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1

22.06.2009, 10:40

potenzielle Unruhestifter

Ich habe mal eine ernsthafte Frage an die Psychologen unter uns. :bounce:

Also ihr müsstet ein Team leiten.

Da gibt es jemanden, der ist sehr gut bei der Arbeit, sehr charismatisch und sehr lustig drauf. Man hat dann ein super Arbeitsklima udn kommt gut voran. Aber leider ist bekannt, wenn was nicht läuft, ist er schon mal ausgerastet, hat Leute schwer beleidigt und wurde rausgeworfen aus deren Team.

a) Würdet ihr so jemanden in einem Team riskieren?
b) Wie würdet ihr mit dem umgehen, um zu verhindern, dass so eine Situation nicht wieder passiert?

2

22.06.2009, 10:53

Ich bin zwar kein Psychologe aber ich habe schon das ein oder andere mal ein Team geleitet während meines Studiums... von Gruppenarbeit bleibt man schließlich nicht verschont ;)

Prinzipiell müssen solche Probleme einfach mit den Leuten besprochen werden. Ich gehe einfach mal davon aus, dass du der Teamleiter bist?! Also gehe zu ihm hin und sprich mit ihm darüber, dass du momentan bedenken hast ihn aufzunehmen ins team, weil dir das und das bekannt ist. dieses gespräch sollte bei ihm dann zumindest im hinterkopf abgespeichert sein.

während der gruppenarbeit selbst musst du eine drohende auseinandersetzung natürlich frühzeitig erkennen und die gemüter beruhigen... ganz simpel mit "ganz ruhig leute, wir finden da schon eine geeignete lösung"... wenn du die streithähne dabei anschaust kommt garantiert die ein oder andere erinnerung aus dem hinterstübchen wieder hoch.

und wenns dann gar zu arg wird und sich derjenige partout nicht beruhigen lässt dann schmeißt du ihn einfach aus deinem team. das kennt er ja schließlich schon ;)

3

22.06.2009, 11:01

Das Schlimme ist ja, das sind Erwachsene und keine Studenten. Vorab reden, werde ich. Muss mich aber nochmal genau informieren. Nur was kommt dabei raus? Der wird mir natürlich erzählen, war ja nix und seine Version usw.
Reden kann er gut, Leute für sich gewinnen auch. Nur wenns dann mal brenzlig wird, sitz ich auf dem Pulverfass. Das ist meine Befürchtung. Und ich darf mir von den Andern anhören, warum ist der überhaupt dabei, andererseits ist der eben eigentlich zu gut, um das nicht zu versuchen.

4

22.06.2009, 11:07

Ja die Sache ist doch eigentlich ganz klar. Mach ihm deutlich, dass es seine zweite Chance ist und das er sich an deine Auflagen halten muss und sonst wieder rausfliegt und damit dann endgültig vergessen kann irgendwann mal wieder als teamfähig zu gelten.

btw. was arbeitest du?

5

22.06.2009, 11:35

Sei doch froh, dass Du es vorher weisst und sprich mit ihm. Wesentlich häufiger bekommt man solche Problemfälle (und ganz andere) ins Team, ohne sie zu kennen oder eventuelle Defizite zu kennen. Wenn Du ihm von vorn herein klar machst, dass Du ein solches Verhalten absolut nicht tolerierst und es Konsequenzen haben würde (sofern Du die Macht für letzteres besitzt), sollte sich das Temprament einigermaßen zügeln lassen, sofern er nicht wirklich völlig durchgeknallt ist.

Nicht vergessen: mit Deinen Defiziten muss er auch leben. Ich möchte Dich jedenfalls nicht zum Teamleiter, Chef oder sonstwas haben. Zwar würde ich nicht ausrasten, kann mir aber lebhaft vorstellen, wie Du andere dazu bringst. :D

6

22.06.2009, 12:15

RE: potenzielle Unruhestifter

Zitat

Original von Edda
Da gibt es jemanden, der ist sehr gut bei der Arbeit, sehr charismatisch und sehr lustig drauf. Man hat dann ein super Arbeitsklima udn kommt gut voran. Aber leider ist bekannt, wenn was nicht läuft, ist er schon mal ausgerastet, hat Leute schwer beleidigt und wurde rausgeworfen aus deren Team.

a) Würdet ihr so jemanden in einem Team riskieren?
b) Wie würdet ihr mit dem umgehen, um zu verhindern, dass so eine Situation nicht wieder passiert?


a) Ja, würde ich.

b) Der gute braucht mehr Aufmerksamkeit als andere. Ich würde mir seine Vorschläge und Meinungen häufig unter vier Augen anhören. Wenn er regelmässig über Probleme redet, staut sich auch kein Frust an, der sich dann schlagartig (z.B. mit Ausrastern) entlädt. Lass ihm etwas Freiraum, aber ab und an sollte er merken wer der Vorgesetzte ist.

-=)GWC(RaMsEs

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7

22.06.2009, 12:21

wenn es eine alternative zu dem gibt, nimm die und lass ihn weg.
softskills sind sehr wichtig.

ich hab auch grad so ein thema als projektleiter und das bringt echt schlechte stimmung und das ganze team leidet darunter. leider kann ich den schlecht substituieren.

@disaster

die frage ist eben wie weit man sich das leisten kann ihn in die schranken zu weisen. wenn du ihm disziplinarisch vorgesetzt bist hast du ganz andere hebel als wenn du das nur fachlich bist.
ich bins nur fachlich und korrespondiere bei jeder delikaten frage immer vorher mit seinem chef.

das traurige ist das man als projektleiter eher kindergärtner als manager ist ( so kommts mir jedenfalls oft vor).

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »-=)GWC(RaMsEs« (22.06.2009, 12:25)


8

22.06.2009, 12:46

Man muss nicht disziplinarischer Vorgesetzter sein, um Konsequenzen aufzuzeigen. Ich habe immer Personen im Projekt, wo ich nicht auch die Personalverantwortung inne habe, sei es aus anderen Bereichen als meinem, Freiberufler oder - wie gerade - der Leitung eines Kundenprojektes, wo ausser mir keiner von unserer Firma mitarbeitet.

Konsequenzen können sein, dass man ihn isoliert und ihm Tätigkeiten, die sonst keiner will, Eskalation in Richtung seines Vorgesetzten oder anderer Stakeholder / Verantwortlicher, wo es ihm unangenehm wäre, bis hin zum Kick aus dem Projekt (wofür man idR auch nicht der Vorgesetzte sein muss). Besser ist, ihm für den Erfolgsfall etwas positives zu verkaufen., statt mit Bestrafung zu drohen. Was geht und was wirkungsvoll sein kann, ist natürlich sehr individuell und situationsabhängig.

Oft reicht auch schon eine autoritäre Ansprache im Einzelgespräch. Hat man keinerlei natürliche Autorität und muss immer gleich petzen, hat man es mit schwierigen Personen natürlich schwer. ;)

9

22.06.2009, 13:22

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs

das traurige ist das man als projektleiter eher kindergärtner als manager ist ( so kommts mir jedenfalls oft vor).


Find auch das hät in der Stellenbeschreibung stehen sollen. Musste die Erfahrung im ersten Berufsjahr auch machen. Inzwischen hab ich das Los aber akzeptiert, dass Männer egal welchen Alters unheimlich schnell wieder auf Kindergartenniveau kommen. :D Auch wenn man manchmal einfach nur mit dem Kopf schütteln möchte...^^

Zum eig Thema: Ich mach das sehr stark von seiner fachlichen Kompetenz abhängig.D.h. je anstrengender er ist, um so genialer muss er fachlich sein.

-=)GWC(RaMsEs

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10

22.06.2009, 14:08

Zitat

Original von disaster
Oft reicht auch schon eine autoritäre Ansprache im Einzelgespräch. Hat man keinerlei natürliche Autorität und muss immer gleich petzen, hat man es mit schwierigen Personen natürlich schwer. ;)


Du Arsch :-D

Problem ist das der Kollege sich nicht besonders logisch verhält. Allerdings weiss ich seine Vorgesetzten das ähnlich sehen und das nicht tolerieren ... .

Und ich mach neuerdings release management und da ist eben richtig viel zu tun und ich kann nicht so quertreiber brauchen die das machen weil es ihnen scheinbar zu gut geht. Ausserdem sind wir beide Entwicklerung ich eben nur zusätzlich release manager und eben kein Dedizierter Projektleiter der von ausserhalb kommt. Da haste schon mehr hebel in der hand, deswegen geh ich da immer auf nummer sicher.

11

22.06.2009, 16:32

Nochmal die Situation etwas präziser:

Der Mann ist sehr fachlich erfahren. Man kriegt gleichzeitig noch einen guten Entertainer/Motivator - eigentlich top.

Es ist nicht im Job. Es ist auf freewilliger Basis und soll was entwickelt werden. Es sind erwachsene Menschen, die teilweise sehr intellegent sind und teilesweise älter als ich. Denen will und darf ich keine Ausraster und Kindergarten zumuten. Es wird garantiert Stressituationen geben. (nix lebensgefährliches)

Von der normalen Zusammenarbeit rede ich nicht. Da habe ich Vertrauen, das läuft. Ich habe mich mit dem immer gut verstanden. Ich tendiere dazu den zu verpflichten. Die Antwort von Sheep trifft es. Der bringt viel und braucht mehr Aufmerksamkeit.

Jetzt aber die Stressituation. Etwas läuft schief und wir kreigen das nicht geregelt wie der will und er rastet aus. Interessant wäre auch, was ide Aggression verursacht. KA, muss mich noch mehr informieren. Schon mal schwer zu sagen, wann das der Fall sein könnte. Wasserstandsmeldungen sind wichtig, klar. Passiert es, läuft er vielleicht verbal Amok gegen das ganze Team und fühlt isch verraten. Ich weiss nicht, wie wahrscheinlich das ist, ob das einmalig war.

Das ist mein Problem. Wir sind Erwachsene. Ich will denen so eine Situation eigentlich nicht antun und mir auch nicht. Ich bin noch nie bei der Arbeit ausgerastet. Durfte aber schon einige Ausraster miterleben. :P Ich kann euch echt verstehen: das gibts gar nicht, wie kindisch selbst ältere Männer mit Familie sein können.

Authoritäre Führung wird nicht laufen. Da mache ich mir keine Illusionen. Nebenbei, der war längere Zeit Soldat. Ich glaube, er kann gut einschätzen wie weit meine Authorität geht. Nicht sehr weit. :D Es beruht alles darauf, ob er sich mit den Zielen und Regeln identifiziert, allen vertraut und damit jeder jeden respektvoll behandelt.

Es geht mir darum, mich auf mögliche Ausraster vorzubereiten.

Wie beugt man einem Ausraster vor?
Wie begrenzt man den Schaden, wenn es passiert?


Habt ihr Tipps oder Literatur zu Teamwork?

ach so: und die andere Frage war eher generell: ob ihr so Leute aussortieren würdet, also sehr auf passenden "Charakter" (was immer das ist) achtet oder nicht?

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (22.06.2009, 16:37)


-=)GWC(RaMsEs

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12

22.06.2009, 16:56

zuckerbrot und peitsche.

gib ihm immer mal was unbedeutendes zu entschieden. macht ihn glücklich, vor allem wen ner erfahrener ist. zeigt die wertschätzung.

13

22.06.2009, 16:59

Wenn er ein Erfahrener ist, wird er das Unbedeutende erkennen, sich verarscht fühlen und ausrasten ;)

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14

22.06.2009, 18:27

Du brauchst eine anständig terminierte Roadmap, in der die Milestones und die Verantwortlichkeiten richtig adressiert sind und die vom Team zusammen abgenickt wurde. Regelmäßig gemeinsam die gesteckten Teilziele prüfen - dann dürfte es keinen Anlass zum "Ausrasten" geben. Den Problemfall ein wenig mehr Aufmerksamkeit schencken und öfter mal freundschaftlich unter 4 Augen sprechen - dann klappts schon. Kann mir jedoch lebhaft vorstellen, das du gemeinsam von allen schon bei der ersten Teamsitzung gelyncht wirst :D .

SenF_Woerni

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15

22.06.2009, 19:59

Zitat

Original von DRDK_T1000
Ich bin zwar kein Psychologe aber ich habe schon das ein oder andere mal ein Team geleitet während meines Studiums...


Den Bock zum Gärtner gemacht? :D

16

22.06.2009, 20:22

Zitat

Original von Edda
Nebenbei, der war längere Zeit Soldat.


Sag das doch sofort. > Hoffnungsloser Fall. :D

_EA_Rod

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17

22.06.2009, 20:38

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von Edda
Nebenbei, der war längere Zeit Soldat.


Sag das doch sofort. > Hoffnungsloser Fall. :D


omg hörrrrrtttt auf asdf blubb :D

Besoffen

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18

22.06.2009, 21:26

Wenn DU den einstellst, dann geh ich :D :bounce:.

19

22.06.2009, 21:27

Zitat

Reden kann er gut, Leute für sich gewinnen auch.


Liest sich so, als hätte er dich schon im Sack.

Rein emotional würde ich auf einen erfahrenen Quertreiber verzichten. Wenn er spürt, das er so wichtig ist, dann will er die Führung, gerade wenn deine Autorität so begrenzt ist.

Dann kannste noch so viele Einzelanschleimgespräche führen, um ihm das Gefühl geben wichtig zu sein. Am Ende verarschst du das Team, weil er so besonders "DOOF" ist auf emotionaler Ebene und die Mutti so oft braucht.

Wie die darauf reagieren, dürfte klar sein. Am Ende zählt Harmonie bei Teamarbeit mehr, als die herausragende Einzelleistung eines launenhaften Genies, der es von der Aufgabe her, alleine auch nicht schaffen kann.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hagakure« (22.06.2009, 21:28)


20

22.06.2009, 21:51

Der war Soldat? Dann schreit der nicht, die sind halt etwas lauter... :D
Wann tickt er aus? Sind andere mit dabei? Wie verhalten sich diese? Vielleicht ist er nur das Symptom?

Dude der Begriffe wie Team, Meeting, Milestone usw. nicht mehr hören kann.... :baaa:

21

22.06.2009, 22:19

Zitat

Original von Der_Dude
Dude der Begriffe wie Team, Meeting, Milestone usw. nicht mehr hören kann....


Selektive Wahrnehmung?

Das würde ich unbedingt überprüfen lassen. Aus technischer Sicht solltest Du unter vergleichbaren Bedingungen diese Begriffe genauso gut hören können wie Dortmund, Arbeitsagentur oder Idiot.

:stupid:

22

22.06.2009, 22:54

Wozu braucht man denn wen, der zu nichts zu gebrauchen ist wenns mal nicht gut läuft?

Wenns gut läuft kann man bestimmt auch auf ihn verzichten und wenns schlecht läuft macht er alles nur noch schlimmer?

23

23.06.2009, 05:32

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von Der_Dude
Dude der Begriffe wie Team, Meeting, Milestone usw. nicht mehr hören kann....


Selektive Wahrnehmung?

Das würde ich unbedingt überprüfen lassen. Aus technischer Sicht solltest Du unter vergleichbaren Bedingungen diese Begriffe genauso gut hören können wie Dortmund, Arbeitsagentur oder Idiot.

:stupid:
Oh Gott fühlt sich wieder einer persönlich angepisst.... :rolleyes:

24

23.06.2009, 08:28

Hi Edda,

meine Meinung es ist ein "no-brainer": definitiv ohne ihn.

Letztendlich muss du kurzfristig gegen langfristig abwiegen, kurzfristig kann er euch sicher voranbringen und deinem team vorteile erarbeiten, langfristig kann es nur negativ sein, fuer

die entwicklung des teams
die moral (nach dem er ein paar mal "ausgeklinkt" hat)
Die stellungen im team
wenn mal jemand anders so gut wie er werden soll
Konstanz


Stell dir einfach vor (vielleicht ist ja sogar so - keine Ahnung) es ist deine Firma, und die Zukunft deines Einkommens und deiner Familie haengt davon ab. Wuerdest du dann immer noch so einen risiko kandidaten einstellen?

ich bin mit dem prinzip leute einzustellen die harmonieren immer am besten gefahren.

Gruss,
Jack

25

23.06.2009, 15:22

Zitat

Original von SenF_Woerni

Zitat

Original von DRDK_T1000
Ich bin zwar kein Psychologe aber ich habe schon das ein oder andere mal ein Team geleitet während meines Studiums...


Den Bock zum Gärtner gemacht? :D


wenn du das auf dein studium beziehst (ich gehe einfach mal davon aus, dass du studiert hast) muss ich dir doch mitteilen, dass sich das lehrprogramm während der letzten 30 jahre weiterentwickelt hat ^^

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »T1000« (23.06.2009, 15:22)


SenF_Woerni

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26

24.06.2009, 01:19

Nein, ich bezog das auf deine Teamfähigkeit in Age vor allem wenns mal nicht so lief. ;) :)