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1 921

19.05.2010, 14:22

Die Aktien werden nicht sofort bei dem Kauf/Verkauf geliefert. Bei einem Kassageschäft ist die Lieferzeit idR 2 Tage und es können auch Termingeschäfte mit längeren Lieferzeiten vereinbart werden. Der Verkäufer muss also erst beim Liefertermin die Aktie haben + liefern und nicht schon bei Vertragsabschluss.

1 922

19.05.2010, 14:34

Zitat

Original von Jim_Knopf
Die Aktien werden nicht sofort bei dem Kauf/Verkauf geliefert. Bei einem Kassageschäft ist die Lieferzeit idR 2 Tage und es können auch Termingeschäfte mit längeren Lieferzeiten vereinbart werden. Der Verkäufer muss also erst beim Liefertermin die Aktie haben + liefern und nicht schon bei Vertragsabschluss.

Dh. die Spekulation läuft maximal über 2 Tage? Ich kann also nicht heute ungedeckt leerverkaufen und an Weihnachten liefern, da ich erst dann mit fallenden Kursen rechne?

1 923

19.05.2010, 14:49

Der Liefertermin (idR 2 Tage, ist aber auch länger möglich) steht von vorneherein fest - wäre ja noch besser, wenn man nach Lust und Laune liefern könnte :D

1 924

19.05.2010, 14:49

in welchem Zeitraum es überhaupt möglich ist, weiß ich nicht, aber:
-dedeckte Leerverkäufe: Ich leihe mir eine Aktie, verkaufe diese, kaufe sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder und gebe sie zurück. Somit ist mein Gewinn/Verlust die Differenz zwischen diesen beiden Zeitpunkten.
-ungedeckte Leerverkäufe: Funktioniert im Prinzip genauso, nur leiht man sich nicht einmal die Aktie aus und spart somit Leihgebühr.

1 926

19.05.2010, 15:28

Also ists eher ein Termingeschäft mit Wertpapieren, so dass der Käufer vor diesem Termin die Aktie nicht besitzt. Hatte das immer so verstanden als würden die Aktien tatsächlich am Verkaufstag auch "übergeben", was mit gedeckten Leerverkäufen ja geht, nur eben nicht mit ungedeckten.

1 927

19.05.2010, 15:30

Zitat

Original von kOa_Borgg

Zitat

Original von AtroX_Worf
Selbst Merkel war bis letzter Woche noch für die IWF-Vorschläge

die da wären?

IMF proposals get the big picture right (Kenneth Rogoff, ex-Chefökonom des IWF)
IMF Puts Options and Proposals for Bank Taxes to the G20 (International Center for Financial Regulation) und der da verlinkte
IMF Report for Meeting of G-20 Ministers, April 2010
Lessons of the Financial Crisis for Future Regulation of Financial Institutions and Markets and for Liquidity Management
Press Points for Chapter 1: Resolving the Crisis Legacy and Meeting New Challenges to Financial Stability (eventuell auch die Press Points für die anderen Chapter ansehen)
Der Gesamtreport vom IWF, April 2010: Global Financial Stability Report - Meeting New Challenges to Stability and Building a Safer System (Summary Version)
[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,690247,00.html]Spiegel-Online: Umbau des Finanzsystems - IWF plant doppelte Krisenabgabe für Banken[/URL]
Es ist halt ein recht kompliziertes Thema, aber deswegen sind die Holzhammerlösungen auch nicht unbedingt die besten. Die Banken haben bei den Vorschlägen des IWF auch aufgeschrieben. Einer der Punkte war, eine Steuer auf die Größe der Bank zu erheben, um einen Anreiz gegen zu große Unternehmen zu setzen, welche dann too big to fail wären.
Hinzu kommt ein Financial Activity Tax im Gegensatz zu einem Financial Transaction Tax, welche zielgenauer nur die unerwünschten Aktivitäten besteuert und nicht jede Überweisung von Privatpersonen (vereinfacht gesagt).
Naja, es gibt ja noch einige Vorschläge, am einfachsten liest du dir ein Interview mit Strauss-Kahn in einer Zeitung durch, da gibt es im Inet genügend.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Ich kann dir sagen, was der IWF im Kern fordert: Markt, Markt, mehr Markt, freier Markt, dereguliert die Märkte. Also im Grunde das, was auch die Möwenpick-Partei will, nur momentan nicht mehr populär ist :D

Das stimmt so nicht, siehe der Vorschlag des IWF die Größe von Finanzunternehmen zu besteuern.
Der IWF macht allerdings fundierte Vorschläge nach ökonomischen Prinzipien und hat deren weltweite Umsetzung im Blick. Aber man wird dem IWF wohl den ökonomischen Sachverstand nicht absprechen wollen, oder welche andere globale Institution hat einen ähnlich hohen Wirtschaftssachverstand?

Zitat

Original von DS_Deadpool
Das sieht Worf natürlich ähnlich, dass er sämtliche Vorschläge des IWF als die reine Lehre und Wahrheit versteht, ohne dass ihm auch nur in den Sinn kommt, dass auch hinter dem IWF ganz klare Interessengruppen stecken. Unkritsch geht die Welt zugrunde.

Jede globale Institution wird auch von politischen Interessengruppen beeinflusst, sicher. Aber der IWF bezieht sich auch auf Forscher mit unzweifelhafter Reputation. Zudem ist es ja auch immer eine Frage der Alternative. Welche globale Institution könnte denn an die Stelle des IWF treten?

Und mal ehrlich, ich will bei der Finanzmarktregulierung keine Experimente von Vertretern exotischer Meinungen haben.
Wenn du Kritik zu äußern hast, dann mach sie auch konkret, damit man sich mit ihr auch befassen kann. Nur dem IWF abstarkt zu kritisieren, weil seine Rettungsmaßnahmen manchen als zu hart oder zu einseitig erscheinen und zu behaupten der IWF hätte manche Krise verschärft finde ich etwas wenig. Das ganze muss man auch belegen, und da wird es schwer. Das Kennzeichnen von Krisen ist halt auch der hohe Zeitdruck, und dass man zu zügig suboptimalen Lösungen greifen muss, welche sich anderweitig schon bewiesen haben.
Die Rettungspolitik des IWF ist aber ein anderes Feld als die Diskussion über eine globale Finanzmarktregulierung. Der IWF ist doch die globale Institution, welche noch am überparteilichsten von allen vorhanden ist. Die FED ist sehr politikabhängig, die ECB aktuell leider immer mehr, die SEC ist eine nationale Einrichtung, in Europa gibt es dazu nichts vergleichbares.
Der IWF setzt sich immerhin aus den Einlagen vieler Mitgliedsländer zusammen. Auch wenn die USA naturgemäß die größten Einlagen stellen und so auch einen großen Einfluss haben (den sie ja auch in der Weltwirtschaft besitzen), so ist aktuell doch ein Franzose vorsitzender, seit seiner Gründung 1951 waren es nur Europäer.

Du erwartest jetzt nicht ernsthaft, dass man eine Finanzregulierung international nach dem Ideen von Greenpeace oder Attack umsetzt, oder?

Zitat

Original von DS_Deadpool
Am geilsten ist ja der Lindner, am Montag noch die dicke Anti-Steuer Lippe in jede Kamera gehalten diese Medienhure und seit gestern nur am Zurückrudern, solche Wendehälse gehen mir so auf den Zeiger, unfassbar. Aber er kriegt ja nun sein Fett weg.

Ja, da knickt die FDP gerade ein. :(
Aber auch nciht freiwillig. Man will in der Regierungskoalition die SPD bei der Abstimmung dabei haben, was gesellschaftspolitisch sicherlich das Richtige ist. Die SPD will aber nur in Verbindung mit der Finanzmarkttransaktionssteuer zustimmen. Diese ist jetzt zum Schlagwort geworden, egal ob es vielleicht sinnvollere Alternativen gibt.
In den Medien wird die FDP immer so hingestellt, als wollte sie die Regulierung nicht, nur weil sie nicht für diese spezifische Form ist. Die FDP hat ja ganz konkret gesagt, wir sind für eine andere, wirksammere Form, wie sie im übrigen auch der IWF vorschlägt. Aber in der aktuellen Berichterstattung war diese Aussage wohl schon zu kompliziert.
Merkel hatte doch die ähnliche Position, wie man ihren Äußerungen vom Gewerkschaftstag entnehmen kann: "Ich kann mühelos für die Finanztransaktionssteuer sein; das kostet mich gar nichts."

Der Subtext war, dass sie diese Transaktionssteuer auch für suboptimal hielt, ebenso wie Schäuble. Aber Merkel wollte der SPD keine offene Flanke mit einer zu dialektischen Position bieten und hat letztlich ihre Richtlinienkompetenz als Bundeskanzlerin benutzt. Was bleibt der FDP dann anderes übrig? Dann sagt man halt Ja zu einer schlechteren Regulierung, bei welcher langfrsitig sowieso fragwürdig ist, ob sie auch kommen wird.

Das ganze war eher ein Lehrstück, wie die Kanzlerin selber Themen besetzen muss und es nicht der SPD überlassen kann. Wenn die mediale Berichterstattung erst einmal Schlagwörter gefunden hat, ist es schwer dagegen noch anzukommen... und Merkel macht sowas sowieso nicht.
Als FDP kann man keine Schlagwörter bei einem schwierigen Thema liefern, dessen Komplexität man mit den eigenen Vorschlägen auch gerecht werden will.

Letztlich bleibt diese Steuer doch nur politischer Aktionismus der das Übel nicht verhindert und deren Kosten zum Großteiöl von den normalen Bürgern und Exportunternehmen getragen werden werden.
Spätestens als Seehofer für die Finanztransaktionssteuer war hätte jedem klar sein müssen, dass es eine populistische Entscheidung ist. :D

Zitat

Original von Erg_Raider

Zitat

Original von King_of_Pfuizn
Sehe ich das richtig, dass nur die ungedeckten Lehrverkäufe verboten werden? Somit kann man doch weiterhin Lehrverkäufe machen, muss diese halt nur wirklich, wie es ja eigentlich gedacht ist auch wirklich ausleihen.
Also wenn das so ist, das wirklich nur ungedeckte Lehrverkäufe verboten wurden, sehe ich darin ja überhaupt kein Problem. Somit kann man ja immer noch "Kurse abwerten" wie es so schön heißt.

Was ich dabei immer noch nicht verstanden habe ist, wie es denn möglich ist etwas zu verkaufen was ich gar nicht besitze, ja gar nicht existiert? Wenn ich eine Aktie ungedeckt leer verkaufe erhöhe ich doch quasi die Gesamtzahl, was passiert denn z.b. wenn alle "zusätzlich geschaffenen" Aktionäre die Hauptversammlung stürmen und ihr Stimmrecht haben wollen. Vielleicht könnte Worf ja mal 2 Seiten dazu schreiben ;)

@King_of_Pfuizn:
Wenn du das Wertpapier selbst besitzen musst, um Leerverkäufe tätigen zu können, dann kannst du eben nicht mehr auf ein abwerten "wetten".

Besitzt du eine IBM-Aktie, dann hast du das Risiko, das IBM sich unterdurchschnittlich entwickelt und die Chance, dass sie sich überdurchschnittlich entwickeln, d.h. du kannst gewinnen und verlieren, alles ganz normal.
Kannst du nur Leerverkaufen, wenn du IBM schon hast, dann hast du eine IBM-Aktie und eine "negative IBM Aktie" in deinem Portfolio, d.h. du kaufst nur eine Versicherung dagegen, dass sich IBM schlecht entwickelt.
Wenn du jetzt durch deine Untersuchungen zu dem Schluss kommst, dass der Aktienpreis von IBM viel zu hoch ist und den tatsächlichen Unternehmenswert nicht wiederspiegelt, i.e. dass Teile des IBM_Aktienwertes eine spekulative Blase sind, dann kannst du nicht signalisieren, dass du IBm für überbewertet hälst. Entweder kannst du IBM-Aktien kaufen, d.h. auf weiter steigene Kurse setzen... oder du kannst IBM-Aktien kaufen und dann erst Leerverkaufen, d.h. im Endeffekt bleibst du neutral.

Wenn man einer Marktseite die Stimme entzieht, dann ist dies potentiell gefährlich, weil Übertreibungen in eine Richtung einfacher werden.

Genau diesen destabilisierenden Effekt hat man übrigens auch bei Simulationsstudien rausgefunden.

@Erg_Raider:
wikipedia: Dividends and voting rights
Wer die Aktie short verkauft, muss dem "materiellen" Besitzer die Dividende erstatten.
Beim Stimmrecht verpflichtet sich der Shortverkäufer im voraus, dass er zur Hauptversammlung dem Käufer das Stimmrecht zur Verfügung stellt, d.h. dass er dann auch wirklich eine Aktie hat und das Stimmrecht überträgt.
Es gibt aber auch Vorzugsaktien, welche eine höhere Dividende zahlen, bei dennen man aber, im Gegensatz zu den normalen Stammaktien, kein Stimmrecht hat.
Das alles sind normale Vertragsvereinbahrungen, wie man sie auch im täglichen Leben antrifft. Der Verkäufer muss eben immer dafür Sorge tragen, dass er den abgeschlossenen Vertrag, hier in der Zukunft zu einem schon jetzt festgelegten Preis IBM-Aktien zu verkaufen, auch erfüllen kann. Dafür muss er zu diesem Zeitpunkt die Aktien haben, aber eben nicht früher. Er kauft sie also erst in der Zukunft zum zukünftigen preis, um sie gleich wieder zum vorher festgelegten und garantierten Preis zu verkaufen. Logischerweise macht der Shortseller einen Gewinn, wenn er in der Zukunft billiger kaufen kann, als er verkaufen muss.

€dit:

Zitat

Original von Erg_Raider
Also ists eher ein Termingeschäft mit Wertpapieren, so dass der Käufer vor diesem Termin die Aktie nicht besitzt. Hatte das immer so verstanden als würden die Aktien tatsächlich am Verkaufstag auch "übergeben", was mit gedeckten Leerverkäufen ja geht, nur eben nicht mit ungedeckten.

Bei ungedeckten Leerverkäufen muss er sich dann halt die Aktie kaufen.
Grundsätzlich muss man ein Wertpapier einmal kaufen und einmal verkaufen, nach beiden Transaktionen hat man kein Risiko mehr, und stattdessen die Differenz der Wertentwicklung. Die Frage ist nur, was man zuerst macht: Kaufen, auf Kurserhöhung spekulieren und verkaufen? Oder Verkaufen, auf Kurssenkung spekulieren und zurückkaufen.

Grundsätzlich muss man Kassa- und Termingeschäfte unterscheiden: Bei Kassageschäften fällt (quasi) Kauf und Lieferung zusammen, bei Termingeschäften macht man heute einen Preis für eine später durchzuführende Transaktion aus.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (19.05.2010, 15:50)


1 928

20.05.2010, 18:47

[URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,696026,00.html]Spiegel-Online: Rot-rot-grüne Koalition in NRW gescheitert[/URL]

oh ha, jetzt wirds ja nochmal spannend. Ich dachte ja, wenns scheitert, dann erst in 1-2 Wochen und dann gibts Jamaika.

Plötzlich sind die Ampel oder Große Koalition ja Optionen, Jamaika vielleicht auch.

1 929

20.05.2010, 19:03

jamaika würde passen zu der chaos-politik :rolleyes:

wieviele schulden hat eigentlich deine/eure kommune ?

1 930

20.05.2010, 19:13

Zitat

Original von E_Mielke
jamaika würde passen zu der chaos-politik :rolleyes:

wieviele schulden hat eigentlich deine/eure kommune ?

Bonn? Sicher enorm viele. Erst kürzlich gabs einen Riesen-Bauskanadal wegen dem World Conference Center und irgendwelchen Bestechungen.

Aber ansonsten gehts Bonn ganz gut, glaube es bekomt ja auch noch Ausgleichszahlungen. Die Stadt ist schön, warm und liegt am Rhein.

1 931

21.05.2010, 01:16

Ich tippe mal auf Ampel. Unter anderem weil die Liberalen jetzt darauf pochen können, dass sie gleich gewusst hätten wie regierungsunfähig die Linke doch sei, und sich jetzt teuer als "Retter in der Not" verkaufen können. Die Gelegenheit werden sie sich wohl nicht entgehen lassen. :D

Oder vielleicht doch, Politik ist immer wieder für Überraschungen gut.

1 932

21.05.2010, 02:00

Ich denke, für eine ernsthafte Jamaika-Option war die Zeit seit der Wahl zu kurz. Dann hätte es sich jetzt länger hinziehen müssen, so dass die Grünen es dann hätten zulassen können.

Momentan sind SPD und Grüne ja quasi ein Herz und eien Seele. Mal schauen was passiert, wenn die SPD alleine mit der CDU verhanelt, was ja als nächstes ansteht.

1 934

24.05.2010, 17:56

[URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,695167,00.html]Spiegel-Online: Ende des Protestpartei-Hypes - Piraten erleiden Schiffbruch[/URL]
Ein lesenswerter Artikel über die Piraten. Ich stimme mit vielem aus dem Artikel überein, die Piraten haben vor allem versäumt, ein breites Themenspektrum aufzubauen. Niemand weiß heute so genau, wofür die Piraten in anderen Politikfeldern als dem Datenschutz stehen. Und selbst bei ihrer Gründungsfrage, der Frage nach Regelungen des geistigen Eigentums, haben sie jetzt 4 Jahre nach Gründung immer noch kein allgemeines Konzept gefunden, welches sie der Öffentlichkeit präsentieren könnten.

Eigentlich schade, es war aber abzusehen.

1 936

24.05.2010, 19:58

Der Artikel ist Schwarzmalerei pur, zum Kontrast mal ein paar Meinungen aus dem Forum dort:

Zitat

Nun ja, immerhin haben die Piraten ein ihnen wichtiges Thema in sehr kurzer Zeit im Mainstream verankert. Einige Dinge, die die etablierten Parteien vorher durchsetzen wollten, wird es in dieser Form nicht geben. Die haben eben etwas bewegt, bevor sie in Parlamente gekommen waren.


Zitat

Die Piraten sind eine sehr junge Partei, die sich erstmal selber finden muss. Seit wann haben die Piraten in D größeren Zulauf? Seit einem Jahr? Deswegen ist es vollkommen normal, dass es Anlaufprobleme gibt, wie ziemlich knappes Parteiprogramm, wenig Frauen, etc. Allerdings die 1,5% bei der NRW-Wahl darauf zu schieben ist Quatsch. Auch die FDP bekommt bei Landtagswahlen weniger als bei Bundestagswahlen. Liegt einfach an der Ausrichtung der Themen.


Zitat

es mag sein, das diese junge Partei noch ein paar Startschwierigkeiten hat, aber
warum sollte man noch die anderen, etablierten Parteien wählen? Was haben die
in den letzten 20 Jahren bewirkt?

1 937

24.05.2010, 20:13

Auf die letzte Aussage eingehend: Wieso sollte man die Piraten wählen, wenn sie a) nicht mal in ihrem Kernthema (intellektuelle Eigentumsrechte) und b) Abseits davon kein richtiges Wahlprogramm, geschweige denn eine durchgehende Beschlusslage, haben.

Beide Kritikpunkte kann man imho nur unzureichend mit der noch jungen Partei erklären. Zu a) hatte man jetzt 4 Jahre Zeit, dieses Kernthema muss doch Gegenstand jeder Diskussion sein. Da muss man endlich mal ein Konzept vorlegen können. Und bei b) hat doch gerade die Piratenpartei den Vorteil, dass der Großteil der Diskussion in einem zentralen Forum/Wiki stattfinden könnte. Man muss nur endlich mal Themen besetzen, damit eine Richtung vorgeben und somit auch riskieren, einige Anhänger zu enttäuschen. Will man es immer allen recht machen, dann findet die Piratenpartei nie ein eigenes Profil. Dieses ist aber nicht nur für die Wähler notwendig, damit sie wissen, worauf sie sich einlassen. Ganz praktisch in NRW, welche möglichen Koalitionen hätten 10 Piraten-Abgeordnete unterstützt oder hätten sie bei allen Themen, außer dem Internet, immer nur "ja" gesagt?
Das eigene Profil ist auch für potentielle Anhänger wichtig. Erst dann wissen sie, wohin die Richtung geht und ob sie sich stärker engagieren wollen oder nicht.

Ich persönlich hatte bei der Piratenpartei auf eine Partei gehofft, welche zu radikaler Meinungsfreiheit, ähnlich der Rechtslage in den USA, steht. Man hätte dies imho ganz gut als einendes Fundament der Piratenpartei benutzen können.

€dit: Die Piratenpartei ist ja, von ihrer Historie, eine Klientelpartei für die junge Generation. Deswegen hätte ich auch in der Außendarstellung eine viel stärkere Betonung auf Generationengerechtigkeit erwartet. Aber dieser Punkt wird nicht sehr offensiv kommuniziert und ich habe nicht das Gefühl, dass dies ein inhaltlicher Kernpunkt der Piratenpartei ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (24.05.2010, 20:15)


Yen Si

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1 938

24.05.2010, 20:13

Naja wenn man aktuellen Wahltrends glauben schenken darf treffen sich bald Piraten und Umfallerpartei auf dem gleichen Prozentpunkt.

1 939

24.05.2010, 20:17

Zitat

Original von Yen Si
Naja wenn man aktuellen Wahltrends glauben schenken darf treffen sich bald Piraten und Umfallerpartei auf dem gleichen Prozentpunkt.

Ja lustig, mal wieder etwas Stimmung machen. Schau dir doch mal die Vorwahlaussagen und die Taten danach an, da schneidet die FDP aber richtig gut ab. Man ist ja nur gezwungenermaßen von den Steuersenkungen abgerückt, weil Merkel ihre Richtlinienkompetenz als Kanzlerin eingesetzt hat.

1 940

24.05.2010, 20:30

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ja lustig, mal wieder etwas Stimmung machen. Schau dir doch mal die Vorwahlaussagen und die Taten danach an, da schneidet die FDP aber richtig gut ab. Man ist ja nur gezwungenermaßen von den Steuersenkungen abgerückt, weil Merkel ihre Richtlinienkompetenz als Kanzlerin eingesetzt hat.

:D
"Nur" ist gut... war das nicht der Punkt, weshalb alle die gewählt haben?
Also ich meine alle, die es ansonsten eher nicht tun würden...

1 941

24.05.2010, 20:52

Zitat

Original von El_Marinero
"Nur" ist gut... war das nicht der Punkt, weshalb alle die gewählt haben?
Also ich meine alle, die es ansonsten eher nicht tun würden...

Die Richtlinienkompetenz ist halt im GG geregelt. Und jetzt mitten in der Eurokrise die Regierung handlungsunfähig machen, dass kann man ja wohl auch schlecht. :rolleyes:

Ich würde eher sagen die FDP wurde gewählt, weil sie die letzte Partei ist, welche sagt: "Privat vor Staat". Selbst die CDU hatte sich ja davon verabschiedet, siehe die Diskussion darüber vor einigen Monaten. Und dass dies immerhin noch jeder 7. Mensch in Deutschland so sieht darf man wohl auch erwarten.

Aber Mari, wieso sagst du nichts zu den beiden Hauptkritikpunkten bzgl. der Piratenpartei? Und wieso tritt man nicht als radikalste Partei der Generationengerechtigkeit auf?

1 942

24.05.2010, 20:54

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich persönlich hatte bei der Piratenpartei auf eine Partei gehofft, welche zu radikaler Meinungsfreiheit, ähnlich der Rechtslage in den USA, steht. Man hätte dies imho ganz gut als einendes Fundament der Piratenpartei benutzen können.


Hat man aber nicht, und ich glaube auch nicht, dass die Legalisierung von z.B. Nazisymbolen und Holocaust leugnenden Texten beim typischen Wähler gut angekommen wäre.

Die Piratenpartei ist eine gute Wahl, wenn man von der Politik im allgemeinen enttäuscht ist und einem der freie Informationsfluss und der Datenschutz am Herzen liegt. Sie muss nicht regieren. Sie muss nicht mal über die 5% Hürde kommen. Es reicht, dass sie da ist, damit die etablierten Parteien ihre Themen aufgreifen - so kann man ebenso zum Fortschritt beitragen...

1 943

24.05.2010, 21:23

Ersteres hätte ich gut gefunden, einfach als Beiprodukt eines egalitären Staates bzgl. jeglicher Anschauung bzw. Meinungsäußerung.

Wenn die Piratenpartei nicht zumindest mittelbar Erfolg verspricht, dann finden sich wohl kaum genügend Idealisten, um die Themen auch weiterhin so gut in die aktuellen Parteien hineinzutragen. Es gibt doch genug Kleinstparteien wie die BüSo, die keinen interessieren.

Die Piratenpartei braucht zumindest ein Konzept für intellektuelles Eigentum, um dieses in die Öffentlichkeit tragen zu können. Daran hätte man mit größerer Anstrangung arbeiten müssen, das hätte jetzt schon längst fertig sein müssen.
Oder was ist da der aktuelle Stand? Es gibt verschiedene Ansichten, welche sich teils stark wiedersprechen und unterschiedlichen Konzepte der bzgl. geistigen Eigentums entsprechen.

1 944

24.05.2010, 21:48

Beim aktuellen Stand kann ich auch nur auf die Website verweisen:

http://www.piratenpartei.de/

Auf Seite 3 geht es um Arbeitnehmerrechte und die Staatshilfen für Griechenland, auf Seite 5 um Identifikation von Polizeibeamten usw.. Die Partei mag sich vor allem mit ihren beiden Kernthemen beschäftigen, aber anderes kommt offensichtlich auch zur Sprache.

Und was genauso wichtig ist: Auf ihrer eigenen Website sind sie streckenweise selbstkritisch, eine Qualität die den fünf etablierten Parteien abzugehen scheint...

1 945

24.05.2010, 21:59

Zitat

Original von AtroX_Worf
Aber Mari, wieso sagst du nichts zu den beiden Hauptkritikpunkten bzgl. der Piratenpartei? Und wieso tritt man nicht als radikalste Partei der Generationengerechtigkeit auf?

Ich habe dir per PM schon mitgeteilt, was ich von der Kritik halte.

Anders als du, bin ich kein Parteisoldat, der praktisch die Partei gegen alle Kritikpunkte verteidigen muss. Ich bin lediglich Sympathisant, der die gesamten Themen der Informationsgesellschaft von den herkömmlichen Parteien ignoriert sieht und deshalb die PIRATEN als willkommene Belebung des Geschäfts betrachtet.
Warum die Piraten das eine oder andere nicht tun, ist nicht mein Problem. Ich habe zwar meine Meinung, was sie tun sollten, aber das tut hier nichts zu Sache.

1 946

25.05.2010, 10:40

ein Koch weniger, der den Brei verdirbt :bounce:

Yen Si

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Wohnort: Boizenburg/Elbe

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1 947

25.05.2010, 10:43

Zitat

Original von [AA]Hawk
ein Koch weniger, der den Brei verdirbt :bounce:


Ja sollte man meinen.
Wahrscheinlicher ist, dass dann der Weg frei wird um Schäuble zu beerben.

1 948

25.05.2010, 12:21

Dazu auch eine Quellenangabe:

Zitat

FAZ: Koch tritt zurück - Bouffier soll übernehmen
Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) will seine Ämter niederlegen und aus der Politik ausscheiden. Wie die F.A.Z. erfuhr, soll Innenminister Volker Bouffier (CDU) im Herbst neuer Regierungschef werden. Mit Koch geht auch Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Silke Lautenschläger, die ihn als Vorbild bezeichnete.

Jetzt ist Koch wohl klargeworden, dass Merkel ihn nie in ihr Kabinett holen würde.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Koch so einen Sturz Merkels vorbereiten kann, wenn er politische Macht abgibt. Er wurde ja von einigen als der Königsmörder gesehen, um mittelfristig jemand anders aus der Anden-Connection, wie Wulff, den Weg zur Kanzlerschaft zu ebnen.

1 949

25.05.2010, 13:20

oh NO! Ein aufrechter, ehrlicher, deutscher Politiker weniger! ;(

1 950

25.05.2010, 13:33

Zitat

Original von AtroX_Worf
Dazu auch eine Quellenangabe:

Zitat

FAZ: Koch tritt zurück - Bouffier soll übernehmen
Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) will seine Ämter niederlegen und aus der Politik ausscheiden. Wie die F.A.Z. erfuhr, soll Innenminister Volker Bouffier (CDU) im Herbst neuer Regierungschef werden. Mit Koch geht auch Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Silke Lautenschläger, die ihn als Vorbild bezeichnete.

Jetzt ist Koch wohl klargeworden, dass Merkel ihn nie in ihr Kabinett holen würde.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Koch so einen Sturz Merkels vorbereiten kann, wenn er politische Macht abgibt. Er wurde ja von einigen als der Königsmörder gesehen, um mittelfristig jemand anders aus der Anden-Connection, wie Wulff, den Weg zur Kanzlerschaft zu ebnen.


blödsinn...
"Politik ist nicht mein Leben" (Koch)
außerdem habe ANgie seit einem Jahr über das Vorhaben bescheid gewusst.
Der Plan garnix mehr, außer Unterschriften bei Lachs und Austern ;)