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17.10.2014, 11:07

Streiken in Deutschland

Aus aktuellem Anlass wollte ich mal fragen:
Wie sehen die Leute es hierdrin eigentlich? Ist diese Art von Streik, wie es aktuell die Piloten, Lokführer etc. tun noch zeitgemäss? Ist das sinnvoll und notwendig oder desktruktiv und dumm?

Ich verfolge nicht jede Diskussion bis in das letzte Detail, aber mir geben folgende Punkte zu denken:
- Es streiken fast nur noch diejenigen, die Macht haben (idR. über unbeteiligte Dritte / die Öffentlichkeit)
- Sehr oft höre ich, dass verschiedene Gewerkschaften "gegeneinander" Streiken
- Wirklich schlecht geht es denjenigen, die Streiken, nicht. Sie wollen einfach mehr.

Für mich ist Streiken etwas, wofür man im allerletzten Notfall greifen sollte. Wenn es unhaltbare Zustände gibt. Ich habe allerdings mehr den Eindruck, dass Streiken aktuell sehr "in" ist, es man ja mal versuchen kann (es scheint ja zu wirken in gewissen Branchen) und es ein völlig normales und akzeptiertes Mittel ist. Es geht ja auch kaum mehr einer auf die Strasse. Man bleibt einfach zu Hause und hat keine Lust zu arbeiten?

Umgekehrt gibt das dafür vermutlich viele Branchen und Orte, in denen die Umstände massiv schlechter sind. Leider ist der öffentliche Druck halt nicht ganz so gross, wenn z.B. die Schreiner für 2 Tage streiken. Bzw. es merkt das keine Sau ausserhalb den Direktbetroffenen.

Oder kann mir jemand erläutern, wieso ausgerechnet die deutschen Piloten und die Lokführer (beim Zugpersonal oder den Schalterangestellten könnte ichs ja noch eher verstehen!) in unwürdigen Zuständen arbeiten?

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

Attila

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2

17.10.2014, 12:48

Ist es nicht immer so? Wer ein Druckmittel in der Hand hat kommt immer besser bei weg.

Die GDL übertreibt imho schon etwas, vor allem Streiks zu Ferienbeginn oder Sonntags find ich imho ziemlich ätzend. Erstrecht bei kurzfristigen Ankündigungen und / oder schon vorgezogenen Streiks kann dir das schnell mal n Tag versauen.
Ich soll demnächst nach Kopenhagen und bin atm schon am gucken mit Auto außenrum zu fahren oder die Fähre zu nehmen. Was bringt dir dein tolles Sparticket, wenn du dann kurz vorher erfährst das dein fucking Zug nicht fährt und du iwie anders dahin kommen muss.

Wichtige Termine würde ich aktuell generell ohne Bahn planen, n Arbeitskollege von mir kam neulich 3h zu spät, weil schon 2 Züge VOR dem angekündigten Streik ab 21 uhr neulich nicht mehr fuhren.
Ist irgendwie n Deja Vu an meine Bundeswehrzeit 2007/2008.. wie oft stand ich mit meinem ganzen kack da (Seesack, Uniform, 3 kg Gamer Laptop :D) wie son Idiot am Bahnhof und der Zug kam nich. Jo dann kannste erstmal gucken wo du deine 15 kg Gepäck lässt um dann bei der Rückkehr zu erfahren das die restlichen Züge auch noch gestrichen sind und du jetzt 5h mit nem Bus über die Dörfer juckeln darfst, wo du nicht mal genug platz hast den Laptop auszuklappen, geschweige denn den Bundeswehr Sack loszuwerden. Ja meine Erinnerung an das Bahnfahren sind wahrlich angenehm. Bin dann noch irgendwann mal mit der Bahn zum Flughafen, leider kam der Anschlusszug nicht, zack 50 Euro Taxi zum Bahnhof. Das Thema Bahnfahren ist für mich erledigt. Mitfahrgelegenheit oder ab 2 Personen Diesel ist eh günstiger UND zuverlässiger.

3

17.10.2014, 14:11

Ich finds auch nicht gut, vor allem weil andere Angestellte die es nötig hätten ja deshalb nicht besser bezahlt werden.

Aber vielleicht zwingt das die Bahn und Fluggesellschaften dazu etwas mehr Geld in autonome Züge/Flugzeuge zu investieren. Das ist mir eh lieber als wenn irgendein Mensch am Steuer sitzt. Auch psychische Probleme bei Unfällen werden damit ausgeschlossen und bei Leuten auf der Schiene kann ein autonomer Zug bestimmt durch Technik besser reagieren.

4

17.10.2014, 17:15

bei Leuten auf der Schiene kann ein autonomer Zug bestimmt durch Technik besser reagieren.


...ähm ja... der Bremsweg verkürzt sich dann auf 2km :up:

5

17.10.2014, 18:37


- Es streiken fast nur noch diejenigen, die Macht haben (idR. über unbeteiligte Dritte / die Öffentlichkeit)

Glaube hier ist die Wahrnehmung einfach verzerrt, der öffentliche Dienst streikt auch mehrmals im Jahr ebenso wie manche andere Branchen, allerdings ist das oft nur eine 20s Randnotiz in den Nachrichten wert, weil wenige Menschen hart davon betroffen sind. Bei Bahn und Flug wird dann immer ewig ausführlich darüber berichtet welcher Zug jetzt ausfällt, etc.


- Sehr oft höre ich, dass verschiedene Gewerkschaften "gegeneinander" Streiken

Eher abwechselnd, was das Ganze für den Fahrgast noch nerviger macht. Generell würde ich dafür plädieren bei versorgungskritischen Branchen etwas wie eine Streik-Zeit einzuführen, z.b. alle Gewerkschaften dürfen nur noch die ersten zwei Septemberwochen streiken und müssen das restliche Jahr Ruhe geben. Allerdings schränkt das eben stark das Streikrecht ein und ist deswegen schwierig umzusetzen.


- Wirklich schlecht geht es denjenigen, die Streiken, nicht. Sie wollen einfach mehr.

Aktuell würd ich sagen gehts eher darum Teile ihrer ehemals traumhaften Arbeitsbedingungen zu retten. Seit der Privatisierung der Bahn und der Billigkonkurrenz in der Luftfahrt drücken (bzw. sind dazu gezwungen) die Unternehmen die Arbeitsbedingungen: längere Arbeitszeiten für Lockführer, Frühverrentung von Piloten, etc. Ich glaube den Piloten tatsächlich, dass sie nicht einfach für mehr Einkommen streiken würden, ein paar Prozent Aufschlag bei 150k-250k Euro Jahreseinkommen ist vermutlich wirklich nicht entscheidend.


Generell würde ich eine Vorschrift begrüßen, dass Tarifverträge z.b. auf 5 Jahre und nicht auf die üblichen 1-2 Jahre abgeschlossen werden müssen, dann hätte man das Problem nicht jedes Jahr, sondern evtl. etwas seltener.

6

17.10.2014, 22:01

ich finde eigentlich nicht, dass zu viel gestreikt wird.
es sind eher diejenigen berufsgruppen innerhalb von großkonzernen, die eine schlüsselrolle innehaben und dezidiert für ihre eigenen interessen streiken und die ihrer kollegen außer acht lassen.
das betrifft piloten, fluglotsen, klinikärzte, lokführer und andere berufsgruppen, die innerhalb ihrer firmen oft sowieso weit überdurchschnittlich verdienen und die in der lage sind ihren betrieb lahmzulegen.
problematisch ist, dass sie wenn nur auf eigene rechnung gestreikt wird die solidarität im betrieb untergraben und aufgrund ihres drohpotentials astrononomische forderungen durchsetzen können, wobei kosten dann bei weniger streikmächtigen gruppen wieder eingespart werden. bei der bahn beim bordbistro, im krankenhaus bei der pflege, am flughafen in der verwaltung.
insoweit ist es wohl wirklich sinnvoll klein- und kleinstgewerkschaften innerhalb von firmen zu verbieten und diese gruppen wieder unter ein dach mit den oft weniger schlagkräftigen großgewerkschaften zu bringen. (wie es in berlin momentan diskutiert wird)
es kann ja nicht sein, dass paar tausen zugführer, ärzte, piloten und sonstige nach gutdünken das ganze land lahmlegen.
noch dazu wo das streikrecht eigentlich für die (minderpriviligierten) arbeiterschicht gemacht wurde...
aber auch da tun sich mittlerweile abgründe zwischen gelernten und ungelernten kräften auf, wobei erstere für 1/3 weniger arbeit ungefähr den doppelten verdienst einstreichen.
das streikrecht ist weder sinnlos noch überholt, aber es muss offenbar reguliert werden.
und zwar so, dass jeweils eine gewerkschaft, in der die mehrheit der arbeitnehmer eines betriebes beschäftigt ist deren vertretung organisiert.

7

17.10.2014, 23:16

die lokführer streiken jedes jahr 1-2 mal für völlig überzogene forderungen.
Die Forderung war 5% mehr Lohn und weniger Überstunden und weniger Arbeitszeit und die Bahn hatte 5% mehr Lohn und weniger Überstunden angeboten und das Angebot war so schlecht, dass man jetzt das ganze wochenende streiken muss, ohne auch nur über das angebot zu diskutieren. wtf.


Diesesmal sind sie besonders penetrant und ich glaube noch einen solchen streik mehr und die politik ist sachon fast gezwungen einzugreifen.


jeder volldepp kann heutzutage ne lok führen, die loks könnten sich selber führen wenn sie dürften.
Wenn die nicht die ganzen pendler und studenten in geiselhaft nehmen könnten, hätten sie abolut keine druckmittel. nachschub an billigen arbeitskräften gäbe es da doch immer.




Piloten und Fluglotsen verstehe ich schon eher, die jobs sind ja viel anspruchsvoller und stressiger, die kann man auch nicht so einfach ersetzen selbst wenn man dürfte.

8

18.10.2014, 02:01

Hey LaNague, womit verdienst du denn deine Brötchen? Dein Posting liest
sich wie Stammtischgelabber, hauptsache seinen Senf dazugeben und von
nix eine Ahnung haben.

Juzam

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9

18.10.2014, 12:04

Für mich sind Streiks eh nur eine egoistische Angelegenheit. Ein verschwindend kleiner Teil der Arbeitnehmer erpresst sich mehr Gehalt, welches der Rest der Gesellschaft dann mitbezahlen darf. Damit der Rest der Arbeitnehmer nun nicht zurückfällt, muss dieser sich auch mehr Gehalt erstreiken und wir haben einen schönen Teufelskreis.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

10

18.10.2014, 12:32

ja. das ist am ende sog. "wohlstand"

11

18.10.2014, 12:43

Nein, das ist Inflation.

12

18.10.2014, 13:40

Für mich sind Streiks eh nur eine egoistische Angelegenheit. Ein verschwindend kleiner Teil der Arbeitnehmer erpresst sich mehr Gehalt, welches der Rest der Gesellschaft dann mitbezahlen darf. Damit der Rest der Arbeitnehmer nun nicht zurückfällt, muss dieser sich auch mehr Gehalt erstreiken und wir haben einen schönen Teufelskreis.

Streikrecht ist ein Grundrecht.(vielleicht sieht man in der FDP das anders!) Streiks müssen wehtun, sonst kümmert es auch nicht die Bohne. Im Management zahlt man sich die fetten Gehälter ,den Aktionären die dicken Dividenden und der kleine Arbeitnehmer soll am Hungertuch nagen, oder wie? Die Chefs werden auch nicht auf die Idee kommen freiwilig mehr Lohn zuzahlen.


Beim Ärztestreik war komischerweise das Geheule nicht so riesig .Die haben sich auch als kleiner Anteil der Gesellschaft mehr Geld erpresst, welches der Rest der Gesellschaft dann zahlen darf.

Attila

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13

18.10.2014, 14:36

Die Chefs werden auch nicht auf die Idee kommen freiwilig mehr Lohn zuzahlen.


Das ist halt das Problem. Mein Arbeitskollege erzählte aus den 80 / 90ern wo es ab und an ne Gehaltserhöhung gab ohne das er danach Fragen musste.. nach 2000 hatte er Jahrelang das gleiche gehalt und ist dann irgendwann in den ÖND gewechselt, weil der Unterschied gar nicht mehr so riesig war nach Jahrelanger Gehaltsstagnation. Dazu muss man aber auch sagen, das er der Typ Mensch ist, der nicht gerne nachfragt und den Gedanken hat, wenn er seinen Job gut erledigt, wird das wohl irgendwann von selbst kommen. Das trifft leider im Jahr 2014 nicht zu. Ich hab seit 2011 jedes Jahr einmal rum genervt und hab jedes Jahr etwas mehr bekommen ohne das ich ewig diskutieren oder meinen Arbeitgeber ständig wechseln musste. Entweder ich mache meinen Job gut, oder Sie geben mir einfach die 5k mehr, damit ich meine klappe halte :D Kann mir einer das Prinzip des Wegbeförderns von Nervsäcken erklären? Ich stell mich dann als Testkandidat :D Vermute das funzt aber nur im ÖND in zusammenhang mit nem alten (unkündbaren) Vertrag.

Juzam

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14

18.10.2014, 15:10

Streikrecht ist ein Grundrecht.(vielleicht sieht man in der FDP das anders!) Streiks müssen wehtun, sonst kümmert es auch nicht die Bohne. Im Management zahlt man sich die fetten Gehälter ,den Aktionären die dicken Dividenden und der kleine Arbeitnehmer soll am Hungertuch nagen, oder wie? Die Chefs werden auch nicht auf die Idee kommen freiwilig mehr Lohn zuzahlen.

Habe ich irgendwo das Streikrecht angezweifelt? Wenn es um Verbesserung der Arbeitsbedinungen geht, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Aber bei übertriebenen Gehaltsforderungen und zusätzlich Wochenarbeitszeitverringerung hört der "Spaß" auf, zumal dieser Arbeitskampf auf Kosten der Reisenden zu Ferienbeginn/-ende statt findet. Eine gewisse Balance sollte gewahrt bleiben.
Und bitte spar dir diese "im Management zahlt man sich die dicken Gehälter" - Klassenkampf-Parolen. Du bist überhaupt nicht auf den erwähnten Streik-Teufelskreis eingegangen.

Beim Ärztestreik war komischerweise das Geheule nicht so riesig .Die haben sich auch als kleiner Anteil der Gesellschaft mehr Geld erpresst, welches der Rest der Gesellschaft dann zahlen darf.

Der Marburger Bund vertritt die Krankenhausärzte, die gut und gerne ihre 50-60 Stunden pro Woche arbeiten. Da herrscht ein großes Gefälle zwischen Klinik- und spezialisierten Ärzten mit ihren eigenen Praxen. Da habe ich wie oben erwähnt Verständnis für, auch wenn man hier gerne die anderen Krankenhausbediensteten wie Schwestern und Pfleger hätte einbeziehen sollen.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

15

18.10.2014, 15:26

Hey LaNague, womit verdienst du denn deine Brötchen? Dein Posting liest
sich wie Stammtischgelabber, hauptsache seinen Senf dazugeben und von
nix eine Ahnung haben.




Die Vorraussetzungen für eine Lokführerausbildung sind ein Hauptaschulabschluss, keine blindheit und funktionierende beine.

irgendwie bezweifle ich, dass die jährlichen 5% mehr gehalt und kürzungen der arbeitszeit auf 35h oder so gerechtfertigt sind für diesen beruf.
man hat nichtmal viel verantwortung, weil die meisten bahnen eh notfallprogramme schon onboard haben, die automatisch bremsen oder geschwindigkeiten anpassen an kritischen stellen.

16

18.10.2014, 15:29

Nein, das ist Inflation.

und eine erhöhung der binnennachfrage.

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17

18.10.2014, 16:21

Also Streiken ist doch was ganz legitimes, genauso legitim wie gekündigt werden. Sehe jetzt nicht wo hier der Gesetzesbruch sein soll (und das ist auch gut so). Wenn so viele andere nur darauf warten Lokführer zu werden kann man denen ja kündigen. Oder es wird eben mehr Bus gefahren in Zukunft, wenn die Bahn zu teuer werden sollte.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

18

18.10.2014, 17:40

der streikteufelskreis bricht an der stelle ab an der die nachfrage aufgrund erhöhter preise einbrechen würde. hier muss der preis stabil gehalten werden und die erstreikten lohnerhöhungen durch kürzungen der bossgehälter oder dividendenminderung kompensiert werden

19

19.10.2014, 09:22

Das Problem bei diesem Streik ist für mich viel weniger die Forderung an sich, sondern das es für mich als Außenstehenden den Eindruck macht, als ginge es nicht wirklich um die Lokführer, sondern um eine Machtdemonstration und vor allem Machtausweitung der GDL selber, für die sich die Lokführer in Erwartung eines Gehaltsschubes einspannen lassen. Der Knackpunkt, das Verhandlungen scheitern bzw. nicht zustande kommen war doch - so zumindest meine Wahrnehmung, ich bitte um Korrektur wenn das falsch ist - das die GDL gleichzeitig für Zugbegleiter verhandeln möchte, die eigentlich von einer anderen Gewerkschaft vertreten werden. Bei allem grundsätzlichen Verständnis für Streik (auch ich bin davon massiv betroffen, denn ich fahre sehr viel geschäftlich mit der Bahn und werde das auch weiter tun - in keinem Verkehrsmittel kann ich während der Reise so entspannt arbeiten, wie in der 1. Klasse der Bahn) kann ich auch einen Arbeitgeber verstehen der nicht über ein und dieselbe Person mit 2 Gewerkschaften verhandeln will.

Die Außenwirkung ist momentan wohl sehr eindeutig für jeden, der mit der Bahn unterwegs ist. Während bei sonstigen Problemen (Verspätungen, Zugausfälle. Kurzzüge in der Rushhour) auf die Bahn als Unternehmen gemeckert wird, machen sich Lokführer und Piloten dieses Jahr zu den Unsympathen dieses Landes. Verständlich, wie ich finde, denn wenn man dieser Tage sich auf einen Urlaub mit der Familie gefreut hat und dafür unter Umständen lange sparen mussten und nun stattdessen mit Sack und Pack und Kind und Kegel auf irgendeinem Bahnhof übernachten dürfen, dann ist das nicht mehr nur ärgerlich

PS: Busse als Alternative, dass ich nicht lache. Momentan mögen viele dahingehend argumentieren, dass Busse zuverlässiger seien und viel billiger. Die Betonung liegt da wirklich auf billig, denn die armen Schweine, die die Busse fahren, werden mal wirklich schlecht bezahlt. Der Komfort in Bussen ist schlechter (außer man reist üblicherweise bei der Bahn im Gepäckwagen mit), es ist enger und man steht permanent in irgendwelchen Staus. Wer darauf steht möge in Zukunft mit dem Bus durch die Gegend fahren ;)

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20

19.10.2014, 11:17

Piefke
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

21

19.10.2014, 13:56

Zitat




Die Vorraussetzungen für eine Lokführerausbildung sind ein Hauptaschulabschluss, keine blindheit und funktionierende beine.

irgendwie
bezweifle ich, dass die jährlichen 5% mehr gehalt und kürzungen der
arbeitszeit auf 35h oder so gerechtfertigt sind für diesen beruf.
man
hat nichtmal viel verantwortung, weil die meisten bahnen eh
notfallprogramme schon onboard haben, die automatisch bremsen oder
geschwindigkeiten anpassen an kritischen stellen.
Voraussetzung
für mindesntens 2/3 aller Berufe ist ein Hauptschulabschluss, nur
stellt heute kaum noch jemand Hauptschüler ein(die Hauptschüler von
heutzutage sind oft wirklich nur noch der Bodensatz).
die Chance auf
eine Lokführerausbildung mit Hauptschulabschluss tendiert gegen null!!!
(Schulausbildung der Lokführer 1/5 Hochschulabschluss,3/5
Realschulabschluss und 1/5 Hauptschulabschluss(das sind meistens die älteren).
Wenn man ein Ausbildung zum Triebwagenführer macht, darf man erst mit 21 Jahren auf der freien Strecke fahren.

Du weisst auch wirklich nichts vom Job ein Triebwagenführers, dein arrogantes Geschreibsel bestätigt ja auch das.
Die
Lokführer müssen in Wechselschichten,an Sonn- und Feiertagen unter
andauernder Stressbelastung bei oft monotonen Tätigkeiten und hoher
Geschwindigkeit arbeiten.Und wenn es blöde läuft springt dir noch ein
Selbstmörder vor den Zug.Dazu hast du noch die Verantwortung für die
ganzen Fahrgäste sowie den ganzen Zug.
Dafür sehe ich deren Entgelt auch als viel zugering an.
5%
von wenig bleibt immer noch wenig! und die 35 h Woche ist in der
Industrie schon lange Standard, soviel zu den unverschämten Forderungen.

Das
Verhältnis von GDL und EVG(sehr Arbeitgeber freundlich Gewerkschaft)
ist sehr problematisch .Beide Gewerkschaften haben Lokführer und
Zugbegleiter sowie sonstiges Bahnpersonal in ihren Gewerkschaften, nur
in unterschiedlichen Verhältnissen(GDL 2/3 Lokführer- 1/3 Rest, EVG ca
1/3 Lokführer 2/3 Rest.)
Die GDL möchte für ihre Zugbegleiter/Bahnbediensteten aber ebenfalls verhandeln und deshalb kocht der Ärger so richtig hoch.


Wenn man die DB nicht privatisiert hätte, bräuchte jetzt auch niemand rumheulen.

PS ich arbeite nicht in dieser Branche sondern bin in den Printmedien beschäftigt.

22

19.10.2014, 16:53

Zitat

und die 35 h Woche ist in der
Industrie schon lange Standard, soviel zu den unverschämten Forderungen.


? lol ? hab ich was verpasst?

Zitat


PS ich arbeite nicht in dieser Branche sondern bin in den Printmedien beschäftigt.


kein wunder dass du dich mit harter arbeit so auskennst :bounce:

Attila

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23

19.10.2014, 17:20

Irgendwie arbeiten alle die ich kenne 40h/ week - außer im öffentlichen Dienst. In der Schweiz warens sogar oft 44h / week. Immerhin ein kompletter Arbeitstag mehr als bei der 35h Woche.
Während meiner Ausbildung hatte ich damals 37,5 - da war der Freitag schon eher Frühstücken & Kaffeetrinken und Mittags fällt der Hammer.. Schweiz oft 7 bis 7, war Kontrastprogramm (Überstunden wurden halt ausbezahlt).

35h kriegt man ja quasi in 4 Tagen hin, wäre schon recht angenehm son dauerhaft verlängertes Wochenende :D

Juzam

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24

19.10.2014, 17:33

Kenne auch nur 40h, aber gut :O

Interessanter Artikel zum Streik und vor allem über das eigentliche Streikziel - GDL vs EVG.
http://www.welt.de/politik/deutschland/a…e-Republik.html
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

25

20.10.2014, 09:01

Zur Wochenarbeitszeit muss man eigentlich nur Wikipedia bemühen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wochenarbeitszeit.

Zu den Selbstmördern (@Jacobs): Sicher, das ist ein Punkt, der bei Lokführern sicher psychische Schäden verursachen dürfte. Allerdings werfe ich mal in den Raum, dass es viele Berufsgruppen gibt, die unter diesem Umstand zu leiden haben. Als Beispiel seien Krankenschwestern, Krankenpfleger, Altenpfleger oder Feuerwehr (auch freiwillige) genannt. Ein guter Bekannter von mir ist bei der freiwilligen Feuerwehr. Hier im Kreis Pinneberg gibt es auf der S-Bahnstrecke Pinneberg - Elbgaustraße des öfteren Selbstmörder. Rate mal, was die (freiwillige) Feuerwehr machen darf, nachdem ein Selbstmörder von einem Zug oder einer S-Bahn erfasst wurde...

26

20.10.2014, 09:24

fand den streik gut, bin glaub ich das erste mal seit ich ein auto hab nicht um die 10min an dem verdammten bahnübergang bei uns gestanden (y)

27

20.10.2014, 11:18

Don_Grotto fast ziemlich gut zusammen, was ich ebenfalls empfinde - und das ist meiner Meinung nach eben die schlechte Entwicklung, die ich nicht befürworte.

Natürlich streiken alle möglichen Branchen, aber wenn der möglichst grosse oder bewusste Kollateralschaden das Ziel ist, dann ist diese Massnahme doch absurd und verfehlt? Mir geht es auch nicht darum, das Streiken komplett zu unterbinden, sicher nicht.
Ich erkenne einfach nicht, wieso diese Streiks aus Sicht der Streikenden notwendig ist. Und aus diesem Grund sind für mich diese Streiks komplett unangebracht und nicht in Ordnung.
Es geht übrigens soweit, dass einige meiner deutschen Bekannten Flüge für den Urlaub lieber ab Zürich oder z.B. mit Emirates buchen. Einfach weil das Streiken komplett willkürlich, unregelmässig aber häufig und mit sehr sehr grossen Unannehmlichkeiten für die Allgemeinheit verbunden ist.
Schliesslich ersetzt einem kaum eine Gesellschaft (Bahn, Lufthansa) oder Versicherung den entstandenen Schaden der dabei entsteht. "Ausserordentliche Umstände" oder wie auch immer das heisst. Sprich: Egal ob Ferien oder Geschäftsreise, das kann stark ins Geld gehen.

Ahja: Ich kenne alle möglichen Arten von Wochenarbeitszeiten, aber aus der Schweiz ist die 42h-Woche sehr üblich. Bei mir sind es 42.5h (inkl. bis zu 50h nicht kompensierten Überstunden pro Kalenderjahr). Ich denke, dass da aber auch ein wenig nach Arbeitsart unterschieden werden sollte.

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

28

20.10.2014, 13:54

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43103/1.html
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23642#h01


tja, und wenn ich Juzams Antwort so lese:

Ich weiß zwar nicht, was du verdienst, aber hoffentlich richtig ordentlich, weil sonst hast du ja gar nix von deiner egoistischen Geisteshaltung.

Die Andern, die sich beklagen von wegen Unannehmlichkeiten - tja, das war angekündigt, ist nervig, aber mal ehrlich, wenn hier nicht alles wie am Schnürchen geht und sich verdrängen lässt, dann immer sofort den Larry machen. Was ist das für eine Anspruchshaltung? Wann habt ihr denn das letzte Mal gestreikt? Glaubt ihr es geht immer so weiter wie jetzt, wenn ihr euch immer schön wegduckt und anpasst?

29

20.10.2014, 14:52

Die Andern, die sich beklagen von wegen Unannehmlichkeiten - tja, das war angekündigt, ist nervig, aber mal ehrlich, wenn hier nicht alles wie am Schnürchen geht und sich verdrängen lässt, dann immer sofort den Larry machen. Was ist das für eine Anspruchshaltung? Wann habt ihr denn das letzte Mal gestreikt? Glaubt ihr es geht immer so weiter wie jetzt, wenn ihr euch immer schön wegduckt und anpasst?

Was hat das damit zu tun? Es kann doch nicht das Ziel sein, mit dem Streik der Allgemeinheit möglichst fest zu schaden und somit den öffentlichen Druck ausspielen (das gilt ja gegenseitig!). Mal abgesehen davon, dass dies eben nur gewisse Branchen tun können, nicht unbedingt die, die es nötig haben/hätten.

Ahja, im übrigen bin ich der Meinung, dass in Deutschland der Staat mit der grossen Privatisierung solcher "Infrastruktur"-Unternehmen eine Handlungsmöglichkeit verschenkt hat. Ich hoffe, dass es bei uns nicht soweit kommt.

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

30

20.10.2014, 15:33

bei der bahn, die gerade im nahverkehr immer noch ein hoch subventionierter quasi monopolist ist, halte ich eine privatisierung für quatsch.
da wär ne zerschlagung in ca 10 unternehmen unter beibehaltung des staatlichen eigentums was bahnhöfe und gleisanlagen angeht wohl sinnvoller.