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Attila

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  • »Attila« ist der Autor dieses Themas

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1

28.01.2016, 00:26

Bedingungsloses Grundeinkommen - Schweiz stimmt ab / Finnland plant- erstrebenswert?

Wie sieht ihr zu dem Thema?

Seit dem ich gelesen habe das die Schweiz im Juni darüber abstimmt und Finnland ein Pilotprojekt plant / es mit in der Agenda hat, habe ich mal etwas gelesen und einen Interessanten Artikel gefunden:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale…-a-1069076.html

Ich habe das bisher immer als linken und viel zu teuren Sozialquatsch abgetan, bis mir bewusst wurde wie viel Geld der Staat eigentlich sowieso schon für Sozialleistungen / Hilfen ausgibt und wie ungerecht verteilt die ggf. sind.

...

Zitat

Auf einen Lebensstandard, wie ihn Schweizer nach der Vorstellung der dortigen Initiative genießen würden, können Finnen ohne zusätzliche Einkommen jedoch nicht hoffen. Zwar ist noch unklar, wie hoch das Grundeinkommen sein wird, die Größenordnung von 800 Euro scheint aber nicht aus der Luft gegriffen. In Deutschland entspricht das einer Kaufkraft von 664 Euro. Berechnet man Kinder und Rentner mit jeweils einem halben Grundeinkommen mit ein, entfielen auf jeden Bürger im Schnitt 551 Euro. Zum Vergleich: Ein Hartz-IV-Empfänger in Deutschland erhält durchschnittlich inklusive Wohnkosten rund 470 Euro im Monat. Wer ausschließlich von einem solchen Grundeinkommen lebt, hat also einen Lebensstandard etwa auf Hartz-IV-Niveau.


Wenn man im Gegenzug die anderen Sozialleistungen (Hartz IV / Rentenzuschüsse / Kindergeld / Ehegattensplitting / Bafög / Wohngeld) streicht halte ich das für deutlich fairer.
Vor allem in Komibination mit den anderen Rahmenbedingungen im Artikel (jeder ab 16 vollen Betrag, Kinder und Rentner die hälfte).

Interessant finde ich vor allem den für Deutschland hochgerechneten Kostenvergleich:

Zitat

Beim "Schweizer Modell" würden auf diese Weise insgesamt knapp 1,2 Billionen Euro im Jahr an die Bundesbürger ausgezahlt. Das sind 41,1 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung im Jahr 2014 (2,9 Billionen Euro). Beim "Modell Finnland" wären es hingegen lediglich 530 Milliarden Euro oder 18,2 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Beide Summen erscheinen extrem hoch - doch ein Vergleich relativiert die Größenordnung: Deutschland hatte 2014 Sozialausgaben von 849,2 Milliarden Euro - ein Betrag, der also ungefähr in der Mitte der Kosten beider Modelle liegt. So betrachtet, entspräche ein Grundeinkommen nach finnischem Modell in Deutschland einem sozialen Kahlschlag, sollten gleichzeitig alle bisherigen Sozialleistungen abgeschafft werden - selbst wenn man in Rechnung stellt, dass zu den Sozialausgaben auch staatliche Investitionen in Krankenhäuser oder Kindergärten zählen, die durch ein Grundeinkommen nicht ersetzt werden können.

2

28.01.2016, 09:43

Du bist die Antwort schuldig geblieben, warum du das fairer findest wenn man die anderen Sozialleisungen streicht?

Und bekommt das jeder? Als auch der, der schon arbeiten geht? Einfach on top dann?
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

3

28.01.2016, 11:45

Pro

Durch das bedingungslose Grundeinkommen würden sich viele Verwaltungskosten reduzieren, das kann man positiv sehen :!:
Jeder ist damit seines Glückes Schmied, bedingt eine hohe Eigenverantwortung ??? Wer mit Geld umgehen kann für den kann das bereichernd sein.

Kontra

Der Zwang zu arbeiten wird für 80 % der Bevölkerung nicht wegfallen wer kann von 900 € leben ?
Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen wird die Motivation für unbequeme Jobs weiter sinken, wer mach dann die sogenannte "Drecksarbeit"
Die Reduktion der Verwaltung wird wohl auch zu vielen Entlassungen bei Arbeitsämtern, Sozialämtern etc. führen


Fazit


Es wäre sehr schön wenn sich jeder in seinem Job selbst verwirklichen könnte, aber ein bedingungsloses Grundeinkommen bringt mit Sicherheit nicht den entscheidenden Motivationsschub !
Für viele wäre das eher demotivierend.
Wer soll das finanzieren, es ist eine Illusion das alle anderen Sozialleistungen wegfallen !
Träumerei
Btw, stellt Euch das mal in der EU vor in Kombination mit der Freizügigkeit das würde ganz neue Pilgerströme in Europa erzeugen :D

4

28.01.2016, 12:04

Ich höre von allen Seiten immer wieder, dass es ja Drecksjobs gäbe, die gemacht werden müssen, die aber keiner mehr machen würde, wenn es so etwas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe. Wenn diese Jobs gemacht werden müssen, dann werden sie dementsprechend wichtig sein für etwas (sagen wir das Gemeinwohl) und wenn dem so ist, dann sollte man sich möglicherweise mal überlegen, ob man diese Berufe nicht direkt so bezahlt, dass die Wichtigkeit in dem Gehalt wiedergespiegelt wird. Dann läuft man auch nicht Gefahr, dass sie wegfallen, wenn ein Grundeinkommen eingeführt würde. Natürlich würde sie keiner mehr machen, wenn es nicht Menschen gäbe, die unbedingt auf das Geld angewiesen sind. Mich würde einmal interessieren, wie hoch der Anteil in der arbeitenden Bevölkerung ist, der den eigenen Job wirklich aus Freude daran ausübt und nicht bloß als Erwerbstätigkeit. Vermutlich wird der schwindend gering sein. Wenn die Arbeit aber einen Großteil des Lebens ausmacht, dann sollte sie wenigstens halbwegs sinn- oder freudestiftend sein.

5

28.01.2016, 12:44

Normativ argumentiert. Und jetzt muss man es nur noch mit der Realität in Einklang bringen.

6

28.01.2016, 12:55

Da bin ich voll bei Dir Snaile, jeder 40 h Job sollte so viel abwerfen dass man davon leben kann !
Als ich jung war das noch so :D , inzwischen hat sich unsere sogenannte Leistungsgesellschaft leider abgeschafft!
Viele arbeiten sich tot und müssen noch beim Sozialamt aufstocken, da hätte ich auch keinen Bock mehr X(
So muss man sich nicht wundern, dass es 40 % Nichtwähler gibt die keine Lobby haben und extrem links oder extrem rechts abdriften.

a) Imho sollte es eine definierte Lohnunter- und eine Obergrenze geben z.b.

8 h* 20 € *22 Tage = 3520 € ===> Bruttojahreseinkommen ~ 40.000 €

OG = UG *7 = 24640 € ===> Bruttojahreseinkommen ~ 280.000 € entspricht ca. Bundeskanzler Gehalt

b) Einführung der absoluten Lohn/Gehaltserhöhung

Imho ist die prozentuale Gehaltserhöhung daran schuld das unsere Leistungsgesellschaft nicht mehr fair ist

Wer z.b. 100000 € verdient und prozentual gleichviel erhält wie die UG bekommt absolut gesehen das 2,5 fache pro Jahr :baaa:


Kann man so etwas noch eine Leistungsgesellschaft nennen ?

7

28.01.2016, 14:38

Man erzeugt doch dann nur eine immer größer werdende Schicht an Menschen die abgekoppelt der realen Welt vor sich hin leben. Es ist doch jetzt schon so dass der soziale Status vererbt wird. Eltern die "nichts können" werden wieder Kinder bekommen die keine Lust auf irgendwas haben. Motivation wird erlernt und weiter gegeben.

Das führt zu einem Riss in der Gesellschaft der intensiver sein wird als bisher. In einem kleinen Land mit guter Wirtschaft mag das noch möglich sein, aber in Deutschland ist es doch jetzt schon so dass Hartz IV die finanzielle Grundlage für ganze Clans ist. Miete und Essen sind gesichert und man hat den ganzen Tag Zeit, "Geschäfte durchzuziehen".



Finde ich auch unfair dass die einen die Hälfte Ihres Lohnes abgeben und andere nur bekommen und fordern...


Elterngeld finde ich z.B. jetzt schon einen Witz. Wenn ich mir anschaue was ich in letzte Zeit eingezahlt habe und dann tut der Staat so als würde er mir großzügiger weise finanziell helfen mein Kind groß zu ziehen. Würde man mir nicht jeden Monat fast 50% abknöpfen könnte ich selbst frei entscheiden was ich mache, weiterarbeiten oder eine Pause. So wird einem alles genommen und man wird in ein Korsett gezwängt und gegängelt und man muss lauter Behördengänge erledigen. Dann noch die Deckelung auf 1800 Euro. Allein Warmmiete und Tiefgarage übersteigen hier in Frankfurt schon diesen Betrag!

8

28.01.2016, 15:45

Leute das Leben ist wie ein Spiel, wer erinnert sich nicht an Monopoly :D am Ende bleibt einer übrig und alle anderen sind pleite. :D
Wer hat nicht aus purem Mitleid seinem Kumpel gönnerhaft die fällige Miete auf der Schlossallee erlassen :hail: nützt alles nichts, wenn der Besitz einmal verteilt ist kannst du ackern und rackern wie du willst Strategien entwickeln .... die Balance wird sicher immer weiter zugunsten des Großgrundbesitzers verschieben ;) irgendwann ist GAME OVER


Ich finde Monopoly ist so bitter realistisch, wer hat bekommt noch mehr.
Wer entzieht dem ganzen System immer mehr Geld die Sozialempfänger oder die Großkapitalisten ?


Wie schon erwähnt ohne eine Deckelung der Löhne nach oben und unten bleibt es beim Monopoly Prinzip :evil:

9

28.01.2016, 16:35

Die Theorie hinter dem BGE besagt ja, dass, hätten Menschen die Wahl einer Erwerbstätigkeit nachzugehen oder nicht, ohne den gesellschaftlichen Abstieg erwarten zu müssen, sie nicht einfach bloß zu Hause bleiben würden, sondern trotzdem einer Tätigkeit nachgehen würden. Wie diese Tätigkeit aussieht, hängt dann vom Individuum ab. Die einen arbeiten weiter wie immer, weil ihr Job ihnen gefällt, die anderen wechseln in ein halbtägiges Arbeitsverhältnis. Wieder andere engagieren sich verstärkt ehrenamtlich, manch einer studiert womöglich einfach ohne Stress und finanziellen Druck weiter und wieder ein anderer schult sich privat und geht sinnstiftenden kleinen Arbeiten im Garten oder im Handwerk nach.
Ich bezweifel dass ein Großteil der Menschen aufhören würde "produktiv" (hier in Anführungszeichen, weil es umgangssprachlich zu verstehen ist) zu sein. Ich beispielsweise würde weiter studieren und nach meinem Studium noch ein zweites Studium anhängen und mir anschließend irgendweine Beschäftigung suchen, die der Gesellschaft etwas zurückgibt. Das ganze System basiert ja auf der marxistischen Annahme, dass der Mensch Arbeit benötigt, um Mensch zu sein. Das ist ja bereits in der Antike vertreten worden. Es gibt aber eben einen Unterschied zwischen Erwerbsarbeit und Arbeit.

10

28.01.2016, 17:28

:rolleyes: Ein gewisser Anteil der Menschen wird ohne "äußeren Druck" weniger arbeiten bzw. produktiv sein ! Denke kaum einer kann behaupten dass ihn seine Arbeit zu 100 % befriedigt und deshalb ist die Entlohnung auch eine Art Schmerzensgeld. Falls der Schmerz zu groß wird sollte man was anderes tun :O

Ich habe ja auch eine kommunistische, soziale Ader aber alles hat seine Grenzen
Wenn alle nur noch Ihrer Traumaufgabe nachgehen würden wäre vieles im Argen ;)
Manche würden nur noch AOC spielen :bounce:



:baaa: Das ganze System basiert ja auf der marxistischen Annahme, dass der Mensch Arbeit benötigt, um Mensch zu sein. :baaa:

Attila

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28.01.2016, 17:44

Und bekommt das jeder? Als auch der, der schon arbeiten geht? Einfach on top dann?


Im Schweizer Modell nicht, das hatte ich erst im nachhinein gelesen. Wenn du also 5000 chf verdienst bisher, bekommst du danach 2500/2500.

Darin erkenne ich aber ein Problem welches mir vorher nicht so ganz bewusst war:
- Grundeinkommen mitnehmen
- geringfügiger Beschäftigung nachgehen
- rest schwarz Arbeiten in Jobs wo möglich
-> Mehr geld als bisher, sicherer, aber Antisozial.


Als weiteres Problem sehe ich, dass es viele gibt die einen gewissen Druck brauchen und sich sonst nicht vorwärts bewegen.
Vor allem zu WoW Zeiten gab es erschreckend viele die ihr Studium einfach über Jahre dahin schleifen ließen vielleicht noch einen 400 Euro Nebenjob hatten und n halben Tag gezockt haben.
Das änderte sich oft erst als a) Kindergeld +Bafög wegfiel oder b) die Eltern den Geldhahn zugedreht haben. Die meisten haben sich dann noch gefangen, doch noch n anderes Studium durchgezogen oder ne Ausbildung gemacht.
Fraglich ist für mich: Hätten die sich auch gefangen wenn kein Druck dahinter gewesen wäre? Wenn sie ihre 600-800 Euro vom Staat + vielleicht ein kleiner Nebenjob (Zeitung austragen oder iwas anderes als Beispiel) gereicht hätte?

Bei vielen mit gutem Familienbackround einer gewissen Grundmotivation bzw. gewissem Anspruch an sein eigenes Leben sicherlich.
Aber ich wette es gibt doch recht viele die dabei versacken würden und sich weitestgehend einem Gesellschaftlichen nutzen enziehen würden.

In jeder Firma gibt es Low und Highperformer... die Highperformer würden selbst bei einem richtig hohem Grundeinkommen noch Gas geben und es als Chance oder zusätzliche Sicherheit sehen (z.B. um sich Selbstständig zu machen).
Die Lowperformer hingegen suchen sich den bequemsten Weg. Vor allem auf dem Amt damals war ich teilweise erschrocken wie Kreativ einige sind wenn es darum geht Arbeit abzuhalten / zu umgehen.
Siehe die Artikel über Italien grad, wo es öffentliche Dienstellen gab wo von 95 Leuten 70 unentschuldigt fehlten, oder den Polizisten der sich in Boxershorts eingestempelt hat und wieder schlafen ging..

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12

28.01.2016, 18:20

Das sollte man wenn dann erstmal in einem kleineren und reicheren Staat einführen und schauen wie es läuft. Gut dass es jetzt womöglich ein paar Staaten ausprobieren.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

13

28.01.2016, 19:18


Interessant finde ich vor allem den für Deutschland hochgerechneten Kostenvergleich:

Zitat

Deutschland hatte 2014 Sozialausgaben von 849,2 Milliarden Euro - ein Betrag, der also ungefähr in der Mitte der Kosten beider Modelle liegt.


@Attila: Wo hast Du denn die 850 Milliarden Sozialausgaben in 2014 her? Ausgabenstruktur im Bundeshaushalt 2014 Und wie ist diese Zahl in Einklang zu bringen mit einem Bundeshaushalt 2016 in Höhe von 316 Milliarden Euro? Ich würde doch gerne wissen, wie sich die zitierte Zahl errechnet.

[EDIT] Ok, kommt aus dem Spiegelartikel. Wie sich die Zahl errechnet würde ich aber dennoch gerne wissen.

[EDIT 2] Habe es gefunden Focus. Allerdings sind da Posten wie Rentenversicherung, Krankenversicherung, Beamtenpensionen etc. mit reingerechnet. Wie darf man das verstehen? Rentner bekommen in Zukunft keine Rente mehr, für die sie jahrelang gezahlt haben? Krankenversichert ist auch keiner mehr, sondern muss alles von 900 Euro, die er im Monat als Grundsicherung bekommt, selber zahlen? Beamte erhalten keine Pension mehr? Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt es dann auch nicht mehr, d.h. egal wie viel Du verdienst, Du bekommst dann nur noch Grundsicherung. Macht aber nix, da man nicht mehr ernsthaft krank werden darf, man hat ja keine Krankenversicherung mehr. Naja... ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »DS_Don_Grotto« (28.01.2016, 19:33)


14

28.01.2016, 21:19

Ist das wie Mindestlohn, nur dass, man nichtmal arbeiten muss? Dafür

Zitat

"I played a game vs edie where he asked me for save and eixt cause he "deleted tc". SO i did save. I checked rec and saw he lost 2 vils on boars (and he lost his scout). He didnt even bother to "delete his tc to at least make a better lie."

Attila

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15

29.01.2016, 00:26


Interessant finde ich vor allem den für Deutschland hochgerechneten Kostenvergleich:

Zitat

Deutschland hatte 2014 Sozialausgaben von 849,2 Milliarden Euro - ein Betrag, der also ungefähr in der Mitte der Kosten beider Modelle liegt.


@Attila: Wo hast Du denn die 850 Milliarden Sozialausgaben in 2014 her? Ausgabenstruktur im Bundeshaushalt 2014 Und wie ist diese Zahl in Einklang zu bringen mit einem Bundeshaushalt 2016 in Höhe von 316 Milliarden Euro? Ich würde doch gerne wissen, wie sich die zitierte Zahl errechnet.

[EDIT] Ok, kommt aus dem Spiegelartikel. Wie sich die Zahl errechnet würde ich aber dennoch gerne wissen.

[EDIT 2] Habe es gefunden Focus. Allerdings sind da Posten wie Rentenversicherung, Krankenversicherung, Beamtenpensionen etc. mit reingerechnet. Wie darf man das verstehen? Rentner bekommen in Zukunft keine Rente mehr, für die sie jahrelang gezahlt haben? Krankenversichert ist auch keiner mehr, sondern muss alles von 900 Euro, die er im Monat als Grundsicherung bekommt, selber zahlen? Beamte erhalten keine Pension mehr? Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt es dann auch nicht mehr, d.h. egal wie viel Du verdienst, Du bekommst dann nur noch Grundsicherung. Macht aber nix, da man nicht mehr ernsthaft krank werden darf, man hat ja keine Krankenversicherung mehr. Naja... ;)




Okay mein Fehler, die hohe Zahl hatte mich auch kurz stutzig gemacht, in Kombination mit den anderen Zahlen und der Quelle (Spiegel) hab ich nicht detailliert genug nachgeforscht.
Somit ist der Vergleich natürlich nonsens. Das erarbeitete Leistungen wie Rente, Pension und co. einfach mit in den Topf geworfen werden ist natürlich Bullshit. Das eine Grundsicherung keine Rentenkasse und Pensiosnansprüche, sowie das Krankenkassensystem nicht ablösen kann ist mir auch klar. Hat jemand ne gute / verlässliche Quelle was Hartz IV und co. Kosten damit man mal vergleichbare Zahlen hat?


Ich habe auch noch ein Interview von zwei der Hauptantriebler dieser Initiative gelesen und muss zugeben dass deren Weltbild und Optimismus vlt. auch nicht so realistisch ist.
Die unterschätzen imho deutlich wie viele Menschen es gibt die abgeschmiert sind und denen alles egal ist - denen wird das sicherlich nicht als Motivationsantrieb gelten.

16

29.01.2016, 10:24

das ist nicht ganz einfach mit den Kosten von hartz4, denn

-teilweise vom Bund
-teilweise von den Komunen
-und teilweise aus anderen Töpfen

bei den Sozialausgaben gibt es auch noch ALG 1 und nicht nur ALG 2

17

29.01.2016, 10:56

Das sollte man wenn dann erstmal in einem kleineren und reicheren Staat einführen und schauen wie es läuft. Gut dass es jetzt womöglich ein paar Staaten ausprobieren.

Das hat man sich damals mit dem Kommunismus wohl auch gedacht, erstmal die anderen ausprobieren lassen :D

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18

29.01.2016, 22:49

Ja, aber man hat in Russland damit angefangen. Und es hatte nicht viel mit ursprünglichen Ideen des Kommunismus zu tun. Aber mir ist schon klar, dass die meisten Menschen zu dumm sind für Kommunismus.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

sylence

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30.01.2016, 13:23

Ja, aber man hat in Russland damit angefangen. Und es hatte nicht viel mit ursprünglichen Ideen des Kommunismus zu tun. Aber mir ist schon klar, dass die meisten Menschen zu dumm sind für Kommunismus.

Wenn eine Gesellschaftsordnung für den Durchschnitt der Menschen zu anspruchsvoll ist, dann ist die Gesellschaftsordnung als solche eben unbrauchbar. Schade für die Utopisten, aber der Durchschnittsmensch ist eben auch nur durchschnittlich intelligent. Wobei ich das Problem beim Kommunismus eher als eine Reihe von Fehlannahmen beim zugrundeliegenden "Modell Mensch" sehen würde. Uneigennützigkeit und so weiter, mMn hat Intelligenz damit nicht viel zu tun.
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20

31.01.2016, 02:13

Ich sag ja nicht, dass diese Gesellschaftsordnung als solche im Moment in irgendeinem Staate brauchbar wäre.

Ich glaube schon, dass es eine Art Intelligenz ist, zu kooperieren und zu sagen ich arbeite viel und hart und kooperiere mit anderen Menschen, obwohl ich dafür nicht Millionen/Statussymbole/andere kapitalistische Anreize etc. bekomme bzw. das Geld in sinnlose Dinge wie Yachten, Porsches etc. verprasse. (wieviel könnte man z.B. mit dem ganzen Geld Dubais bewirken, welches in diese Stadt verprasst wird)
Die einfachste Form von Kooperation ist ja die Arbeitsteilung, bei der Sachen viel effizienter erledigt werden können.


Ottonormalmensch in unserer Gesellschaft kann aber mit Geld nicht gut umgehen und lässt sich von Werbung leicht beeinflussen. Deshalb bin ich auch dagegen vielen Leuten viel Geld in die Hand zu drücken, die damit nicht umgehen können. Und globale (langfristige) Folgen wie z.B. Klimawandel oder Atomstrom kann er schon gar nicht abschätzen/ ist zu faul sein Verhalten zu ändern.
-> gegen Grundeinkommen über Hartz 4 (was meiner Meinung nach auch absolut reicht).


Geld macht deinen Beitrag zur Gesellschaft gut messbar, jedenfalls in der freien Wirtschaft (ob es immer gut ist mehr zu verdienen ist allerdings sehr zweifelhaft). Es können/sollen nicht alle Geisteswissenschaften studieren.

Fehlannahmen beim Modell Mensch gibt es auch beim Kapitalismus. Insgesamt würde ich mich nicht trauen das ganze System umzukrempeln, selbst wenn ich die Macht dazu hätte.
Ein nachgewieseneres besseres System gibt es nicht. Allerdings kann man an einigen Stellschrauben drehen.

Der Beitrag hier ist übrigens ohne großartiges Nachdenken entstanden, etwaige logische Fehler bitte entschuldigen. ;)
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »_Icedragon_« (31.01.2016, 02:19)


21

31.01.2016, 07:38

die letzten beiden Beiträge hören sich ziemlich abenteuerlich an ;)

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22

31.01.2016, 07:42

Ok, danke für das Feedback. Kannst ja mal deine Meinung darlegen, die vielleicht nicht so "abenteuerlich" ist?

Der Oneliner war ja inhaltlich nicht besonders reichhaltig.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

23

31.01.2016, 10:30

Ottonormalmensch in unserer Gesellschaft kann aber mit Geld nicht gut umgehen
Ich finde diese Aussage sehr Zweifelhaft. Es gibt allem Anschein nach nämlich auch sehr viele sogenannte "Eliten" die nicht mit Geld umgehen können oder wie erklärst du Finanz- und Wirtschaftskrisen? Sind etwa die kleinen Leute Schuld wenn irgendwelche Manager, Politiker und Banker den Karren an die Wand fahren? Bürger lassen sich von Werbung beeinflussen. Meinetwegen. Aber Politiker lassen sich von Lobbyisten beeinflussen. Ist das jetzt besser?


Zitat

Es können/sollen nicht alle Geisteswissenschaften studieren.
Ich habe mir erzählen lassen (von einem Studenten dort, genauer überprüft habe ich es nicht) dass an der TU Aachen in Maschinenbau in einem Semester von 2.000 Studenten zu Beginn nur 50 innerhalb der Regelstudienzeit abschließen. Soviel also zu den tollen Naturwissenschaften. Liegt also vielleicht auch an unserem Bildungssystem wie wo was und wie gut studiert und ausgebildet wird.
Demokratie ist die schlechteste Regierungsform, mit Ausnahme aller anderen die wir bis jetzt ausprobiert haben!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Fairas« (31.01.2016, 10:35)


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24

31.01.2016, 11:58

Ottonormalmensch in unserer Gesellschaft kann aber mit Geld nicht gut umgehen
Ich finde diese Aussage sehr Zweifelhaft. Es gibt allem Anschein nach nämlich auch sehr viele sogenannte "Eliten" die nicht mit Geld umgehen können oder wie erklärst du Finanz- und Wirtschaftskrisen? Sind etwa die kleinen Leute Schuld wenn irgendwelche Manager, Politiker und Banker den Karren an die Wand fahren? Bürger lassen sich von Werbung beeinflussen. Meinetwegen. Aber Politiker lassen sich von Lobbyisten beeinflussen. Ist das jetzt besser?


Zitat

Es können/sollen nicht alle Geisteswissenschaften studieren.
Ich habe mir erzählen lassen (von einem Studenten dort, genauer überprüft habe ich es nicht) dass an der TU Aachen in Maschinenbau in einem Semester von 2.000 Studenten zu Beginn nur 50 innerhalb der Regelstudienzeit abschließen. Soviel also zu den tollen Naturwissenschaften. Liegt also vielleicht auch an unserem Bildungssystem wie wo was und wie gut studiert und ausgebildet wird.
zu 1. : Ich sage ja nicht, dass (alle) Manager, Politiker und Banker besser damit umgehen können. Generell wird aber z.B. vom Staat (dessen Beamten) viel für das Allgemeinwohl getan/ausgegeben, was von einzelnen Personen in dem Umfang so nicht getan werden würde.

zu 2.: Das ein Studiengang von den meisten nicht in Regelstudienzeit studiert wird, ist per se noch kein schlechtes Zeichen.
Da müsste man entweder die Regelstudienzeit ändern oder das Studienpensum abbauen. Dennoch können die Studierenden in diesem Studiengang viel sinnvolles gelernt haben. Die TU Aachen hat ja generell einen sehr guten Ruf.
live is live, nana nanana :D

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