Natürlich gehören die da nicht zu. So schlecht sehen die Indikatoren insgesamt dann auch nicht aus. In Europa haben wir ja auch noch sehr arme Länder, Europa besteht ja auch nicht nur aus den Nordwestländern. Trotzdem sind es keine Dritte-Welt-Länder.
Laut IWF gehören sie zu den Entwicklungsländern, sie werden halt einfach
Emerging Europe genannt. Gibt halt keine allgemeingültige Definition, man redet heute meistens von Developing Countries, Emerging Economies, Newly Industrialized Economies oder Developed Economies, wobei nicht jedes Land unbedingt irgendeiner Kategorie angehört. Es geht ja darum, dass einige Indikatoren Ähnlichkeiten mit solchen armen Ländern aufweisen oder dass es in 20 Jahren sogar schlechter aussehen könnte.
Ich finde den Artikel zu pessimistisch, aber leider steht da doch viel Wahres drin. Er hat halt einen reisserischen Titel, damit ihn mehr Leute lesen, aber die Indikatoren sind insgesamt doch sehr schlecht. Klar gibt es auch in der EU Länder mit noch viel schlimmeren Daten (z.B. Arbeitslosigkeit in Spanien oder den baltischen Staaten; Schulden in Griechenland, Portugal oder Irland), aber da sich die Medien im Moment nur noch auf die EU konzentrieren, wird gerne vergessen, wie schlecht es auch in den USA aussieht.
Noch steht die USA besser da als viele andere Staaten. Die besten und innovativsten Unternehmen werden heute immer noch in den USA gegründet, daher sieht es mit genügend Reformen wohl nur halb so schlimm aus und mittelfristig hat die USA auch mehr Wachstumspotential als die EU (mit Ausnahme vom Aufnehmen neuer Mitglieder wie z.B. der Türkei). Im Moment herrscht aber Stillstand und darum finde ich den Artikel spannend.