Ich stelle das Spiel am Samstag einer kleinen Gruppe von Spielern in Düsseldorf vor, im Rosies ab 20:00 Uhr. Wer Lust hat, kann ja auch kommen
Ich hatte auf Malones Geburtstagsparty nach langen Kampf, aber Hochverdient dank genialer Strategie im Finale *gg*, als ersten Preis sein Spiel Brainrun bekommen.
Das WE danach waren nen paar Kumpels von mir aus Bonn da, da haben wir es gespielt. Ich geb mal nen kleinen Erfahrungsbericht.
Das Spiel sieht sehr hochwertig aus, wird in einer stabilen Alubox mit Stanzung ausgeliefert. Die Karten sehen auch professionell aus, ich habe in der Verarbeitungsqualität keine Unterschiede zu kommerziellen Spielen von großen Verlagen feststellen können.
Die mitgelieferte Regelkarte enthält imho zu viel Fließtext, eine stärkere Untergliederung wäre besser gewesen. Zu Kleinigkeiten bei den Regeln komme ich dann noch.
Wir haben also die Karten gemischt und angefangen. Wenn man am Zug ist, wählt man eine von 2 Karten und bekommt die Fragen vorgelesen. Hat man alle Fragen auf der Karte richtig beantwortet, bekommt man die Karte. Ziel ist es, mind. eine Karte jeder Kategorie (glaub 5 sind es) zu besitzen.
Es gibt 3 Fragekategorien, leicht, Ja/Nein oder schwer. Es sind immer 2 oder 3 Fragen auf einer Karte, was normal auf der Rüdckseite angezeigt wird.
Beantwortet man eine schwere Frage richtig, so ist amn noch einmal dran (weil die schweren Fragen immer die letzten auf den Karten sind und man dann auch die Karte gewonnen hat). Weiß man sie nicht, kann man sich eine Antwortmöglichkeit vorgeben lassen und richtig/falsch sagen, d.h. man kann sie zu einer 50:50 bzw. Ja/Nein Frage downgraden - ist dann allerdings im Erfolgsfall nicht nochmal dran. Dies ist auch ein leichter Schwachpunkt im Spiel, weil es deswegen eigentlich immer besser ist eine schwere Frage zu bekommen als eine Ja/Nein Frage - im Zweifelsfall kann man ja immer noch downgraden. Die Ja/Nein Fragen sind oft auch so exotisch, dass man wirklich oft raten muss.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, was Malone in manchen Kategorien für einfache Fragen hält. Bei einigen einfachen Fragen haben wir uns alle mit großen WTF in den Gesichtern angeschaut und konnten noch nicht mal was mit der Antwort anfangen. Dabei war unsere Runde recht breit gebildet, mit jeweils einem Experten für klassische Musik, Literatur oder Geschichte. Manche schwere Fragen waren dafür super easy, vor allem in der Kategorie Wirtschaft/Politik. Da mag ich jetzt vorbelastet sein, aber die anderen fanden diese Kategorie im Schnitt auch recht easy.
Beim ersten Spiel hatten wir nicht so gut gemischt und es waren richtig viele Karten von Wirtschaft/Politik hintereinander. Ich hatte immer Karten mit schweren Fragen genommen und hintereinander 5 Karten gewonnen - dies nochmal als Indiz für leidcht unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad. Bei anderen Kategorien kamniemand annähernd an diese Zahl. Hat man 3 Karten einer Farbe, kann man sie gegen eine beliebig Karte anderer Farbe eintauschen.
Wenn ich mich richtig erinnere geht aus den Spielregeln geht nicht so ganz hervor, wann man eintauschen darf - was durchaus strategisch wichtig ist. Wenn man vor dem Gewinn steht, tauscht man am Anfang seines Zuges ein, oder darf man auch danach?
Der zweite wichtige Aspekt im Spiel ist das Angreifen. Anstatt eine Frage zu beantworten kann man jemand anders in ein Duell zwingen, sofern beide jeweils eine Karte gleicher Farbe haben. Es wird ihnen eine Schätzfrage vorgelesen. Der Angegriffene darf zuerst antworten und hat damit eine leicht höhere Chance, anschließend muss der Angreifer antworten (also höher/niedriger sagen).
Die meisten Schätzfragen sind gut, d.h. man hat eine ungefähre Ahnung über die Größenordnung, weiß es aber nicht genau. Es fallen aber solche Schätzfragen wie: Wieviel Fußballspieler stehen bei einem Fußballspiel am Anfang auf dem Platz" heraus, die sofort beantwortet werden können und sehr einfach sind. Eine Schätzfrage war eine halbwegs komplizierte Rechenaufgabe, was den Spielfluß nicht gerade erhöht, weil es dann halt 2 min dauert, bis man es im Kopf genau (auf 2 oder 3 Nachkommastellen war die genaue Zahl) ausgerechnet hat.
Aber dies sind nur Klenigkeiten, allgemein hat es Spaß gemacht. Wir haben das Spiel insgesamt vielleicht 8 mal gespielt. Allerdings haben wir dabei nicht noch einmal gemischt, sondern einfach die schon verbrauchten Fragen weggelegt. Die Wiederspielbarkeit ist wirklich nicht gut, aber die Fragen reichen insgesamt vielleicht 8-12 Spiele (mit unserer Rate an richtigen Antworten). Am zweiten Abend hatten wir etwas durchgemischt, d.h. wir sind nicht durch alle Karten gekommen - aber der Spielspaß geht enorm runter, wenn man die Karten schon kennt - außer jemand vermasselt es dann trotzdem.
Öfters sind auch nur die ersten Fragen bekannt, weil irgendwann jemand etwas falsches gesagt hatte, d.h. Karten bleiben noch teilweise. Wir haben bei falschen Antworten auch immer die richtige gesagt, man will ja was lernen...
Wenn mehr Zeit zwischen Spielen vergeht, kann man vielleicht auch durchmischen und Karten noch einmal bekommen. War bei uns halt nicht der Fall, haben es an 2 Abenden gespielt.
Jedenfalls hat das Spiel Spaß gemacht. Ich mag normalerweise solche Wissensspiele nicht unbedingt. Wiederspielbarkeit ist halt ein Problem, ist aber generell so bei diesen Genre.