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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Master« (02.06.2008, 00:10)
Zitat
Mi 25.06 03:00 (arte)
32-56-212
Der versiegelte Brief des Soldaten Döblin
(La lettre scellée du soldat Doblin)
Dokumentarfilm, Deutschland 2005
Wolfgang Döblin, geboren am 17. März 1915 in Berlin, war einer der vier Söhne des Schriftstellers Alfred Döblin und dessen Ehefrau Erna. Alfred Döblin musste als Jude und exponierter Gegner des Nationalsozialismus 1933 mit seiner Familie aus Deutschland fliehen und ließ sich in Paris nieder. Sohn Wolfgang, der noch in Berlin sein Abitur abgelegt hatte, absolvierte in Paris in kürzester Zeit ein Mathematikstudium. Er war der jüngste promovierte Mathematiker Frankreichs und galt als einer der begabtesten und viel versprechendsten Wahrscheinlichkeitstheoretiker seiner Generation. Seit 1936 französischer Staatsbürger, wurde er 1938 zum Wehrdienst in der französischen Armee einberufen. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war er in den Ardennen stationiert. In den Jahren 1939/40 verfasste Wolfgang Döblin, der sich seit seiner Einbürgerung auch Vincent Doblin nannte, umfangreiche wahrscheinlichkeitstheoretische Arbeiten. Doch seine letzten Manuskripte konnten erst 60 Jahre später eingesehen werden. Ihre Lehrsätze bestätigen wie auch frühere Skizzen und Vorarbeiten, die ebenfalls erst kürzlich wieder entdeckt wurden, dass Wolfgang Döblin in seinem Forschungsbereich, den "zufallsunterworfenen Bewegungen", seiner Zeit weit voraus war. Sie lassen ihn als mathematisches Genie und einen der großen Erneuerer der modernen Wahrscheinlichkeitsrechnung erscheinen. Döblin wurde bald nach dem deutschen Angriff auf Frankreich mit seinem Regiment zum Rückzug gezwungen. In Lothringen wurde er Zeuge der verheerenden Niederlage Frankreichs, die ihn seiner letzten Hoffnungen und jeder Verbindung mit seiner Familie beraubte. Drei Tage nach der Kapitulation Frankreichs tötete er sich in dem Vogesendorf Housseras, um der sicheren Gefangennahme durch die Deutschen zu entgehen. Es dauerte Jahrzehnte, bis die Geschichte des "Soldat Doblin" in ihrer ganzen Tragweite erkannt wurde. Alfred und Erna Döblin ließen sich 1957 in Housseras an der Seite ihres Sohnes beisetzen.
Zitat
Original von AtroX_Worf
jetzt gleich RTL... nach der Werbung.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »_MIB_Eisbaer« (07.07.2008, 23:23)