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18.11.2015, 04:16

Notifkation

Ganz gleich, wie man zur Flüchtlingskrise oder zum Islam steht, man kann sich der Erkenntnis nicht verweigern: ein Faktor der Radikalisierung ist Perspektivlosigkeit. Wer nichts zu verlieren oder nichts zu gewinnen hat, kann zu allem bereit werden. Zudem kann man eine Ideologie nur dann wirksam durch eine andere Idee bekämpfen, wenn man eine Weltanschauung pflegt, die auch in der Praxis eine ethische Überlegenheit aufweist. Darum müssen wir: 1. Waffenexporte generell stoppen 2. Steuerflüchtige Unternehmen durch ein adäquate Zusatzbesteuerung ihrer inländischen Umsätze zur Kasse bitten 3. Die Subventionierung und den Export von Lebensmitteln vor allem in der industriellen Tierfleischproduktion unterlassen 4. Unethisch im Ausland agierende Unternehmen massiv abstrafen, im Hinblick auf Umwelt- oder Arbeitsrechtsvorschriften, die von unabhängigen und unbestechlichen Kommissionen kontrolloliert werden 5. Spekulationen auf Realgüter wie Lebensmittel oder Rohstoffe auf Kredit strikt untersagen 6. Durch eine massive Erbschaftssteuer - die Familienunternehmen gestundet werden könnte - der Schichtenverfestigung vorbeugen 7. Kriegsverbrecher wie George W. Bush und Tony Blair und deren Adlaten vor Den Haag zerren 8. Aufhören, religiöse Institutionen gleich welcher Art rechtlich oder monetär zu unterstützen 9. Durch gezielten Wohnraumbau einer Gentrifizierung und Ghettoisierung vorbeugen 10. Zeitlich begrenzte Zollschutzzonen in Entwicklungsländern akzeptieren 11. Strikte Ziele zum Klimaschutz einhalten 12. Versöhnliche Entschädigungen leisten für Kriegsverbrechen oder Kolonialismusfolgen 13. Als Verbraucher mehr darauf achten, welche Produkte ethisch und ökologisch verträglich sind (was eine staatlich verordnete Kennzeichnungspflicht sehr erleichtern würde) 14. Handelsabkommen einsichtig machen vor deren Entschluss 15. Und was auch immer ich vergessen habe möge in diesem spontanem Erguss: man möge mich ergänzen! --- Das Konzept einer überfälligen Vollgeldreform nach Huber erspare ich jetzt dem Laien und verweise auf dessen Bücher. Das Geld, das man durch diese Maßnahmen spart oder zusätzlich einnimmt, müsste vor allem in Bildung gesteckt werden, weiters in die Jugendarbeit, in den Strafvollzug (keine Radikalisierung unter Häftlingen), in die Entwicklungshilfe, Kinderbetreuung sowie in die Infrastruktur (ein weites Feld!). Wenn wir direkt oder durch Nebeneffekte Armut in anderen Staaten bewirken, dürfen wir uns nicht über "Flüchtlingslawinen" beschweren, selbst wenn Goldgräber oder Kriminelle darunter sind. Erst müssen wir, die wir tatsächlich die Macht dazu haben, in Vorleistung treten, um die Welt zu verbessern. Es bedürfte nur ein paar Gesetze, um das zu bewirken, und auf die wir GEMEINSAM wirkungsvoll hindrängen könnten, wenn wir uns nicht gegenseitig nahezu schon bekriegen würden. Der Terrorismus lenkt uns ab, ob gewollt oder ungewollt, von dem größten Problem überhaupt: der zunehmenden globalen Ungleichverteilung des Reichtums. Ultralinke mögen mir vorwerfen, ich sei nicht radikal genug, Liberalen und Konservativen möge ich zu weit gehen. Aber klar ist: es muss etwas passieren. Wir können so nicht weitermachen! Wenn wir so fortfahren, gefährden wir Menschenleben, und das ist inakzeptabel: ob in der Sahelzone oder in Paris. Kaum jemand, der das liest, trägt eine persönliche Verantwortung für das Übel in der Welt. Aber im Laufe der Zeit wird sich herauskristallisieren, dass er bei einer Petition oder letztlich beim Urnengang sein winziges Scherflein zur Besserung der Lebensumstände aller Menschen beitragen kann, was auch letztlich seinem eigenen Wohlergehen dient.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Malone« (18.11.2015, 04:22)


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18.11.2015, 10:34

könntest du deinen text ein bisschen übersichtlicher strukturieren? danke :)

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

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18.11.2015, 11:55

Malone,

in vielen Dingen magst du recht haben, nur wird deren Umsetzung nie gelingen z.b.

1. Waffenexporte generell stoppen
11. Strikte Ziele zum Klimaschutz einhalten
12. Versöhnliche Entschädigungen leisten für Kriegsverbrechen oder Kolonialismusfolgen

und leider der Mensch bleibt Mensch im Guten wie im Schlechten, Gier , Korruption, Macht werden weiterhin in einer globalen Welt immer einen Weg finden!
Wer wird sich an den Kosten dieser Verteilung beteiligen :rolleyes: , da wird sich jedes Land wieder wegducken ???

Deutschland geht es im globalen Vergleich hervorragend, dennoch existiert bei uns alles andere als eine faire Verteilung des Wohlstands!
Da sollte man imho anfangen, da kann jeder Einzelne etwas bewirken.
In vielen internationalen Konzernen gilt oft die Parole "think global not local" und wird auch von der Politik unterstützt :baaa: , das kann doch zwangsläufig nur zu einem Ungleichgewicht führen!
===> Die lokale und die globale Blase bläht sich immer weiter auf bis es wieder knallt!

und täglich grüßt das Murmeltier :hail:

Man sollte mal ein Simulation Spiel entwickeln um solche Szenarien zu testen. :respekt:


- Neoliberale => Worf :D
- Linke => Ede
- Idealisten => Malone
- Nationalisten
- Gläubige
- Athesisten
- Egoisten
- Altruisten => Master
- Grüne
- Sozis
....

4

18.11.2015, 12:10

Ganz gleich, wie man zur Flüchtlingskrise oder zum Islam steht, man kann sich der Erkenntnis nicht verweigern: ein Faktor der Radikalisierung ist Perspektivlosigkeit. Wer nichts zu verlieren oder nichts zu gewinnen hat, kann zu allem bereit werden. Zudem kann man eine Ideologie nur dann wirksam durch eine andere Idee bekämpfen, wenn man eine Weltanschauung pflegt, die auch in der Praxis eine ethische Überlegenheit aufweist.

Bis hier hin gebe ich dir recht.
1. Waffenexporte generell stoppen

Ohne Waffenexporte kommt die deutsche Rüstungsindustrie nicht auf genügend Volumen, damit das Geschäft rentabel bleibt. Ohne rentable Rüstungsunternehmen wird uns mittel- bis langfristig die neuste Rüstungstechnologie fehlen. Ich bin daher dagegen. Und vergleichen zum BIP exportiert Deutschland gar nicht so viele Waffen, es bleibt im Rahmen.
2. Steuerflüchtige Unternehmen durch ein adäquate Zusatzbesteuerung ihrer inländischen Umsätze zur Kasse bitten

Es handelt sich um eigenständige juristische Personen in einem Beteiligungsgeflecht. Wie willst du da von der "Schuld" einer auf eine andere schließen?
Zudem, wenn es legal ist, dann ist es ok. Wenn nicht legal, kann man die Mittel des Rechtsstaats dagegen einsetzzen. Das Problem sind doch eher Länder wie Luxenburg (Niederlande, Irland etc.), welche in bestimmten Teilen sehr attraktive Steuergesetze haben. Der Aufschrei bei Luxenburg blieb sehr ruhig, Glück für Juncker.
3. Die Subventionierung und den Export von Lebensmitteln vor allem in der industriellen Tierfleischproduktion unterlassen

Subventionierung unterlassen, Export von Lebensmitteln nicht. Man kann heimischen Agrarunternehmen nicht zumuten nur für den deutschen bzw. europäischen Binnenmarkt zu produzieren. Allerdings sollten sie ohne Subventionen nur in bestimmten Bereichen global konkurrenzfähig sein.
4. Unethisch im Ausland agierende Unternehmen massiv abstrafen, im Hinblick auf Umwelt- oder Arbeitsrechtsvorschriften, die von unabhängigen und unbestechlichen Kommissionen kontrolloliert werden

Ersetze unehthisch mit ungesetzlich. Ersetze massiv mit verhältnismäßig. Dann sind wir beim Status Quo. Wobei ich auch keinen Rechtsimperialismus nach US-amerikanischem Vorbild will. Wenn andere Länder ihre spezifischen Gesetze und Standards setzen, ist dies ihr gutes Recht.
5. Spekulationen auf Realgüter wie Lebensmittel oder Rohstoffe auf Kredit strikt untersagen

Überhaupt nicht, im Gegenteil! Im übrigen ist die Unterschiedung zwischen Spekulation, Investition und Versicherung fließend und eher eine Perspektivefrage. Deutsche Bauern sollten eher mal lernen den Terminmarkt richtig zu gebrauchen und nicht rumjammern und anti-marktwirtschaftlich nach politisch festgelegten Quoten und Mindestabnahmepreisen rufen.
Die Unterscheidung, ob man etwas auf Kredit tun darf ist unpraktisch und würde auch nur den Status Quo zementieren. Wer hat, dem wird gegeben. Kredite sind für Investitionen unerlässlich. Und wiederum sind die Übergänge der Unternehmensfinanzierung fließend, ist eine Unternehmensanleihe noch ein Kredit? Und wenn ein Unternehmen mittels Kapitalerhöhung neues Eigenkapital aufnimmt?
6. Durch eine massive Erbschaftssteuer - die Familienunternehmen gestundet werden könnte - der Schichtenverfestigung vorbeugen

Für mich spricht gegen Erschaftsstuer, dass sie prinzipiell eine Substanzsteuer ist. Ich finde ein Staat sollte nur die laufenden Einkünfte (eigentlich Gewinne) besteuern, nicht jedoch die Substanz. Man sollte als Person - egal ob privat oder juristisch - die Gewissheit haben, dass bereits versteuertes Einkommen nicht mehr mit direkten Steuern belegt wird.
Zudem bringt eine Stundung nicht viel, der Betrag muss ja dennoch gezahlt werden. Wenn der Stundungszins 0 beträgt oder aber zumindest unter dem Real/Nominalzins liegt und es keine Zahlungspflicht gibt, so mindert sich der Steuerwert positiven Unternehmenswachstum/Inflation im Laufe der Zeit. Aber wenn man bezahlen soll, geht es an die Substanz. Zudem würde ich nicht zwischen unterschiedlichen Vermögensformen unterscheiden. Gleiches gilt im übrigen auch für eine Vermögenssteuer.
7. Kriegsverbrecher wie George W. Bush und Tony Blair und deren Adlaten vor Den Haag zerren

Die USA erkennen den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag aber nicht an. Und nun? George W. Bush bei einem Deutschlandbesuch verhaften und hoffen, dass unsere Bundespolizei besser als Spezialeinheiten der USA sind?
Man kann meinetwegen Verfahern eröffnen. Aber ich denke für eine Verurteilung reicht es nicht, weil die beiden dann ja direkt Kriegsverbrechen befohlen haben müssten. Für Irrtum wird niemand verurteilt.
8. Aufhören, religiöse Institutionen gleich welcher Art rechtlich oder monetär zu unterstützen

Hier bin ich ganz bei dir! Ich würde sagen nciht nur aufhören sie zu unterstützen, sondern eine konsequentere Trennung von Staat und Religion anstreben, d.h. das ganze auch aktiv betreiben.
9. Durch gezielten Wohnraumbau einer Gentrifizierung und Ghettoisierung vorbeugen

Wie willst du in der Münchner oder Hambruger Innenstadt Wohnungsbau betreiben? Soll der Staat Grundstücke abkaufen?
Man sollte eher Menschen, welche durch zu hohes Einkommen aus der Bedürftigkeit für Sozialwohnung herausgewachsen sind auch diese Wohnungen kündigen.
10. Zeitlich begrenzte Zollschutzzonen in Entwicklungsländern akzeptieren

Wenn das Land das Durchsetzen will, soll es. Jedes Land ist frei dies, nach Abwägung aller Vor- und Nachteile, dies zu tun.
11. Strikte Ziele zum Klimaschutz einhalten

Vorausgesetzt, das System ist effektiv und effizient, d.h. es schützt wirklich das Klima und zudem auch noch in der preiswertesten Art und Weise. Beides sehe ich bei fast allen diskutierten Modellen nicht. Da geht es imho viel mehr um Symbolpolitik und total ineffizienten "Klimaschutz". Ich würde eher sagen stärker auf technisch-wissenschaftliche Lösungen setzen.
12. Versöhnliche Entschädigungen leisten für Kriegsverbrechen oder Kolonialismusfolgen

Wie soll das Aussehen? Monetäre Entschädigung oder Entwicklungs/Aufbau/Strukturhilfen? Und um welche Größenordnungen soll es gehen? Und wieso sollen aktuelle Generationen für die Taten ihrer Ur(ur)großelterngeneration zahlen? Weil sie davon profitieren? Das nennt sich "Lauf der Geschichte". Aber wir können mal anfragen, ob die Römer uns germanischen Nachkommen nicht auch was Zahlen wollen. Bei dem langen Zeitraum und dem Zinseszinseffekt könnte da gut was zuammen kommen. ;)
13. Als Verbraucher mehr darauf achten, welche Produkte ethisch und ökologisch verträglich sind (was eine staatlich verordnete Kennzeichnungspflicht sehr erleichtern würde)

Jeder Verbraucher ist in seiner Konsumentscheidung, im Rahmen der rechtlichen Regelungen, frei. Ich bin gegen staatliche Siegel, soll es doch ein Wettbewerb zwischen Siegeln geben. Christian würden sich die allermeisten Bio-Siegel nicht gefallen. Und der Staat soll auch keine Auswahl treffen, welches "ethische Verhalten" mit kennzeichnungspflichtigen Siegel prämiert wird. Wenn Verbraucher es nachfragen, wird es kommen. Und wenn Verbraucher auch Produkte ohne Siegel kaufen wollen, sollen sie dies auch können. Inhaltsstoffe ja, staatlich überwachte ethische Standards nein.
14. Handelsabkommen einsichtig machen vor deren Entschluss

Wenn fertig verhandelt ist wird es auch öffentlich gemacht. Liegt in der Natur der Sache, dass man während der Verhandlung extrem an Verhandlungsmacht verlieren würde, wenn alles öffentlich bekannt wäre. Man könnte versuchen solche Prozesse generell öffentlich zu organisieren, aber dann muss die andere Seite auch mitspielen. Unilateral würde ich dies auch nicht tun.
Ansonsten, für mehr Freihandel, überhaupt mehr Handel und Austausch!
15. Und was auch immer ich vergessen habe möge in diesem spontanem Erguss: man möge mich ergänzen!

Naja, ist Ansatzweise das Wahlprogramm der Linken. Vermögenssteuer zur Finanzierung von Ganztagsschulen (mit Gebetsräumen, getrennt nach Geschlecht für Jungen, Mädchen und Trans-XYZ) nicht zu vergessen. ^^

(fuck 10k-Zeichen Begrenzung. @Mods: Könnt ihr die nicht mal auf 20k hochsetzen?)

5

18.11.2015, 12:11

Das Konzept einer überfälligen Vollgeldreform nach Huber erspare ich jetzt dem Laien und verweise auf dessen Bücher. Das Geld, das man durch diese Maßnahmen spart oder zusätzlich einnimmt...

Wenn der Staat zusätzlich reale Werte einnimmt, wer verliert denn dann im Unterschied zum Status Quo? Im übrigen halte ich dies für illusorisch.
...müsste vor allem in Bildung gesteckt werden, weiters in die Jugendarbeit, in den Strafvollzug (keine Radikalisierung unter Häftlingen), in die Entwicklungshilfe, Kinderbetreuung sowie in die Infrastruktur (ein weites Feld!).

Bis auf Entwicklungshilfe sehe ich da auch staatlichen Finanzierungsbedarf. Die Entwicklungshilfe war mit den Reformen von Niebel imho auf einem sehr guten Weg, staatliche Mittel wurden durch viel mehr private Mittel ergänzt und so deutlich effizienter eingesetzt. Jetzt sind wir wieder weg von weitestgehend rentabeln, sich selbst tragenden Projekten hin zu Abhängigkeitsfinanzierung. Es gibt auch afrikanische Ökonomen, welche sehr kritisch gegenüber westliche Entwicklungshilfe sind.
Wenn wir direkt oder durch Nebeneffekte Armut in anderen Staaten bewirken, dürfen wir uns nicht über "Flüchtlingslawinen" beschweren, selbst wenn Goldgräber oder Kriminelle darunter sind. Erst müssen wir, die wir tatsächlich die Macht dazu haben, in Vorleistung treten, um die Welt zu verbessern.

Naja, Welt verbessern. Die Welt ist grausam und ungerecht, wir haben, Dank Aufklärung und wissenschaftlich-technischen Fortschritt den modernen Rechts- und Sozialstaat dagegen gestellt. Dieses Erfolgsmodell kann man exportieren, aber wir müssen auch nicht alle Probleme der Welt lösen - vor allem wenn bestimmte Gruppen sich nicht helfen lassen wollen.
Es bedürfte nur ein paar Gesetze, um das zu bewirken, und auf die wir GEMEINSAM wirkungsvoll hindrängen könnten, wenn wir uns nicht gegenseitig nahezu schon bekriegen würden.

Sehe ich nicht so. Zudem formen Gesetze imho weniger, als das Gesetze dem Mainstream einer Gesellschaft entspringen und diesen so nachträglich kodifizieren.
Der Terrorismus lenkt uns ab, ob gewollt oder ungewollt, von dem größten Problem überhaupt: der zunehmenden globalen Ungleichverteilung des Reichtums.

Vor welchem Zeithorizont triffst du denn deine Aussage? Im alten Äqgypten und im alten Rom war Reichtum weit ungleicher verteilt, auch im antiken Griechenland mit der Viezahl unfreier Sklaven. Im Mittelalter ebenso. Erst mit der industriellen Revolution nahm die Vermögenskonzentration massiv ab und weite Teile der Gesellschaft entwuchsen auf ihrer Armut. Ich sehe keine größe Ungleichverteilung. Im Gegenteil, der Anteil und die Anzahl an Menschen global, welche täglich von höchstens 1,20 $ leben ist in der letzten Dekade massiv geschrumpft. Und auch in unserer westlichen Welt konzentriert sich Wohlstand nicht nenneneswert stärker. Man kann ja die Finanzkrise 2007/08 als Gegenbewegung der kleinen Mikrotrens lesen. Die Daten geben es imho nicht her.
Ultralinke mögen mir vorwerfen, ich sei nicht radikal genug, Liberalen und Konservativen möge ich zu weit gehen. Aber klar ist: es muss etwas passieren. Wir können so nicht weitermachen! Wenn wir so fortfahren, gefährden wir Menschenleben, und das ist inakzeptabel: ob in der Sahelzone oder in Paris. Kaum jemand, der das liest, trägt eine persönliche Verantwortung für das Übel in der Welt. Aber im Laufe der Zeit wird sich herauskristallisieren, dass er bei einer Petition oder letztlich beim Urnengang sein winziges Scherflein zur Besserung der Lebensumstände aller Menschen beitragen kann, was auch letztlich seinem eigenen Wohlergehen dient.

Nun ja, Entscheidungen werden auf die eine oder andere Art Menschenleben kosten. Ob mehr oder weniger ist schwer zu sagen. Schützt Freihandel und damit einhergehend größerer Wohlstand eher vor Menschen vorm Verhungern, oder stürzt er sie in größere Armut? Für mich ist es empirisch klar, aber man wird darüber immer politisch streiten.

Ansonsten, in Nordkorea gibt es aktuell Konzentrationslager. Ich dachte mal es gab den Spruch "Nie wieder!". Wir wissen es oder können uns sehr leicht darüber informieren. Und jetzt?

6

18.11.2015, 15:43

Was Malone aufzählt tun "wir" selbstverständlich nicht, sondern versuchen weiter den militärischen Sieg zu erringen. Seit nunmehr Jahrzehnten mit dem Erfolg, dass die Zahl der Radikalen und Terroristen stetig zunimmt, Gadafi &Co durch Schlimmeres substituiert werden.

Beiträge: 2 917

Wohnort: Seehausen am Staffelsee

Beruf: Statistiker

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7

18.11.2015, 15:56

Hab letztens einen interessanten Artikel in der Zeit gelesen, indem ein Wissenschaftler festgestellt hat, dass es inbesondere immer dort zu Unruhen/Kriegen kommt, wo das Verhältnis von 18-25-Jährigen sehr hoch ist im Vergleich zu den 60-70 Jährigen, weil nicht alle Jungen den Platz der Älteren einnehmen können.

@Malone: Einige deiner Vorschläge sind etwas unrealistisch, einige finde ich sehr unterstützenswert:

-Waffenexporte nach Saudi-Arabien sind wirklich Humbug, da wird im Moment auch dagegen gearbeitet
-Steuerflüchtige Unternehmen sind auch ein Riesenproblem
-Subventionierung von Lebensmitteln stoppen
-Erbschaftssteuer ist ein interessantes/schwieriges Thema
-Trennung von Staat und Kirche

Ich hätte noch ein paar weitere Vorschläge:

-GEZ abschaffen (meinetwegen aus dem allgemeinen Haushalt bezahlen, aber keine Fußballspiele, sondern etwas was einen Mehrwert hat)
-Ehegattensplitting insbesonder für Kinderlose abschaffen
-Städte fußgänger-/fahrradfreundlicher machen (siehe z.B. Kopenhagen)
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »_Icedragon_« (18.11.2015, 16:03)


8

18.11.2015, 20:01

Netter Rundumschlag, damit sollte die Welt besser werden...

9

19.11.2015, 19:41

Zitat

Man sollte mal ein Simulation Spiel entwickeln um solche Szenarien zu testen.


Ähhhh :D

10

23.11.2015, 19:11

Ich würde es so gerne alles ausdiskutieren, aber der Broterwerb lässt mir keine Zeit dazu :/ Vergessen habe ich auf jeden Fall vier Punkte: 1. Auflösung von Guantanamo und Einsetzen eines ordentlichen Gerichts für die Häftlinge 2. Abschaffung der Todesstrafe in allen westlichen Staaten 3. Aufgabe der industriellen Fleischerzeugung 4. verstärkte Bekämpfung von Korruption (Lobbyismus)

Ich würde mich im Übrigen keinesfalls als Idealist bezeichnen!

11

23.11.2015, 19:14

Zitat

Für mich spricht gegen Erschaftsstuer, dass sie prinzipiell eine Substanzsteuer ist. Ich finde ein Staat sollte nur die laufenden Einkünfte (eigentlich Gewinne) besteuern, nicht jedoch die Substanz. Man sollte als Person - egal ob privat oder juristisch - die Gewissheit haben, dass bereits versteuertes Einkommen nicht mehr mit direkten Steuern belegt wird. Zudem bringt eine Stundung nicht viel, der Betrag muss ja dennoch gezahlt werden. Wenn der Stundungszins 0 beträgt oder aber zumindest unter dem Real/Nominalzins liegt und es keine Zahlungspflicht gibt, so mindert sich der Steuerwert positiven Unternehmenswachstum/Inflation im Laufe der Zeit. Aber wenn man bezahlen soll, geht es an die Substanz. Zudem würde ich nicht zwischen unterschiedlichen Vermögensformen unterscheiden. Gleiches gilt im übrigen auch für eine Vermögenssteuer.


Äh dazu muss ich doch etwas sagen: für den Erben ist die Erbschaft ein stinknormales Einkommen und sollte auch so behandelt werden, mit einigen mildernden Verfügungen.

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23.11.2015, 21:06

Aber zum Bezahlen müsste er eventuell ein Haus verkaufen, Teile eines Unternehmens etc., d.h. an die Substanz gehen.

Es wird ja nicht wie anderes Einkommen behandelt, sondern bewusst anders. Dann muss man es auch eher der Spähre des Vererbers zurechnen als der des Erben. Der Vererber wird ja schon zu Lebzeiten durch die Schenkungssteuer daran gehindert, frei über sein Vermögen zu entscheiden. Die Erbschaftssteuer ist nur die Weiterführung der Schenkungssteuer über den Todesfall hinaus, wenn man so will.

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24.11.2015, 10:23

hab mal den määlonen Test gemacht:

Sie sind ein patriotischer Sozialdemokrat. 8o

14

27.11.2015, 19:52

hab mal den määlonen Test gemacht:

Sie sind ein patriotischer Sozialdemokrat. 8o


Bei mir kommt folgendes raus

Sie sind ein patriotisch-autoritärer Sozialist. 4 Prozent der Testteilnehmer fallen auch in diese Kategorie und 70 Prozent sind extremistischer als Sie.

Damit kann ich leben und entspricht in etwa meiner Selbsteinschätzung :respekt: :D

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27.11.2015, 19:58

Patriotismus ist im Endeffekt bloß Nationalismus. Du bist also ein nationaler Sozialist. Herzlichen Glückwunsch. So hätte ich Dich Deinen Äußerungen nach auch eingeschätzt.

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27.11.2015, 20:20

Lediglich zu 4% patriotisch , dass ist imho eine gesunde Dosis :D
27 % kommunistisch :D
1 % autoritär denke das ist vernachlässigbar, d.h. man sollte mich nicht in eine bestimmte Schublade stecken :evil: