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1

21.09.2008, 13:06

Finanzkrise

Da es keinen aktuellen Thread dazu gibt, mache ich ihn mal auf.

In der FAZ habe ich gerade einen guten Artikel zum Thema gefunden:

Zitat


Finanzkrise: Marx hat recht
Eines aber ist sicher: In der Summe zahlt sich das Risiko aus. Die Formel dafür ist verrückt: Je freier und deregulierter das Finanzkapital sich bewegen kann, um so häufiger ist die Wahrscheinlichkeit von Krisen. Das haben die Verächter des Marktes richtig beobachtet. Was sie freilich ignorieren: Der Lohn des Risikos heißt Wachstum. Je offener die Finanzmärkte, desto mehr wächst der Wohlstand. Selbst Schwellenländer wie Thailand, das von Finanzkrisen besonders gebeutelt wurde, wären heute schlechter dran, hätten sie - wie Indien über lange Zeit - diese Krisen vermieden und sich protektionistisch eingeigelt. Darüber sollten sich all jene im Klaren sein, die jetzt besonders laut im Chor der Finanzmarktregulierer singen.

Eine Wirtschaftsordnung, welche die Finanzmärkte eng an die Kandare nimmt, ist nicht nur denkbar, sondern auch Geschichte. Die Amerikaner haben als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise das Kapital streng kontrolliert mit der Folge, dass das Wachstumspotential deutlich schrumpfte. Der Sozialismus war noch konsequenter: Spekulationskrisen gab es in der DDR keine; Wohlstand indessen auch nicht. Gewiss kann jetzt nicht weitergewurstelt werden wie bisher. Wenn freilich nichts als Regulierung, Staatskontrolle und Beschränkungen des Börsenhandels dabei herauskommt, wird der Schaden langfristig womöglich noch größer werden.

Wie sollte zukünftige eine nationale und internationale Regulierung aussehen? Wie wird sich das Finanzsystem grundlegend verändern?

Ein zweiter Punkt ist teils technischer Natur: Seit Freitag sind Leerverkäufe (short selling) verboten. Dies wird direkten Einfluß auf die Preisbestimmung von Optionen haben, nur mit der Put-Call-Parity als Substitut geht es nicht. Da kommt noch was auf uns zu... zum Glück nur für einen sehr begrenzten Bereich.

3

21.09.2008, 13:35

RE: Finanzkrise

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ein zweiter Punkt ist teils technischer Natur: Seit Freitag sind Leerverkäufe (short selling) verboten. Dies wird direkten Einfluß auf die Preisbestimmung von Optionen haben, nur mit der Put-Call-Parity als Substitut geht es nicht. Da kommt noch was auf uns zu... zum Glück nur für einen sehr begrenzten Bereich.


wo sind Leerverkäufe verboten?

4

21.09.2008, 13:40

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (02.12.2009, 21:13)


5

21.09.2008, 13:40

Das ist eine lächerliche Lüge und Täuschung. Die Republik ist nach dem Krieg durch freie Markwirtschaft, Fleiß und Arbeit zu einen Wirtschaftswunderland geworden. Nicht durch freie Finanzmärkte. Nicht durch Heuschrecken. Nicht durch Aktien oder Börsenspekulanten. Das ist eine Lüge der Finanzjongleure um weiterhin freie Hand zu haben.

Wenn die Regierungen und Zentralbanken die Banken und Finanzinstitute nicht an die kurze Leine nehmen, werden die Heuschrecken die Welt in noch schlimmere Krisen stürzen. Denn ihre Gier nach Rendite kennt keine Grenzen, kennt keine Gnade und kennt keinen Skrupel.

Mit 700 Milliarden Dollar Steuergelder kauft die Bush Regierung die faulen Kredite auf, die die Heuschrecken verursacht haben. Das haben die Heuschrecken von Anfang an einkalkuliert. Sie schmieren Bankmanager oder tricksen um die faulen Pakete an den Staat zu verklickern. Oder zwingen den Staat, wie jetzt, zum eingreifen. Das ist Heuschreckentaktik.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BrettvormKopf« (21.09.2008, 13:41)


6

21.09.2008, 14:02

Leerverkäufe sind nur für einige Bank- und Versicherungsaktien verboten. Leerverkäufe verbieten ist ungefähr so nützlich wie Killerspiele zu verbieten.

7

21.09.2008, 14:05

Halte nicht ganz so viel von starker Lenkung der Wirtschaft. Aber wenn die Wirtschaft Mist baut, dann soll die gefälligst selbst dafür grade stehen und nicht der Staat.
Natürlich muss der Staat wohl auch mal eingreifen, aber nur unter der Bedingung, dass die entsprechenden Unternehmen alles offen legen und auch entsprechende Konsequenzen (Verursacher kündigen, Geschäftsmodel überarbeiten usw.) ziehen.

8

21.09.2008, 14:25

Die Leerverkäufe zu verbieten ist eine lächerliche Aktion und nur ein tropfen auf den heißen Stein.

Ich fordere, wie für alles andere schon üblich geworden, 19% Mhws. für alle Börseneinkäufe weltweit, sowie für alle Auslandsüberweisungen weltweit.

Die G7 und andere Staaten sollten sich endlich zusammensetzen und dieses Treiben ein Ende setzen. Sonst wird das ihr eigenes Ende.

Warum die Politiker gute Mine zum bösen Spiel machen ist klar. Milliarden fliesen an Parteien und Politiker durch die Kapitalbonzen. Sie werden ganz sicher nicht ihre Geldgeber enttäuschen. Die Spenden werden peinlich genau Totgeschwiegen. Bis heute hat Helmut Kohl seine heimlichen Geldgeber und schwarzen Konten nicht verraten. Sei sind mit einander verwebt und arbeiten sich zu. Wie abgebrüht müssen Politiker sein, um sich auch noch Volksvertreter zu nennen.

Volksverdummung im großen Stil nenn ich das. Um mal Senator Roark aus Sin City zu zitieren (Meiner Meinung nach einer der ehrlichsten Politiker der Welt):

"Macht entsteht nicht durch eine Polizeimarke oder eine Knarre. Macht ensteht durch Lügen. Lügen im großen Stil und die Welt tanzt nach deiner Pfeife. Alle müssen Lügen, alle werden lügen. Wenn nicht, würde die Welt der Lügen wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Hast du erst einmal die Menschen überzeugt, dass ihr eigenes Gefühl sie täuscht, hast du die Welt bei den Eiern".

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BrettvormKopf« (21.09.2008, 14:26)


9

21.09.2008, 18:42

In BRD sind nur einige Aktien vom Verbot des Leerverkaufes betroffen. In USA dreht sich die aktuelle Diskussion um das naked shorten. Das ist was ganz anderes...

10

21.09.2008, 23:50

kann mal jemand erklären wie dieses naked short selling einen so krassen einfluss auf die kurse haben kann, weshalb es ja verboten wurde?

weil der eigentliche geldfluss dabei findet doch erst statt, nachdem die kurse gesunken sind.. der kurs selber sollte doch allein von dem kauf von optionen nicht beeinflusst werden.

denn es klingt irgendwie bescheuert, wenn allein das kaufen von short-optionen den kurs nach unten drückt und man dann gewinn macht - wie n finanzielles perpetuum mobile das es ja aber nicht gibt o_O

11

22.09.2008, 08:20

Naked Short Selling bezeichnet nicht den Kauf oder Verkauf von Optionen! Beim normalen Short Selling leiht man sich eine Aktie, die man zum Marktpreis verkaufen kann. Zum vereinbarten Rückgabedatum wird dann die Aktie am Markt zurück gekauft und dem Verleiher zurück gegeben. Bei sinkenden Preisen in der Aktie führt dies zu einem Gewinn!

Beim Naked Short Selling wird die Aktie nicht geliehen. Für den normalen Bürokratiekram haben die Amis 30 Tage Zeit, eine verkaufte Aktie tatsächlich zu liefern. Der Naked Short Seller verkauft etwas, was er nicht besitzt. Dann kommt es zu einem "failed to deliver" und der Käufer bekommt lediglich (ohne das er es merkt) von der Clearingstelle einen Schuldschein eingebucht. Es ist damit möglich, innerhalb von 30 Tagen theoretisch mehr Aktien zu verkaufen als das betreffende Unternehmen emittiert hat. Dies ist bei kleinen Werten wohl tatsächlich passiert (jemand hatte mehr Aktien im Depot als Aktien im Free Float waren).

Gruß
Duke

12

22.09.2008, 09:40

RE: Finanzkrise

Zitat

Original von AtroX_Worf
Verächter des Marktes richtig beobachtet. Was sie freilich ignorieren: Der Lohn des Risikos heißt Wachstum. Je offener die Finanzmärkte, desto mehr wächst der Wohlstand. Selbst Schwellenländer wie Thailand, das von Finanzkrisen besonders gebeutelt wurde, wären heute schlechter dran, hätten sie - wie


Ich halte es für falsch, alles dem Wachstum unterzuordnen. Die absoluten Zahlen sind mir an sich wurscht. Und den meisten Menschen auch. Es kommt drauf an, wie der Wohlstand (wie hoch oder niedrig auch immer er sein mag) verteilt ist. Es gab mal eine Untersuchung zur zufriedenheit von Menschen. Die glücklichsten Menschen lebten demnach in Indien, in einer sehr armen Region. Absolut gesehen waren das ganz arme Schweine. Der Trick war der, dass diese Region am Rande der Welt keine Reichen kannte. Es hatten alle genauso wenig. Das Problem des Sozialismus war auch nicht, dass es nix zu kaufen gab. Das Problem bestand darin, dass es hier nix gab aber 200km Luftlinie gab es alles. Daher halte ich die Herangehensweise mit der Argumentation über den "absoluter Wohlstand in der Summe" für völlig sinnlos. Sorry.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (22.09.2008, 09:41)


13

22.09.2008, 11:56

Das System war / ist einfach fehlerhaft. Punkt.

Es kann nicht sein, dass einige wenige ohne Leistung in das System einzubringen riesige Mengen an Geld abschopfen.

Aktien usw. sind ja nur virtuelle Werte, die nicht reale Sachen abbilden sondern die einfach nur Erwartungen wiederspiegeln. So wird ja quasi Geld erzeugt und vernichtet, ohne in der Waehrung wiedergespiegelt zu werden...


Diese Spekulanten haben ganz alleine das zu verantworten, aber das schlimme ist, die selben Leute wie immer haben schon laengst ihr Geld verdient und abgeschoepft, die ganzen Sachen wurden ja an andere Leute weitergereicht und inzwischen darf sogar der Steuerzahler dafuer zahlen.

Ich bin auch dafuer diese Spekulationen mit dem Oel zu verbieten. Was soll das bitte? Nur wiel jmd. viel Geld hat kauft er das Oel, verkauft es teurer weiter, wird noch reicher und das immer so weiter?

Das Oel is ja sogar billiger geworden, aber dank den Spekulanten merken wir das nicht, ganz im Gegenteil

das ist echt in Mist was diese Heuschreckenkapitalisten veranstalten, meiner Meinung nach ist das genau so schlimm wie Nationalsozialisum weil real Leute darunter leiden und sterben z.B. durch Armut in Afrika.

So leute wuerden auch medikamente kaufen, sie nach Afrika transportieren und dort teuer weiterverkaufen.

Wenn das so weitergeht werden immer mehr Leute arm und irgendwann gibs nen Aufstand oder eben Krieg unter dem die Armen Leute wieder am meisten leiden werden.


Diese elite muss einfach mal ersetzt werden, kann doch nicht sein dass 5 % der bevoelkerung super leben und der rest fuer diese Leute mit zu wirtschaften hat.

Langsam werd ich echt sauer, muss mal in die Mittagspause gehen und mich beruhigen...

14

22.09.2008, 12:04

Das jemand aus dem Team Wörter wie "Dreckselite, ausradieren, Heuschreckenkapitalisten u.ä." verwendet ist m.E. inakzeptabel. Noch dazu zeigst Du damit dass Du keine Ahnung hast...

15

22.09.2008, 12:05

Am Ende bin ich noch Schuld an der Finanzkrise...

Und Heuschreckenkapitalisten hat sich ja wohl etabliert ;)

Und es spiegelt einfach das wieder was so vor sich geht.

Oder was sagst du dazu, dass jmd. ein Unternehmen kauft, es zerschlaegt, Leute entlaesst und die meisten Teile dann nach einer Weile pleite gehen weil aus Kostengruenden nicht langfristig gewirtschaftet werden konnte?

Was genau sagst du dazu?

16

22.09.2008, 12:07

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (02.12.2009, 21:15)


17

22.09.2008, 12:17

Zitat

Original von MaxPower

Oder was sagst du dazu, dass jmd. ein Unternehmen kauft, es zerschlaegt, Leute entlaesst und die meisten Teile dann nach einer Weile pleite gehen weil aus Kostengruenden nicht langfristig gewirtschaftet werden konnte?

Was genau sagst du dazu?


Ich würde sagen, dass das absolut nichts mit der Finanzkrise zu tun hat.

Aber wer behauptet, dass hinter Aktien kein realer Wert steht hat sich sowieso schon für diese Diskussion disqualifiziert.

18

22.09.2008, 12:29

Jetzt werde ich nach all den Jahren im Mastersforum doch noch in eine Diskussion verwickelt - hätte ich nicht gedacht. Da ich darauf nun wirklich keinen Bock habe sollte ich es an dieser Stelle auf sich beruhen lassen. Da Du mich aber direkt angesprochen hast werde ich mich natürlich nicht vor einer letzten Antwort diesbzgl. drücken:

Zunächst einmal glaube ich an den effizienten Markt. Ein Unternehmen, welches als Ganzes nicht den Wert seiner Einzelteile widerspiegelt, hat irgendein Problem. Der Markt hält einen Abschlag warum auch immer für gerechtfertigt. Es ist daher m.E. vollkommen legitim dass ein Käufer kommt, der das Unternehmen zerschlägt. Wenn dabei Arbeitsplätze verloren gehen, ist das zunächst traurig. Ich glaube aber daran, dass diese Arbeitsplätze auch im Ursprungsunternehmen nicht auf Dauer haltbar gewesen wären.

Ich will mit Sicherheit nichts beschönigen und gestehe gerne ein, dass es auch schwarze Schafe unter Private Equity Firmen (oder Banken etc.) gibt, aber die Zitat "Dreckselite" in diesem Zusammenhang zu erwähnen ist blanker Populismus.

Abgesehen davon, dass sich das aktuelle System als einzig funktionierendes herausgestellt hat, bin auch ich der Meinung, dass man an bestimmten Stellen immer wieder nachjustieren muß. Naked Shortselling zum Beispiel sollte meiner Meinung nach verboten werden. Short Selling muss natürlich erlaubt bleiben, schon allein deswegen weil es zu einem liquiden Markt beiträgt und ich nicht erkennen kann, warum man nicht auf fallende Kurse setzen können sollte.

Zu guter letzt erlaube mir noch einen Hinweis auf die aktuelle Stimmung bzgl. der Finanzkatastrophe: Ich selbst war in der ABS-Abteilung einer deutschen Bank tätig. Das was jetzt passiert ist, war mit Sicherheit nicht vorher zu sehen. Zu glauben, es wäre in irgendeiner Art und Weise von der Elite gesteuert ist wahnsinnig.

Zu einer objektiveren Einstellung zu diesem Thema empfehle ich dir, sich auch mal anzuschauen welche Vorteile Private Equity und andere Finanzderivate mit sich gebracht haben. Abgesehen davon, dass es ohne diese Finanzinstrumente Firmen wie Apple, Microsoft oder Google nicht gäbe, ist es definitiv so, dass auch Dein ganz persönlicher Wohlstand ein direktes Ergebnis daraus ist.

Gerne lese ich hierauf noch deine Antwort, werde mich aber aus der Diskussion an dieser Stelle verabschieden.

Gruß
Duke

19

22.09.2008, 12:44

Zitat

Original von Duke_Luke
Zunächst einmal glaube ich an den effizienten Markt. Ein Unternehmen, welches als Ganzes nicht den Wert seiner Einzelteile widerspiegelt, hat irgendein Problem.

Du glaubst... aha. Rofl. Das ist nicht dein Ernst oder? Was glaubst du wie Spekulationsblasen entstehen? Als die IT-Blase platzte war genau das eben nicht der Fall. Natürlich fliegt sowas irgendwann mal auf. Aber bis dahin haben sich windige Leute mit dieser warmen Luft Geld verdient. Und das sowas überhaupt möglich ist, ist völlig krank.

Zitat

Original von Duke_Luke
Zu guter letzt erlaube mir noch einen Hinweis auf die aktuelle Stimmung bzgl. der Finanzkatastrophe: Ich selbst war in der ABS-Abteilung einer deutschen Bank tätig. Das was jetzt passiert ist, war mit Sicherheit nicht vorher zu sehen. Zu glauben, es wäre in irgendeiner Art und Weise von der Elite gesteuert ist wahnsinnig.

Wetten manche wußten es vorher und haben sich daran dumm und dämlich verdient? Dass dieses kranke System krachen geht war schon lange klar. Das haben ja selbst Bänker unterm Tisch gemauschelt. Gab da vor lange Zeit mal einen sehr ausführlichen Spiegelartikel (nein ich such den jetzt nicht raus). Da haben die so Finanzheinis aus Frankfurt interviewt. Die haben genau DAS was jetzt passiert ist angekündigt.

20

22.09.2008, 12:56

Da ich nie vorgab allwissend zu sein, glaube ich. Das bedeutet meine Meinung ist subjektiv. Du kannst also gerne vom Boden wieder aufstehen.

Wenn Du meinst, dass Spekulationsblasen durch ineffiziente Märkte entstehen, solltest Du dich versuchen nochmals objektiv mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Meine Oma hat mir übrigens schon vor Jahren gesagt, dass ich mit dir diese Diskussion im Masterforum führe (und nein, ich suche das Zitat jetzt nicht heraus).

Gruß
Duke

21

22.09.2008, 13:03

Zitat

Original von Duke_Luke
Wenn Du meinst, dass Spekulationsblasen durch ineffiziente Märkte entstehen

Ich meine dass sowas durch ineffiziente Finanzmärkte entsteht.

22

22.09.2008, 13:13

Kannst Du mir das mal erläutern? Warum entsteht eine Spekulationsblase durch einen ineffizienten Finanzmarkt?

Danke.

23

22.09.2008, 13:23

Weil das ein Casino ist was da statt findet. Es wird mit Luft (Spekulation) Geld "verdient". Sowas ist weder effizient noch sinnvoll. Was da für komische Finanzkonstrukte entworfen werden, die derart wie Kartenhäuser zusammen brechen.... sowas KANN NICHT effizient sein. Sich hier jetzt hinzustellen, und zu sagen das war nicht vorhersagbar. Ich glaube es hackt. Natürlich ist Roulette nicht vorhersagbar. Aber es ist mit Sicherheit vorhersagbar, dass irgendwann alles weg ist, wenn du immer wieder alles einsetzt. Wann weiß keiner, aber es passiert.

Und was mich noch viel mehr aufregt... Sonst soll sich der Frisör bei 600€ Brutto am liebsten selber um seine Rente kümmern (am besten natürlich in Aktien...haha). Da hat der Staat nix verloren... Stichwort Eigenverantwortung. Genau diese Komiker schreien jetzt nach dem Staat und nach Rettung. Da schwillt mir echt der Kamm...
Gewinne werden dort privatisiert und sowie man beim Roulette verloren hat schreien sie nach Solidarität. Hallo?

24

22.09.2008, 13:25

Zitat

Original von kOa_Borgg
Gab da vor lange Zeit mal einen sehr ausführlichen Spiegelartikel (nein ich such den jetzt nicht raus). Da haben die so Finanzheinis aus Frankfurt interviewt. Die haben genau DAS was jetzt passiert ist angekündigt.


Njo warum hast du es dann nicht ausgenutzt um auch davon zu profitieren? Selber schuld ^^


@Duke_Luke:
zu dem Naked Short Selling: ein Naked Short Seller mit ausreichend Geld konnte also so viele nicht-vorhandene Aktien verkaufen, dass dadurch der Kurs der Aktien gedrückt wurde?
Aber dann musste er doch trotzdem die Schuldscheine innerhalb von 30 Tagen wieder einlösen und Aktien am Markt zurückkaufen, so dass der Kurs doch dadurch wieder steigen muss..

Und andrerseits mit diesen Schuldscheinen: Ist das für den Käufer nicht irgendwie Betrug? Weil es ist doch ein Unterschied ob man dann die Aktie wirklich hat oder nur einen Schuldschein, bei dem doch ein gewisses Ausfallrisiko besteht.

25

22.09.2008, 13:28

Duke_Luke , ich sage nicht dass die Elite das moechte. Im Gegenteil, ein stabiler Markt waere auch in derem Interesse.

Aber sie haben es heraufbeschworen. Und ich glaube da stimmst du mir sogar zu oder?

Es verdienen nun mal immer die gleichen Leuten, ich finde es unertraeglich dass Kapital mehr macht hat als der Gegenwert, den es representiert.

Es sollte nicht moeglich sein, dass jmd. aus Profitgier andere Leute kurzfristig (wenn auch fuer befristete Zeit) ins UNgleuck stuerzt. Nicht jeder ist hochmotiviert und hat einen nachhaltigen finanziellen Hintergrund.

Geht fuer einen Reichen ein Geschaeft schief, hat er noch andere Standbeine. Passiert das einem Angestellten ist er sogut wie Pleite...

Entweder sollten mehr Leute an solchen Spekulationssachen berdienen (also Steuern) oder man sollte es verbieten.


Und der Wohlstand von Google, Microsoft und co beruht sogar eher noch auf Leuten, die ihre Arbeit kostenlos und als OPen Source ins internet stellen oder auf die Arbeit anderer Leute.

Google waere am Anfang ohne open source tools niemals entstanden (weil damals keiner geld fuer software locker gemacht haette da damals keiner vorrausahnen konnte was aus google wird). Microsoft hat ein OS kopiert und dann prizipien einer grafischen Oberflaeche woanders zusammengeklaut und dann das effektiv vermarktet.

Und diesen "Wohlstand" den ich persoenlich gar nicht habe braucht bzw. gibt es gar nicht. Man braucht nicht das neueste Auto, das neueste handy und 2 mal urlaub in der karibik pro jahr. Das wird einem nur suggeriert damit diese Spekulationsblasen nicht platzen.

Man erwartet ja konsum damit die AGs geld verdienen und somit die Dividende und der Aktienkurs nach oben geht. Das ist das Prinzip.




Ich bringe immer folgendes Beispiel: GmbH vs AG

Die AG muss immer mehr Gewinn machen und wachsen, sonst kriegt sie Probleme. Eine GmbH muss nur Gewinn machen. Solange der Chef seinen Mercerdes faehrt und seine Villa hat wird niemand entlassen.

Bei einer AG wird immer alles 100% effizient gemacht damit die Elite noch mehr verdient. Davon hat aber nur die Elite selbst etwas. Bei der GmbH sitzen vielleicht noch leute drin die ueberfluessig sind, aber sie sind beschaeftigt und haben etwas wohlstand. Der chef hat weniger verdient als es moeglich waere, aber genug fuer seinen Anspruch und das geld was nicht durch hoehere effizienz entzogen wurde wurde qasi an die unnoetigen mitarbeiter verteilt.

Es bringt der Gesellschaft also nichts, einige wenige hocheffiziente AGs zu haben, es waere besser weniger gute mittelmaessige Firmen zu haben die ihr Geld aber (ungewollt) in der Bevoelkerung verteilen.

Die AGs bringen nicht genug Arbeitsplaetze und Steuergelder als das sich das rechtfertigen koennte.


Das einzige problem ist nur dass sich eine mittelmaessige GmbH international nicht durchsetzen kann und gegen die Konkurrenz wohl Pleite gehen wuerde was ja der grund ist warum die AGs so effizient sein sollen...


Also ich koennt jetzt stundenlang weiterschreibn muss aber weiterarbeiten :(

Ich hoffe es wird ungefaehr klar worauf ich hinauswill.

26

22.09.2008, 13:31

Spekulationsblasen entstehen durch Finanzkonstrukte welche in sich zusammenbrechen. Welche Finanzkonstrukte sind denn im Jahre 2000 zusammen gebrochen?

Ich glaube nicht dass es hackt, ich glaube (Vorsicht subjektive Meinung) dass Du keine Ahnung hast was effizient in Verbindung mit Finanzmärkten bedeutet. Ich glaube Du versuchst Dein Unwissen zu verstecken, indem Du dich von einer Absurdität in die nächste begibst. Deine Argumente sind keine, zumindest keine welche eine Diskussion erlauben - und eine Verbindung zwischen Finanzmarkt und Roulette herzustellen ist alles was Du zum Thema Finanzmarkteffizienz und Finanzkonstrukte auf die Reihe kriegst.

Jetzt wars das aber wirklich, dass macht keinen Sinn mit dir.

Gruß
Duke

27

22.09.2008, 13:32

Zitat

Original von GEC|Bats
Njo warum hast du es dann nicht ausgenutzt um auch davon zu profitieren? Selber schuld ^^

Weil man imho als "Hans Wurst" da nicht mitspielen kann.

1) Braucht man etwas Fachwissen um dieses kompliziertere Roulette zu spielen
2) Insiderwissen (was i.d.R. ja eigentlich illegal ist, aber imho oft genutzt wird)
3) Braucht man Geld, was man auch bereit ist zu verlieren. Dieses Heinies da spekulieren ja nicht mit ihrem eigenen Geld. Gehts schief... pech. Die Bank oder Allgemeinheit muss das dann tragen. Gehts gut sacken sie satte Provisionen ein.

28

22.09.2008, 13:38

@Bats

Du hast im Prinzip Recht. Dieses Problem des "am Markt zurück kaufen" wurde umgangen, indem 2 Marktakteure sich gegenseitig Aktien verkaufen (Fond A verkauft Leer ohne die Aktien zu besitzen. Nach 29 Tagen muss er diese am Markt zurück kaufen. Er kauft die Aktien von Fond B, welcher diese Aktien aber wiederum Leer-verkauft - auch wieder ohne diese zu liefern. Danach springt wieder Fond A ein....Das lässt sich unendlich fortsetzen. Damit entsteht ein Short, der nie gecovered wird. Wenn jetzt die Aktie (nahezu-) wertlos wird, ist es ein guter Deal)

Gruß
Duke

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Duke_Luke« (22.09.2008, 13:39)


29

22.09.2008, 13:44

Zitat

Original von Duke_Luke
Spekulationsblasen entstehen durch Finanzkonstrukte welche in sich zusammenbrechen. Welche Finanzkonstrukte sind denn im Jahre 2000 zusammen gebrochen?

Dass ich kein VWL'ler / BWL'ler bin verstecke ich nicht. Das weiß jeder hier.

Die IT-Blase 2000 hab ich nur in dem Zusammenhang gebracht als du sagtest

Zitat

Original von Duke_Luke
Zunächst einmal glaube ich an den effizienten Markt. Ein Unternehmen, welches als Ganzes nicht den Wert seiner Einzelteile widerspiegelt, hat irgendein Problem.

Und das DAS bei Spekulationsblasen eben NICHT gegeben ist, wirst du wohl nicht verneinen wollen oder? Das hat mit Finanzkonstrukten überhaupt nichts zu tun. Du vermischst meine Postings.

Und zur "effizienz" der Finanzmärkte hab ich den Casinokram allgemein geschrieben, ohne Bezug auf dieses konkrete Ereignis. Ich bin nicht in der Lage sowas exakt wieder zu geben (es besteht ein Unterschied dazwischen ob Dinge beim Lesen halbwegs versteht oder sie fundiert wieder zu geben). Aber wenn man in halbwegs seriösen Quellen liest (also keine Blödzeitung etc), was dort zusammen-gebraut wurde kriegt man graue Haare. Das ist nicht mehr nachvollziehbar, gehört abgeschafft und bestraft (nicht im Sinne des Strafrechts, sondern rein marktintern durch Verluste oder Bankrott).

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (22.09.2008, 13:45)


30

22.09.2008, 15:01

Ich hab keine Ahnung. OK

Aber: die ach so tollen hochstudierten BWLer und VWLer und die sonstigen ganzen Heinis haben uns in diese Krise gefuehrt und da haben viele Leute sehr viel verloren. Es sind sehr viele Leute aus ihrem Hausgeflogen und haben eine Zeit lang in ihrem Auto geschlafen.

Ich hab keine Ahnung, aber ich mach meinen Mund auf weil mir dieses System nicht Passt.

Andere Leute haben Ahnung, verdienen ein Schweinegeld und stuerzen Leute ins Unglueck.

BWLer reden sich immer schnell raus und behaupten sie haetten mehr Fachwissen. Dabei kennen Sie "nur" Regeln, um ein System zu beschreiben, Entwicklungen vorherzusagen und Profit daraus zu schlagen. Allerdings Wissen sie nichts, wenn es nicht laeuft wie in den Regeln beschrieben. Und diese Regeln sind Erfahrungswerte und stimmen nicht immer.

Es kam schon oft vor dass BWLer uber Geschaeftsplaene gelacht haben und gesagt die Leute haben keine Ahnung und dann hat es mit einem anderen Investor doch geklappt.
Ahnung, pfff, wenn ich das schon hoehre

Wenn die Leute wirklich mehr Ahung als ich haetten wuerde nicht immer wieder so ein Mist passieren