Was halt viele nicht verstehen ist, das es 3 Probleme beim WLAN gibt:
1) Die max Angaben sind völliger quatsch und nicht aussagekräftig. 300 Mbit WLan erreicht in der praxis vielleicht 100 Mbit.
Viele denken ihr 300 oder 450 Mbit WLAN kann mit nem normalen 100 Mbit Kabel mithalten, das ist aber ganz und gar nicht der Fall.
Selbst wenn du Laptop und WLAN Router direkt nebeneinander stellst erreichst du nicht 50% der max Angabe - das auch noch abhängig vom Laptop / WLAN Endgerät selbst.
Dazu kommt das selbst nebeneinander stehende Geräte durch andere Störfaktoren ausgebremst werden kann.
2) Deine WLAN Leistung ist von deinem Umfeld abhängig, es kann jahrelang problemlos laufen.
Dann kommt dieser eine Nachbar, mit seinem 3 Antennen 450 Mbit WLAN Gerät und macht genau deinen Kanal platt. Reicht ggf. auch wenn er 1-2 Häuser weiter wohnt.
Die Interferenzen und das Übersprechen der WLAN Kanale hauen die Performance brutial in den Sack. Es gibt sogar Accesspoints die "intruder WLANs" gezielt "übersprechen" / mit höherer Leistung stören können.
Haben 2 Sackteure Outdoor APs bei uns auf dem Klinikgelände. Wenn du da in der Nähe (z.B. mit nem Handy) n WLAN aufmachst, erhöht das Teil die Sendeleistung, meldet einen "Eindrinling / fremden AP" im Log des Controllers.
Theoretisch kann man sogar einstellen, dass er extra auf exakt dem gleichen Kanal eine Trap SSID ausstrahlt, die nur dazu da ist die Reichweite des Eindrinlings zu verringern und ihn ggf. ganz zu stören.
Warum? Weil in dem bereich nur das WLan von Klinik XY zulässig ist. Trotz der maximalen Leistungsbeschränkungen in der EU reicht son mehrere Antennen Outdoor Ding aber aus um nebenbei noch das WLAN in der Straße neben dem Krankenhaus zu stören. Haben wir in der Testumgebung auch mal mit eigenen APs probiert, hatten teilweise effektiv unter 10 Mbit und ganz abbrechende WLAN Verbindungen wenn man das auf die Spitze treibt.
Was ich damit sagen will: hast einen Idioten in der Nähe @ Mietwohnung und keine freien Kanäle mehr zum ausweichen, biste am Sack mit WLAN. Vor allem stört er nicht nur den einen WLAN Kanal, sondern mit den aktuell schnellsten Routern auch die beiden benachbarten Kanäle. Ist er auf Kanal 10, hat er also negativen einfluss auf alle leute die in 8 / 9 / 10 / 11 / 12 liegen.
3) Sind WLAN Router auch nicht immer für ihre stabilität bekannt, egal ob alte Fritzboxen, iwelche Billigdinger oder andere. Abseits des professionellen Bereiches habe ich es schon oft genug erlebt das son Gerät nach stundenlanger WLAN Nutzung irgendwann einfach mal rausfliegt und später wieder da ist. Just 4 Fun habe ich damals mit meinem mit bewohner in Kiel bei nem 150 Mbit WLAN und nur 1 Raum Abstand (dünne holzwand) versucht wie lange man braucht 1 Terrabyte Daten von einer HDD bei mir, auf eine HDD bei ihm zu kopieren. Kannste knicken, es gab immer irgend ein Problem. a) wurde der WLAN Router heiß wie hulle und stürtze nach stundenlangem kopieren und anfangs noch braucbaren ~50 Mbit (6 MB/sec) irgendwann einfach ab.. . Daraufhin haben wir das teil seitlich neben nen offenes fenster gestellt und mit nem kleinen lüfter bepusted... daraufhin wurd das ding nich mehr so heiß (fail vollidioten lüftungsschlitzkonstruktion unter dem gerät) b) wurde aus unerfindlichen gründen manchmal die Datenrate total grotten schlecht, obwohl wir weder Rechner 1 noch Rechner 2 bewegt oder verändert hatten. die ging auch mal runter auf 1-2 Mb/sec ohne das man überhaupt nachvollziehen konnte warum. c) gab es irgendwann auch immer mal packetloss, übertragungsfehler oder n abbruch der dateiübertragung.
Wir haben das ganze Spiel mit 2 Routern probiert, ner fritzbox und nem Dlink.. bei beiden war das ganze ne Zumutung. Über n normales 100 Mbit Cat 5 Kabel dauerte das kopieren war auch ewig mit ~ 10 mb/sec. Aber es lief stabil durch, man konnte morgens zur arbeit gehen und abends war es noch am kopieren. Es lag also nicht an den beteiligten Rechnern, das der mist nie fehlerfrei durchlief. 1 Gbit war gar kein vergleich. Mit nem vernünftigten 1 Gbit Switch hatten wir die bandbreite die die HDD her gab. (90-110 mb/sec).
Andererseits sind die WLAN Geräte besser geworden. Zum normalen im Inet surfen ist es wesentlich besser geeignet als 2008 wo wir das ganze probiert haben.
Heutzutage gibts auch WLAN Router die das ganze aushalten, die Fritzboxen etc. sind auch stabiler geworden, man kann sich anzeigen lassen welche Kanäle belegt sind, auf 5 Ghz Band ausweichen etc. pp.
Dennoch schafft auch ein 300 Mbit WLAN nur unter optimalen Bedingungen konstant die Bandbreite die meine Internet Anbindung schafft - über die gehen immer 12 Megabyte / sec bzw. knapp 100 Mbit.
Ich verstehe auch nicht was alle gegen Kabel haben. Für jeden Mist haben wir Kabel und Leitungen, egal ob Strom, Licht, Heizungsrohre etc.. alles kann man auch nicht sichtbar verlegen.
Das kann man bei LAN Kabeln aber auch problemlos machen, wenn ich ne Wohnung renovieren oder ein Haus bauen würde, wären Cat 7 Kabel oder zumindest Leerrohre definitiv ein must have für mich.
WLAN hat nämlich zusätzlich das Problem, das die Performance und Antwortzeiten technisch bedingt IMMER schlechter wird, wenn mehr Geräte dran sind. Schon 10 Geräte ziehen bei den meisten privaten WLan Routern den Speed deutlich runter... die Geräte teilen sich die Sende- und Empfangszeiten, ein Fileserver oder NAS der fett am versenden ist, macht das ganze für das nächste Gerät noch beschissener.
Ein brauchbarer 1 Gbit Switch / Router lacht über 10 Geräte, und liefert auch noch dann gute Antwortszeiten wenn ein Client fast 1 Gbit über die Leitung pumpt.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Attila« (06.12.2012, 13:14)