MastersForum

eine vielgestellte frage, warum ein allmächtiger gott soviel leid zuläßt, wenn er doch allmächtig ist, und gut.
es geht um die christlich-philosophische begründung von leid. dafür hätte ich gerne mal ne überzeugende antwort. thx.

das impliziert aber, daß nur die intellektuellen die antwort verstehen. damit gebe ich mich nicht zufrieden, aber danke, daß Du mitgespielt hast

der lesch ist nur zu höflich, um dem theologen zu sagen, daß das keine sinn hat, was er erzählt, zumindest in dem gespräch, das ich mal gesehen habe.

es geht nicht um meinen glauben, sondern mich beschäftigt die frage, that's all.

"Manchmal ist ein unerwarteter Unfalltod vielleicht auch gnädiger, als später jahrelang mit einer schweren Krankheit zu ringen."

ich hab's verstanden

Zitat

Original von nOpE_masterT
Die Erde ist die Trainingsstätte für die Gelangweilten im Himmel^^
Wer da oben 1000 Jahre rumsitzt und den Frieden nicht zu würdigen weiß wird auf die Erde geschickt und vergisst während seiner Lebenszeit alles davor, wenn er stirbt ist er wieder im Himmer und erinnert sich an alles.. man kann die Erde auch mehrmals besuchen.... das wäre doch ne Erklärung!

netter versuch, aber ist - soweit ich weiss - keine christliche erklärung.

Zitat

Original von La_Nague
Eine überzeugte Christin hat mir das mal so beantwortet:


Die Freiheit ist Gottes grösstes Geschenk an die Menschen, wenn er also zu stark eingreift, so sind sie nicht frei...

es geht nicht um die freiheit zu handeln, sondern um das ertragen von leid.

ich habe eine text gefunden, der mich zufriedenstellt. danke für die mitarbeit.
er ist zwar keine antwort auf die frage, aber immerhin beantwortet er die frage, warum die frage nicht beantwortet werden kann

Unlösbarkeit der Theodizee

ja schon, aber ein bisserl opium wär manchmal auch net schlecht

Es gibt aber sehr viel Leid in dieser Welt. Kann oder will Gott das Leid nicht verhindern? Wenn er es nicht kann, ist er nicht allmächtig, wenn er es nicht will, dann ist er nicht allgütig. So oder so, die Grundattribute stehen in einem Widerspruch zueinander. Die Verteidigung der Theologen erfolgt nun durch eine ad hoc Annahme. Diese wird zwar nicht so eindeutig durch die Bibel gestützt (steht sogar teilweise im Widerspruch dazu), aber der Widerspruch muss ja "wegerklärt" werden. Also sagen die Theologen, dass Gott den Menschen so sehr liebte, dass er ihm einen freien Willen gab. Dadurch bekam zugleich der Mensch die Fähigkeit, Böses zu tun, und damit kam auch das Leid in der Welt.

Damit hat man zwei neue Widersprüche erzeugt: Denn der freie Willen steht im Widerspruch zum Allwissen Gottes (wenn Gott vorher weiß, wie ich handle, habe ich keinen freien Willen, wenn er es nicht weiß, habe ich zwar einen freien Willen, aber Gott ist nicht allwissend). Außerdem gibt es Naturkatastrophen, die nicht durch menschliches Handeln verursacht werden, die aber wiederum zu Leid führen. Den ersten Widerspruch (freier Wille versus Allwissen) findet man auch in der Bibel - wenn Gott alles weiß, dann ist mein Schicksal vorherbestimmt, und dann wurde auch vorher festgelegt, wer glaubt und wer nicht (Prädestinationslehre). Dann gibt es keinen freien Willen. Dann ist aber auch jedes Bemühen um moralisches Handeln sinnlos (wenn der Ausgang meiner Handlung festliegt, handle ich, wie ich handle, weil ich nicht anders kann: Ob ich nun Gutes tue oder kleine Kinder aufschlitze), d. h. jede Moral ist zerstört. Damit mein Bemühen überhaupt sinnvoll und moralisch sein kann, brauche ich einen freien Willen - das widerspricht dem Allwissen Gottes.

interessante these, gott ist zwar gut, allmächtig und allwissend, aber halbherzig