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1

22.11.2004, 22:28

an die (zukünftigen) rechtsanwälte

hiho ihrs :)

ich hab da mal ne frage :

mein bruder war letztes jahr in einem fitnessstudio angemeldet! anfang diesen jahres hat total geschludert, er war kurzzeitig arbeitslos und sein konto war leer !

das fitnessstudio konnte nicht abbuchen und hat an ein inkasso büro abgegeben, soweit noch in ordnung! meine mutter hat das geld bezahlt bei dem inkasso büro und wir haben seither nix mehr von denen gehört, das war im märz.

ausserdem haben wir schriftlich bei dem fitnessstudio gekündigt!

nun, ein halbes jahr später kam die nächste rechnung vom inkasso büro! nach einigen anrufen hat mir dann jemand vom fitnessstudio gesagt das die das Komplett an das inkasso büro verkauft haben und nix mehr damit zu tuen haben!

das inkasso büro sagt das das die mitgliedsbeiträge von juni bis november sind....

keiner hat uns gesagt das der vertrag umgeschrieben wurde, keiner hat uns gesagt das es über das inkasso büro weiterläuft!

nun meine fragen : ist das rechtlich okay das das inkasso büro den kompletten vertrag übernimmt ohne das man bescheid bekommt und darf das inkasso büro sowas überhaupt ?

thx im vorraus!

JEns0r

wenn ihr noch fragen habt schreibts hier rein, werde alles beantworten!
the next SenF LaN 06.01. - 09.01. 2011, check dota-lan.de

To give anything less than your best is to sacrifice the Gift
Steve Prefontaine

2

22.11.2004, 22:52

Ihr habt schriftlich gekündigt, damit ist wohl alles gesagt. Habt ihr irgendeine Art 'Beweis' für die Kündigung, z.B. eine Bestätigung? Wenn ja müsst ihr eben noch die Kündigungsfrist mitbedenken (also dementsprechend nachzahlen) aber ansonsten ist es ja sehr eindeutig, dass ihr danach nicht mehr zahlen müsst. Ob an ein Inkasso-Büro abgegeben wurde ist ja erstmal irrelevant, das hat ja an sich keinen Einfluss auf die Höhe der noch ausstehenden Forderungen.
Und: Inwiefern wurde der Vertrag umgeschrieben? Falls ihr den geänderten Vertrag nicht unterschrieben habt, ist auch das wohl irrelevant (es sei denn, ihr seid nachweisbar darüber informiert worden und habt ihn stillschweigend akzeptiert, aber womöglich auch nicht rechtskräftig; kommt ja schonmal bei geänderten AGBs o.ä. vor, da habt ihr übrigens ein Sonderkündigungsrecht).

Aber nimm meine Äußerungen auf keinen Fall für Gold, ich bin kein Jurist. Scheint aber alles recht eindeutig zu sein.

Partizan_ch

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3

22.11.2004, 23:09

mein vater sagt dass temudjin recht hat. man muss noch beachten, ob man bei dem fitnessclub ganzjährig kündigen kann oder nur in einer periode und wie lange die fristen sind. müsste in den agb's drinstehen. am besten wäre es das gespräch zu suchen oder in einem freundlichen aber bestimmten brief an das inkasso-büro die sachlage aus eurer sicht darzulegen. auf keinen fall ausfallend werden oder mit dem anwalt drohen, das macht das ganze meist komplizierter.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Partizan_ch« (22.11.2004, 23:10)


4

22.11.2004, 23:34

als bild von mir geld fürn probe abo das ich nie bestellt (geschweige denn bekommen) habe, hat das mit dem anwalt drohen sofort geholfen, die haben mir nie wieder geschrieben´ 8)

Partizan_ch

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5

22.11.2004, 23:57

das darf man so nicht verallgemeinern. bei dir wäre das mit-dem-anwalt-drohen wahrschneinlich gar nicht nötig gewesen. ich würde mir die anwalt-droherei und konfliktsuche bis zum schluss aufheben und es vorher immer mit moderateren und freundlichen mitteln versuchen. ich kann mir vorstellen, dass so ein inkassobüro bluffereien eher wenig beeindrucken und sich negativ auswirken.

6

23.11.2004, 00:02

Die Frage ist immer nur, wie beweißt man, dass man schon vor ewigkeiten gekündigt hat? das kündigungsschreiben bewahrt das Büro wohl kaum so lange auf, wenn es sie ihrer meinung nach nichts angeht, und sofern man es nicht mit beleg verschickt hat (was wohl so gut wie nie der fall sein dürfte) hat man nichts mehr in der hand. ?(

7

23.11.2004, 00:10

richtig banshee !

die kündigung ging ja an das fitnessstudio, das hat aber laut eigenen aussagen nichts mehr mit dem fall zu tuen und auch keine kündigung (mehr/bzw nie gehabt) im haus, die sagen einfach das die da garnix mehr mit zu tuen haben!

daher ja meine frage ob die das einfach so umschreiben dürfen ohne uns zu informieren....

danke schonmal für die antworten, würde mich aber über mehr feedback freuen :)

8

23.11.2004, 01:00

also wenn ihr nicht darüber informiert wurdet, dass sich der besitzter des fitnessstudio geändert hat,
würde ich einfach mal davon ausgehen das der vertrag, nichtig ist.
aber wie gesagt, vorrausgesetzt dein bruder hat kein schreiben bekommen das irgendwas in der form andeutet.

hab mal kurz in bgb nachgeschaut:
bin mir nicht 100% sicher aber:
§313 Anpassung & Beendigung von Verträgen

Zitat

(1) Haben sich Umstände, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, nach Vertragsschluss schwerwiegend verändert und hätten die Parteien den Vertrag nicht oder mit anderem Inhalt geschlossen, wenn sie diese Veränderung vorausgesehen hätten, so kann Anpassung des Vertrags verlangt werden, soweit einem Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls, insbesondere der vertraglichen oder gesetzlichen Risikoverteilung, das Festhalten am unveränderten Vertrag nicht zugemutet werden kann.

(2) Einer Veränderung der Umstände steht es gleich, wenn wesentliche Vorstellungen, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, sich als falsch herausstellen.

(3) Ist eine Anpassung des Vertrags nicht möglich oder einem Teil nicht zumutbar, so kann der benachteiligte Teil vom Vertrag zurücktreten. An die Stelle des Rücktrittsrechts tritt für Dauerschuldverhältnisse das Recht zur Kündigung.


wie gesagt das setzt aber das oben genannte vorraus.
kann dir mittwoch abend mehr sagen wenn es bis dahin noch reicht^^.

9

23.11.2004, 01:12

Hm... um generell eine Forderung zu bekommen braucht man ja einen Rechtsgrund, also wahrscheinlich den Vertrag vom Fitnessstudio. Da ihr damals bezahlt habt erlischt ja die Forderung.
So, nun habt ihr gekündigt beim Fitnessstudio - warum behaupten die, dass sie den 'ganzen Vertrag' (wtf?!) an das Inkassobüro verkauft haben, das können die ja zu 99% Wahrscheinlichkeit mal gar nicht machen (mal die Allgemeinen Geschäftsbedingungen durchlesen, steht sicher irgendwelche Klausel drin) - sowas ist imo sittenwidrig (verstößt also gegen § 879 ABGB - wird wohl bei euch in Deutschland auch nen ähnlichen Paragraphen geben)

die frage reduziert sich aber imo darauf - wurde zwischen dem inkassobüro und euch ein Vertrag geschlossen und das ist nach dem Sachverhalt -wie du ihn hier schilderst- zu verneinen. Somit können die eigentlich auch kein Geld von euch verlangen (weiß aber nicht genau wie das jetzt bei euch war, habt ihr sonst noch irgendwelche Unterlagen zugeschickt bekommen vom Inkassobüro als ihr eure Zahlung getätigt habt, was steht bei denen in den AGBs, wurdet ihr von sonst irgendeiner Seite verständigt?)
Denn wenn nix gesagt wurde, kann man Schweigen nicht einfach als Zustimmung zu einem Vertrag oder Vertragsteilen ansehen (siehe z.B. §6 (1) abs 2 Konsumenschutzgesetz (ist glaub ich bei euch gleich wie hier in Österreich) oder diverse andere Bestimmungen des Konsumentenschutzgesetzes, v.a. §6.
hoffe ein wenig geholfen zu haben, ob alles stimmt kann ich dir erst in 3 Jahren garantieren ;)

_Neo

10

23.11.2004, 08:01

es wurde sicherlich die komplette forderung verkauft und nicht der vertrag

sprich die offenen beiträge die damals eingezogen wurden und nun die beiträge aus der restlaufzeit bis zum nächstmöglichen kündigungszeitpunkt

11

23.11.2004, 09:28

Zitat

Original von _Wanderer_Life
es wurde sicherlich die komplette forderung verkauft und nicht der vertrag

sprich die offenen beiträge die damals eingezogen wurden und nun die beiträge aus der restlaufzeit bis zum nächstmöglichen kündigungszeitpunkt


Life hat es erfasst.
Anscheinend hat hier außer ihm keiner Ahnung was Inkasso bedeutet. Sogenanntes echtes Factoring wenn die Forderungen verkauft und abgetreten wurden. Es gibt auch noch das unechte Factoring, aber ich will die kleinen Racker hier nicht langweilen.
Relevant ist lediglich, zu welchem Zeitpunkt wirksam gekündigt wurde, d.h. die Kündigungsfristen des Vertrages und der Absendezeitpunkt der Kündigung.
Wenn das Inkassso-Büro die Kündigungserklärung an das Fitnessstudio leugnet bleibt nur der Gang zum Anwalt.
VOrher sollte man aber auf Nummer sicher gehen ob man denn überhaupt wirksam gekündigt hat.

12

23.11.2004, 09:30

Zitat

Original von WW|VisioN
also wenn ihr nicht darüber informiert wurdet, dass sich der besitzter des fitnessstudio geändert hat,
würde ich einfach mal davon ausgehen das der vertrag, nichtig ist.
aber wie gesagt, vorrausgesetzt dein bruder hat kein schreiben bekommen das irgendwas in der form andeutet.

hab mal kurz in bgb nachgeschaut:
bin mir nicht 100% sicher aber:
§313 Anpassung & Beendigung von Verträgen

Zitat

(1) Haben sich Umstände, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, nach Vertragsschluss schwerwiegend verändert und hätten die Parteien den Vertrag nicht oder mit anderem Inhalt geschlossen, wenn sie diese Veränderung vorausgesehen hätten, so kann Anpassung des Vertrags verlangt werden, soweit einem Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls, insbesondere der vertraglichen oder gesetzlichen Risikoverteilung, das Festhalten am unveränderten Vertrag nicht zugemutet werden kann.

(2) Einer Veränderung der Umstände steht es gleich, wenn wesentliche Vorstellungen, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, sich als falsch herausstellen.

(3) Ist eine Anpassung des Vertrags nicht möglich oder einem Teil nicht zumutbar, so kann der benachteiligte Teil vom Vertrag zurücktreten. An die Stelle des Rücktrittsrechts tritt für Dauerschuldverhältnisse das Recht zur Kündigung.


wie gesagt das setzt aber das oben genannte vorraus.
kann dir mittwoch abend mehr sagen wenn es bis dahin noch reicht^^.


In keiner Weise einschlägig, vergiss das ganz schnell wieder. Wegfall der Geschäftsgrundlage wird nur bei ganz bestimmten Fallgruppen angewendet, hoffen wir mal du bist kein Jurist.

13

23.11.2004, 09:48

...jense kein einschreiben gemacht oder kein einlieferungsschein/quittung von der post...?

14

23.11.2004, 11:26

Die Geschichte ist einer der Gründe, weswegen man Kündigungen generell als Kopie aufbewahren oder besser noch sich schriftlich bestätigen lassen sollte. Bevor wir hier nicht wissen, ob nachweisbar gekündigt wurde (wenn du Glück hast: ob das Inkassobüro die Kündigung garnicht anzweifelt) kann niemand sagen ob und für welche Zeit ihr nachbezahlen müsst.

15

23.11.2004, 19:15

@ NaturalCocaine

natürlich werd ich kein jurist tztztz
entschuldige der herr, nur man darf sich ja mal seine gedanken machen.

Zitat

wird nur bei ganz bestimmten Fallgruppen angewendet

somal du es ja selber nicht 100% ausschließt

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »WW|VisioN« (23.11.2004, 19:19)


16

23.11.2004, 20:07

mach dir nichts daraus vision,es gibt nur einen der so dumm provokant schreibt und das ist thaomir......wie üblich macht er die anderen wegen ihrer Jura-Kenntnisse nieder und präsentiert sein umfassendes Wissen.... ;)