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1

03.05.2015, 20:12

Frage zwecks Bahnstreik / Rückerstattung

Hey,


da alle grad alle Hotlines belegt sind und ich Angst habe, dass morgen alle Fernbusse weg sind stelle ich hier mal die Frage :D.

Hab n Zug gebucht, Freitag 00.29 Uhr, Karlsruhe-Amsterdam (CNL40478, Zürich-Amsterdam)

Laut diesem Link:

https://www.facebook.com/CityNightLine/posts/987815431228999

kann man davon ausgehen, dass der Zug auch diesmal ausfallen wird.

Klappt das in diesem Fall sicher mit dem Ticket zurückgeben? Oder nur wenn der Zug "sicher nicht fährt", des wird man ja leider erst die Tage wissen und da wirds keine Busse mehr haben :D.

danke im voraus für die hilfe,

grüße

Juzam

Erleuchteter

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2

03.05.2015, 20:27

Im Zweifel gehst du einfach mal zur Info. Denke, die werden da auf Kulanz das Ticket zurücknehmen.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

3

04.05.2015, 07:31

Ja, das klappt.

siehe:
http://www.bahn.de/p/view/home/info/streik_gdl_150504.shtml

Mich hat die Bahn gestern aber schon wieder völlig auf die Palme gebracht - unser Zug stand 30min in Mannheim, weil der Herr Zugbegleiter der Meinung war, dass die Gänge freizuhalten seien und der Zug deshalb seine Fahrt nicht fortsetzen würde, bis nicht einige Passagiere "dies einsehen würden und wieder aussteigen". Das ganze hat er gefühlt 5mal gesagt, war schon beim ersten Mal unglaublich angepisst und hat damit gedroht, dass man hier sonst ewig stehen bleibe.
Dazu muss man erwähnen, dass es keineswegs besonders eng war (ja, es standen halt x Leute rum, alle Sitzplätze waren besetzt und sogar dann hatte es Gepäck in den Gängen) und zweitens die Situation zwischen Kassel und Frankfurt massiv schlimmer (=voller) war. Der gute Herr stieg aber in Mannheim zu (Personalwechsel), hatte anscheinend einen schlechten Tag oder freute sich auf den Streik diese Woche, keine Ahnung.
Nachdem die Drohmeldung etwa das 3. oder 4. Mal durchging, entschlossen sich einige Passagiere den Zugschef fast zu lynchen und rauszuschmeissen (O-Ton "dann sind wir ja einer weniger"), während dieser wiederum mit der Polizei drohte. Zum Glück kam dann aber irgendwann ein "besonnener" Zugbegleiter, der seinem Chef vorschlug, dass man die Passagiere ja ein wenig über den ganzen Zug verteilen könne, es hätte noch genug Platz. 5 Minuten später sah es dann zwar noch überall ähnlich aus, aber der Zug ging weiter. Die Passagiere zwischen Mannheim und Karlsruhe wurden nicht mehr kontrolliert, die Bahnbegleiter bleiben in ihrem Dienstabteil bzw. im Boardrestaurant.

Und ich finde die Aussage "aus Sicherheitsgründen müssen die Gänge freigehalten werden" übrigens kompletter Humbug. Das interessiert in keinem Zug der Welt - wenn, dann ist immer die Türe der Flaschenhals, beim ICE sowieso mit diesen Mini-Türen. Und wenn die Bahn es nicht hinkriegt, ihre öffentliche Dienstleistung den Passagierbedürfnissen anzupassen, dann ist das in erster Linie deren Problem. Klar kann der Herr Zugsbegleiter keinen neuen Zug hinstellen, aber denken anstatt zu streiken wär auch mal was.

edit: Ja, ich weiss, es streiken die Lokführer dieses Mal.

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »kOa_Master« (04.05.2015, 07:44)


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04.05.2015, 13:46

nur bedingt richtig.
es streikt die gewerkschaft der lokführer und zwar hauptsächlich dafür, dass man auch schaffner und rangierer vertreten darf.
es geht um die existenz der gewerkschaft, weil ein bundesgesetz (von der spd forciert btw 8o ) das streikrecht von kleingewerkschaften eindämmen will.
ergo versucht die gdl zur massengewerkschaft zu werden und haut deshalb einen raus.

finds btw. neben dem ganzen ärger (den ich auch hab) mal wieder nett gewerkschafter mit eiern zu erleben.

zu skurillen bahn erlebnissen:
beim letzten streik hat sich mein zug um fast 10min wegen "gleisbelegung" verspätet.
an einem großen hauptbahnhof...

5

04.05.2015, 13:52

naja, soweit ich das mitbekommen hab, soll das gesetz ja nur gemacht werden, weil die kleinen gewerkschaften an schlüsselpositionen angefangen haben, das ganze land zu erpressen. Es ist die GDL - LOKFÜHRER, was wollen die da mit Schaffnern, zumal diese in anderen Gewerkschaften einen deutlich größeren Organisationsgrad haben als in der GDL. Finde dieses Gesetz richtig - auch für die Arbeitnehmer. Durch solche Aktionen schwindet der Rückhalt in der Bevölkerung für Streiks ernorm, was auf Dauer nur abträglich sein kann
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

6

04.05.2015, 14:17

Der Ersatzfahrplan ist online. Juchu, scheinbar fahren alle meine Bahnen.

http://www.bahn.de/hilfe/view/pk/de/streik2.shtml

7

05.05.2015, 09:54

Dann würde ich mal schnell noch einen festen Sitzplatz buchen, soweit noch nicht geschehen. ;-)

8

05.05.2015, 10:16

Imho nicht nötig. Meiner Erfahrung nach treten die meisten aus Angst die Reise garnicht an/verschieben sie oder nehmen ein (Miet)Auto. Daher waren die Züge paradoxerweise leerer als sonst.

@Master: das hatte ich in Mannheim letzten Freitag auch. Da haben sie den Kunden 25€ Kulanzgutscheine versprochen, für jeden, der den Zug freiwillig verlässt. Abzuholen an der Info im Bhf. (wie kontrolliert man das denn? ?( ). Diese Extrema treten meist vor langen WE auf. Für diese "Events" buche ich immer ein Platzticket. Ist nix mehr frei buche ich ein 1. Klasse upgrade (mit Bonuspunkten).

9

05.05.2015, 13:16

@Master: das hatte ich in Mannheim letzten Freitag auch. Da haben sie den Kunden 25€ Kulanzgutscheine versprochen, für jeden, der den Zug freiwillig verlässt. Abzuholen an der Info im Bhf. (wie kontrolliert man das denn? ?( ). Diese Extrema treten meist vor langen WE auf. Für diese "Events" buche ich immer ein Platzticket. Ist nix mehr frei buche ich ein 1. Klasse upgrade (mit Bonuspunkten).

Na das wär ja okay - sowas ähnliches gibt es jeweils beim Fliegen auch. Da kann die DB dann ja selber herausfinden, was ihnen das wert ist bzw. wieviel es den Passagieren wert ist.
Und selbstverständlich hatte ich selber auch eine Platzreservation. Ich reise die Strecke Basel - Hannover/Hamburg eigentlich nie ohne Platzreservation. Bei einem Fahrpreis von >60€ (+BC50) sind mir die 4.50€ zusätzlich dann zwar nicht egal, aber okay im Vergleich zur Alternative.
Auf der Strecke zwischen Karlsruhe und Kassel ist so gut wie nie ein Platz frei wenn man nicht gerade am Mittwochmorgen um 9 Uhr fährt.

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

10

06.05.2015, 09:04

Reservierung hatte ich schon, ist mir das Geld bei längeren Fahrten (in dem Fall 5 Stunden ohne Umsteigen) immer wert, wenn ich dafür in Ruhe sitzen und arbeiten/lesen kann, ohne mir zwischenzeitlich einen neuen Platz suchen zu müssen o.ä. (obwohl 4,50 im Verhältnis zu den 21,75 des Fahrpreises (Köln-Berlin, drei Monate vorher günstig gebucht mit bc25) schon sehr viel sind)

Ab nächstem Jahr wird die Reservierung dann planmäßig kostenlos.

11

06.05.2015, 09:42

Bin gespalten in der Frage der kostenlosen Reservierung. Bisher habe ich sie immer mitgekauft und hatte dadurch immer einen Platz (außer mein Zug fiel aus und ich musste auf einen anderen ausweichen). Mit der neuen Reglung bekommen Frühbucher mehr kompfort, während es für Spätbucher eher schlechter wird. Vielleicht ist die Hoffnung dabei, dass sich die Last besser auf die Züge verteilt wenn die Leute standardmäßig nach Sitzplätzen schauen und sehen, dass keine mehr frei sind, d.h. der Zug gut gefüllt ist.

Leider wird man so kaum noch Sitzplätze an den Tischen bekommen können. Bisher saß ich eigentlich immer an einem Tisch, Gang, Ruheabteil. Wobei letzteres gefühlt 50% der Bahnkunden nicht bewußt ist - obwohl das Piktogram dazu eindeutig ist.

12

06.05.2015, 10:09

Heißt das, dass man in Zukunft ohne Platzkarte gar nicht mehr in den Zug DARF? Bisher besteht ja keine Zugbindung (von Sonderangeboten abgesehen). Das wäre ja gruselig für alle Berufspendler. Die wissen doch nie wann sie abends los kommen. Von den Sonn-/Montagen bzw der Rückreisewelle an Freitagen ganz zu schweigen.

Attila

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13

06.05.2015, 11:27

Die Bahn ist somit für mich persönlich in den letzten drei Bereichen gestorben.

1) Für spontane Fahrten von Stadt x nach Stadt y, bisher hab ich da ebenfalls meistens n Platz mit Tisch für Laptop bekommen, das ist dann wohl hin wenn 85% der Plätze reserviert werden.
2) Für Berufspendler... ist die Strecke viel genutzt / hoch frequentiert kriegt man bei flexiblen Arbeitszeiten / Feierabend keinen Platz mehr... ist es so ne kaum genutzte Nebenstrecke brauchst du meistens eh länger als mit Auto.
3) Für wichtige Termine vor denen man nicht unbedingt autofahren wollte (Vorstellungsgespräche / Transfer zum Flughafen etc). -> dazu ist die Bahn viel zu unzuverlässig geworden. Bei nem Vorstellungsgespräch müsste ich ja 3 Züge vorher nehmen und wäre 2-3 Stunden vorher da, nur um sicherzustellen das nicht wieder ein Zug ausfällt / Verspätung hat etc.


Ich sehe die Bahn sowieso durch zwei Ecken bedrängt. Für Studenten / Sparbewusste durch die Fernbusse, deren Streckennetz sich auch nach dem Ende des Dumpings weiter ausbaut - sogar im Flächenland Schleswig Holstein. Als auch durch Mitfahrgelegenheiten, ich hab die letzten zwei Jahre eigentlich sowieso Mitfahrgelegenheiten der Bahn vorgezogen. Solang man nicht x Koffer dabei hat oder sowieso eine Bahncard besitzt ist die Bahn da nicht konkurrenzfähig. Beispiel Köln - Basel für ~40 Euro, nach 5h da (war n Berufspendler im 5er BMW).
Durch die neu aufgebauten Busflotten sind die zumindest hier im Norden auch bequemer geworden, man hat zwar sicherlich nicht ganz die Bewegungsfreiheit wie im Zug, aber die sind auch selten überfüllt. Imho lieber bequemer Reisebus als überfüllter Zug ohne Sitzplatz.

14

06.05.2015, 11:45

Denke man kann trotzdem rein, da ändert sich nichts.

15

06.05.2015, 13:26

Mir ist das auch noch nicht so ganz klar, wie das dann konkret aussehen soll, z.B. auch für BC100-Kunden (welche meiner Meinung nach eher schlecht behandelt werden, ganz nach dem Motto "die haben ja eh schon bezahlt").
Sollte sich die Reservationspflicht durchsetzen, würden viele Bahnkunden abspringen. Keine Ahnung ob das im Interesse der deutschen Bahn ist. Im Interesse der Reisenden ganz sicher nicht.
Gelegenheitsreisen mit der Bahn würden so zu einem Zufallsspiel werden - und ich würde mir definitiv überlegen, jeweils mit Fernbussen oder einem Mietauto zu reisen.

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

16

06.05.2015, 16:17

Zitat

ergo versucht die gdl zur massengewerkschaft zu werden und haut deshalb einen raus.


Das wollten die penner schon bevor das gesetz forciert wurde. Die bahn hat von anfang an den gehaltsforderungen zugestimmt und nur keine lust gehabt die forderung der vertretung der zugbegleiter zu erfüllen. Absolut verständlich, wer will schon mit 2 gewerkschaften für die gleichen angestellten verhandeln? Pure erpressung einer gesamten nation was dieser machtgeile hitlerverschnitt von weselsky da macht. Dann noch behaupten die bahn würde ihm nicht entgegen kommen lol.

Alex_Lev

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17

06.05.2015, 16:56

So wichtig Gewerkschaften auch sind, für gewisse Gewerkschaften, deren Streiks wirklich eine ganze Nation behindern können, muss endlich eine Sonderlösung gefunden werden. Wie schon erwähnt ist das pure Erpressung einer kleinen Scheiss-Gewerkschaft, die genau weiss, dass sie eine ganze Nation "lahmlegen" kann. So etwas kann einfach nicht sein.

Attila

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18

06.05.2015, 17:44

Wieso kann das nicht sein? Genau das ist doch der Sinn des Streikens? Wenn ein Streik nicht weh tut, macht er keinen Sinn.
Bei den Piloten und Fluglotsen regt sich auch keine Socke auf obwohl deren Forderungen auch nicht ohne waren und es um viel mehr Geld gibt. Die Fluggesellschaften geben nur deutlich schneller nach.

Das eine Gewerkschaft gas gibt wenn sie ggf. künstlich durch Gesetze eingeschränkt werden soll ist doch durchaus verständlich?
Ich kann dazu diesen Artikel empfehlen: Durchhalten, Bahn, Bürger, GDL! Dieser Streik ist der wichtigste der Berliner Republik

https://krautreporter.de/634--durchhalte…m_medium=Social

...

Zitat

Der GDL-Streik hat Signal-Funktion, gerade weil es noch keine Tarifabschlüsse gibt, weil hier noch Grundsätzliches verhandelt wird und diese Gewerkschaft so eine hohe Schlagkraft hat. Welchen Stellenwert haben Gewerkschaften nach Jahren des Mitgliederschwundes? Im Zeitalter von Globalisierung, Flexibilisierung und ja, auch im anbrechenden Roboterzeitalter? Die Lokführer zeigen wie keine andere Gewerkschaft, dass Streiks wirken können und diese Art der Interessensvereinigung noch nicht veraltet ist - und das gibt allen Arbeitnehmern im Land mehr Punch in ihren Verhandlungen.

...

Zitat

Nicht dieser Streik ist erstaunlich, sondern die Empörung darüber, die ganze Genervtheit. Dass ein Gewerkschafter die Interessen seiner Arbeiter mit Nachdruck verfolgt, sind wir vielleicht nicht gewohnt. Wir sollten es aber sein. Denn dieses Ringen zwischen den Interessen ist nicht das Geschwür der Demokratie wie es die Ignoranten, Faulen und Demagogen gerne darstellen wollen. Es ist ihre Seele.




Das es laute Forderungen gibt das Streikrecht einzuschränken und damit die Arbeitnehmer generell zu schwächen halte ich für bedenklich. Das Gegenteil müsste der Fall sein, gerade die kleinen Gewerkschaften gilt es zu unterstützen.
Sollte sich ein Gesetz durchsetzen, dass wirklich nur noch die größte Gewerkschaft in einem Bereich die Arbeitnehmer vertreten / streiken darf, öffnet das Korruption, Vetternwirtschaft und Bestechung doch Tür und Tor.
Gerade die Idealisten, die Sturköpfe, die Rebellen die man nicht einem Aufsichtsratsposten, einem Beratervertrag oder einem Personalerjob locken kann braucht man doch. Entscheidet nur noch die stärkste Gewerkschaft hat man als Arbeitgeber keine Möglichkeit auf eine andere zu wechseln wenn man mit deren Verhandlungen / Entscheidungen nicht einverstanden ist. Es verteilt sich dann auf zu wenige Köpfe, ist die größte Gewerkschaft schwach, hat man als Arbeitgeber automatisch verloren.
Was passiert wenn Personalrat / Betriebsrat und Gewerkschaft schwach sind durfte ich bereits bei einem Arbeitgeber erleben.

Ein guter Gewerkschaftsboss ist für mich ne Mischung aus Jason Statham und der Punisher. Er muss bis ins letzte gehen, er muss dafür sorgen das die Geschäftsfühung / Vorstand des Konzerns nicht mehr schlafen kann, dass sich die Nackenhaare aufstellen und die sich gar nicht mehr trauen ein lächerliches Angebot von unter 5% nach x Jahren "stillstand" und einem Wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands anzubieten weil sie fürchten eine Granate unter den Arsch zu bekommen die den Konzern Millionen kostet. (z.B. ne Woche streik ohne Kompromiss). Kompromissbereitschaft zeichnet einen Weichgespülten Poliker aus, aber keinen Gewerkschaftsboss. Wenn dort jemand weichgespültes hinkommt hat der nur noch auf die Fresse verdient weil Job verfehlt.
Wenn der Konzern brennt, hat der Gewerkschafter n guten Job gemacht. Mitleid ist nicht seine Kernaufgabe. Weselsky ist für mich ein Mensch mit Rückrat, Idealen und einem Ziel vor Augen. Ihm Profilierung und Machtbessenheit vorzuwerfen finde ich lächerlich. Dann müsste man das ja jedem Konzernchef vorwerfen, denn das beste rauszuholen und die Gewerkschaft möglichst groß aufzubauen ist die Aufgabe eines Gewerkschaftsfunktionärs. Unsere Verwunderung über seine Zähigkeit und sein Durchhaltevermögen zeigen nur wie schwach andere Gewerkschafter geworden sind.

Das Grube nach der Poltik (=Mama) schreit, anstatt sich auf den Konflikt und Kampf einzulassen und ernsthafte Angebote und Zukunftsperspektiven für die Gewerkschaft zu erörtern ist für mich ein absolutes Weichspülerverhalten was null Mitgefühl und Unterstützung verdient.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Attila« (06.05.2015, 17:59)


19

07.05.2015, 07:43

Die bahn hat von anfang an den gehaltsforderungen zugestimmt und nur keine lust gehabt die forderung der vertretung der zugbegleiter zu erfüllen.


Die Forderung der GDL ist meines Wissens nach eine Gehaltserhöhung von 5% sowie geringere Arbeitszeiten. Ob das nun angemessen ist oder nicht sei mal dahingestellt. Das Angebot der Bahn ist eine Gehaltserhöhung von 4,7% über 29 Monate sowie eine einmalige Sonderzahlung. Das entspricht nicht mal ansatzweise der Forderung. Alleine die GDL zum Sündenbock zu stempeln (wie es das bekannte Boulevardblatt mit den 4 Buchstaben und einige Onlinemedien tun und was dann vollkommen unreflektiert übernommen wird - Stammtischniveau halt) halte ich für falsch. Zu einem Streit gehören immer zwei und eine Einigung ist schwer, wenn die Forderungen / Angebote derart auseinanderklaffen, wie es hier der Fall ist.

Pure erpressung einer gesamten nation was dieser machtgeile hitlerverschnitt von weselsky da macht.


Du disqualifizierst Dich....

20

07.05.2015, 08:09

Tatsache ist einfach, dass die GDL dies nur machen kann, weil die Auswirkungen nicht nur sehr öffentlich, sondern auch sehr allgemein wirksam sind - vor allem gegenüber völlig Unbeteiligten. Und vor allem: Man hat ein staatliches Monopol auf die Leistung.
Aus diesem Grund bin ich absolut und 100% dafür, das Streikrecht einzuschränken. Sorry, das kann es einfach nicht sein. 5% mehr Lohn und eine Stunde weniger arbeiten (=2.5% mehr Lohn), das sind einfach "irgendwelche" Forderungen. Mir ist bisher keine grosse sachliche Diskussion bekannt, die mir erklärt, weshalb diese Forderung so gerechtfertigt ist. Und doch, ich finde genau das ist wichtig und sei nicht "mal dahingestellt". Grundsätzlich mehr Lohn hätten wohl alle gerne.
Die sachliche Diskussion um das eigentliche Thema ist meiner Meinung nach völlig untergegangen. Und 4.7% über 29 Monate plus einmalige Sonderzahlung...nunja, so weit entfernt ist das nicht bei der aktuellen Inflationsrate.

Aber irgendwie scheint es langsam so zu sein, als ob es der GDL eben tatsächlich gar nicht um diese Forderung ginge. Und da hört irgendwie mein Streikverständnis auf. Machtkämpfe einer Gewerkschaft auf Kosten der Allgemein (und dem Arbeitgeber, den ich übrigens auch nicht unbedingt mag), das geht gar nicht.

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

21

07.05.2015, 10:37

Wann war das doch gleich, als die Gehälter der Chefetage bei der DB um 100% gestiegen waren? Das war beim letzten großen Streik, als die Angestellten im Vergleich dazu lächerliche (ich glaube es waren) 30% mehr Gehalt gefordert hatten. Eigentlich egal ob sie damals 30% 20% oder so gefordert hatten. Im Vergleich zur Chefetage sind die Forderungen sehr moderat. Eher peinlich. Wenn sie sich in den oberen Etagen die Taschen derart vollgestopfen, brauchen sie sich nicht über solche Forderungen zu wundern - geschweige denn zu beschweren. Die könnten noch 10 Jahre jährlich 4% verlangen und würden noch lange nicht bei 100%+ sein

@Attila: Mit dem 5er BMW in 4h in Basel sein ist ja ganz nett. Ich ziehe trotz aller Querelen immer noch die Bahn vor. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Sicherheit. Wenn du ständig mit einem Auto riesige Strecken über die AB donnerst ist mir die statistische Wahrscheinlichkeit irgendwann mal in einen Unfall zu geraten zu hoch. Vor allem wenn es Solche 5er-BMW typen sind die ja recht schmerzfrei > 200km/h durch ziehen.

22

07.05.2015, 10:49

leider geht es eben nicht nur um die lohn und arbeitszeitforderungen, sondern um eine spartengewerkschaft und deren macht! eine gewerkschaftstuse von der nen bekannter was bei facebook geliked hatte schrieb sinngemäß, daß sie zwar nichts von spartengewerkschaften hält, aber diese natürlich für ihr streikrecht unterstützen wird. selbst bei gewerkschaftlern sind die spartengewerkschaften nicht durchweg beliebt sondern werden kritisch gesehen.

die gdl hat laut eigenen angaben rund 34.000 mitglieder, die evg 204.000 - trotzdem möchte die gdl auch verhandlungen für die nicht-lokführer übernehmen (lokführer sind zu 80% ~16.000 in der gdl) und die bahn will keine verhandlungen mit 2 gewerkschaften, was ich verstehe! und wenn die evg so bahnnahe ist, und sich zu wenig für die interessen einsetzt dann sollen die leute halt die gewerkschaft wechseln. ich wäre dafür, daß nur die gewerkschaft mit den meisten mitglieder in dem bereich für die selbigen verhandlungen führen darf. wenn die leute dann zur gdl wechseln okay, wenn nicht selbst schuld.

das weselsky sich diese macht mit streiks holen will ist meiner meinung nach hochgradig assi - wenn es wirklich nur um die lohn und arbeitszeitforderungen gehen würde dann hätte ich keine probleme mit dem streik...

CoK_a_cola

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23

07.05.2015, 11:27

es wurde zeit, dass sich die arbeitenehmer gegen ausbeutung auflehnen. seit 2000 sind die reallöhne erst dieses jahr zum ersten mal gestiegen. das wirtschaftswachstum der letzten 15 jahre ist also komplett an der arbeitnehmerseite vorbei gegangen. die erzieher sind ja auch gerade dabei. in frankreich steht ein ganzes land still, wenn die agrarsubventionen geändert werden, hier wird ein paar tage bahn- und kita-streik öffentlich massiv verurteilt... zug fahren gehört für mich zur staatlichen aufgabe, man hätte das ruhig in der öffentlichen hände lassen können. aber sei es drum.

24

07.05.2015, 13:13

zug fahren gehört für mich zur staatlichen aufgabe, man hätte das ruhig in der öffentlichen hände lassen können. aber sei es drum.

...das ist eine andere, leidige geschichte ?(

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

Alex_Lev

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25

07.05.2015, 14:03

@Attila und Co.: Wenn es sich bei der Bahn um ein wirklich rein privat-wirtschaftliches Unternehmen handeln würde, könnte da meinetwegen 5 Jahre gestreikt werden. Die Realität sieht aber nun einmal anders aus. Die Bahn hätte nie privatisiert werden dürfen. Dafür ist die Öffentlichkeit viel zu abhängig von ihrer Dienstleistung. Und deswegen müssen auch andere Regeln für die Bahn als für sinngemässe Privatunternehmen gelten. Sry, aber da hört mein Verständnis einfach auf.

26

07.05.2015, 14:44

zug fahren gehört für mich zur staatlichen aufgabe, man hätte das ruhig in der öffentlichen hände lassen können. aber sei es drum.
...das ist eine andere, leidige geschichte ?(
wtf? die bahn ist zu genau 100% in öffentlicher hand.
ein nach privatwirtschaftlichem vorbild organisiertes unternehmen in staatsbesitz also.

was soll eigentlich dieser begriff "machtkampf"?
die
gdl kämpft für das recht eigenständige tarifverträge für diejenigen
beschäftigten auszuhandeln, die bei ihr organisiert sind, während sich
die recht zahnlose evg, deren mitgliederzahl übrigens in den letzten
fünf jahren um knapp 20% gesunken ist, während in der gdl ca 33%
nicht-lokführer organisiert sind.

die bahn sollte lieber auf eine verhandlungslösung setzen, als darauf die entscheidende forderung zu negieren und nach der politik zu rufen.

ich mag spartengewerkschaften btw. auch nicht besonders.
aber es wäre weit übers ziel hinausgeschossen das streikrecht einzuschränken um diesen randerscheinungen das wasser abzugraben.

eher sollte darüber nachgedacht werden gewerkschaften in zeiten der globalisierung zu stärken.
das deutsche wirtschaftsmodell der nachkriegszeit war deshalb erfolgreicher als andere, weil der interessensausgleich zwischen arbeitgeber- und -nehmerseite vergleichsweise kooperativ und auf augenhöhe stattgefunden hat.
das ist übrigens allgemeiner konsens in der geschichtswissenschaft.
seit dem ende des kalten krieges (und damit dem ende der systemalternative) scheinen sich die gewichte allerdings einseitig zugunsten der arbeitgeberseite zu verschieben.
das führt eben zu einer auseinanderentwicklung der einkommen und zu sozialem unfrieden.
finde es gut, dass hier aktuell gegenläufige entwicklungen zu beobachten sind und freue mich, dass seitens der gewerkschaften (gdl/ erzieher) nun mal eindeutige signale kommen.

27

07.05.2015, 15:32


was soll eigentlich dieser begriff "machtkampf"?
die
gdl kämpft für das recht eigenständige tarifverträge für diejenigen
beschäftigten auszuhandeln, die bei ihr organisiert sind, während sich
die recht zahnlose evg, deren mitgliederzahl übrigens in den letzten
fünf jahren um knapp 20% gesunken ist, während in der gdl ca 33%
nicht-lokführer organisiert sind.

wenn die EVG so zahnlos ist dann sollte das die masse der bei ihr organisierten mitbekommen und sich bei der GDL verorten. tun sie aber nicht. bei solch großen differenzen der mitgliederzahlen ist es einfach unverhältnismässig das die GDL da auf ein verhandlungsrecht pocht.

viel schlimmer ist es in meinen augen aber, dass die lokführer streiken um die interessen der gewerkschaftsführung durchzusetzen. es geht nicht um das verhandlungsrecht für die lokführer, das hat die GDL. trotzdem streiken die lokführer damit die GDL für die anderen berufsgruppen auch zuständigkeit hat. wenn dann sollten bitte die anderen berufsgruppen streiken, und nicht die lokführer. aber wenn die lokführer nicht streiken ist der streik deutlich weniger schädlich und trifft die bahn weniger hart...

wie schon gesagt, lohn&arbeitszeit okay, dafür könnten sie meiner meinung nach streiken, aber darum gehts leider nur am rande :(

28

07.05.2015, 16:55

wie sollen die denn streiken, wenn sie nicht in der gdl sind und nur die gdl streikt, die gdl aber nicht für sie verhandeln darf?

29

07.05.2015, 21:18

garnicht, weil sie nicht in der gdl sind, wenn nichtmal 15% der gewerkschaftlich organisierten bei der bahn in der gld sind ist deren programm entweder nicht so überzeugend, oder ein wirklich großer teil der leute ist zu dumm zu wechseln - in dem fall würde ich sagen pech gehabt!

30

07.05.2015, 21:39

das kann auch daran liegen, dass das tarifeinheitsgesetz recht neu ist.
sonst würde die gdl den aufstand vmtl nicht beginnen.

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