Auch wenns für einen selber sehr schwierig ist anhand von Ergebnissen rauszufinden ob man gut oder schlecht spielt sag ich mir immer das ist genau der Grund wieso schlechte Spieler sich nicht verbessern können und wieso man mit Pokern überhaupt soviel Geld verdienen kann.Denn Poker entspricht einfach nicht dem normalen Lernschema : 'ich tue was und schau wie es läuft und wenns gut läuft mach ich weiter so.' Und damit haben viele Fische Riesenprobleme.
Es stellt sich natürlich dann die Frage wie man selbst am besten in Situationen verfährt wenns gar nicht läuft und hier eine gute vorgehensweise zu finden ist denke ich extrem wichtig für die Gesammtergebnisse.
Ich mache in solchen Situation meistens folgendes :
- Mal ein Paar Tage ganz mit Pokern aussetzen, denn ich habe festgestellt das Downswing Graphen oft wie gespiegelte x^2 (Parabel) Funktionen aussehen.
Fast nie geht es erst steil bergab und dann langsam weiter bergab, sondern fast immer geht es erst langsam nach unten und dann crashed der Graph richtig nach ganz ganz unten.
Ich nehme an das fast niemand im Downswing sein A-game spielen kann obwohl man oft denkt das es so wäre. Deswegen mache ich Pause.
- Mehr Hände im Pokerstrategy Forum posten. Das mache ich dann nicht primär um Leaks zu suchen, sondern um mir Selbstvertrauen zu holen. Wenn man im Downswing ist fragt man sich oft bei vielen Händen ob man das und jenes auch richtig gespielt obwohl man eigentlich genau weiss das es richtig war. Aber es hilft doch wenn jemand dies bestägtigt, man fühlt sich dann einfach sicherer und macht sich weniger Gedanken die einen sonst zusehr ablenken.
- Zeitweilig Limits runter gehen (auch wenns von der Bankroll her nicht nötig ist). Ich habe festgestellt das man irgednwo oft änglichst wird wenn man nur am verlieren ist. Wenn man um Beträge spielt die einem nicht soviel ausmachen ist es leichter korrekt zu spielen und auch grosse Risiken einzugehen an den Stellen an denen das korrekt ist.
- Die Tischanzahl etwas reduzieren. Weniger Tische sind gleich weniger Bad Beats und die Gefahr ist wesentlich geringer das man in solche Phasen kommt in denen man zu tilten anfängt ausserdem fängt man sonst oft an 'automatisch' zu spielen, d.h. nur noch die Standardlines abzuspulen und nicht mehr genug auf die einzelsituationen einzugehen.
@ Thema Livepoker (habe ich noch nicht wirklich gespielt aber ich denke mir folgendes) : Dort kann man die Varianz zwar nicht todspielen aber dafür sind die Gegner schlechter und damit die Winrates/Hand höher.
Ich würde Live aus diesem Grund auch nach Möglichkeit kein Shorthanded Hold Them spielen, sondern Varianten die sehr wenig Varianz haben und bei der man grössere Vorteile gegen sehr schlechte Gegner hat, also im Idealfall Omaha Hi LO Fixed Limit.
Ich vermute mal du hast bei Ps.de mindestens Platin status. Wenn in den entprechenden Handbewertungsforen die Leute an deinen Händen nichts auszusetzen haben würde ich nicht zusehr das zweifeln an der eigenen Spielstärke anfangen da dort einige Leute doch ziemlich kompetent sind und selbst kleinere Leaks sofort jemandem auffallen würden.