenn man sieht was der Nigel Farage von sich gibt wird auch England in sich jetzt in viele kleine Lager zerissen. Das kann nicht produktiv sein wann kapiert ihr das endlich?

In einem gebe ich dir recht. Es ist ein guter Warnschuss für die EU um sich auf die Werte zu besinnen für die sie geschaffen wurde!!
Was zB Wagenknecht jetzt macht ist nur noch lächerlich. Genau um das ging es den Briten nicht!!
EU = Europa dh Europa zu erst und genau das ist unser aktuelles Problem. Wenn wir dann 1-3 Generationen Europäer haben, können wir uns um den Rest der Welt kümmern. Fallen wir jetzt aber wieder in den Kleinstaaterei - scheissdreck ist das NIEMAND hilfreich. Die Welt ist global und es gibt keinen Weg zurück !!
Es stimmt man muss aus der Vergangenheit lernen aber "Jeder macht sein Ding" war noch nie der richtige Weg!
Alle müssen sich zusammen raufen und mitarbeiten.

Na ja egal...
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

15

25.06.2016, 21:15

@Schulz und Co.

Euch ist offensichtlich überhaupt nicht bewusst um wie viel einfacher die EU unser ALLER Leben macht!
Ich denke das ist das Hauptproblem der meisten Leute, man nimmt vieles von dem was die EG/EU für uns in den letzten 70 Jahren geschafft hat mittlerweile einfach als gegeben hin. Wie bei so Vielem merkt man dann erst was man hatte wenn es nicht mehr da ist (siehe UK, die werden sich in den nächsten Jahren noch umgucken, teilweise ja jetzt schon, gerade mal 2 Tage nach der Volksabstimmung). Dass in Brüssel nicht alles rund läuft une einiges verbesserungsähig ist, Verfahren recht lange dauern und nicht alles bei jedem der immerhin 500 Millionen (!!) Einwohnern aus 28 Staaten immer sofort und unmittelbar ankommt, sollte klar sein.

SchuLz

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16

25.06.2016, 22:15

Was ihr euch hier wieder zurechtbiegt ist ja ein Knaller.

Erstens weiß niemand von euch, was wirklich passieren wird mit der EU und der UK. Es gibt Stimmen pro und contra, aber ihr tut hier so, als hättet ihr die Weisheit mit Löffeln gefressen nach dem Motto "ohoho Schulz wird sich umgucken". Ganz toll.

Zweitens: Wer ist denn hier für Kleinstaaterei??? Ich will eine EU, aber eine, die funktioniert. Es geht zu 99% eben genau darum: Was läuft gerade schief in der EU? Eine riesige Menge, angefangen vom gescheiterten Euro (meiner Meinung nach wirklich nicht mehr zu leugnen) bis hin zu den betonköpfigen Technokraten in Brüssel. Freiwillig wird NIEMALS eine Reform stattfinden. Die Auflösung der EU und die Abschaffung des Euros ist die einzige Möglichkeit, die ich persönlich sehe. Man kann dann immer noch von vorne beginnen, als ob plötzlich über Nacht unser "Wohlstand" verschwände. Nochmal: Die EU ist NICHT Europa. Ich will Europa, aber nicht mit dieser peinlichen, zu 0% demokratischen EU.

Drittens: Letzten Endes muss der Kapitalismus überwunden werden, oder wir werden auf ewig 20% Gewinner haben, die 80% der Menschheit in moderner Sklaverei halten. Natürlich ist die Welt global und natürlich kann man da zurück. Nichts ist alternativlos bis auf den Tod.

Viertens: Ich bin kein Brite und habe nicht für den Brexit gestimmt. Also könnt ihr euren Frust und eure Angst, dass ihr jetzt von eurem "hart erarbeiteten" Wohlstand etwas abgeben müsst, gefälligst an anderen auslassen. Ich für meinen Teil verzichte gerne auf etwas Wohlstand, wenn das System dadurch einen absolut nötigen Druck bekommt.

17

25.06.2016, 22:48

@Schulz

zu erstens und zweitens.

Wenn aber jeder wieder sein Ding macht wird sich in der EU nichts ändern oder wie soll das gehen? Ich kenne viele Briten und mag sie auch deshalb tut mir sowas so leid und ich halte es für einen Generationenfehler den jetzt die jungen ausbaden müssen. Insgeheim hoffe ich die Briten bekommen noch die Kurve weil die ganzen Versprechen der Brexitfreaks bröckeln.

Der Euro ist auch nicht gescheitert. Der Euro ist für Deutschland Gold wert und rechtfertigt auch unsere Zahlungen an die EU mehr als ihr denkt. Ohne Euro wäre die DM so stark, dass wir nicht mal im Ansatz so viel exportieren würden wie jetzt. Nicht umsonst sind die Steuereinnahmen so hoch wie noch nie. Erklär mir das mal ?

zu drittens

genau dafür muss man aber zusammen wachsen und nicht einzelne Oasen in Europa schaffen wie die SChweiz usw.
Wenn die Reichen in Europa nicht mehr die Chance haben nur 100km weiter zu ziehen um Erleichterungen zu haben kann man das auch durchsetzen. Verstehst das nicht?
Wenn GANZ Europa an einem Strang zieht muss sich BOnze XYZ überlegen ob er nach China, USA oder was weiss ich auswandert. Wenn aber die Wirtschaftsmacht in Europa ist überlegt er sich das TROTZ STeuern und Umverteilung sicher eher wie wenn er einfach in die SChweiz oder X ziehen kann un trotzdem noch nahe dran ist.

zu viertens
ich habe keine Angst um meinen Wohlstand. Wieso auch? Ich gebe gerne ab und die EU wird auch mit dem Brexit nicht schwächer vor allem wenn sich Schottland und evtl die Nordiren für die EU entscheiden. Ich hoffe Europa rafft sich aufgrund dieses Brexits. Das WIR Gefühl muss her und dazu gehört wohl leider die Abschottung nach Außen.
Aber das ist wie in einer Firma, um den kleinen Rest zu retten muss man andere opfern.
Ich mein das auch nicht persönlich und bin auch nicht verärgert. Dieser Entscheid beweist nur meine Theorie wie engstirnig, vergesslich, dumm und egoistisch die Menschen sind.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Alleine die Reaktionen in England beweisen diese These.
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Napoleon

SchuLz

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18

25.06.2016, 23:12

Ich sage es noch ein letztes Mal:
Ich WILL ein vereintes Europa und schlussendlich eine vereinte Welt. Ich sehe allerdings nicht, wie das mit der technokratischen, undemokratischen EU von heute jemals möglich ist. Meiner Meinung nach ist der Crash die einzige Lösung, die es geben kann. EU weg, Euro weg. Analysieren und lernen und in 5-10 Jahren das Ganze nochmal aufsetzen. Klingt massiv nach Utopie, für mich sehe ich keine realisierbare andere Möglichkeit.

Und zum Thema Euro:
- Staatenfinanzierung durch die EZB mittels 80 Milliarden Euro garantierter Kaufsumme für Staatsanleihen - laut Euro-Vertrag verboten. Klar, der BGH hat entschieden, es ist keine Staatenfinanzierung. Och kommt Leute, so doof sind wir nicht ...
- jedes einzelne Land in der EU ist massiv überschuldet. Deutschlands Schulden steigen und steigen und steigen. Es interessiert doch keinen, ob die Schulden in Relation zum BIP mal etwas schwanken, solange sie absolut steigen. Die Südländer werden niemals zurückzahlen. Nie. Mals. In. Diesem. Universum. Schulden mit Schulden bezahlen - also bitte.
- schleichende Enteignung durch Nullzinsen und Inflation. Die Inflation ist natürlich nicht nahe 0%, der Warenkorb, aus dem das Ganze berechnet wurde, wurde lediglich "angepasst". Klaro.
- warum gibt es die CAC-Klausen in allen neuen Staatsanleihen? Aus Jux und Dollerei?
- MASSIVE Immobilienblase durch Billionen von Euros, die aus dem Nichts erschaffen wurden, keinen Gegenwert haben und verzweifelt nach einem Abnehmer suchen - kommen davon nur 10% in der Realwirtschaft an, ist das System ohnehin passe. Auch die Aktienkurse sind massiv aufgebläht.
- die EZB ist nicht demokratisch legitimiert. Alleine das wäre für mich ein KO-Kriterium

DM zu stark? Maybe Abwertung? Abgesehen davon sind deutsche Produkte für den Großteil der Welt unverzichtbar. Der Preis würde halt bezahlt werden.

Aber die Steuereinnahmen sind so hoch wie noch nie. Gratulation. In den USA ist das übrigens ganz ähnlich. Dort leben aber heute über 45 Millionen Menschen von Food Stamps, mehr als jemals zuvor. Steuereinnahmen sind nicht alles.

19

26.06.2016, 00:02

Ambiguitätstoleranz (v. lat. ambiguitas „Zweideutigkeit“, „Doppelsinn“ und tolerare „erdulden“, „ertragen“), teilweise auch als Unsicherheits- oder Ungewissheitstoleranz bezeichnet, ist die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen. Ambiguitätstolerante Personen sind in der Lage, Ambiguitäten, also Widersprüchlichkeiten, kulturell bedingte Unterschiede oder mehrdeutige Informationen, die schwer verständlich oder sogar inakzeptabel erscheinen, wahrzunehmen, ohne darauf aggressiv zu reagieren oder diese einseitig negativ oder – häufig bei kulturell bedingten Unterschieden – vorbehaltlos positiv zu bewerten.

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20

26.06.2016, 00:32

Zitat

DM zu stark? Maybe Abwertung? Abgesehen davon sind deutsche Produkte für
den Großteil der Welt unverzichtbar. Der Preis würde halt bezahlt
werden.
Wie kommst du denn auf das schmale Brett? Meinst du irgendein "deutsches" Produkt wäre konkurrenzlos?
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

SchuLz

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21

26.06.2016, 09:58

Deutschland ist Weltmarktführer in vielen wichtigen Branchen (Autos, chemische Industrie, normale Industrie). Deutsche Produkte waren und sind ihr Geld wert und in vielen Bereichen kommt man schwer ohne sie aus - von konkurrenzlos würde ich allerdings nicht sprechen, es gibt auch französische Autos und amerikanische Chemkalien.

Abgesehen davon labert ihr wieder ins Blaue rein - keiner von euch weiß, wie stark die D-Mark wirklich wäre und ob sie "zu stark" wäre. Ihr argumentiert aber mit eurem fiktiven Gedankenspiel und wollt, dass ich das als gegebenen Fakt akzeptiere. Tue ich natürlich nicht. Von daher ist diese ganze Debatte über die D-Mark fruchtlos.

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22

26.06.2016, 11:15

Danke für die Erklärung. Hast du jemals in einem Industrieunternehmen in leitender Position gearbeitet oder warst im produzierenden Bereich selbstständig?

Was die D-Mark betrifft: Kannst du dich überhaupt noch bewußt an D-Mark Zeiten erinnern? Welche Vorteile der Euro als auch der Abbau der Handelsbschränkungen für die BRD bedeutet? Hast du jemals internationale Geschäfte zu D-Mark Zeiten abgewickelt oder laberst du nur "ins Blaue"?
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

23

26.06.2016, 11:26

@werter schulz:

Ohne jetzt auf die ganzen Mechaniken von Währungsentwicklungen eingehen zu wollen:

Soweit man die Schweiz empirisch als Beispiel nennen kann: Wir spielen dieses "starke D-Mark" Szenario mit unserem Schweizer Franken gerade durch.

Mittlerweile lässt sich durchaus feststellen, dass es unserer Exportfähigkeit nicht gerade zuträglich war, dass sich der Franken - binnen Tagen (Aufgabe Kursuntergrenze durch CH-Nationalbank) - um bis zu 30% aufgewertet hat.

Und auch wenn wir eine ausgesprochen innovative (KMU-)Industrie haben (deren Margen geschwunden sind), es gibt also auch noch diverse Menschen, die ganz schlichten Tätigkeiten nachkommen und entsprechend austauschbar sind...

SchuLz

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24

26.06.2016, 11:33

Mag ja sogar sein dass du Recht hast und dass der Euro der BRD auch gut getan hat. Ich bin Chemiker und kein Manager und schon gar kein Finanzexperte, wie 99,9% der Menschen das auch nicht sind.

Trotzdem frage ich mich, ob die Punkte von mir 3 Postings drüber erfunden sind oder ob es sich um Fakten handelt. Das sind btw. Drittmeinungen von Ökonomen, die mir relativ leicht überprüfbar schienen und ich habe erstmal nichts grundsätzlich Gegensätzliches gefunden:

- Staatenfinanzierung durch die EZB mittels 80 Milliarden Euro garantierter Kaufsumme für Staatsanleihen pro Monat - laut Euro-Vertrag verboten. Klar, der BGH hat entschieden, es ist keine Staatenfinanzierung. Och kommt Leute, so doof sind wir nicht ...
- jedes einzelne Land in der EU ist massiv überschuldet. Deutschlands Schulden steigen und steigen und steigen. Es interessiert doch keinen, ob die Schulden in Relation zum BIP mal etwas schwanken, solange sie absolut steigen. Die Südländer werden niemals zurückzahlen. Nie. Mals. In. Diesem. Universum. Schulden mit Schulden bezahlen - also bitte.
- schleichende Enteignung durch Nullzinsen und Inflation. Die Inflation ist natürlich nicht nahe 0%, der Warenkorb, aus dem das Ganze berechnet wurde, wurde lediglich "angepasst".
- warum gibt es die CAC-Klausen in allen neuen Staatsanleihen? Aus Jux und Dollerei?
- MASSIVE Immobilienblase durch Billionen von Euros, die aus dem Nichts erschaffen wurden, keinen Gegenwert haben und verzweifelt nach einem Abnehmer suchen - kommen davon nur 10% in der Realwirtschaft an, ist das System ohnehin passe. Auch die Aktienkurse sind massiv aufgebläht.
- die EZB ist nicht demokratisch legitimiert. Alleine das wäre für mich ein KO-Kriterium.



Mir ist schon bewusst dass das keine Ja/Nein-Frage ist, das Thema ist komplexer als "Euro geil oder Euro kacke". Es ist ja nicht so, dass ich keine Bücher über das Thema gelesen hätte und versuche, da selbst auch nachzudenken - und meine persönliche Meinung ist, dass es den Euro in der jetzigen Form in 5 Jahren nicht mehr geben wird. Ich kann genau so gut falsch liegen, das selbe gilt für dich.


Bist du in der Industrie oder selbstständig? Würde mich interessieren, als was die Leute hier denn arbeiten.

25

26.06.2016, 12:53

@Schulz:

Schau, für mich ist die Diskussion eine andere:

Die EU - und als Teil der Euro - ist ein politisches Projekt, welches nach politischen Masstäben zu beurteilen ist. Da die Völker - anders als vor 80 Jahren - nicht mehr aufeinander schiessen, muss man dem Projekt einen gewissen Erfolg zubilligen.

Die EU ist damit kein primär ökonomisches Projekt, und das Missverständnis scheint mir oft darin zu liegen, dass sie sehr stark an ökonomischen Kriterien gemessen wird - welche sie dann nicht erfüllen kann:
- Der Euro ist insofern eine Fehlkonstruktion, als dass eine gemeinsame Währungspolitik ohne gemeinsame Zins-, Steuer-, etc. Politik rein logisch nicht funktionieren kann (Transaktionskostenreduktionen hintangestellt)
- Die Geldpolitik der EZB ist meiner Meinung nach durch kein Mandat gedeckt (auch wenn der deutsche BGH das teils anders sieht), aber Draghi ist der Einzige, der überhaupt was macht, was sollte er sonst tun?
- Die mittel- langfristigen Niedrigst-Zinsen könnten unserer Generation noch ziemliche Kopfschmerzen bereiten (iwS Enteignung durch Inflation etc.)
- unzählige weitere Beispiele...

Mein persönliches Problem (als Schweizer) mit der EU sind nicht die bücherfüllenden, vor allem auch ökonomischen Ineffizienzen, die halt mit einer solchen supranationalen Lösung einhergehen, und die man aushalten muss.

Mein Problem ist, dass sich die EU in den letzten Jahren unfähig zeigt, vor allem genau die politischen Probleme schon nur geschlossen zu adressieren (geschweige denn: zu lösen - Flüchtlingskrise, Griechenland, Ukraine etc.), für welche sie eigentlich geschaffen wurde. Dies erscheint mir angesichts der laufenden Herausforderungen sehr schade zu sein.

(Meinerseits: Habe eine ökonomische Ausbildung, war in Industrie-, Dienstleistungs- & Finanzsektor tätig und hab auch schon für die EU gearbeitet - als Angestellter, als Selbstständiger)

SchuLz

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26

26.06.2016, 13:22

Aber ist es nicht so, dass Griechenland/Ukraine und in der nächsten Zeit wahrscheinlich Portugal/Spanien/Italien Probleme hatten bzw. haben, die primär durch die Unfähigkeit der EU, die Finanzbranche vernünftig zu regulieren, verursacht wurden? Die ökonomischen Ineffizienzen haben in diesen Fällen doch erst dazu geführt, dass z.B. Griechenland jetzt mit hunderten Milliarden Euro in der Kreide steht?! Für mich sieht es so aus, als bedingen die ökonomischen Fehler die politischen.

- "Was soll Draghi denn sonst tun?" Ja genau, es ist zu spät, außer die Geldpressen Tag und Nacht laufen zu lassen und den Planeten mit Fiat-Geld zu überschwemmen in der verzweifelten Hoffnung, dadurch wüchse die Wirtschaft so stark, dass die Schulden bezahlbar würden - was ja niemals passieren wird. Meiner Meinung nach ist es falsch zu sagen, man muss so etwas aushalten. Was, wenn es nicht auszuhalten ist? Ich will nicht das Opfer des Experimentes Euro sein, lieber den Euro abschaffen und nach gründlicher Analyse des Vergangenen neu aufsetzen, der kann dann meinetwegen Europataler, Europagulden oder sonstwie heißen.

Über das politische Versagen der EU braucht man gar nicht reden. Betonköpfige Technokraten, die nichts lieber tun, als neue Verordnungen zur Einfuhr von Damenunterhosen zu verfassen - was willste da erwarten?

27

26.06.2016, 16:30

Mag ja sogar sein dass du Recht hast und dass der Euro der BRD auch gut getan hat. Ich bin Chemiker und kein Manager und schon gar kein Finanzexperte, wie 99,9% der Menschen das auch nicht sind.


Genau deshalb, sind direkte Volksabstimmungen mit Vorsicht zu genießen und die unredaktionelle Meinungsmache / -bildung im Netz erst. Du hast absolut nicht verstanden, welche Vorteil die EU - vor allem Deutschland - bringt. Zudem wäre es nur mit mehr EU möglich, nach und nach allen EU-Bürgern angeglichene Lebensstandards und Sozialsysteme zu ermöglichen. Mit Kleinstaaterei erreicht man das definitiv nicht. Selbstverständlich wurde viel zu wenig viel zu langsam erreicht, was es aber nicht falsch macht. Leider dürfen alle mit weniger als Halbwissen mitreden und in GB sogar abstimmen...

SchuLz

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28

26.06.2016, 17:07

Alleine dein Satz "nach und nach allen EU-Bürgern angeglichene Lebensstandards und Sozialsysteme zu ermöglichen" ist angesichts der Entwicklungen in den Südländern der blanke Hohn. Die EU bzw. der Euro hat die erst zu dem gemacht, was sie jetzt sind: Failed States mit Verschuldungen jenseits von gut und böse, Arbeitslosigkeit so hoch wie nie vor allem bei Jugendlichen, Verarmung der Mittelschicht und absolute Abhängigkeit von den reichen Industrienationen.

Abgesehen davon haben selbst die weltweit erfolgreichsten Finanzexperten die Krise von 2008 nicht voraussehen können, ALLE Prognosen waren positiv in 2007, ALLE. Die selben Witzfiguren wollen jetzt aber wissen, dass der Brexit total falsch ist und die EU Wohlstand für alle bringt etc. Ich glaube das einfach nicht und dir auch nicht. Dazu sind die Argumente der anderen Seite für mich einfach verständlicher und klingen logischer. Schlussendlich sage ich es nochmal: Ich bin kein Brite.

EDIT: Wenn ich noch einmal das Wort Kleinstaaterei lesen muss kotze ich. Ich will keine Kleinstaaterei sondern eine Auflösung der EU/des Euros mit einem Neustart derselben nach gründlicher Analyse - weil ich überzeugt bin dass die Technokratie EU ohne Crash nicht reformfähig ist. Der Weg wäre doch prinzipiell gangbar oder nicht?!

29

26.06.2016, 17:17

Die EU bzw. der Euro hat die erst zu dem gemacht, was sie jetzt sind: Failed States mit Verschuldungen jenseits von gut und böse, Arbeitslosigkeit so hoch wie nie vor allem bei Jugendlichen, Verarmung der Mittelschicht und absolute Abhängigkeit von den reichen Industrienationen.
Ich bin zwar kein Volkswirtschaftler, aber zumindest ein kritischer Leser. Ist das tatsächlich so? Ist die EU bzw. der Euro Schuld an den Dingen, die du aufzählst? Oder machst du dir es da etwas gar einfach, der EU bzw. dem Euro die Schuld in die Schuhe zu schieben?

30

26.06.2016, 17:33

@Schulz:

Nein, mir scheint nicht, dass die ökonomischen Fehler die politischen bedingen. Es war politisch gewollt
1) das "Friedensprojekt" EU vergleichsweise rasch und - wenn man so will - aggressiv in den Süden und Osten auszudehnen
2) in den gemeinsamen Währungsraum bewusst auch wirtschaftliche "schwächere" Partner aufzunehmen
3) keine über die Währungsunion weitergehende Integration nationaler Steuerpolitiken etc. umzusetzen

Von der dann entstandenen Situation ökonomisch profitieren zu wollen, wie:
- Deutsche Exporte künstlich über den tiefen Euro zu pushen (hätten die USA und China nicht selber grosse Probleme gäbs an der Front schon längsten ein Riesentheater)
- Griechen mit zu billigen Krediten zu versorgen
- als Goldman Sachs irgendwelchen Staaten bei der Emission von Staatsobligationen behilflich zu sein etc.
liegt in der Natur der Sache.

Draghi hat sich vielleicht für die Beste aller schlechten Lösungen entschieden (wahrscheinlich illegalerweise - aber wenigstens hat er entschieden). De facto hat er den Nationalregierungen Zeit gekauft, welche diese aber nicht zu nutzen scheinen (siehe Frankreich - muss einem Sorgen bereiten). Man muss das aushalten, weil es sich aushalten lässt. Würden die Zinsen binnen 12 Monaten von 0 auf 5% steigen, wäre auch in Deutschland mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu rechnen... das wäre dann nicht mehr auszuhalten.

Und soweit ich es erleben konnte: Die EU hat teils hervorragende Leute (speziell die Franzosen). Aber auch diese können nur Entscheidungsgrundlagen entwickeln, von denen zu hoffen ist, dass sie die Zustimmung der EU-Staaten finden (was in der Regel zu höchst kruden bis lächerlichen Lösungen führt...).

Edit: Es geht mir hier nicht um was "gut" oder "schlecht" ist. Es scheint mir einfach so zu sein, dass man nicht alles haben kann. Wenn man sich z.B. politisch dafür entscheidet, Staaten nicht vor den Kopf stossen zu wollen, dann kann das z.B. ökonomische Konsequenzen haben. Jede Lösung ist eine Mischrechnung mit Vor- & Nachteilen und kann nicht perfekt sein. Hunderte Millionen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, Historien etc. zu managen ist nicht trivial.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »HKD_H_A_T_E« (26.06.2016, 17:41)


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