Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: MastersForum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

17.03.2006, 14:23

Kapitalismus - Kommunismus

Weitergeführt aus Rechtsextremismus in Ostdeutschland!

Zur Zeit dominiert ein Weltbild, welches jedenfalls in der westlichen Welt als Kapitalismus anzusehen ist. Das Gegenmodell des Kapitalismus ist der Kommunismus, welcher in der Vergangenheit häufig versucht wurde umzusetzten.
Jedoch gelang dies bisher noch nicht und es entstand jedes Mal ein Modell, welches letztlich gescheitert ist.
Frage ist, welches Modell ist vielversprechender und ist es überhaupt möglich, Kommunismus zu realisieren?

2

17.03.2006, 14:40

Der Kommunismus scheitert am Egoismus des Menschen. Jeder versucht für sich selbst das beste herauszuholen, damit beginnt Korruption etc.

Warum sollte ich mich bei der Arbeit anstrengen, mich bemühen und mich einsetzten, wenn ich so oder so keine Möglichkeit habe Karriere zu machen und mein Nachbar der faul ist und bei der Arbeit nichts leistet das selbe verdient.

3

17.03.2006, 14:46

Ähm ohne jetzt irgendwie das ganze bewerten zu wollen: Kommunismus unterdrückt in ihrer grundlegenden Form den Egoismus. Aufgrund der Verstaatlichung der wirtschaftlichen Macht ist es unmöglich für eine Person, Korruption zu betreiben. Auch gibt es im Modell keine politische Möglichkeit dazu.
2. kann es doch immernoch leistungsbezogene Löhne und Aufstiegschancen geben. Körperliche und mentale Faulheit muss immer bestraft werden.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hijacker87« (17.03.2006, 14:47)


4

17.03.2006, 14:51

Zitat

Körperliche und mentale Faulheit muss immer bestraft werden.

Wird es im Kapitalismus doch...

Zitat


Ähm ohne jetzt irgendwie das ganze bewerten zu wollen: Kommunismus unterdrückt in ihrer grundlegenden Form den Egoismus. Aufgrund der Verstaatlichung der wirtschaftlichen Macht ist es unmöglich für eine Person, Korruption zu betreiben. Auch gibt es im Modell keine politische Möglichkeit dazu.


Es gibt im Kommunismus keine Korruption? :D Es gab/gibt in jedem kommunistischem Land Korrution, wer bekommt das Auto zuerst? Wer bekommt die gemütlichere Arbeit? Wer bekommt die bessergelegene Wohnung? Wer hat die Macht?

Kommunismus ist Idealismus der niemals funktionieren kann, denn er geht vom guten im Menschen aus...

5

17.03.2006, 14:51

kommunismus sux einfach...

das streben nach "mehr" ist meiner meinung nach, dass was die menschheit weitergebracht hat, sonst wären wir noch in der steinzeit :D

6

17.03.2006, 14:56

Ich wollte mich schon immer mal selbst zitieren... :P

Zitat

Original von AtroX_Worf
cool, ne Diskussion über Demokratie.  8)

An unsere Schüler hier, die die Prinzipien der Demokratie sehr schön verteidigen, einen kleinen Augenöffner.

Werft einmal einen Blick auf das Condorcet-Paradoxon.

Es gbit 3 Personen, welche über 3 Alternativen abstimmen sollen.
Präferenzordnungen:

Person 1: A > B > C
Person 2: B > C > A
Person 3: C > A > B

Jetzt kommt das lustige dabei. Man stimme paarweise ab. Das Ergebnis hängt vom Abstimmungsleiter ab, der die Reihenfolge der Abstimmungen festlegt.
Beispiel:
1. Wahlgang: A vs B
1 und 3 stimmen für A, 2 für B --> A gewinnt 2:1
2. Wahlgang: Sieger A vs C
1 stimmt für A, 2 und 3 stimmen für C --> C gewinnt 2:1
--> damit wird C ausgeführt. Man überprüfe, daß immer diejenige VAriante gewinnt, welche zuletzt in die Abstimmung dazukommt.

Dies ist von Arrow zum sog. Arrow-Unmöglichkeitstheorem verallgemeinert worden.
Es gibt natürlich noch eine vielzahl von anderen Abstimmungsmöglichkeiten. Man kann es auch so wie bei der Vergabe von Olympischen Spielen oder der WM machen. Nein, ich meine jetzt nicht Bestechung, sondern die Hare-Regel (googlen, z.B. http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~hgersbac/wipo/KollektivSS05/koll05folienblatt4.pdf.
Ganz interessant ist auch, welche Nation die WM 2006 bei verschiedensten Abstimmungsregeln bekommen hätte: Wer bekommt die Fußball WM 2006?

Fazit: Sobald über komplexere Fragestellungen abgestimtm werden soll, hat der Fragesteller eine sehr große Macht das Wahlergebnis durch einen geeigneten Abstimmungsmodus zu beeinflußen. Jeder Abstimmungsmodus an sich ist eine Definition von gerechtigkeit, wenn man so möchte.
Da in der heutigen, komplexen Welt Gesetzte auch komplex sein müssen und Fragen nur selten Ja/Nein-Charakter haben, enötigen wir eine representative Demokratie.
Man sollte sich aber bewußt machen, daß Mehrheit eben (oft) nciht gleich Mehrheit ist.  8)

PS: Die Seite http://www.wahlrecht.de/ ist ganz gut.


@Kommunismus: Dem Thema sollte man sich mal etwas realistischer nähern, immer dieses geisteswissenschaftliche Geschätz, bei dem doch kaum etwas heraus kommt...

Vielleicht gibt jemand erst einmal eine Definition, was Kommunismus eigentlich ist? Und die Abgrenzung zu Sozialismus wäre in diesem Zusammenhang auch ganz nett.

7

17.03.2006, 15:01

das problem ist das der kapitalismus das system darstellt welches dem menschen am ehesten entspricht.

der mensch ist nunmal nicht gut ^^
und daher kann ein system welches davon ausgeht das es kein streben nach macht, anerkennung und reichtum gibt nicht existieren.
der mensch tickt eben so und das ist evolutionstheoretisch auch absolut sinnvoll (gewesen?). aber wegdiskutieren kann man unsere schwächen eben nicht. neid, eifersucht, habgier gehören ebenso zu uns wie all unsere positiven eigenschaften.

IMHO ist kommunismus/anarchismus/sozialismus (nicht zutreffendes bitte streichen ^^) einfach ein idealistisches system welches in der realen welt mit uns menschen leider nicht umgesetzt werden kann.

und da sind wir bei der alten frage: hat der mensch das system geformt, oder formt das system mittlerweile uns? kann man daraus ausbrechen?
ich denke wir haben uns das system geschaffen, nicht umgekehrt.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »fast_tam« (17.03.2006, 15:03)


8

17.03.2006, 15:09

Ok, da man eine Diskussion immer erst mit einer Definition gründet, fang ich mal damit an.

Kommunismus
Kommunismus (vom lateinischen communis = "gemeinsam") bezeichnet nach allgemeinem Verständnis das Ideal einer klassenlosen Gesellschaft, in der die sozialen Unterschiede zwischen den Menschen aufgehoben sind und das erwirtschaftete Sozialprodukt allen gehört. Dieses Ziel setzt nach der von Karl Marx (1848) geprägten Auffassung die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und dessen Überführung in Gemeinbesitz (Vergesellschaftung) voraus. Quelle : Wikipedia

Was ist besonders am Kommunismus?
1. Dadurch, das jegliche Produktionskapazitäten dem Staat, also dem Volk gehört, kommt die Frage auf, was wird produziert? Dabei wird das Bedürfnis des Volkes festgestellt. Es spricht im Grunde nix dagegen, das nicht jeder Bürger seine täglichen Wünsche protokolliert. Nach den gesammelten Daten wird dann die Produktion optimiert und jeder könne theoretisch das bekommen was er brauch. Darüber hinaus kann auch der internationale Markt befriedigt werden, indem ungenutze Kapazitäten zur Produktion von Exportgüter verwendet werden.
2. Wie wird ein kommunistischer Staat regiert?
Dies ist die wohl schwierigste Frage von allen. Es darf im Grunde niemand mehr Macht besitzen, als der Rest des Volkes, jedoch müssen Entscheidungen getroffen werden, die über die Entscheidungsgabe des Volkes hinausragen, zum Beispiel Finanzierungsmöglichkeiten. Dies könne dann nur von einer Instanz geregelt werden, die totaler Kontrolle unterliegt und Entscheidungen über das Wohl des Volkes trifft. Ein schwieriges, jedoch nicht unmögliches Konzept.

Den Kapitalismus kann ja jemand anderes Definieren^^

edit:: Für jeden Unwissenden da draußen. Kommunismus wurde in ihrer Form noch niemals umgesetzt. Jegliche Versuche, die in Diktaturen oder sonstigen Unterdrückungen des Volkes endeten, sind fernab jeglicher kommunistischer Idealen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hijacker87« (17.03.2006, 15:13)


9

17.03.2006, 15:15

naja am ehesten kann ich da noch mit einem rätesystem wie es zB. von bakunin vorgeschlagen wurde was anfangen. allerdings siehe oben - blah. die idee ist schön, wäre super wenn es durchführbar wäre .. aber leider unrealistisch ^^

Infos: -> http://de.wikipedia.org/wiki/Rätedemokratie

durch unseren technologischen fortschritt ist es sowieso nicht mehr möglich uns dezentral zu verwalten.

achja und noch was zum nachdenken ;)
wären die menschen "gut" (ich weiß, mit diesem ausdruck mach ich einen drahtseilakt - was ist gut? ^^) würden wir kein anderes system brauchen - dann wäre jedes system genau das was sich alle wünschen ;) der kapitalismus ist ja nicht per definition böse ... wir machen ihn nur böse indem wir uns eben so verhalten wie wir es tun, und nicht altruistisch und verantwortungsbewusst :)

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »fast_tam« (17.03.2006, 15:21)


10

17.03.2006, 15:16

Zitat

IMHO ist kommunismus/anarchismus/sozialismus (nicht zutreffendes bitte streichen ^^) einfach ein idealistisches system welches in der realen welt mit uns menschen leider nicht umgesetzt werden kann.


Sehr richtig, der Kapitalismus ist das einzige System das in vielen Aspekten der Wirklichkeit entspricht. Kommunismus ist zwar eide ganz nette "Idee", aber Marx hat die menschliche Verdorbenheit und die korruption vergessen.

Anarchismus ist übrigens das theoretisch beste System, allerdings nur wenn die eigene Freiheit da aufhört wo die anderer Menschen beginnt. Da das nicht der Fall ist, sondern die Entfernung jeglicher Kontrolle nur zur Kriminalität führt...UNSINN

11

17.03.2006, 15:26

Marx hat das nicht vergessen. Irgendwo in seinem Manifest steht, dass dieses System schwer oder gar nicht umsetzbar ist, genau aus vorgenannten Gründen.

12

17.03.2006, 15:42

Aber Kapitalismus kanns auch nicht ewig geben: Die zwei Klassen werden immer ausgeprägter. Die immer weiter vorranschreitende Globalisierung und Monopolisierung (die Marx schon vorraus gesagt hat) ist die letzte Stufe des Kapitalismus. IMO konnte deswegen Kommunismus noch nicht durchgesetzt werden, weil eben das Proletariat "aller Länder" noch nicht ein einheitliches Level erreicht hat. Was jetzt tatsächlich dannach passiert wird man schon sehen

13

17.03.2006, 15:48

Es stellt uns aber immer mehr die Frage, in welche Richtung wir uns entwickeln (wollen). Denn das kapitalistische System fordert irgendwann seinen Tribut. Wo man etwas wegnimmt, hinterlässt man wenig. Die Industriestaaten beuten die restliche Welt aus, schaut euch doch nur mal Afrika und Teile Asiens an. Denn wenn jemand reich ist, ist logischerweise jemand anderes arm. Irgendwann wird diese logisch mathematische Formel dem Kapitalismus noch zum Verhängnis.

14

17.03.2006, 15:50

jo irgendwann gehts nich mehr weiter nach osten

15

17.03.2006, 15:55

Zitat

Original von Hijacker87
Dir kommt in den Sinn, dass wohl das Volk nicht wissen kann, was gut für sie ist, oder was beschlossen werden muss, um die Gesamtsituation zu verbessern. Beispielsweise würde jeder Bürger eine Mehrwertsteuererhöhung ablehnen, hmm warum wohl?
Abhilfe würde nach einem vernünftigen Geist eine neutrale, hochintelligente und weise Institution sein, die genau weiß, was getan werden muss, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sie muss frei von jetweder Korruption und vollkommen unparteiisch sein.


Bei den Ansprüchen braucht man Demokratie und Kommunismus garnicht zu diskutieren, sie sind dafür ungeeignet. Wie Tam ja auch schon gemeint hat, die Menschen sind nicht vernünftig / "gut" genug um sich optimal selbst zu regieren.

Von daher finde ich utopische Ansätze interessanter...

1. Die gezüchtete Politikerkaste (Copyright by Sheep). Wenn Politiker von Kindesbeinen an von der Gesellschaft getrennt und seperat ausgebildet werden, besteht die Chance, dass sie von typischen menschlichen Schwächen (Gier, Egoismus, Kurzsichtigkeit, ...) kaum betroffen sind. Mit etwa 6 Jahren einen Charaktertest bestehen, ab in ein abgelegenes Internat und dort ca. 20 Jahre Gehirnwäsche, wo sie darauf getrimmt werden, dem Volk zu dienen. Im Idealfall wären Korruption, parteipolitisches Gezänk und Skandale Vergangenheit.

2. Alle Macht den Maschinen (geklaut aus Alpha Centauri). Ein Supercomputer könnte für Entscheidungen unglaublich komplizierte Gedankengänge nachstellen und eben spielend neutrale, hochintelligente und weise Entscheidungen zum Wohl der Menschheit treffen. Er muss auch nicht zwangsläufig allmächtig und unkontrollierbar sein, die Menschen könnten ihn mit ihrer Meinung beeinflussen (also ein Kompromiss aus Maschinenherrschaft und direkter Demokratie).

3. Totale Gedankenkontrolle (ebenfalls aus Alpha Centauri). Mit einer Mischung aus Genmanipulation, Nahrungszusätzen und mit den richtigen Gasen angereicherter Luft liessen sich Menschen recht gut unter Kontrolle bringen. Sie wären dann subjektiv völlig glücklich, während objektiv garnicht alles in Ordnung sein muss. Wenn man persönliches Glück des einzelnen als oberstes Ziel ansieht, ist der Ansatz garnicht abwegig.

Die Ansätze haben jeweils genug Nachteile, aber sie würden die nötige Institution liefern (1., 2.) oder dafür sorgen, dass sie nicht mehr nötig ist (3.).

16

17.03.2006, 16:10

Zitat

Original von Sheep
3. Totale Gedankenkontrolle (ebenfalls aus Alpha Centauri). Mit einer Mischung aus Genmanipulation, Nahrungszusätzen und mit den richtigen Gasen angereicherter Luft liessen sich Menschen recht gut unter Kontrolle bringen. Sie wären dann subjektiv völlig glücklich, während objektiv garnicht alles in Ordnung sein muss. Wenn man persönliches Glück des einzelnen als oberstes Ziel ansieht, ist der Ansatz garnicht abwegig.


Das hab ich irgendwo mal gesehen im Fernsehen. Entweder war es ne Verfilmung oder ne Serie. Auf jeden Fall ist soetwas unmenschlich. Der Mensch identifiziert sich durch Neugier und man darf auch niemals den Fortschritt aufhalten. Das wär ja ne Art Droge um der Menschheit die Spritze Valium zu verpassen, damit ihre Probleme sie nicht mehr stört.

Zu deiner Politikerkaste. Müssten es nicht Menschen sein, die alle möglichen Probleme kennen müssten, um diese effektiv zu bekämpfen oder gar zu vermeiden? Das mit der Maschine wär ne gute Lösung, obwohl das die Angst verbreitet nicht mehr Herr über uns selber zu sein.

Zitat

Original von [GPT]Bobo
Aber Kapitalismus kanns auch nicht ewig geben: Die zwei Klassen werden immer ausgeprägter. Die immer weiter vorranschreitende Globalisierung und Monopolisierung (die Marx schon vorraus gesagt hat) ist die letzte Stufe des Kapitalismus. IMO konnte deswegen Kommunismus noch nicht durchgesetzt werden, weil eben das Proletariat "aller Länder" noch nicht ein einheitliches Level erreicht hat. Was jetzt tatsächlich dannach passiert wird man schon sehen


Das ist echt Interessant. Man könnte demnach sich einfach in den Sessel zurücklehnen und warten wie der Kapitalismus niedergeht.
Wie sagt man „Nur wer die Vergangenheit kennt, wird die Zukunft beherrschen.“

17

17.03.2006, 16:10

Hauptproblem des Kommunismus ist, dass er von einem falschen Menschenbild ausgeht....

18

17.03.2006, 16:12

Zitat

Original von Hijacker87
Es stellt uns aber immer mehr die Frage, in welche Richtung wir uns entwickeln (wollen). Denn das kapitalistische System fordert irgendwann seinen Tribut. Wo man etwas wegnimmt, hinterlässt man wenig. Die Industriestaaten beuten die restliche Welt aus, schaut euch doch nur mal Afrika und Teile Asiens an. Denn wenn jemand reich ist, ist logischerweise jemand anderes arm. Irgendwann wird diese logisch mathematische Formel dem Kapitalismus noch zum Verhängnis.


macht es einen unterschied ob ich die restliche welt im kapitalismus oder im kommunismus ausbeute? ich beute sie ja nicht aus weil mir das der kapitalismus so vorschreibt, sondern weil ich ein egoist bin und zuallererst mal darauf schaue das es mir (und meinen genen ^^ siehe: Das egoistische Gen von Richard Dawkins, sehr lesenswert!) gut geht. Mit Genen meine ich jetzt Menschen die mir nahe stehen - mein Bruder ist mir wichtiger als ein chinese den ich nicht kenne .. statistisch teile ich mit einem europäer mehr gene als mit einem afrikaner - der mensch gewichtet, der mensch bewertet .. er gruppiert sich.

der mensch beutet andere menschen aus wenn es für ihn von vorteil ist.

hat das jetzt was mit dem system zu tun? der kapitalismus kann doch nichts dafür das wir so sind ...

19

17.03.2006, 16:12

Versuch es so detailliert wie möglich zu begründen Feanor

20

17.03.2006, 16:16

Zitat

Original von Hijacker87
1. Dadurch, das jegliche Produktionskapazitäten dem Staat, also dem Volk gehört, kommt die Frage auf, was wird produziert? Dabei wird das Bedürfnis des Volkes festgestellt. Es spricht im Grunde nix dagegen, das nicht jeder Bürger seine täglichen Wünsche protokolliert. Nach den gesammelten Daten wird dann die Produktion optimiert und jeder könne theoretisch das bekommen was er brauch. Darüber hinaus kann auch der internationale Markt befriedigt werden, indem ungenutze Kapazitäten zur Produktion von Exportgüter verwendet werden.

Hier kommt wieder die Ökonomie ins Spiel.
Ökonomie als solche ist die Lehre von der Allokation von knappen Ressourcen bei kongurierenden Interessen.

Nehmen wir uns zuerst dem zweiten Aspekt an, der optimalen Produktion:
Wenn jedes Individuum stets sagen kann, daß es Güterbündel A Güterbündel B vorzieht, gleich gut findet oder vice versa, Sind die Präferenzen dazu noch wohlgeordnet (Transitivität d.h. aus A>B und B>C folgt auch A>C), so kann man daraus nach der klassichen Theorie Nutzenfunktionen bauen. Mittels derer können wir verschiedenste Güterbündel vergleichen und jeweils sagen, welches ein Individuum vorziehen würde.

Jetzt braucht man noch Annahmen über den Charakter von Nutzenfunktionen. Eine der Grundannahmen ist folgende: Ein normales Gut, welches uns gefällt stiftet positiven Nutzen. Jedes weitere Gut stiftet daher ebenfalls positiven Nutzen.
Man nimmt zudem an, daß jedes weitere Gut zwar zusätzlichen positiven Nutzen stiftet, allerdings abnehmende Beträge.
Jedes Individuum möchte seinen Nutzen maximieren. (!)

Jedes Individuum hat eine Anfangsausstattung an Ressourcen. Wenn wir das Eigentum daran respektieren und freien Tausch ermöglichen, so sollten sich Zustände einstellen, in denen es allen besser geht. Man tauscht eiens seiner Güter gegen fremde, wenn man sich einen persönlichen Gewinn erhoft (oder zumindest nichts negatives).

Diese Annahmen reichen im Grunde aus, um ein gesamtwirtschaftliches Produktionsoptimum zu erreichen. Es wird die größtmögliche Menge an Gütern produziert, gewichtet nach den Präferenzen der Individuen.

Die Ressourcenverteilung im gesamtwirtschaftlichen Optimum kann allerdings politisch unerwünscht sein, weswegen man als Gesellschaft eine sogenante gesamtwirtschaftliche Nutzenfunktion festlegen muss (neben einigen weiterführenden Annahmen wie kardinale Nutzenmessung...). Jetzt können wir gesamtwirtschaftlich die Ressourcenausstattung optimieren.

Jetzt ist die Frage, was Kommunismus vor diesem Hintergrund eigentlich ist. Wir haben vorhin Eigentumsrechte definiert, bleiben wir einmal dabei. Die gesamtwirtschaftliche Nutzenfunktion könnte so aussehen, daß der minimale Wert für jeden gillt. (vgl. Thread Verdi). Dies würde zu einer Verteilung führen, wo jeder danach den selben Nutzen hat --> "Es geht allen gleich gut"

Die Annahmen hierbei sind der home oeconomicus (kann abgeschwächt werden) sowie Vernachlässigung von Transaktionskosten.
Dieses theoretische Modell hat praktische Schwächen. So können z.B. Nutzenfunktionen können für Individuen noch nicht befriedigend gemessen werden.

Rücken wir vom Privateigentum als Voraussetzung ab, so stellst sich das gesamtwirtschaftliche Produktionsoptimum nicht mehr von selber durch Eigeninteressen ein. Vielmehr benötigen wir jetzt einen Planer, der die Ressourcen bestmöglich verteilt. Dazu muss die verteilende Instanz allerdings möglichst genau über die Informationen aller untergeordneten Instanzen verfügen, um eine optimale Allokation zu erreichen. zudem muss die Lösung praktisch berechenbar sein. Allein 1000 verschiedene Betriebe mit unterschiedlichen Produktionstechniken dürften zu einer so komplexen Optimallösung führen, daß sie von uns mit heutigen Mitteln nur bei Zusatzannahmen über die Struktur des Porblems (Konvexität etc.) gefunden werden kann. Wir könnten uns nie sicher sein, tatsächlich ein globales, und nciht nur ein lokales Optimum gefunden zu haben. Zudem kann es passieren, daß diese Zusammenhänge nicht mehr in geschlossener Form darstellbar sind, d.h. es gibt keine Formeln mehr (sie existieren wirklich nicht, dies hat nichts mit hoher Kompliziertheit zu tun).

Ein anderes Problem besteht allerdings schon in der Informationsbeschaffung der Planungsinstanz. Für einzelne Betriebe mag es Anreize geben, falsche Daten zu melden. Im Rahmen der Prinzipal-Agent-Theorie könnte man wahre Bereichterstattung mit wahrheitsinduzierenden Verträgen bewerkstelligen. Allerdings würden wir dann nicht mehr first-best Allokationen ereichen. Zudem ist sehr fraglich, ob diese Auflösung im Rahmen der Prinipal-Agent-Theorie ohne Privateigentum eigentlich möglich ist - wie will ich jemand belohnen, wenn es kein Privateigentum gibt, ich ihm also die Belohnung gleich wieder wegnehmen kann oder gar nciht erst geben darf?

Noch einmal eine Zusammenfassende Unterscheidung. Zuerst hatte ich ein marktwirtschaftliches System beschrieben, wo durch politische Entscheidung die Ressourcen nach der optiomalen Produktionsnutzung (die Güter) so verteilt werden, das jeder das selbe Nutzenniveau erreicht.

Das Zweite war eine Zentralverwaltungswirtschaft, welche für größere Gesellschaften wohl nicht möglich sind, soollen sie auch noch halbwegs effizient arbeiten. Deswegen strukturieren selbst große Konzerne sich selbst so, daß viele Entscheidungen "vor Ort" getroffen werden können. Zentralverwaltungen sind auch empirisch betrachtet sehr ineffizient. Es gibt verschiedenste Effiziensbarieren, die mit der Berechenbarkeit, begrenzten Informationsverarbeitungskapazität, Informationsoffenlegungen etc. zusammen hängen und daher solchen System Grenzen setzen. (es gibt eien Informationsökonomie) Wohlgemerkt, diese Grenzen sind unabhängig von den Individuen - selbst mit komplett uneigenützigen Menschen ohne jeglichen Egoismus könnten wir die Optima nicht berechnen. Zudem haben solche Systeme oft die Eigenschaft, sich schlechter an Umweltveränderungen anpassen zu können.

Führen wir diese Theorien auf die Realität zurück so könnte man vielleicht denken, daß auch zwischen Gesellschaftssystemen eine Art Wettbewerb besteht. Billigt man den Bürgern eine gewisse Autonomie in ihrén Handlungen zu, so werden sie sich langfristig dasjenige System aussuchen, welches eine gesamtwirtschaftliche/gesellschaftliche Nutzenfunktion optimiert, wobei diese durch die Machtverhältnisse und einen gesellschftlichen konsens gegeben ist. Geht es zu vielen Menschen zu schlecht, so werden sie revoltieren und eine andere Ressourcenverteilung herbeiführen. Zur Verhinderung solcher Revolutionen braucht man wiederum Ressourcen (man gibt einigen wenigen mehr Ressourcen, um sie zufrieden zu machen und die anderen zu unterdrücken, Polizei z.B.). Dieser Zustand kann sich immer weiter verschärfen aber in einem nciht-revolutionären Gleichgewicht verharren, bis wir die Ressourcengrenze erreichen (es stehen nicht mehr genügend Ressourcen für einen Ausgleich bereit).

Vor diesem Hintergrund ist unser jetziges System allein durch seine Existenz das bis jetzt beste vor der aktuellen Realität.

21

17.03.2006, 16:18

Zitat

Original von fast_tam

Zitat

Original von Hijacker87
Es stellt uns aber immer mehr die Frage, in welche Richtung wir uns entwickeln (wollen). Denn das kapitalistische System fordert irgendwann seinen Tribut. Wo man etwas wegnimmt, hinterlässt man wenig. Die Industriestaaten beuten die restliche Welt aus, schaut euch doch nur mal Afrika und Teile Asiens an. Denn wenn jemand reich ist, ist logischerweise jemand anderes arm. Irgendwann wird diese logisch mathematische Formel dem Kapitalismus noch zum Verhängnis.


macht es einen unterschied ob ich die restliche welt im kapitalismus oder im kommunismus ausbeute? ich beute sie ja nicht aus weil mir das der kapitalismus so vorschreibt, sondern weil ich ein egoist bin und zuallererst mal darauf schaue das es mir (und meinen genen ^^ siehe: Das egoistische Gen von Richard Dawkins, sehr lesenswert!) gut geht. Mit Genen meine ich jetzt Menschen die mir nahe stehen - mein Bruder ist mir wichtiger als ein chinese den ich nicht kenne .. statistisch teile ich mit einem europäer mehr gene als mit einem afrikaner - der mensch gewichtet, der mensch bewertet .. er gruppiert sich.

der mensch beutet andere menschen aus wenn es für ihn von vorteil ist.

hat das jetzt was mit dem system zu tun? der kapitalismus kann doch nichts dafür das wir so sind ...


Du kannst dich im kommunistischen System garnicht egoistisch verhalten. Wer soll denn "ich" sein? Du hast kein Unternehmen das Adidas heißt, welches Schuhe in China herstellt. Sowas gibt es nicht. Die Ausbeute entspringt lediglich aus (Raubtier)kapitalistischen Unternehmen, die mit möglichst wenig Personalaufwand so viel Gewinn wie möglich erzielen wollen. Auch hier merken wir die Folgen: Massenentlassungen bei Volkswagen und Co. Wohin führt das?

Durden

Schüler

Beiträge: 75

Wohnort: Microsoft Galaxie

Beruf: GER

  • Nachricht senden

22

17.03.2006, 16:28

Ein sehr komplexes Thema, vielerlei Worte bedarf, die ich im Moent mangels Zeit nicht schreiben kann. Sicherlich sind die Grundideen des Kommunismus sehr verlockend und auch stellenweise sehr positiv. Dumm nur, dass er so in der Praxis nicht umsetzbar ist. Da müsste sehr viel "gehobelt und gemeiselt werden" ( ;) ) , dass er auch nur annährend realisierbar wäre.
Allerdings im Groben und Ganze, eine Theorie, der es mehr Gedanken (auch auf höherer Ebene , als in einem Spieleforum) bedarf, da der Kapitalismus so ebenfalls sich irgednwann ganz von alleine zugrunde richtet (wie bereits von einigen hier schon teils richtig erläutert).

23

17.03.2006, 16:28

Zitat

Du kannst dich im kommunistischen System garnicht egoistisch verhalten. Wer soll denn "ich" sein? Du hast kein Unternehmen das Adidas heißt, welches Schuhe in China herstellt. Sowas gibt es nicht. Die Ausbeute entspringt lediglich aus (Raubtier)kapitalistischen Unternehmen, die mit möglichst wenig Personalaufwand so viel Gewinn wie möglich erzielen wollen. Auch hier merken wir die Folgen: Massenentlassungen bei Volkswagen und Co. Wohin führt das?


ich kann versuchen mehr zu bekommen als mir zusteht. ich kann mir dies ergaunern, ich kann komplotte schmieden - ich kann korrupt werden.

wie kommst du darauf das mich ein kommunistisches system vor egoismus bewahrt?

Durden

Schüler

Beiträge: 75

Wohnort: Microsoft Galaxie

Beruf: GER

  • Nachricht senden

24

17.03.2006, 16:29

Es beahrt vor keinem Egoismus. Doch es schränkt den Erfolg von egoistischem Verhalten stark ein.

25

17.03.2006, 16:31

Zitat

Original von Hijacker87
Du kannst dich im kommunistischen System garnicht egoistisch verhalten. Wer soll denn "ich" sein? Du hast kein Unternehmen das Adidas heißt, welches Schuhe in China herstellt. Sowas gibt es nicht. Die Ausbeute entspringt lediglich aus (Raubtier)kapitalistischen Unternehmen, die mit möglichst wenig Personalaufwand so viel Gewinn wie möglich erzielen wollen. Auch hier merken wir die Folgen: Massenentlassungen bei Volkswagen und Co. Wohin führt das?

Klar kann ich mich egoistisch verhalten. Es ist allerdings fraglich ob es ein Kommunistisch System geben kann, wenn Menschen egoistisch sind (oder ob solch ein System zeitstabil wäre!).
Ich kann von meinem Betriebsabschnitt falsche Maschienenkapazitätsdaten melden. Dann erhalte ich vielleicht im Sinne der gesamtwirtaftlichen Optimierung (wenn sie auch nur asymtotisch in die richtige Richtung funktioniert) je nach belieben mehr oder weniger Ressourcen z.B. weniger --> ich muss weniger arbeiten, die gesamtwirtschaftliche Produktion sinkt also auch marginal. Je nachdem wie ich entlohnt werde merke ich es entweder gar nicht (Lohn konstant), oder ich bekomme, wie alle anderwn auch, etwas weniegr Lohn. Das wird aber durch weniger Arbeit kompensiert. Annahme ist hier, daß Arbeit nicht schön ist und man sich lieber drücken möchte. Gibt es also im Kommunismus noch Arbeit, welche keinen Spaß macht (oder einen Grund sie zu verkürzen), so kann es auch egoistisches Handeln geben.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (17.03.2006, 16:31)


26

17.03.2006, 16:33

@ Worf Es wird nur das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben. Du besitz immernoch dein Haus, dein Billardtisch und dein Auto.

@ fast_tam Vor Kriminalität kann das System alleine nicht schützen. Das ist auch nicht das Problem des Systems. Nur versuch mal irgendwie in einem kommunistischen System dir öffentliche Projektgelder oder Spenden einzuheimsen.

edit:: @ worf letzten Beitrag
Wieso sollten die anderen auch weniger Lohn bekommen? Deine Leistungen werden bewertet und ich glaube nicht, das jemand, der an einer Maschine arbeitet, angeben kann, wie hoch die Kapazität der Maschine ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Hijacker87« (17.03.2006, 16:37)


27

17.03.2006, 16:37

Zitat

@ fast_tam Vor Kriminalität kann das System alleine nicht schützen. Das ist auch nicht das Problem des Systems. Nur versuch mal irgendwie in einem kommunistischen System dir öffentliche Projektgelder oder Spenden einzuheimsen.


das ist noch viel einfacher als in einem kapitalistischen, weil die ressourcen zentral verwaltet werden - jemand der die macht hat dort irgendwie die verteilung zu beinflussen kann zum beispiel dafür sorgen das ich ZWEI autos habe, nicht wie mein doofer nachbar nur eines.

natürlich geht man vom idealfall aus macht das niemand - aber wieso sollte die menschheit in einem kommunistischen system auf einmal ihre schwächen ablegen?

28

17.03.2006, 16:40

Puh das geht ja rasant zu^^
Es hat niemand alleine die Macht, irgendetwas zu leiten => also auch keine Möglichkeiten zur Korruption. Sämtliche Forderungen werden digital erfasst, und selbst diese lassen sich nicht ändern, indem man sie kontrolliert und sichert.

Und welche Schwäche sollte die Menschheit ablegen? Genauer bitte

29

17.03.2006, 16:44

hast du meine posts oben gelesen, dann solltest du wissen von welchen schwächen ich spreche.

was du hier skizzierst ist einfach nur ein gedankenspiel, mit sovielen annahmen das es absolut realitätsfern ist - sorry ;)

30

17.03.2006, 16:44

@Hijack: Ja klar. War das auf dem Gegenbeweis zum Egoismus oder auf den Beitrag davor bezogen?

Kommunismus kann man eben einmal über eine "gerechte" Verteilung am Ende des Tages definieren (dann könnte auch der Kapitalismus in sehr reiner Form ein Kommunismus sein *g*) oder eben über die verstaatlichung aller Produktionsmittel. Dies führt zu einer Zentralverwaltungswirtschaft. Nach der Principal-Agent Theorie ist das Informationsproblem dann (teilweise) mit wahrheitsinduzierenden Verträgen auflösbar. Allerdings basieren sie u.a. auf dem Leistungsprinzip. Ich bin mir nicht sicher, in wieweit man solche Verträge ohne weiteres auch in kommunistischen Gesellschaften verwirklichen könnte.

Der Hauptpunkt ist jedoch, daß die Kosten für hinreichend genaue Informationen steigend sind und es sehr ineffizient wird, große Strukturen zentralverwaltungswirtschaftlich zu koordinieren, anstatt auf Enpowerment und Selbstverwaltung zu setzen. Dies funktioniert aber am besten, wenn mit der Produktion Eigeninteressen verfolgt werden - ergo sind ab einer gewissen größe andere Systeme denen mit rein kollektivwirtschaftlichen Produktionsmitteln überlegen.