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6 631

17.01.2015, 10:49

naja, stimmt so nicht
kannst dich ja mal bspw. durch die startcartoons klicken.
s.1 mitte ist ein religionenvergleich mithilfe von penissen, bei dem der islam eher dürftig abschneidet (haben sie am tag der attentate hochgeladen)
s.4 oben ist eine karikatur, die erdogans reislamisierungspolitik aufs korn nimmt
s.6 mitte etwas gegen den is
die machen halt keine mohammedkarikaturen.

wenn du pegida umbedingt haben willst, dann erklär mir doch warum deren meinung nicht toleriert würde.

Juzam

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6 632

17.01.2015, 12:36

Ja, jetzt nach den Attentaten auf den Islam-Zug aufspringen, ist auch nicht verwunderlich. Die Jahre davor ist die Titanic eher durch Papst-Satire im Gedächtnis geblieben. Und kein gläubiger Christ würde deswegen auf die Idee kommen, ein Selbstmordkommando zu starten. Der Islam (zumindest ein Teil des Islam) steckt was das angeht, wohl noch im Mittelalter - analog zum Christentum während der Kreuzzüge.

Bei Pegida finde ich die Berichterstattung in den Medien und auch die Aussagen der Politiker sehr einseitig. Statt sich argumentativ damit auseinanderzusetzen, werden die Teilnehmer diffamiert. Dass dort auch der rechte Rand mitzieht, möchte ich gar nicht abstreiten und auch nicht unterstützen. Aber der Großteil sind normale Bürger aus der Mitte der Gesellschaft, die sich von der Politik nicht beachtet fühlen.
Was ich besonders schade finde ist der Versuch, Demonstrationen von Pegida und anderen Ablegern zu verhindern bzw. zu blockieren. Auch wenn einem die Meinung derer nicht passt, haben sie das Demonstrations- und Versammlungsrecht.

Wenn parallel dazu600 Linksautonome plündernd durch Leipzig ziehen, wird davon kaum berichtet.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

6 633

17.01.2015, 13:16

naja, das war ne alte zeichnung, die sie wiederverwendet haben.
in den heften findest du auch immer wieder witze über moslems, den islam.
das mit dem papst ist deswegen im gedächtnis geblieben, weil der hl. stuhl juristisch gegen das papstbild vorgegangen ist.
islamofaschistische bewegungen sind übrigens ein phänomen der neuzeit, genauso wie der terrorismus. wo siehst du hier eine verbindung und wie kommst du auf die spektakulär dumme these, dass ein teil des islam "den christen" zeitlich um ca 800 jahre hinterher wäre?

naja, damit wird die pegida meinung doch toleriert. sie darf ja artikuliert werden. natürlich wird sie auch kommentiert.
erklär mir doch mal bitte was bspw. "islamisierung des abnedlandes" konkret bedeutet.

die linksautonomen sind randalierend - nicht plündernd - durch leipzig gezogen. dabei hat es keine verletzten gegeben.
so ein verstoß gegen das versammlungsrecht und das randalieren ist natürlich zu verurteilen, hat im gegensatz zu pegida jetzt nicht unbedingt folgen für die gesamte bundesrepublik. insofern ist der nachrichtenwert eher gering.

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6 634

17.01.2015, 13:55

Zitat

islamofaschistische bewegungen sind übrigens ein phänomen der neuzeit, genauso wie der terrorismus
auf was stützt du diese These?
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

6 635

17.01.2015, 15:11

islamofaschismus ist ein, wie ich finde ganz gelungener, moderner kampfbegriff, der totalitäre tendenzen innerhalb dieser bewegungen mit dem europäischen in beziehung setzt. damit ist es eine bezeichnung, die nur für das 20./21. jhd. wählbar ist.
zum terrorismus würde ich Uwe Waldmann: Terrorismus: Provokation der Macht empfehlen

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6 636

17.01.2015, 15:19

Jo - der Begriff ist neu. Religiös motivierter Terror ist jedoch so alt wie die Menschheit.
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

6 637

17.01.2015, 15:27

nicht nach der lesenswerten terrorismusdefinition von waldmann.
terrorismus wird dort als mittel von radikalen, kleinen mindeheiten definiert, dass politischer aufmerksamkeit schaffen soll.
dabei soll unterstützung generiert und das opfer durch seine reaktion dazu bewegt werden, das verhalten, das ihm von seiten der terroristen vorgeworfen wird, zu zeigen.
indem es bspw. strengere gesetze erlässt, bevölkerungsgruppen unter generverdacht gestellt werden etc.

abzugrenzen davon ist religiös motivierte gewalt.
die ist in der tat älter.

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6 638

17.01.2015, 15:45

Nach der Definition wäre IS also keine Terrororganisation? Als "kleine Gruppe" sind da ja nun wirklich nicht mehr zu bezeichnen..
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

6 639

17.01.2015, 15:50

nö, die sind n staat, dem einzig die internationale anerkennung als konstitutives merkmal fehlt.

mal aus wiki kopiert:

Zitat

Merkmale von Staaten

Das klassische Völkerrecht kennt drei Merkmale des Staates:


Die so genannte Drei-Elemente-Lehre wurde von dem Staats-
und Völkerrechtler Georg Jellinek entwickelt. Sie gilt heute als
allgemein anerkannt. Bei Erfüllung der drei Merkmale liegt ein Staat im
Sinne des Völkerrechts und damit ein Völkerrechtssubjekt vor.

Die Konvention von Montevideo
benennt als zusätzliches Kriterium die Fähigkeit, mit anderen Staaten
in Beziehungen zu treten. Diese Auffassung hat sich aber in der
Völkerrechtswissenschaft nicht durchsetzen können und entspricht auch
nicht der Staatenpraxis der Gegenwart. Der Anwendungsbereich dieses
Kriteriums beschränkt sich tatsächlich auf einen Teilaspekt der
Staatsgewalt, nämlich die Fähigkeit, nach außen selbstständig und
rechtlich unabhängig nach Maßgabe des Völkerrechts zu handeln. Diese äußere Souveränität ist eine Eigenschaft der Staatsgewalt, nicht aber ein zusätzliches, viertes Staatsmerkmal.

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6 640

17.01.2015, 15:52

Danke - wieder etwas gelernt :)
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

6 641

17.01.2015, 21:52

joa, das ist das fazit von konservativ-ideologiefreier bewertung ?(
ich würde mich trotzdem gegen das existenzrecht eines solchen staates aussprechen

Juzam

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6 642

17.01.2015, 21:56

Wulfi, wenn du (und andere einige Linksgerichtete) konservativ oder neoliberal nicht immer als negativ besetzte Kampfbegriffe vewenden würdert, dann könnte man euch glatt für tolerant halten ;)
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
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(Nietzsche)

6 643

17.01.2015, 21:58

hast den begriff sozialliberal schon mal gehört?
um die differierende denifition des begriffes dreht sich grad übrigens auch die debatte im zahnarzt thread

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »]DEAD[ Wulfila« (17.01.2015, 22:05)


6 644

19.01.2015, 11:04

Ich würde den IS noch nciht als Staat ansehen. Das Staatsgebiet ist doch größeren Schwankungen in sehr kurzer Zeit unterworfen. Und ob im IS eine stabile Regierung herrscht wage ich auch zu bezweifeln.

btw., wenn eine BEwertung nicht mehr ideologiefrei ist, wieso sagt man dann nicht gleich "Meinung" dazu? Wohl um ihr den Anstrich der Objektivität zu geben, die sie nie hatte. ?(

Juzam

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6 645

26.01.2015, 12:35

Das kann ja nur heiter werden in Griechenland. Angeblich steht die Koalition aus Syriza und Unabhängigen Griechen, wie nahe sich Links- und Rechtspopulisten doch sind ;)
Lernen wir besser uns freuen,
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(Nietzsche)

6 647

19.02.2015, 14:02

die armen Arbeitgeber :( wir werden schon sehen was wir davon haben, etzt werden dann wohl bald alle Jobs nach Tibet ausgelagert und dann gehts zurück in die Steinzeit ;(

Juzam

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6 648

06.03.2015, 14:18

Interessante Meinung zum Fall Edathy:

http://www.huffingtonpost.de/christian-u…_b_6807742.html

Zitat

Nach dem Edathy-Prozess ist viel gesagt und geschrieben worden. Vor allem gewalttätige Allmachtsfantasien. Ein Unterschichten-Schauspieler will nur dann Geld an den Kinderschutzbund überweisen, wenn diese Edathys Geld ablehnen, ansonsten gibt er es wohl lieber für eigene Zwecke aus. Und Til Schweiger meint sogar, dass alle Angeklagten auch automatisch schuldig seien. Und natürlich gehe es dabei immer nur um die Kinder. Ach ja?
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(Nietzsche)

Juzam

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6 649

11.04.2015, 11:09

Amen:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/ar…alen-herum.html

Zitat

Der Zeitgeist sieht in der freien Marktwirtschaft die Wurzel allen Übels. Ob Krieg, Krisen oder Armut – stets werden die Marktkräfte als Ursache von Fehlentwicklungen angeprangert. Das ist absurd.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
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(Nietzsche)

6 650

11.04.2015, 12:26

die armen Arbeitgeber :( wir werden schon sehen was wir davon haben, etzt werden dann wohl bald alle Jobs nach Tibet ausgelagert und dann gehts zurück in die Steinzeit ;(
oder die armen 85 Multimilliardäre, denen ungefähr genauso viel gehört wie den 3500 Millionen nicht so reichen Menschen auf diesem Planeten. Wie kann man den armen Multimilliardären, die nur den FREIEN Markt im Gegensatz zu den ganzen Versagern verstanden haben, so viel Unrecht antun? Schröcklösch? Mit den tollen Chancen auf dem FREIEN Markt kann jeder so ein toller Multimlliardär werden - sagen zumindest dieselben.

Der Witz sind aber noch die Figuren, die sich Libertarer nennen (sponsert by Multimilliardären), die erzählen, die Armen seien es nur deshalb, weil der Markt nicht FREI genug sei!

https://www.youtube.com/watch?v=GCkKxITTKYw

Das Problem sind aber tatsächlich nicht die 85 Multimilliardäre, sondern die vielen Kollaborateure von ihnen, die bereit sind für ein paar Krümmelchen vom Kuchen sich rückwärts mit dem Arsch voraus durch die Hecke ziehen zu lassen. Davon gibt es auch im Masters einige, die sogar noch für Propaganda nachplappern seit Jahren und sich dabei einen hobeln wie sie es den Ökos/Gutmenschen etc. doch so furchtbar geben würden. Es fing mit 5 Mio. $ an Axel Springer vom CIA an und einer Lizenz. Das weiß heute natürlich auch keiner mehr.

6 651

11.04.2015, 12:32

Die FAZ aus Mainhattan, der Bankenmetropole, natürlich immer fair and balanced so wie Fox News!

Gibts auch Supervideos dazu von Heiner Flassbeck:

https://www.youtube.com/watch?v=Q8SgG6Roey8

6 652

08.07.2015, 19:30

letzter post vor 3 monaten???

Lucke ist raus... AfD scheint wohl wirklich die Pegida Partei werden zu wollen.
Gut für die FDP, Linkspartei und die CDU... vmtl. eher mies für NPD und AfD.
War bissel Pech für die, dass die vor allem in Ostdeutschland, wo die richtig dumpfen Idioten sitzen ihre großen Erfolge hatten.

6 653

09.07.2015, 09:28

War in den letzten 3 Monaten abzusehen. Denke für die FDP ist es am besten. Bei der CDU bin ich mir mittelfristig nicht sicher, ob es für sie so gut ist. Die CDU auf dem Land ist doch noch deutlich anders als die Stadt-CDU und die CDU in den Medien. Da ist man konservativer und auch christlicher. Eine national-christliche AfD hat da ein hohes Potential. Und 8-10% am Rand, mit denen man nicht koalieren kann (Stichwort SPD und Linkspartei) können schob ziemlich schwächen.

Liberal war die AfD nie, nur (immerhin) Wirtschaftsliberal am Anfang. Aber mit steigender Mitgliederzahl hat sich dies auch schnell geändertn, man erinnere sich nur an das Nein auf einem AfD-Parteitag zu TTIP. Von da an war klar, woher der Wind weht. Und nachdem Gauland mit seinem Anti-Amerikanismus und Russlandfreundlichkeit in Brandenburg so punkten konnte war die Richtung quasi vorgegeben.

Mal schauen, ob ich die AfD jetzt reinigen kann und dann bei den nächsten Landtagswahlen über 5% kommt. Ich glaube Rheinland-Pfalz und BaWü stehen als nächstes an. Sind beides ländlich geprägte Gebiete, wird aber schwer für die AfD. Wenn sie es da schafft, dann gebe ich ihr auch echte Chancen bei der Bundestagswahl. Also Abschreiben würde ich sie noch nicht.

@letzter Post vor 3 Monaten: Ede hat 2 mal zuletzt gepostet und den Thread wieder mal getötet.

6 654

13.07.2015, 16:23

joa, das sollt mer in zukunft evtl. einfach ignorieren.

ich glaube nicht, dass die afd in westdeutschland das wertkonservative milieu mobilisieren kann.
dafür sind sie imho mittlerweile einfach zu unseriös und aggressiv.
evtl. kann sie nen mix aus ex-npd- und komischen protestwählern eine plattform bieten. aber dieses bündnis halte ich bundesweit nicht für dauerhaft tragfähig.
ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass sie sich im osten als regionalpartei etablieren kann.

glaub die cdu fährt mit dem merkelkurs sehr gut.
so wie sich gibt ist sie aktuell eben auch für eine klientel wählbar, die sich früher vermutlich eher in der spd wiedergefunden hätte. (facharbeiter etc.)
und momentan sind sie eben bei extrem soldiden 38-40%. das ist mehr als ausreichend um bundesweit einen führungsanspruch zu reklamieren.

6 655

27.07.2015, 11:46

Aus dem anderen Thread hier die versprochende Kurzanalyse zu:
Mit ökonomischen Fragen habe ich mich schon sehr breit beschöftigt, z.B. auch mit mit den Themen "Zinseszins-Problematik", "Post-Wachstums-Ökonomie", "Schwundgeld" etc.
Wenn gewünscht, kann ich zu jedem der Themen meine Meinung schreiben. Oft sind dabei Probleme in der ökonomischen Theorie, welche falsch verstanden oder falsch angewendet worden ist.

darfst du gerne!
davon lebt ja das masters. ich werds lesen.


Menschliches Handeln passiert immer im hier und jetzt, d.h. auf Grundlage des status quo. Wir benutzen heutzutage all das, was uns vorhergehende Generationen hinterlassen haben, angefangen bei griechischer Philosophie bis zur Infrastruktur aus Schienen und Straßen und dem Internet. Verbesserungen sind umso wirkmächtiger und leihter möglich, je neuer eine Erfindung ist und je weniger ausgereift sie ist. Die Funktionsfähigkeit von Straßen kann heutzuate, nach ca. 2000 Jahen Erfahrung, nur noch geringfühig verbesser werden. Elektronische Bauteile können jedoch noch sehr stark verbesser werden. Neue Erfindungen sind daher multiplikativ und nicht additiv in Natur. Bei letzterem würden im Schnitt pro Periode die gleichen Zuwächse entstehen, d.h. Straßen doer Werkzeuge werden um den gleichen Betrag besser und die damit produzierbare Menge steigt schließlich im diesen Betrag. Dies würde aber bedeuten, dass man in späteren Perioden keinen Rüclgriff mehr auf in der Zwischenzeit neu erforschtes nimmt. Dies ist offensichtlich nicht der Fall, sondern in jeder Periode wird der aktuelle status quo erweitert. Dies ist multiplikatives Wachstum. Additives Wachstum verhällt in einem additiven (linearen) Kooardinatensystem linear, multiplikatives Wachstum im gleichen Koordinatensystem hingegen exponentiell. Wechselt man allerdings in ein für multiplikatives Wachstum geeignetes Koordinatensystem (log-Koordinaten), dann sieht multiplikatives Wachstum linear aus und additiv Wachstum wie ein Logarithmus.

Die Frage ist also nur das Bezugssystem. Bleibt es star und stellt auf absolute Zuwächse ab (linear), oder stellt es dynamisch auf die jweils relativen Zuwächse zum aktuellen status quo ab. Multiplikatives Wachstum ist die natürliche Form für selbstreferenzielle Prozesse.

Bei Kapital ist dies auch nicht weiter problematisch, vor allem nicht bei den betrachteten Zeitskalen. Der "Wert" von Geld bemisst sich an den in der jeweiligen Periode verfügbaren produzierten Gütern. Diese Menge wächst ja auch multiplikativ mit. Ein sehr starker Treiber dafür ist das Bevölkerungswachstum. In der klassischen Wachstumstheorie ist dies der Hauptreiber, neben der Rate des technischen Fortschritts. In einer Bruttobetrachtung würde noch der Ersatz von natürlichem Verschleiß hinzu kommen (Abschreibungen).

Zins als Preis für Kapital liegt für einen individuellen Investitionskredit die Prognose des Unternehmers zugrunde, welchen Gewinn in der Zuknuft er durch Investionen heute machen kann, um diese Investitionskosten zurüclzahlen zu können. Verspricht sich der Unternehmer einen positiven (Real)Gewinn, ist er auch bereit einen positiven (Real)Zins zu zahlen. Die Erwartungen eines einzelnen Unternehmers gehen antürlich nicht immer auf. Es gibt aber eine gesamtwirtschaftliche (reale) Produktivitätssteigerung. Im Schnitt kann der Unternehmer bis zu dieser Rate einen Zins bezahlen, um keinen Verlust zu machen bzw. Pleite zu gehen. Der Unternehmer weiß immer erst hinterher, ob sich eine Investition amortisiert hatte, muss aber den Kreditvertrag trotzdem begleichen. So kann es zu Phasen von negativen Realzinsen kommen, bspw. in Zeiten von Rezessionen. Langfrsitig kann sich der Zinss nicht von der gesamtgesellschaftlichen Produktivitässteigerung abkoppeln, da persistent falsche Erwartungen aufgrund beschränkter Ressourcen nicht sehr lange aufrecht erhalten werden können.

Diesen Zusammenhang sieht man bspw. auch bei den Leitzinsentscheidungen der großen Zentralbanken. Die FED überlegt Leitzinserhöhungen, weil die Produktivitätssteigerungen in den USA zu höheren Profiten für Investitionen führen und sich somit die Nachfrage nach Investitionen bzw. der Preis für Kapital verteuert.

"Post-Wachstums-Ökonomie": Aus dem obigen bzw. den einfachsten Wachstumsmodellen folgt, dass unsere Wirtschaft langfristig mti der Bevölkerungsentwicklung und der Rate des technischen Fortschritts wächst. Auf den Zeitskalen, welche für uns relevant sind, ist die Bevölkerungsentwicklung noch nicht durch die natürliche Ressourcenmenge auf der Erde begrenzt. Aber selbst wenn, technischer Fortschritt ermöglicht dennoch ein reales Wirtschaftswachstum bei gleichbleibenden Ressourceneinsatz. Dies wäre nur nicht mehr der Fall, wenn der natürliche Verschleiß so groß wäre, dass er alle durch technischen Fortschritt gewonnenen Ressourcen bei der Reparatur auffrisst. Dies ist aber eine zutiefst pessimistische Betrachtung, für welche ich keine Evidenz sehe. Im Gegenteil, die letzten 5.000 Jahre der Menschheitsgeschichte sind eine Geschichte des technischen Fortschritts. Wir haben als Menschen durch Sprache eine neue Evolutionsstufe namens "Kultur" erreicht. Vorher gab es nur Evolution auf Basis von Genen. Jetzt gibt es Evolution auf Basis von Ideen, welches ungleich schneller zu neuen Entwicklungen und Anpassungen führt. Evolution ist nicht tod, nur ist deren "Wachstumsfaktor" so viel geringer als der von Kultur, dass sie vernachlässigt werden kann. Eventuell sind die Menschen mit der Entwicklwung von Computern in eine neue Form von einer noch schnelleren Evolution eingetreten, welche wiederum die "kulturelle Revolution" der bisherigen Menschheitsgeschichte in ihrem Wachstumsgrad marginalisiert und Anpassung bzw. allg. Fortschritt in einer noch schnelleren Rate produziert.

Noch etwas, Ressourcen sind nicht das wichtigste für den Wert eines Produktes. Ein twisches Auto von 1970 hatte in etwa einen ähnlichen Materialeinsatz wie ein Kleinwagen heutzutage. Allerdings gab es damals nicht diese Fertigungstiefe, bspw. in Sicherungssystemen oder Elektronik und Software. Gerade im SOftwarebreich können wir Verbesserungen der Produktqualität erreichen (vulgo: technischnen Fortschritt), ohne den Ressourceneinsatz des Produktes an sich zu erhöhen. Es kommt vielmehr auf die Zusammensetzung und Verarbeitung des Produktes an.

Vor diesem Hintergrund sehe ich die Relevanz von Post-Wachstums-Ökonomie nicht, vor allem nicht als normative Theorie.

"Schwundgeld": Könnte man die Menschen davon abhalten anstelle von Geld mit festgesetzten negativen Zinsen ("Schwundgeld") andere Güter mit der Funktionalität von Geld zu verwenden, dann könnte Schwundgeld funktionieren. Aber ich sehe nicht, wie dies in absehbarer Zukunft geschehen soll. Es dürfen dann quasi nur noch bargeldlose Transaktionen geben, da physische Geldmittel natürlich mnciht "schwinden". Und eine globale Preissteuerung wird es nicht geben bzw. man müsste Geldnoten in solch einer hohen Frequenz ersetzen, was nicht praktikabel wäre.
Schwundgeld bzw. der betragsmäßig maximale negative Zinssatz ist dann auch vom Funktionsvorsprung von echtem Geld zu nahen Subsituten gegeben, zusätzlicher bestimmten Regeln (Transaktionen nur gegen elek. Geld) und deren Durchsetzung. Problematisch wäre in einer solchen Welt, wie man das Geldsubstitut in elek. Geld eintauscht, wenn dies legal verboten ist. Die Kosten einer reinen Tauschwirtschaft wären natürlich enorm hoch, wie man aktuell in Griechenland und dessen Kapitalverkehrskontrollen als Probleme für Unternehmen sieht.

Solange es also kein fast ausschließlich Bezahlsystem ohne Bargeld gibt, solange kann man Schwundgeld technisch nicht umsetzen. Zumal der Anteil am Vermögen, welcher in Geld gehalten wird, sehr gering ist. Man könnte also zur Wertaufbewahrung Wertpapiere bzw. andere Vermögenstitel kaufen. Aktuell ist ja auch schon der weit überwiegende Teil von Vermögen so gebunden. Das bisschen Schwund auf elek. Geld würde die Wirtschaft also nicht wirklich ankurbeln können. Man verkauft einfach für den Sofakauf ein Wertpapier, der Tag an Geldhaltung macht bei real vorstellbaren Größenordnungen für Schwundgeldmaluszinsen praktisch nichts aus. Ergo ist Schwundgeld ohne massice staatliche Regulierung und massive Eingriffe in die Vertragsfreiheit, das Eigentumsrecht etc. nicht umsetzbar.

6 656

27.07.2015, 13:46


Menschliches Handeln passiert immer im hier und jetzt, d.h. auf Grundlage des status quo. Wir benutzen heutzutage all das, was uns vorhergehende Generationen hinterlassen haben, angefangen bei griechischer Philosophie bis zur Infrastruktur aus Schienen und Straßen und dem Internet. Verbesserungen sind umso wirkmächtiger und leihter möglich, je neuer eine Erfindung ist und je weniger ausgereift sie ist. Die Funktionsfähigkeit von Straßen kann heutzuate, nach ca. 2000 Jahen Erfahrung, nur noch geringfühig verbesser werden. Elektronische Bauteile können jedoch noch sehr stark verbesser werden. Neue Erfindungen sind daher multiplikativ und nicht additiv in Natur. Bei letzterem würden im Schnitt pro Periode die gleichen Zuwächse entstehen, d.h. Straßen doer Werkzeuge werden um den gleichen Betrag besser und die damit produzierbare Menge steigt schließlich im diesen Betrag. Dies würde aber bedeuten, dass man in späteren Perioden keinen Rüclgriff mehr auf in der Zwischenzeit neu erforschtes nimmt. Dies ist offensichtlich nicht der Fall, sondern in jeder Periode wird der aktuelle status quo erweitert. Dies ist multiplikatives Wachstum. Additives Wachstum verhällt in einem additiven (linearen) Kooardinatensystem linear, multiplikatives Wachstum im gleichen Koordinatensystem hingegen exponentiell. Wechselt man allerdings in ein für multiplikatives Wachstum geeignetes Koordinatensystem (log-Koordinaten), dann sieht multiplikatives Wachstum linear aus und additiv Wachstum wie ein Logarithmus.

Die Frage ist also nur das Bezugssystem. Bleibt es star und stellt auf absolute Zuwächse ab (linear), oder stellt es dynamisch auf die jweils relativen Zuwächse zum aktuellen status quo ab. Multiplikatives Wachstum ist die natürliche Form für selbstreferenzielle Prozesse.

Bei Kapital ist dies auch nicht weiter problematisch, vor allem nicht bei den betrachteten Zeitskalen. Der "Wert" von Geld bemisst sich an den in der jeweiligen Periode verfügbaren produzierten Gütern. Diese Menge wächst ja auch multiplikativ mit. Ein sehr starker Treiber dafür ist das Bevölkerungswachstum. In der klassischen Wachstumstheorie ist dies der Hauptreiber, neben der Rate des technischen Fortschritts. In einer Bruttobetrachtung würde noch der Ersatz von natürlichem Verschleiß hinzu kommen (Abschreibungen).

Zins als Preis für Kapital liegt für einen individuellen Investitionskredit die Prognose des Unternehmers zugrunde, welchen Gewinn in der Zuknuft er durch Investionen heute machen kann, um diese Investitionskosten zurüclzahlen zu können. Verspricht sich der Unternehmer einen positiven (Real)Gewinn, ist er auch bereit einen positiven (Real)Zins zu zahlen. Die Erwartungen eines einzelnen Unternehmers gehen antürlich nicht immer auf. Es gibt aber eine gesamtwirtschaftliche (reale) Produktivitätssteigerung. Im Schnitt kann der Unternehmer bis zu dieser Rate einen Zins bezahlen, um keinen Verlust zu machen bzw. Pleite zu gehen. Der Unternehmer weiß immer erst hinterher, ob sich eine Investition amortisiert hatte, muss aber den Kreditvertrag trotzdem begleichen. So kann es zu Phasen von negativen Realzinsen kommen, bspw. in Zeiten von Rezessionen. Langfrsitig kann sich der Zinss nicht von der gesamtgesellschaftlichen Produktivitässteigerung abkoppeln, da persistent falsche Erwartungen aufgrund beschränkter Ressourcen nicht sehr lange aufrecht erhalten werden können.

Diesen Zusammenhang sieht man bspw. auch bei den Leitzinsentscheidungen der großen Zentralbanken. Die FED überlegt Leitzinserhöhungen, weil die Produktivitätssteigerungen in den USA zu höheren Profiten für Investitionen führen und sich somit die Nachfrage nach Investitionen bzw. der Preis für Kapital verteuert.

"Post-Wachstums-Ökonomie": Aus dem obigen bzw. den einfachsten Wachstumsmodellen folgt, dass unsere Wirtschaft langfristig mti der Bevölkerungsentwicklung und der Rate des technischen Fortschritts wächst. Auf den Zeitskalen, welche für uns relevant sind, ist die Bevölkerungsentwicklung noch nicht durch die natürliche Ressourcenmenge auf der Erde begrenzt. Aber selbst wenn, technischer Fortschritt ermöglicht dennoch ein reales Wirtschaftswachstum bei gleichbleibenden Ressourceneinsatz. Dies wäre nur nicht mehr der Fall, wenn der natürliche Verschleiß so groß wäre, dass er alle durch technischen Fortschritt gewonnenen Ressourcen bei der Reparatur auffrisst. Dies ist aber eine zutiefst pessimistische Betrachtung, für welche ich keine Evidenz sehe. Im Gegenteil, die letzten 5.000 Jahre der Menschheitsgeschichte sind eine Geschichte des technischen Fortschritts. Wir haben als Menschen durch Sprache eine neue Evolutionsstufe namens "Kultur" erreicht. Vorher gab es nur Evolution auf Basis von Genen. Jetzt gibt es Evolution auf Basis von Ideen, welches ungleich schneller zu neuen Entwicklungen und Anpassungen führt. Evolution ist nicht tod, nur ist deren "Wachstumsfaktor" so viel geringer als der von Kultur, dass sie vernachlässigt werden kann. Eventuell sind die Menschen mit der Entwicklwung von Computern in eine neue Form von einer noch schnelleren Evolution eingetreten, welche wiederum die "kulturelle Revolution" der bisherigen Menschheitsgeschichte in ihrem Wachstumsgrad marginalisiert und Anpassung bzw. allg. Fortschritt in einer noch schnelleren Rate produziert.

Noch etwas, Ressourcen sind nicht das wichtigste für den Wert eines Produktes. Ein twisches Auto von 1970 hatte in etwa einen ähnlichen Materialeinsatz wie ein Kleinwagen heutzutage. Allerdings gab es damals nicht diese Fertigungstiefe, bspw. in Sicherungssystemen oder Elektronik und Software. Gerade im SOftwarebreich können wir Verbesserungen der Produktqualität erreichen (vulgo: technischnen Fortschritt), ohne den Ressourceneinsatz des Produktes an sich zu erhöhen. Es kommt vielmehr auf die Zusammensetzung und Verarbeitung des Produktes an.

Vor diesem Hintergrund sehe ich die Relevanz von Post-Wachstums-Ökonomie nicht, vor allem nicht als normative Theorie.

"Schwundgeld": Könnte man die Menschen davon abhalten anstelle von Geld mit festgesetzten negativen Zinsen ("Schwundgeld") andere Güter mit der Funktionalität von Geld zu verwenden, dann könnte Schwundgeld funktionieren. Aber ich sehe nicht, wie dies in absehbarer Zukunft geschehen soll. Es dürfen dann quasi nur noch bargeldlose Transaktionen geben, da physische Geldmittel natürlich mnciht "schwinden". Und eine globale Preissteuerung wird es nicht geben bzw. man müsste Geldnoten in solch einer hohen Frequenz ersetzen, was nicht praktikabel wäre.
Schwundgeld bzw. der betragsmäßig maximale negative Zinssatz ist dann auch vom Funktionsvorsprung von echtem Geld zu nahen Subsituten gegeben, zusätzlicher bestimmten Regeln (Transaktionen nur gegen elek. Geld) und deren Durchsetzung. Problematisch wäre in einer solchen Welt, wie man das Geldsubstitut in elek. Geld eintauscht, wenn dies legal verboten ist. Die Kosten einer reinen Tauschwirtschaft wären natürlich enorm hoch, wie man aktuell in Griechenland und dessen Kapitalverkehrskontrollen als Probleme für Unternehmen sieht.

Solange es also kein fast ausschließlich Bezahlsystem ohne Bargeld gibt, solange kann man Schwundgeld technisch nicht umsetzen. Zumal der Anteil am Vermögen, welcher in Geld gehalten wird, sehr gering ist. Man könnte also zur Wertaufbewahrung Wertpapiere bzw. andere Vermögenstitel kaufen. Aktuell ist ja auch schon der weit überwiegende Teil von Vermögen so gebunden. Das bisschen Schwund auf elek. Geld würde die Wirtschaft also nicht wirklich ankurbeln können. Man verkauft einfach für den Sofakauf ein Wertpapier, der Tag an Geldhaltung macht bei real vorstellbaren Größenordnungen für Schwundgeldmaluszinsen praktisch nichts aus. Ergo ist Schwundgeld ohne massice staatliche Regulierung und massive Eingriffe in die Vertragsfreiheit, das Eigentumsrecht etc. nicht umsetzbar.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (27.07.2015, 15:58)


6 657

27.07.2015, 14:06

Sollte hier nicht die Politik der Groko besprochen werden? Für nen FDPler wohl nicht so prickelnd.

Du merkst schon, was du gerade machst hier? In meinem Thread sollte sachlich gesprochen werden ohne Parteipolitik - also die Parteihanseln eher draussen bleiben. Hier dagegen sollte es um Parteipolitik gehen, aber plötzlich willst du "sachlich" sein - ohne den bösen Störenfried. Du bist echt sowas von verlogen und ja, ich habe mit euch abgeschlossen. Das auch schon länger. Deshalb brauche ich auch kein Blatt vor den Mund nehmen, was ich von euch halte. Ich habe mir das lange genug angeschaut.

6 658

29.07.2015, 23:11

ok, ein paar annahmen halte ich für eher steil, aber da brauch ich bissel mehr zeit um fundiert zu antworten.
Ansonsten... Naja, gut Nacht Ede.
Und alles gute für die Zukunft.