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4 591

02.02.2012, 10:35

Soll das eine Antwort sein, oder die selbstironische Parodie einer Antwort?

Es ist eine Frage danach, ob du dies als ernst gemeinten Diskussionsbeitrag über Mindestlöhne siehst, auf den man argumentativ eingehen sollte. Die kürze deines Postings und das Fehlen jeglicher argumentativer Einbettung des Links bzw. seiner Aussage in die Diskussion spricht imho dagegen.

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4 592

02.02.2012, 20:01

http://www.youtube.com/watch?v=dM2tFWCUnZk

Da sieht man mal, wie wichtig ein guter Polizeieinsatz bei Fußballspielen ist.

Ist natürlich relativ unklar, ob bestimmte Leute (Politiker, Agiteure) dahinterstecken.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

4 593

02.02.2012, 23:27

Soll das eine Antwort sein, oder die selbstironische Parodie einer Antwort?

Es ist eine Frage danach, ob du dies als ernst gemeinten Diskussionsbeitrag über Mindestlöhne siehst, auf den man argumentativ eingehen sollte. Die kürze deines Postings und das Fehlen jeglicher argumentativer Einbettung des Links bzw. seiner Aussage in die Diskussion spricht imho dagegen.


Es ging mir darum, dass die genannten Jobs so grottig sind, dass die Arbeitnehmer zum Ausgleich zumindestens halbwegs vernünftig bezahlt werden sollten. Da weder der "Markt" noch die Gewerkschaften das leisten, ist der Status Quo ein Argument für den Mindestlohn.

4 594

03.02.2012, 17:11

Ich habe gerade in meinem Forum ein paar Gedanken zu den Piraten niedergeschrieben:

[...] Ich finde das Abschneiden schon deswegen faszinierend, weil ich überhaupt keine Leitfigur mit den Piraten verbinden kann. Marina Weißband ist der einzige Name, der mir spontan einfällt, und da bin ich mir nicht mal sicher, und außerdem ist er nicht aktuell, da sie ja eine Auszeit nimmt. Ist das vielleicht gerade die Stärke der Piraten? Eine schwer identifizierbare, aus heterogenen Elementen bestehende Masse, die so vermute ich mal, in der Wahrnehmung der weniger Politikinteressierten vornehmlich drei Dinge verkörpert: Jugend, Widerstand, Freiheit. So lange keine führenden Köpfe mit den Piraten verbunden werden können, laufen sie auch nicht Gefahr wie die FDP, dass diese Köpfe in massiven Misskredit geraten. Vielleicht ist dieses Phänomen noch tiefgründiger: Man lehnt Leitfiguren, Vater- und Muttergestalten generell ab, und bevorzugt hingegen ein Gefühl der Bruderschaft mit flachen Hierarchien und hohem Mitspracherecht für den Einzelnen? Ich denke, dass ein solches Image eine echte Alternative zu den etablierten Parteien darstellt und damit zumindest einen Teil des Erfolges erklären kann.

4 596

03.02.2012, 17:44

z.B. Leerverkäufe.


So jetzt hab ich kurz Zeit^^
Ich bin bei Leerverkäufen exakt deiner Meinung, und Deutschland wohl auch:

Siehe dazu § 30h Investmentgesetz:

http://www.gesetze-im-internet.de/wphg/__30h.html

Zitat


§ 30h Verbot ungedeckter Leerverkäufe in Aktien und bestimmten Schuldtiteln
(1) Es ist verboten, ungedeckte Leerverkäufe in
1.Aktien oder
2.Schuldtiteln, die von Zentralregierungen, Regionalregierungen und örtlichen Gebietskörperschaften von Mitgliedstaaten der Europäischen Union, deren gesetzliche Währung der Euro ist, ausgegeben wurden


Leider weiß ich nicht welche anderen Staaten auch noch ähnliche Gesetze erlassen haben!

4 597

06.02.2012, 16:07

weil worfi ja gerne behauptet es stimmt nicht... angeblich sieht es aber auch das statistische bundesamt so, dass in den vergangenen 10 Jahren die Reallöhne gefallen sind.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/realloehne100.html

4 598

06.02.2012, 17:27

Erstens heiße ich Worf und nicht Worfi, den Diminutiv kannst du dir sparen.

Zweitens ist deine Quelle nicht das statistische Bundesamt, sondern die Tagesschau. Wieso verweist du nicht direkt auf destatis?
Und drittens, wo steht in deinem verlinkten Artikel, dass die Reallöhne insgesamt in den letzten 10 Jahren gefallen sind? Dazu steht überhaupt nichts im verlinkten Artikel. Im Gegenteil, da steht drin (siehe Grafik), dass das Reallohnwachstum fast immer positiv war.

4 599

06.02.2012, 17:42

Hm, aber was tun Ich mein Lohnsteigerungen bedingen weitere Inflation... Durch Umlage auf die Preise?

Genrell wird ja die Deflation verteufelt, aber ein Gedanken Experiment:

Sagen wir mal durch eine Innovation im Bereich Energie sänken die Kosten für Energie um 10%. Was der Grund dafür sein kann egal. Man hat herausgefunden das es unter Deutschland eine riesiges Ölvorkommen gibt in der Größe des Atlantik. Oder man kann Energie mit hilfe des Abbaus von irgendwelchen Mineralien am Meeresgrund gewinnen. Die locker noch 1000 Jahre halten. Oder jemand hat eine Möglichkeit erfunden wie Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von 50% zu der Hälfte der Kosten von heutigen Erzeugt werden könnte.

Energie wird zwangsweise billiger. Jedoch werden sich RWE und E.ON Dennoch einiges einstreichen indem sie die gesunkenen Kosten nur zu 30% weitergeben. Die Energiewirtschaft geht also nicht den Bach runter sondern macht mehr Profite als jemals zuvor. Sprit kostet nur noch 60% des heutigen Preises dito für Heizkosten und soweiter. Eine Deflation ist unausweichlich. Könnte eine solche Deflation dennoch schlecht für die Weltwirtschaft sein?

@Worf: sehe ich genauso nur halt 2009 war das anders.
[18:10] <@Fango> lofylicios

4 600

06.02.2012, 17:47

Zitat

Die Reallöhne stiegen 2011 lediglich um 1,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

somit gehe ich davon aus, dass sich auch die weiteren zahlen im artikel auf diese quelle berufen


Zitat

Die Inflationsrate von Januar 2002 bis November 2011 betrug demnach 17 Prozent, der Anstieg der Löhne und Gehälter nur 11,2 Prozent.

inflation > lohnanstieg. reallohn = gestiegen? ähm!??!

4 601

06.02.2012, 18:05

Also die Grafik zeigt eindeutig dass die Realloehne gestiegen sind ausser 2009.

Nochmal Edit: Keine Ahnung woher diese seltsamen 11,2 Prozent kommen, da alleine von 2008 bis 2011 die Nominalloehne um fast 10 Prozent gestiegen sind, trotz Krise. Habe mal ne andere Grafik rausgesucht.

Zitat

Original von hiigara
wie gay ... wmca...

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »GEC|Napo« (06.02.2012, 18:12)


4 602

06.02.2012, 19:43

So wie in dieser Grafik passt es, da sieht man gut die Reallohnstagnation.

Ansonsten ist, wie in dieser Grafik von wikipedia unter Reallohn, dieser der Bruttolohn, um die Inflation bereinigt. Bei der Tagesschau sprechen sie im Satz vor dem von dir zitierten von "Nettolöhnen", haben also diese verwendet. Dann würde man vom Nettoreallohn sprechen, was aber eher unüblich ist. Dies hat Gründe in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, weil Inflation eine makroökonomische Größe ist und man diese besser mit einer anderen makroökonomischen Größe vergleicht. Die Gesamtbruttolohnsumme hat enge Verbindungen zum BIP, auch wenn sie selbst in Deutschland nicht direkt berechnet wird. Die Gesamtnettolohnsumme ist aber schwieriger zu berechnen und würde einen variablen Staatsanteil enthalten, wenn man es mit anderen makroökonomischen Größen vergleicht. Daher nimmt man eher die Bruttolöhne zur Reallohnberechnung, weil dies die robustere Kenngröße ist.

Die Fragestellungen sind auch leicht anders, der Reallohn setzt (Brutto)Lohnentwicklung und Inflation in Beziehung, bzw. zugrunde liegende Produktivität und Inflation. Damit will man keine Fragen bspw. nach einem gewachsenen Staatsanteil, beantworten.

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4 603

06.02.2012, 19:53

Interessant wäre eine Grafik, wie sich die Löhne für verschiedene Einkommensklassen entwickelt haben. Jemand eine auf Lager?
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

4 604

06.02.2012, 20:22

Interessant wäre eine Grafik, wie sich die Löhne für verschiedene Einkommensklassen entwickelt haben. Jemand eine auf Lager?


Auf Anhieb nicht, aber ich weiß, dass die Reallöhne für die unteren Einkommensklassen geschrumpft sind.

4 606

06.02.2012, 21:45


Ein Link "ohne was dazu" ist für mich a) unhöflich b) klick ich sowas nicht und ist damit c) kein Diskussionsbeitrag.

Sorry Malone, das gerade Du es bist, es hätte auch einer der zig hundert Anderen hier sein können, die einfach mal einen Link posten ohne den Anstand zu haben wenigstens ein paar Worte oder eine Überschrift dazu zu schreiben. Ist der Link wichtig? Was sagt er aus? Worum gehts? Im "Unterhaltungsthread" lass ich mir ja sowas gerade noch gefallen, aber so....

4 607

07.02.2012, 11:28

So wie in dieser Grafik passt es, da sieht man gut die Reallohnstagnation.

Ansonsten ist, wie in dieser Grafik von wikipedia unter Reallohn, dieser der Bruttolohn, um die Inflation bereinigt. Bei der Tagesschau sprechen sie im Satz vor dem von dir zitierten von "Nettolöhnen", haben also diese verwendet. Dann würde man vom Nettoreallohn sprechen, was aber eher unüblich ist. Dies hat Gründe in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, weil Inflation eine makroökonomische Größe ist und man diese besser mit einer anderen makroökonomischen Größe vergleicht. Die Gesamtbruttolohnsumme hat enge Verbindungen zum BIP, auch wenn sie selbst in Deutschland nicht direkt berechnet wird. Die Gesamtnettolohnsumme ist aber schwieriger zu berechnen und würde einen variablen Staatsanteil enthalten, wenn man es mit anderen makroökonomischen Größen vergleicht. Daher nimmt man eher die Bruttolöhne zur Reallohnberechnung, weil dies die robustere Kenngröße ist.

Die Fragestellungen sind auch leicht anders, der Reallohn setzt (Brutto)Lohnentwicklung und Inflation in Beziehung, bzw. zugrunde liegende Produktivität und Inflation. Damit will man keine Fragen bspw. nach einem gewachsenen Staatsanteil, beantworten.

Das mag ja alles stimmen. Unterm Strich bleibt aber: die menschen haben effektiv weniger in der Tasche. Punkt. Nach welchem linke-tasche-rechte-tasche Prinzip das hin und her geschachert wird ist denen eigentlich ziemlich egal. ;).

Die mittleren Einkommen sind sicher auch nicht die interessante Bezugsgröße. Es mag volkswirtschaftlich in der Gesamtsumme stimmen dass Bruttolöhne gestiegen sind. Für die unteren Einkommensgruppen trifft das aber eher nicht zu. Deren Bruttolöhne sind ja idR sehr nahe am Netto. Das heißt für mich nur, dass die "oberen" einkommen gestiegen sind, und die unteren einkommen stagnieren/sinken. Glückwunsch, die Schere geht weiter auseinander. Wäre ja auch mal ein Ziel für eine Partei das zu ändern. Evtl. findet ja die FDP mal Lösungen hierfür und überlässt das Feld nicht nur den pösen linken.
Da in den niedrigen Einkommensschichten das Brutto sehr nahe am netto ist

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4 608

07.02.2012, 12:09

Ich verstehe den Beitrag nicht ganz. Zahlen zu den verschiedenen Einkommen haben wir hier im Moment noch nicht vorliegen, das ist also Spekulation. Die einzige Quelle dazu wäre die Berliner Zeitung im Moment.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

4 609

07.02.2012, 12:39

Das mag ja alles stimmen. Unterm Strich bleibt aber: die menschen haben effektiv weniger in der Tasche. Punkt. Nach welchem linke-tasche-rechte-tasche Prinzip das hin und her geschachert wird ist denen eigentlich ziemlich egal. ;).

Das liegt aber am Staat. Außerdem wäre in solch einer Betrachtung auch relevant, ob Menschen durch diese staatliche Umverteilung wieder real mehr Mittel bekommen.
Wenn du nach Reallohn fragst, dann ist dies eben eine etwas andere Stoßrichtung. Da wird genau Arbeitseinkommen mit Inflation ins Verhältnis gesetzt, staatliche Eingriffe spielen da keine Rolle - und damit natürlich auch keine Netto-Betrachtung.
Die mittleren Einkommen sind sicher auch nicht die interessante Bezugsgröße. Es mag volkswirtschaftlich in der Gesamtsumme stimmen dass Bruttolöhne gestiegen sind. Für die unteren Einkommensgruppen trifft das aber eher nicht zu. Deren Bruttolöhne sind ja idR sehr nahe am Netto. Das heißt für mich nur, dass die "oberen" einkommen gestiegen sind, und die unteren einkommen stagnieren/sinken. Glückwunsch, die Schere geht weiter auseinander.

Dies kann man so nicht folgern. Wenn du eine Nettobetrachtung aufmachst, dann kannst du mit den bis jetzt angesprochenen Daten nicht sagen, wie sich die Verteilung für einzelne Gruppen verändert.

Ansonsten ist recht normal, dass sich die Einkommensverteilung in einem Aufschwung spreizt. Der wird ja normalerweise, in Deutschland, durch innovative Unternehmen mit kompetitiven Produkten auf dem Weltmarkt getragen. Dann haben natürlich die Unternehmenseigner dieser Unternehmen das meiste davon, bzw. die Rendite auf Kapital. Das ist nicht weiter schlimm, in Krisen verliert Kapital dafür auch viel mehr als Arbeit, die Löhne sind ja nicht so wie der DAX eingebrochen. ;)

Ansonsten leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft, aber immer noch in einer Marktwirtschaft. Es kann ja jeder sein Leben in die eigenen Hände nehmen und versuchen mehr zu verdienen, wenn er unzufrieden mit seinem aktuellen Verdienst ist. Dann muss man sich halt jeden Abend ein halbes Jahr hinsetzen, nicht TV schauen, sondern eine neue Sprache lernen etc. Wenn man nicht mehr Zeit und Arbeit investiert, so kann man auch nicht erwarten mehr zu verdienen - vor allem nicht im Niedriglohnbereich in Deutschland, mit osteuropäischer und asiatischer Konkurrenz. Also muss man sich selbst weiter qualifizieren, um den Niedriglohnsektor verlassen zu können. Der Niedriglohnsektor ist doch vor allem ein Problem von ungelernter (bzw. faktisch ungelernter, also einigen Geistes"wissenschaftlern") Arbeit.
Wäre ja auch mal ein Ziel für eine Partei das zu ändern. Evtl. findet ja die FDP mal Lösungen hierfür und überlässt das Feld nicht nur den pösen linken.
Da in den niedrigen Einkommensschichten das Brutto sehr nahe am netto ist

Die FDP ist für höhere Anrechnungssätze von Zuverdiensten auf Hartz4. um noch mehr Menschen zu aktivieren aus H4 herauszukommen. Ansonsten versucht man die aktuelle Wirtschaft zu stützen, damit noch mehr Arbeitsplätze geschaffen werden können. Seit Jahrzehnten wird erstmals selbst die Langzeitarbeitslosigkeit abgebaut.

Wenn man einmal einen Job hat, dann liegt es an einem selbst sich hochzuarbeiten. Mit Verteilung wird man dieses Problem grundsätzlich nicht lösen können.

4 610

07.02.2012, 15:24

Ansonsten leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft, aber immer noch in einer Marktwirtschaft. Es kann ja jeder sein Leben in die eigenen Hände nehmen und versuchen mehr zu verdienen, wenn er unzufrieden mit seinem aktuellen Verdienst ist. Dann muss man sich halt jeden Abend ein halbes Jahr hinsetzen, nicht TV schauen, sondern eine neue Sprache lernen etc. Wenn man nicht mehr Zeit und Arbeit investiert, so kann man auch nicht erwarten mehr zu verdienen - vor allem nicht im Niedriglohnbereich in Deutschland, mit osteuropäischer und asiatischer Konkurrenz. Also muss man sich selbst weiter qualifizieren, um den Niedriglohnsektor verlassen zu können. Der Niedriglohnsektor ist doch vor allem ein Problem von ungelernter (bzw. faktisch ungelernter, also einigen Geistes"wissenschaftlern") Arbeit.

Damit macht man es sich ja sehr einfach. Es gibt viele Leute denen wird gar nicht mehr die Chance gegeben am Arbeitsmarkt zu partizipieren. Ich kenne einen Fall, wo eine Frau ein abgeschlossenes Jura-Studium besitzt und dann aufgrund vom Kindern aus dem Arbeitsleben ausgestiegen ist. Jetzt will sie mit 50 Jahren wieder anfangen zu arbeiten, aber kaum jemand gibt ihr noch eine Chance trotz fließenden Fremdsprachenkenntnissen in Englisch und Französisch und abgeschlossenem Studium. Der "amerikanische Traum" gilt auch in Deutschland nicht immer.

Die Leute zu ermutigen sich hinzusetzen und etwas zu lernen ist zwar eine schöne Einstellungssichtweise. Es ist aber in erster Linie Aufgabe der Politik die Anreize so zu setzen, dass die Leute sich wirklich hinsetzen.

4 611

07.02.2012, 15:35

Die Leute zu ermutigen sich hinzusetzen und etwas zu lernen ist zwar eine schöne Einstellungssichtweise. Es ist aber in erster Linie Aufgabe der Politik die Anreize so zu setzen, dass die Leute sich wirklich hinsetzen.



Die FDP ist für höhere Anrechnungssätze von Zuverdiensten auf Hartz4. um noch mehr Menschen zu aktivieren aus H4 herauszukommen.


Ist doch ein guter Ansatz?! Auf jeden Fall besser als die Linken--Lösung a la Hartz4 verdoppeln

4 612

07.02.2012, 15:45

Ich sehe nicht, dass es in erster Linie Aufgabe der Politik ist, die Anreize so zu setzen, dass sich die Leute hinsetzen und etwas Lernen. Wieso sollte der Staat da eingreifen? Und wie kann er sicher stellen, dass die Menschen sich möglichst sinnvoll weiterbilden, und nicht nur irgendwelche Programme besuchen und sich beschallen lassen?
Ich denke staatliche Anreize wirken weit nicht so gut wie intrinsische Anreize. Wer sich verbessern will, der setzt sich hin. Wenn der Staat es einem durch Anreize ermöglicht (noch ein Steuerausnahmetatbestand, toll), wer setzt sich denn dann wirklich hin?
Staatliche Maßnahmen können allenfalls unterstützend wirken. Natürlich dürfen staatliche Transfers diese Selbstinitiative durch negative Anreize auch nicht ersticken, siehe Hartz4-Anrechnung. Das sollte ja unstrittig sein, wobei - ist wohl auch nicht unstrittig. Es bedeutet schließlich eine Ausweitung der Zuschüsse zu Hartz4, wogegen hier im Forum ja viele sind.

@Frau ~ 50: In welchem Bereich will sie denn arbeiten? Suchst sie in ihrem ehemaligen Bereich, oder sehr weit?
Ansonsten bringt es wenig Einzelbeispiele zu bringen, das weißt du auch. Diese können bei dieser Art von Thema praktisch kein valides Argument konstituieren.

4 613

07.02.2012, 15:46

edit

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Rommel« (05.01.2020, 11:14)


4 614

07.02.2012, 15:55

Die Regelung, dass man normalerweise als Student keinen Anspruch auf Hartz4 hat ist nicht absurd, sondern in der Logik der Sozialgesetzgebung folgerichtig.

Man bekommt Hartz4, wenn man dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung steht, aber keine Arbeit hat oder zu wenig verdient (Aufstockung). Als Student steht man dem Arbeitsmarkt aber nicht direkt zur Verfügung. Es beendet doch kaum jemand sein Studium, wenn er eine Vollzeitstelle angeboten bekommt.

Man sollte eher ein elternungabhängiges BAföG einführen bzw. (staatlich bezuschusste) Bildungskredite ohne Bedürftigkeitsprüfung einführen, so dass jedem ermöglicht wird zu studieren, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.
Ansonsten finde ich ok, dass BAföG an die Regelstudienzeit + kleiner Bonus gekoppelt ist. Es ist teilweise ein staatlicher Transfer, da man nur die Hälfte zurückzahlen muss. Also sollte dieser Transfer auch an die Studienleistung gekoppelt sein. Und in Regelstudienzeit + 1 oder 2 Semester abzuschließen sollte wirklich für jeden möglich sein, wenn man nicht gerade ein Kind bekommt. Aber da greifen ja Ausnahmeregelungen. Natürlich muss die Uni auch jeden Studenten ermöglichen in Regelstudienzeit abzuschließen, keine Frage. Aber wenn man es will, dann schafft man es auch. Wenn ich sehe wie wenig Prüfungen die Studenten hier schreiben müssen und wie viele Klausuren trotzdem noch geschoben werden - dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man auf dem Zweittermin mal wo durchfällt und damit die Studienplanung verrutscht. Das ist dann eigene Dummheit.

@€dit: Mit dieser Argumentation könnte man praktisch alles zur staatlichen Förderung freigeben, weil man sich immer bessere Ergebnisse vorstellen kann. Der Punkt ist doch, dass staatliche Förderung in der Regel einseitig ist und auch immer ihren Preis hat, den viele nur nicht so direkt sehen. Manchmal kann es ja Sinn machen - aber bei dem Lernen neuer Dinge ist der entscheidende Faktor für mich eher die eigene Motivation, als staatliche Anreizsysteme.

4 615

07.02.2012, 16:03

intrinsische motivation fällt aber nicht vom himmel, die kommt erst wenn die hygienefaktoren stimmen wie gottesschaf jetzt sagen würde

4 616

07.02.2012, 16:09

Natürlich nicht, aber daran kann nur jeder einzelne etwas ändern, niemand anders - so sind sie ja auch definiert. :P

Wenn man arbeitslos wird, dann darf man nicht weniger arbeiten, weil man plötzlich keinen Arbeitsplatz mehr hat - im Gegenteil, man muss mehr arbeiten, um sich selbst fortzuentwickeln und wieder einen neuen Arbeitsplatz zu bekommen. Mehr, entweder in Intensität, zumiest aber bzgl. der Zeit.

4 617

07.02.2012, 16:17

der erste teil das ist falsch, das ist so definiert dass der arbeitgeber daran was ändern kann, im falle von harzern ist der arbeitgeber halt der staat.

der 2. teil läuft nun mal im rl nicht so wie du dir das vorstellst, der menschliche emotionshaushalt reagiert da in den meisten fällen ohne zusätzliche anreize nun mal etwas anders.

4 618

07.02.2012, 16:17

aber auf [beliebig wählbar: Politiker; Banken; Reiche; pöse Unternehmen; Ausländer die die Arbeitsplätze wegnehmen] zu schimpfen, dabei auf der Couch zu liegen und Highlights wie Richterin Salesch und Mitten im Leben zu verfolgen ist doch viel einfacher :(

4 619

07.02.2012, 16:27

@Rommel: Intrinsischen Motivation:

Zitat

wikipedia
Das besondere Merkmal dieser Motivation besteht darin, dass jemand eine Aufgabe um ihrer selbst Willen bewältigt.

Damit ist deine Aussage falsch, das meine Aussage falsch wäre. ^^ Die zweite Aussage dahinter mit dem Arbeitgeber stimmt natürlich trivial auch nicht.

@2. Teil: Ich sage ja nicht, wie es läuft. Ich sage nur, was man machen sollte. Ob man es macht, bleibt wiederum jedem selbst überlassen. Intrinsische Motivation kann eben von außen nicht verändert werden, ich habe keinen konstruktiven Vorschlag für eine Verbesserung gemacht.

Wenn man arbeitslos ist oder nur einen Job im Niedriglohnbereich hat, so sollte man sich eben überlegen, wie es da, gegeben die aktuellen strukturellen Rahmenbedingungen in Deutschland und der Welt, in Zukunft aussehen wird. Und als Ergebnis dieser Überlegung versucht man vielleicht, sich in einer Nische zu spezialisieren, welche auch am Arbeitsmarkt nachgefragt wird. Man muss schon ziemlich allgemein-talentlos sein, um da keine Nische zu finden. Dies erfordert natürlich Selbstdisziplin, kurzfristigen Verzicht - und vor allem erst einmal diese Einsicht. Aber ich bin der Meinung, diese Einsicht kann auch ein starker Staat niemanden einbläuen, sondern darauf muss man von alleine kommen.

Es geht ja nicht gegen teilweise Arbeitslosigkeit, sondern wie man damit umgeht bzw. wie man sich um einen Job bemüht. Oder eben nicht und den von $kittle aufgezählten Aktivitäten frönt.

4 620

07.02.2012, 16:32

du hast da nen rezeptionsfehler
intrinsische motivation fällt aber nicht vom himmel, die kommt erst wenn die hygienefaktoren stimmen wie gottesschaf jetzt sagen würde

hierzu: http://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Faktoren-Theorie_(Herzberg)