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Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
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Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
ich habe jeweils die politische und religiöse zielsetzung verglichen und dabei zu zeigen versucht, dass religiöse ideologien eben nicht per se mörderischer sind als weltliche, sondern vmtl. eher das gegenteil richtig ist.Aber ist es sinnvoll, die Extremposition der einen Seite mit einem Mittel der anderen Seite zu vergleichen? Dann muss man schon auf beiden Seiten Extrempositionen vergleichen. Da gibt es beid er Religion auch genügend Beispiele.
Übrigens waren die Nazis keineswegs a-religiös, sondern bedienten sich auch der Religion. Es ist überhaupt die Frage, was konstituierendes Merkmal einer Religion ist und ob deutscher Faschismus in der speziellen Ausprägung der NSDAP nicht vielleicht auch so viele religiöse Elemente enthält, dass er zur Religion gezählt werden kann. Nicht alle Religionen haben eine Trennung von Staat und Religion oder keinen umfassenden Durchdringungs- und Herrschaftsanspruch.
1) wie wärs mit weitgehend säkularen moselms als relevante gruppe?(1) Eine perfekte Homogenität unterstellt niemand. Aber: Ich halte es für zulässig in dieser Diskussion unter dem Begriff "Islam" die Hauptströmungen: Sunniten und Zwölfer-Schia zusammenzufassen. Es ist richtig, dass es darüber hinaus natürlich noch viele Minderheiten gibt (z.B. die türkischen Aleviten) gibt, die aber von der Masse her keine allzu große Rolle spielen.die behauptung der islam wäre eine (womöglich auch noch intolerante) politische ideologie ist auf mehreren ebenen falsch.
der islam ist eine in sich heterogene weltreligion. schon aufgrund der verschiedenheiten und widersprüchlichkeiten innerhalb der islamischen religion kann nicht von einer irgendwie gearteten homogenität ausgegangen werden.
das zweite grundproblem ist die 1:1 verknüpfung von religion und politischer ideologie die hier unterstellt wird.
es mag einige gruppen geben, die die religion tatsächlich als ideologisches fundament benutzen. aber die sind keinesfalls gleichzusetzen mit der masse der angehörigen des muslimischen glaubens.
dieses konstruierte feindbild eines expansiven, intoleranten islamofaschismus ist imho ein kaum verhülltes rassistisches feindbild.
es ist übrigens auch noch nicht lange her, dass man sich in deutschland und auch anderorts sicher war, dass das judentum (eine andere religiöse gruppe) den staat unterwandern, ausbeuten und versklaven würde und es die pflicht jedes deutschen wäre angesichts dieser bedrohung die eigene kultur zu retten.
(2) Der Islam kennt -- anders als das Christentum -- keine Trennung von Religion und Staat, zumindest ist mir nichts derartiges bekant. Kleiner historischer Exkurs: Das Christentum wurde, beginnend ab Konstantin, durch *weltliche* Herrscher zur Legitimierung ihrer Macht verwendet. Der Islam hingegen hat selbst seinen Staat geformt und ausgebreitet, hat also inherent einen politischen Anspruch. Das ist aus meiner Sicht ein klarer Unterschied.
Eine *Behauptung*: In seinen Ursprüngen zu Zeiten Mohammeds ist der Islam klar politisch. Als Beleg reicht m.E. ein Blick in die Geschichte. Jetzt eine Hypothese: Diesen politischen Anspruch hat der Islam (in Form der o.g. Hauptströmungen) nie verloren. Um diese Hypothese zu widerlegen, würde es mir reichen zu erkennen, zu welchem Zeitpunkt der Islam (in Form der o.g. Hauptströmungen) diesen Anspruch abgelegt hat. Ich sehe diesen Punkt nicht; ich sehe lediglich Punkte in der Geschichte, an dem der Islam politische Macht verloren hat, aber wurde der Anspruch darauf aufgegeben? Dafür fehlt mir Evidenz.
(3) Kritik am Islam hat mit Rassimus überhaupt nichts zu tun. Mir ist es völlig egal, welche Haut-, Haar-, oder Augenfarbe oder Abstammung jemand hat, ob der groß oder klein ist, dick oder dünn - all das spielt in der Diskussion überhaupt keine Rolle. Ich würde darum bitten, mit Begriffen präzise umzugehen.
(4) Nun, soweit ich informiert bin, war die Hauptmotiv der Nazis keinesfalls das Judentum als Religion, sondern *die Juden* als Volk bzw. als "Rasse". Das es hier eine starken Zusammenhang gibt, liegt halt daran, dass das Judentum nicht missioniert, und man daher alle Anhänger der Religion grundsätzlich eine nähere genetische Verwandtschaft untereinander als zum Rest der Population unterstellen kann. Aber nur weil in diesem Fall "Religion" und "Rasse" weitgehend übereinstimmt, bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass *jede* Religionskritik automatisch Rassimus ist (siehe vorheriger Punkt).
Muslim = eine aus einem "muslimischen" Land geflüchtete Person?
Mich würde man also als Christen zählen, falls ich mich entschließen sollte in Syrien einzuwandern?
Die Zahl der praktizierenden Muslime dürfte vermutlich noch geringer sein, wobei es sicher schwer ist, die passende Grenze zu definieren, wer wirklich Muslim ist und wer nicht. Aus Sicht der AfD reicht vermutlich die obige Definition. Den Nazis war es auch völlig egal, wer das Judentum praktiziert, solange nur unter den Vorfahren ein "Jude" vorkam...
Muslim = eine aus einem "muslimischen" Land geflüchtete Person?
Mich würde man also als Christen zählen, falls ich mich entschließen sollte in Syrien einzuwandern?
Die Zahl der praktizierenden Muslime dürfte vermutlich noch geringer sein, wobei es sicher schwer ist, die passende Grenze zu definieren, wer wirklich Muslim ist und wer nicht. Aus Sicht der AfD reicht vermutlich die obige Definition. Den Nazis war es auch völlig egal, wer das Judentum praktiziert, solange nur unter den Vorfahren ein "Jude" vorkam...
Das Caveat bei all diesen Überlegungen ist natürlich, dass ich hier Nationalitäten mit Konfessionen gleichsetze [...]
1) Aus meiner Sicht ist das eine zu vernachlässigende Minderheit. Oh, vielleicht sollte ich das ergänzen: *Alle* Muslime die ich *persönlich* (mit Namen) kenne fallen m.E. genau in diese "säkulare" Gruppe, aber ich bin mir durchaus bewusst, dass das keine repräsentative Stichprobe ist. Nicht einmal für das Land in dem ich gerade lebe, aber *erst recht nicht* für die Migranten, um die es in der aktuellen Diskussion geht.1) wie wärs mit weitgehend säkularen moselms als relevante gruppe?
2) das christentum kennt auch keine trennung von staat und kirche. die bundesrepublik trennt staat und kirche übrigens weit weniger konsequent als die türkei.
dein historische exkurs ist schlicht falsch. überlege dir doch mal bitte aus welcher hand der mittelalterliche kaiser des hl römischen reiches seine krone empfangen hat. oder was ein fürstbischof in der frühen neuzeit war oder wer auf wessen macht sich absolutistische herrscher berufen haben. auch in christlichen gebieten wurden die rolle von religion und staat oder herrschern immer wieder neu ausverhandelt. "der" islam ist in seinen strömungen zu heterogen um allgemeine politische ansprüche zu formulieren oder im umkehrschluss auf diese zu verzichten. islamische gebiete waren über jahrhunderte in religösen fragen verhältnismäßig tolerant. was allerdings erstaunlich ist, ist dass es in den letzten jahrhunderten eine deutliche tendenz hin zu radikalen strömungen im islam gibt. das ist herausforderung mit der man sich auseinandersetzen sollte. ich finde es übrigens auch problematisch, dass in deutschland moscheen mit hilfsgeldern aus ländern gebaut werden, die tatsächlich problematisch sind. umso wichtiger erscheitn es mir, dass so etwas im sinne einer integrationsfördernden politik von der öffentlichen hand in deutschland selbst vorangetrieben wird, die mittelfristig auch die imame ausbilden und selbstverständlich auch bezahlen sollte.
3) ja, ich bleibe bei der these, dass hier bei dem ein oder anderen rassistische motive und beweggründe hinter der angeblichen kulturkritk stecken.
This post has been edited 1 times, last edit by "El_Marinero" (Jun 5th 2016, 11:28am)
Es gibt weder den monolithischen Islam noch die homogene AfD. Momentan scheint es so, dass in beiden sehr heterogenen Gruppierungen jene in der Öffentlichkeit dominieren, welche am lautesten und radikalsten auftreten. Dafür die Anhänger und Sympathisanten in Sippenhaft zu nehmen und mit Pauschalurteilen, Verallgemeinerungen und Betonung der extremsten Positionen zu tabuisieren und vorzuverurteilen zeugt von Unwillen.
Den radikalen Schreihälse muss entschieden engegengetreten werden. Jedoch ist eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung kaum möglich ist, weil viele im eigenen Weltblid anscheinend gefangen sind.
Du kannst doch eine solche Umfrage einfach erstellen... "Nicht mal Kriegsflüchtlinge" gehört aber eher in die Mitte, ans Ende gehört sowas wie: "Alle die seit der dritten Generation hier leben raus".
Sorry für die späte Antwort auf das hier.@El_Marinero
Habe bisher auch immer gedacht, dass die muslimischen Staaten keine klare Trennung von säkularer und geistlicher Macht kennen. Dem ist aber nicht so. Ich lese gerade "The Origins of Political Order" von Francis Fukuyama, darin wird der Frage nachgegangen, warum sich nur im Westen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und accountable government entwickelt haben. Sehr interessant, kann ich nur empfehlen...
Da Religion für die Entwicklung von Rechtssaatlichkeit eine entscheidende Rolle gespielt hat, wird auch intensiv auf den Islam und die muslimische Geschichte eingegangen. Nur die ersten paar Kalifen vereinten säkulare und geistliche Macht, bereits im elften Jahrhundert hatte der Kalif in Bagdad keine weltliche Macht mehr, bzw. wurde von der weltlichen Führern nicht mehr anerkannt. Umgekehrt hatten die weltlichen Führer dann aber keine geistliche Macht mehr, bzw. konnten nur Druck ausüben.
In der NSDAP waren auch nicht alle überzeugte Nazis, das ist mir genug Empirismus.
+1Mal wieder eine typisch Worfsche Goldwägelchen-Argumentation.
Es gibt nicht "den Nationalsozialisten" wie es auch nicht "den Moslem" gibt. Wer als Nichtbewohner ein Asylantenheim anzündet, hat sicher hohes Potential zur extremistischen Fremdenfeindlichkeit. Wer dabei in Kauf nimmt, dass Menschen zu Schaden oder gar umkommen, ist einer nationalsozialistischen Ideologie sehr nahe. Da man wohl kaum von Notwehr ausgehen kann (auch bei extremer Angst vor Fremden), handelt er offensichtlich ganz im Sinne eines Herrenrassendenkens, die ihm das Recht gibt, minderwertige oder unerwünschte Menschen, die ihm persönlich nichts getan haben, zu verletzen / zu töten, nur aufgrund einer rassistischen Einordnung. Wenn man den nicht Nazi nennen darf, wen dann?