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5 641

15.04.2013, 19:24

Wir können doch bei den Diskussionen hier alle ein gewisses Niveau halten, oder sollten dies zumindest können. Dazu gehört auch, dass man niemanden direkt beleidigt. Wenn es einmal einreißt, dann bekommen wir eine sehr unschöne Debattenkultur.

@Ede: Hast doch deinen Fehler eingesehen, dann nimm es einfach so hin.

@Deadpool: Ich schreibe später etwas ausführlicheres dazu. Aber wieso sollte man aus der Geschichte die Lehre ziehen, dass rechte Gewalt sehr schlimm ist, aber Linke weniger schlimm? Ich würde doch die Lehre ziehen, dass verbrecherische Gewalt immer schlimm ist und man den Anfängen wahren muss - ob links oder rechts.

Ich denke die angesprochene Asymmetrie im Artikel existiert, und nicht erst seit ein paar Jahren. Stell dir doch mal das Welt-Artikel-Szenario und das entsprechende mediale Nachbeben vor. Jetzt oder vor 5 Jahren. Denkst du wirklich, es wäre nur so nüchtern kommentiert wurden, ohne Kommentare des Chefredakteurs, dass man den Anfängen wahren muss? Ich denke, es gibt da eine systematisch ungleiche Berichterstattung. Diese mag vom Publikum gewünscht sein, Teil der aktuellen political correctness oder was auch immer. Aber ich denke, es gibt diese Asymmetrie. Und deine Argumentenhören sich auch nicht sonst, Alstom du dies (aktuell) verneinen würdest.

5 642

15.04.2013, 19:27

Ob es Statistiken gibt, wer der Meistignorierte im Masters ist? Ich würde auf Ede tippen. Ist auch der einzige den ich jemals auf Ignore getan hab.

5 643

15.04.2013, 19:27

Ja, klar. Ich finde nur nicht ok, dass das dann nur für mich alleine gelten sollte. Das Problem ist tatsächlich, wenn man ständig so unter Beschuss gerät, wird man selbst auch nachlässig. Dann lieber ein

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (27.07.2015, 15:01)


Juzam

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5 644

15.04.2013, 20:22

Nur weil ich linke und grüne Meinungen nicht teile, macht mich das noch lange nicht rechts. Nur weil ich links-orientierte Straftaten anspreche, heißt das nicht, dass ich rechte toleriere.

(Edit: Nur als Klarstellung: Die Sache mit de Maziere war natuerlich keine Straftat, lediglich antidemokratisch.)
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

5 645

15.04.2013, 21:04

@Deadpool: Ich schreibe später etwas ausführlicheres dazu. Aber wieso sollte man aus der Geschichte die Lehre ziehen, dass rechte Gewalt sehr schlimm ist, aber Linke weniger schlimm? Ich würde doch die Lehre ziehen, dass verbrecherische Gewalt immer schlimm ist und man den Anfängen wahren muss - ob links oder rechts.
Ich denke die angesprochene Asymmetrie im Artikel existiert, und nicht erst seit ein paar Jahren. Stell dir doch mal das Welt-Artikel-Szenario und das entsprechende mediale Nachbeben vor. Jetzt oder vor 5 Jahren. Denkst du wirklich, es wäre nur so nüchtern kommentiert wurden, ohne Kommentare des Chefredakteurs, dass man den Anfängen wahren muss? Ich denke, es gibt da eine systematisch ungleiche Berichterstattung.


Woah, jetzt aber vorsichtig, Worf. Ich habe mit keinem Wort linke Gewalt relativiert. Die Aussage war folgende: Solange Du keine belastbaren Zahlen hast, die zeigen, dass linke und rechte Gewalt verhältnismäßig ähnlich häufig und ähnlich schwerwiegend auftreten, ist es nur heiße Luft über eine vermeintliche Asymmetrie in der Berichterstattung zu lamentieren. Übrigens: Sie treten nicht gleichmäßig auf, rechtsextreme Straftaten sind doppelt so häufig (Quelle).
Wenn rechtsextreme Straftaten quantitativ häufiger auftreten (was sie tun) und gerade aktuell auch eine andere Qualität haben (mordernde Untergrundzelle im Vergleich zu randalierenden Autonomen in der Nacht zum ersten Mai), dann ist ein entsprechender medialer Fokus erstens nachvollziehbar und zweitens auch völlig legitim. Wie gesagt, zu RAF-Zeiten war jahrelang der Linksextremismus das beherrschende Thema. Da hat sich auch keiner beschwert: Denkt doch mal an die Nazis!

Ich finde Diskussion im Konjunktiv weiterhin albern, "hätte, hätte, Fahrradkette", wie mein Vorsitzender neulich sagte. Es waren linke Spinner, die den Verteidigungsminister ausgebuht haben. Keine Gewalt, kein Eklat, kein Skandal. Politischer Aktivismus, mehr nicht. Das ist einfach keine ausführliche Berichterstattung wert und im entsprechenden Rahmen wurde ja darüber berichtet: SPON, Süddeutsche.

"Linker Zeitgeist" ist und bleibt genauso ein politisch motiviertes Hirngespinst wie "Ökodiktatur". Nur weil man es wiederholt behauptet, wird es noch lange nicht wahr.


@ Juzam
Dass Du Dich hier gegen eine Zuschreibung als "Rechten" wehrst ist schon überaus erheiternd, gerade Du hast doch jeden zweiten in diesem Thread schon als "Linken" tituliert. Das rechte Stigma hast Du Dir redlich verdient.

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5 646

15.04.2013, 21:11

Ansonsten passe ich persönlich auf keine Forschung in Bereichen zu betreiben, wo es auf ideologische Positionen ankommt. Ich halte solche Bereiche ja nicht einmal für wissenschaftlich. Ich mache Mathematik und werte Daten statistisch aus, ideologische Ansichten können in meinen Modell praktisch nicht vorkommen. Ich modelliere ja auch einen Status Quo und keine wünschenswerte Welt.
Und meine Position ist nicht marktradikal, nur eben auch nicht verklärt öko-sozial.

Und wo neigt den die Bild in eine andere Richtung? Sie ist nicht links, aber sehr auf Arbeiter zugeschnitten und enthält keine vernünftige Recherche.
Die Tagesschau-Artikel finde ich persönlich weit weniger neutral geschrieben als Artikel in den großen Tageszeitungen. Bestes Beispiel die Gründung der Alternative für Deutschland und die doch recht schlechte Darstellung der neugegründeten Partei. Das hätte man deutlich neutraler formulieren können, wenn es, als öffentlich-rechtliches Medium, um eine neutrale (Politik)berichterstattung gehen würde.
Schon mal auf die Idee gekommen, dass sich die Phänomene einfach in Zahl, Häufigkeit und Qualität und daraus resultierend in ihrer Aktualität nicht gleichen und dies Ursache der Ungleichbehandlung sein könnte? Zu Zeiten der RAF hat sich kein Schwein mit irgendwelchen Alt-Nazis und Rechtsextremismus beschäftigt. Jetzt ist gerade herausgekommen, dass ein Nazi-Trio mordend durch die Republik reiste und ihr erwartet/verlangt/fordert, dass irgendwelchen spinnenden linken Studenten aus Gleichbehandlungsgründen (ist das nicht so'n linker Kampfbegriff) die gleiche mediale Aufmerksamkeit gewidmet wird, wie Meldungen zu Rechtsextremismus? Ja ne, is klar.

Ach komm, auch vor dem NSU-Zeugs war es doch nicht anders. Und kA wie hoch die Zahl linksextremer Straftaten ist. Wenn man mal ordentlich die Delikte bei Gegendemonstrationen zu genehmigten Nazi-Aufmärschen zählen würde, dann weiß ich nicht, welche Zahl höher ist. Oder die 1000te Straftaten in der Nacht zum 1. Mai. Dafür müssen schon extrem viele Straftaten in ostdeutschen Dörfern geschehen.
Zur Qualität sage ich jetzt mal nichts, das kann ich nicht vernünftig beurteilen.

Dieser neuen Partei wurde sowieso schon viel zu viel Plattform gegeben. Warum durfte denn dieser Heini in x-Talkshows auftreten? Ignore!

Dass du als Wissenschaftler überhaupt irgendeine Bewertung abgibst über linke und rechte Straftaten ohne genaue Zahlen zu kennen oder nennen ist schwach.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

5 647

15.04.2013, 22:09

Nur weil ich linke und grüne Meinungen nicht teile, macht mich das noch lange nicht rechts. Nur weil ich links-orientierte Straftaten anspreche, heißt das nicht, dass ich rechte toleriere.

(Edit: Nur als Klarstellung: Die Sache mit de Maziere war natuerlich keine Straftat, lediglich antidemokratisch.)

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Juzam

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5 648

16.04.2013, 00:23

Irgendwie habe ich den Verdacht, dass Ede viel jünger ist, als bisher angenommen. Naja, zurueck zum ignore ;)
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
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(Nietzsche)

5 649

16.04.2013, 00:37

was meinst du denn jetzt konkret mit "links-orientierte straftaten" ?

5 650

16.04.2013, 06:17

man sollte doch heutzutage eingestehen, dass ideologie ein fehlkonzept ist.
per se ist doch fanatismus der feind der gesellschaft und ob der aus relegion oder pseudorelegion entsteht ist doch eher zweitrangig.
gewissenspolizei - gedankengestapo usw kann man drehen und wenden wie man will, wer anderen menschen das denken vorschreibt und nicht mit humanistischer aufklaerung agiert kann sich selbst ankeifen.

5 651

16.04.2013, 22:57

aufklärung ist die mutter aller außerreligiösen ideologien ;)

5 652

17.04.2013, 18:30

Dieser neuen Partei wurde sowieso schon viel zu viel Plattform gegeben. Warum durfte denn dieser Heini in x-Talkshows auftreten? Ignore!

Weil die Medien die Öffentlichkeit informieren sollen? Nur weil die Parteineugründung einem nicht persönlich gefällt soll sie nicht totgeschwiegen werden. Das Interesse an dieser Partei ist auch durch den hohen Anteil an Menschen, welche sich prinzipiell vorstellen können diese neue Partei bei der kommenden Bundestagswahl zu wählen, zu sehen. Aber
Dass du als Wissenschaftler überhaupt irgendeine Bewertung abgibst über linke und rechte Straftaten ohne genaue Zahlen zu kennen oder nennen ist schwach.

Als Wissenschaftler gebe ich ja nicht nur wissenschaftliche Aussagen ab, sondern nehme auch als Bürger normal an Diskussionen teil. Im übrigen war ich es, der zu diesem Thema überhaupt Daten und Graphen, eben über potentielle Befangenheit von Journalisten, gepostet hat. Der Vorwurg geht also ins leere.

Aber wieso sollte man aus der Geschichte die Lehre ziehen, dass rechte Gewalt sehr schlimm ist, aber Linke weniger schlimm?

Woah, jetzt aber vorsichtig, Worf. Ich habe mit keinem Wort linke Gewalt relativiert. Die Aussage war folgende: Solange Du keine belastbaren Zahlen hast, die zeigen, dass linke und rechte Gewalt verhältnismäßig ähnlich häufig und ähnlich schwerwiegend auftreten, ist es nur heiße Luft über eine vermeintliche Asymmetrie in der Berichterstattung zu lamentieren.

Mein Schluss, dass rechte Gewalt schlimmer sein müsse als linke, bezog sich auf deinen potentieller Erklärungsversuch, Medien könnten sensibler auf rechte Gewalt reagieren. Wieso sollte man denn auf eine Art von Gewalt sensibler reagieren als auf eine andere, wenn beide Arten von Gewalt per se gleich schlimm sind (d.h. bei einem abstrakten Beispiel, nicht im Mittelwert oder so)? Wenn man gleiches ungleich behandelt, dann sollte es dafür einen immanenten Grund geben - ansonsten ist es eben eine Ungleichbehandlung anhand externer Faktoren.

Geht es nicht um den Einzelfall, ist natürlich für eine Beurteilung auch die relative Häufigkeit der Vorkommen relevant. Und da kommt es auch auf den Datenerhebungsmechanismus an. Wenn ich sehe wie linke Gegendemonstranten Polizisten attackieren und welcher Bruchteil davon angezeigt wird, dann scheint mir da eine deutliche Disparität zu rechten Gewaltarten zu liegen. Rechte Gewaltarten sind vielleicht häufiger "grausamer/gewaltsamer", d.h. man kann sinnvoll sowieso nur ähnliche Gewaltdelikte miteinander vergleichen.

Aber die unterschiedliche Natur der Gewaltdelikte ist m.E. für eine starke Verschiebung in der offiziellen Datenerhebung verantwortlich. Rechte Gewalttaten wie fremdenfeindliche Übergriffe passieren wohl mehrheitlich eher "einzeln", d.h. können gut einzeln erfasst werden.
Wenn in der Nacht von 30.04. zum 01.05. 1000 Linksextreme (in Deutschland) Pflastersteine werfen und Eigentum beschädigen, Polizisten angreifen etc., dann werden ein paar von denen festgenommen/angezeigt, aber viele Delikte werden aufgrund der Massierung gar nicht erfasst.

Ich finde Diskussion im Konjunktiv weiterhin albern, "hätte, hätte, Fahrradkette", wie mein Vorsitzender neulich sagte. Es waren linke Spinner, die den Verteidigungsminister ausgebuht haben. Keine Gewalt, kein Eklat, kein Skandal. Politischer Aktivismus, mehr nicht. Das ist einfach keine ausführliche Berichterstattung wert und im entsprechenden Rahmen wurde ja darüber berichtet: SPON, Süddeutsche.

Also Steinbrück hat es nicht ganz so schön formuliert, sondern er hat "hätte, hätte, hätte, Fahrradkette" gesagt. Ein "hätte" mehr, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein. ;)

Natürlich war der Vorfall nicht sonderlich schlimm. Aber hätten ihn Rechte begangen, dann wäre die Reaktion ganz anders gewesen - da bin ich mir recht sicher. Wenn du das anders siehst, kann man darüber, mangels Daten, natürlich nicht diskutieren.
"Linker Zeitgeist" ist und bleibt genauso ein politisch motiviertes Hirngespinst wie "Ökodiktatur". Nur weil man es wiederholt behauptet, wird es noch lange nicht wahr.

Also "linker Zeitgeist" ist doch easy. Wenn in der Vergangenheit die durchschnittliche Sichtweise konservativer war (1950er Jahre!), danach weniger, so ist dies, verglichen mit da, ein linker Zeitgeist. Wie kann man sich unabhängig vom zeitlichen Bezugspunkt machen? Indem man in der Zeit mittelt. Vergleicht man mit der Ära Kohl und danach den Schröder-Jahre mit der Agenda 2010, dann sind aktuell Linke, Grüne und SPD deutlich linker, CDU ganz leicht linker als die Schröder-SPD damals bzw. nicht mehr so weit rechts.
Die Zustimmungswerte für die soziale Marktwirtschaft gehen nach unten, mehr Umverteilungsrufe werden lauter. Was ist denn dann links, wenn nicht sowas?

Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir sehen dass die Agenda 2010 ganz gut gewirkt hat und diese Politik also erfolgreich war. Wieso also nicht "weiter so", sondern in die gegenteilige Richtung? Die Steuereinnahmen sprudeln, siehe Welt: Geldschwemme wird zum Fluch für Deutschland.

@Ökodiktatur: Also wenn man aus Umweltgründen die Glühbirne abschafft (Sigmar Gabriel über Brüssel) oder jetzt diskutiert wird, dass in Mensen oder öffentlichen Kantinen donnerstags kein Fleisch mehr serviert werden soll, dann finde ich den Begriff "Ökodiktatur" passend.
Ich habe heute meine Strom-Abrechnung für die letzten 2 Jahre bekommen und zu Hause im Schnitt über fast genau 2 Jahre 179 kWh (pro Jahr!) verbraucht. Ich denke ich spare schon genug Energie. Ok, hängt auch damit zusammen, dass ich recht viel im Büro bin, aber trotzdem. Ich bin auch kaum geflogen oder Auto gefahren, da werde ich ja wohl meine tägliche Portion Fleisch essen dürfen. :P

5 653

17.04.2013, 20:52



Wieso sollte man denn auf eine Art von Gewalt sensibler reagieren als auf eine andere, wenn beide Arten von Gewalt per se gleich schlimm sind (d.h. bei einem abstrakten Beispiel, nicht im Mittelwert oder so)?


Weil die eine Art von Gewalt (Rechtsextremismus) tagesaktuelle Bezüge hat und in einem Maß und Umfang aufgetreten ist, die viele Leute schockiert hat? Könnte für Medien ein nicht zu unterschätzendes Kriterium sein...
Der Presselandschaft ein blindes linkes Auge zu unterstellen ist billiger Populismus in Verkennung der Realität. Von einer rechtskonservativen 65 Jährigen Hobbybloggerin der Welt wohl aber zu erwarten, sie brauchte wohl mal wieder ein paar Klicks.




Also "linker Zeitgeist" ist doch easy. Wenn in der Vergangenheit die durchschnittliche Sichtweise konservativer war (1950er Jahre!), danach weniger, so ist dies, verglichen mit da, ein linker Zeitgeist. Wie kann man sich unabhängig vom zeitlichen Bezugspunkt machen? Indem man in der Zeit mittelt. Vergleicht man mit der Ära Kohl und danach den Schröder-Jahre mit der Agenda 2010, dann sind aktuell Linke, Grüne und SPD deutlich linker, CDU ganz leicht linker als die Schröder-SPD damals bzw. nicht mehr so weit rechts.
Die Zustimmungswerte für die soziale Marktwirtschaft gehen nach unten, mehr Umverteilungsrufe werden lauter. Was ist denn dann links, wenn nicht sowas?


Erst jammerst Du über die vermeintlich linkslastigen Medien, jetzt übernimmst Du aber einfach unkritisch die Thesen vom Linksruck in Gesellschaft und Parteien eben aus diesen populistischen Presseerzeugnissen. Wann werden die Leute endlich begreifen, dass nur weil etwas irgendwo gedruckt steht (insbesondere in privaten Medien), es noch lange nicht wahr ist? Ich erkenne diesen berüchtigten Linksruck in der Parteienlandschaft nicht. Klar, auf dem Papier ist die CDU auch für Mindestlohn, Frauenquote etc., aber sagst Du nicht immer, man soll die Taten messen, nicht die Lippenbekenntnisse? Und wenn überhaupt, dann sind die Grünen konservativer geworden über die Jahre, im Vergleich zu den 80ern sind sie so ziemlich alles, nur nicht linker. Und die SPD ist links schon seit Jahren durch die Linkspartei gedeckelt, die Tendenz geht eher wieder in die andere Richtung, nicht umsonst ist wieder einer vom Seeheimer Kreis Kanzlerkandidat. Und die FDP? Du siehst sie ja gern als rationaler Fels in der Brandung. Tatsächlich ist sie haarscharf am rechten Schicksal vieler liberaler Kleinparteien in Europa vorbeigeschrammt und das wohl nur, weil der Möllemann keine Lust mehr hatte. Faktisch ist sie reine Mehrheitsbeschaffungsgruppierung von Merkel und hat noch jeden noch so bekloppten Quatsch aus dem Koalitionsvertrag mitgemacht, um die Legislatur durchzustehen.


@Ökodiktatur: Also wenn man aus Umweltgründen die Glühbirne abschafft (Sigmar Gabriel über Brüssel) oder jetzt diskutiert wird, dass in Mensen oder öffentlichen Kantinen donnerstags kein Fleisch mehr serviert werden soll, dann finde ich den Begriff "Ökodiktatur" passend.
Ich habe heute meine Strom-Abrechnung für die letzten 2 Jahre bekommen und zu Hause im Schnitt über fast genau 2 Jahre 179 kWh (pro Jahr!) verbraucht. Ich denke ich spare schon genug Energie. Ok, hängt auch damit zusammen, dass ich recht viel im Büro bin, aber trotzdem. Ich bin auch kaum geflogen oder Auto gefahren, da werde ich ja wohl meine tägliche Portion Fleisch essen dürfen. :P


Du findest den Begriff passend, ich und viele andere aber nicht. Deswegen sagte ich ja, es ist ein politisch motivierter Kampfbegriff, keine Tatsache. Deine Beispiele sind ja nur Lapalien. Wenn ich mir so anschaue, was die FDP als Regierungspartei so auf die Beine gestellt hat mit der Mehrwertsteuerreform für Hoteliers, dann ist mir das bisschen Pseudopolitik für's schlechte Gewissen der Bessermenschen 10mal lieber als die gekaufte Gefälligkeitspolitik der Neoliberalen.
Wie eine richtige Ökodiktatur aussehen würde, erklärt ja Herr Rether sehr bildlich. Ob man das für richtig hält oder nicht, ist dann noch einmal etwas anderes.

Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden. ;)

5 654

18.04.2013, 11:29

äh

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5 655

21.04.2013, 21:46

live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

5 656

23.04.2013, 14:32

Das Vorpreschen der Telekom mit der Erdrosselung des Internets müsste doch eigentlich DIE Chance der Piraten sein, wieder mit positiven Schlagzeilen für Aufmerksamkeit zu sorgen? Wundert mich, dass das bis jetzt so ruhig blieb. Internet ist heutzutage (und 2016 noch mehr) so wichtig wie Straßen. Deutschland ist eh schon ein Entwicklungsland, was die Bandbreite angeht und die Telekom drosselt das Netz, statt es auszubauen. Viel mehr noch nutzt die Telekom ihre Marktmacht und nimmt ihre eigenene Angebote wie Entertain von der Drosselung aus. Normal ein Fall fürs Kartellamt. Und warum weint Attila eigentlich noch nicht?

5 657

23.04.2013, 14:36

wurde gerade mal wieder gedrosselt, LTE auf ein datenvolumen von 15 GB zu begrenzen ist n Witz...

5 658

23.04.2013, 15:18

Das Vorpreschen der Telekom mit der Erdrosselung des Internets müsste doch eigentlich DIE Chance der Piraten sein, wieder mit positiven Schlagzeilen für Aufmerksamkeit zu sorgen? Wundert mich, dass das bis jetzt so ruhig blieb. Internet ist heutzutage (und 2016 noch mehr) so wichtig wie Straßen. Deutschland ist eh schon ein Entwicklungsland, was die Bandbreite angeht und die Telekom drosselt das Netz, statt es auszubauen. Viel mehr noch nutzt die Telekom ihre Marktmacht und nimmt ihre eigenene Angebote wie Entertain von der Drosselung aus. Normal ein Fall fürs Kartellamt. Und warum weint Attila eigentlich noch nicht?


Mit der AfD ist bereits die nächste Sau im Dorf und die ist die bedeutend bessere Protestpartei. Entsprechend interessiert sich keiner mehr für die Piraten. Hausgemachtes Problem, wenn man glaubt, mit genau einem (im Kern nachrangigen) Thema bundespolitisch bedeutsam sein zu können, dann ist der Absturz vorprogrammiert. Da kann man noch so viel bloggen und twittern.

5 659

23.04.2013, 15:42

microsoft muss 100 millionen+ zahlen, weil sie nicht explizit andere internetbrowser mit windows mit installieren, google darf die eigenen angebote auf seiner eigenene webseite nicht bewerben, aber die telekom glaubt, sie kann volumen ihrer eigenene produkte bevorzugt behandeln?


Ich denke, da werden die auch noch ärger bekommen.

5 660

27.04.2013, 12:50

Ich hoffe sehr, die Grünen werden ordentlich abgewatscht für diesen populistischen Mist ohne Sinn und Verstand. Das trifft gerade diejenigen, die schon heute brav den Spitzensteuersatz zahlen ohne fette Konten in der Schweiz und andere Tricks. Vor allem ist es völlig unnötig, denn die staatlichen Einnahmen sind jetzt bereits hoch und wenn Hoeneß & Co ihren Beitrag leisten würden, hätten wir mehr als genug Umverteilung. Falls - man weiß ja nie - Rot-Grün damit an die Regierung kommt und das durchsetzt, werde ich ernsthaft darüber nachdenken, welche Alternativen es zu einem Lebensmittelpunkt in Deutschland gibt, bevor ich einfach mal eben auf 7-8k jährlich verzichte.

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5 661

27.04.2013, 13:11

+1 - der größte Blödsinn überhaupt
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

Juzam

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5 662

27.04.2013, 14:40

Damit graben sie ihr eigenes Klientel an - eher unklug.
Lernen wir besser uns freuen,
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(Nietzsche)

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5 663

27.04.2013, 20:08

Hab bis:
"Das propagieren die Grünen in einer Zeit, in der die gesamten Steuereinnahmen ein Allzeithoch von 600 Milliarden erreicht haben."
gelesen. Wer hier nicht inflationsbereinigt argumentiert, verdient nicht weiter gelesen zu werden.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

5 664

27.04.2013, 22:55

Dann solltest du vielleicht mal alles lesen, insbesondere den letzten Absatz:

Zitat

Es ist wahr, die Verteilung in diesem Land ist schief. Aber wer da ein Signal setzen will, kann dies über eine höhere Erbschaftsteuer tun (was SPD und Grüne zusätzlich noch vorhaben). Mit Einkommensteuer-Spitzensätzen, die Familien mit mittleren Einkommen treffen; mit einer substanzverzehrenden Belastung für Zinserträge; mit einer Vermögensteuer, die auf dubiosen Bewertungen beruht - mit solchen Abgaben wird nicht für mehr Gerechtigkeit gesorgt. Sondern für starken Zulauf in der Fraktion der Wutbürger.


Dem stimme ich zu, Erbschaftssteuer erhöhen (Freibeträge sind ja hoch genug) und Spitzensteuersatz, wenn überhaupt, doch bitte nicht bei 60.000 und 80.000 Jahreseinkommen erhöhen...

5 665

28.04.2013, 00:51

Damit graben sie ihr eigenes Klientel an - eher unklug.

Vermutlich ist Tritins Rechnung (der Hellste war er ja nie), dass die Mehrzahl der Wahlberechtigten weniger als 80 bzw. 60k verdient, noch dümmer ist als er und den Grünen ihre Stimme geben.

Was ist mit dem Geld, welches mir dann abgeht? Meine Fixkosten werde ich nicht ändern, meinen Sparanteil/Altersvorsorge auch nicht. Also streiche ich beim Konsum. Momentan lebe ich halt gut, gehe essen, besuche kulturelle Veranstaltungen, mal ein WE hierhin oder dorthin, kaufe Konsumgüter. Da wirds fehlen. Ich bin ziemlich sicher, anderen geht es ähnlich. Der Staat bekommt mehr Kohle und die Binnenwirtschaft weniger. Bleibt die Frage, wofür der Staat es dann ausgibt

Da man nur das kleinere Übel wählen kann, hätten die Grünen fast eine Chance gehabt, von mir eine Stimme zu bekommen. Über die Linke muss man nicht reden, Steinbrück will ich nicht als Rambo-Kanzler, der Rest ist grottig, die Gelben demontieren sich seit Jahrzehnten, die CSU trieft vor Vetternwirtschaft und Klüngel, in der CDU ist Merkel personell alternativlos.

5 666

28.04.2013, 10:17

Du bist aber auch nicht die grüne Zielwählerschaft mit Deiner Lebensweise. Ich halte die Steuerpläne zwar auch für populistisch motiviert und die höhere Belastung gerade der Einkommen ab 60TE für falsch, aber beim Kernklientiel der Grünen kommt das gut an.
Die gehören zwar selbst vermehrt zu den Betroffenen, nur orientieren sich eben meist an einem "nachhaltigen" Lebensstil und gehen daher davon aus, dass es sie zwar betrifft, es ihnen aber nicht wirklich weh tut, wenn sie nur noch 2 statt 3mal die Woche zum Edelitaliener um die Ecke können.
Deswegen ist Juzams Analyse leider auch falsch, aber nachvollziehbar, wie er als Neoliberaler dort hingelangt. Nur weil es jemanden in der Geldbörse trifft, muss er es nicht prinzipiell schlecht finden.

Juzam

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5 667

28.04.2013, 10:25

Erst bin ich rechts, dann wieder neoliberal... entscheid dich mal :bounce:
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

5 668

28.04.2013, 10:38

Wieso schließt sich denn beides Deiner Meinung nach aus? Gerade in Fragen des Sozialdarwinismus sind die Schnittmengen doch immens.

5 669

28.04.2013, 10:52

Nur weil es jemanden in der Geldbörse trifft, muss er es nicht prinzipiell schlecht finden.


Dann hoffe ich mal, auf weniger "Idealismus". Prinzipiell bin ich auch durchaus der Ansicht, die Reichen sollten die Ärmeren unterstützen, allerdings sehe ich in der Mittelschicht kein Defizit in dieser Hinsicht. Zudem würde ich eben erst mal ganz oben mit der Gerechtigkeit anfangen wollen, wo es noch weitaus verzichtbarer wäre.

Tut nicht weh? Das Ehegattensplitting wollen sie ja auch noch (früher oder später wird es sowieso nur noch für Kids was geben), da kann die Klientel, die heute ein Haushaltseinkommen von 65-70k netto hat, kann dann locker über 10k netto einbüßen... Da bleibt dann schon mal was mehr als der Edelitaliener auf der Strecke.

5 670

28.04.2013, 11:28

Auch wenn Du es nicht hören willst, aufgrund Deiner selbstverkündeten Einkommensverhältnisse gehörst Du nach gängigen Definitionen nicht mehr zur Mittelschicht. Man kann jetzt über die Definitionen streiten, aber die Pläne der Grünen tangieren die gemäß DIW definierte Mittelschicht (maximal ~60TE verfügbares Einkommen pro Jahr für eine 4-köpfige Familie) nicht, weil das von Dir genannte Solidaritätsdefizit aus ihrer Sicht dort eben nicht verortet ist. Stattdessen sollen die "Besserverdiener" belastet werden, was ich prinzipiell auch richtig finde, und das obwohl auch gerade meine Frau und ich durch die Veränderungen am Ehegattensplitting und die Steuerpläne unmittelbar finanzielle Einbußen davon tragen würden. Nur finde ich den Ansatzpunkt der Einkommenssteuer völlig falsch. Wenn man diesen hochgradig unsolidarischen Irrtum namens PKV abschaffen würde, dann hätte man auf einem Schlag gleich mehr Solidarität und Gerechtigkeit. Und statt immer nur auf das Einkommen zu schielen, wäre eine genauere Analyse von Vermögensunterschieden vielleicht ganz sinnvoll, Stichworte Kapitalerträge, Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, etc..