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61

14.03.2011, 10:15

Zitat

Original von AtroX_Worf
nirgends. Man muss Risiken zueinander in Verhältnis setzen und auch gesellschaftlich über die Grenzen und die Kosten diskutieren.


nutzen: billigerer strom (obwohl auch das umstritten ist)
risiko: großflächige, langanhaltende radioaktive verseuchung

aus gesellschaftlicher sicht: der nutzen kann noch so groß sein, nichts rechtfertigt dieses risiko, auch nicht wenn die risikowahrscheinlichkeit gegen null strebt (aber eben nicht null ist). keine generation hat das recht, dieses risiko einzugehen.

62

14.03.2011, 10:20

Zitat

Original von MMC|vonBismarck
Genau das ist doch aber der Punkt der Atomkraftgegner. Man muss sich immer fragen, ob man den schlimmsten Fall in Kauf nehmen will. Und das ist bei der Atomkraft klar zu verneinen.

Nein,. du verneinst es. Man muss sioch eben fragen, dann kann man aber zu unterschiedlichen Schlußfolgerungen kommen.
Niemand will einen GAU oder Super-GAU (wie ich jetzt gelernt habe), aber wir haben einen status quo und müssen auch noch Umweltziele sowie unsere Nachbarn berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund kann man sehtr wohl zu dem Schluß kommen, dass ein abschalten der deutschen AKWs nicht sonderlich viel bringt und man mit ihrem Betrieb besser den Übergang finanziert.

Zitat

Original von MMC|vonBismarck
Dass du das implizit und explizit mit irgendwelchen anderen Ereignissen vergleichst, ist mir unerklärlich. Wenn ein Gaskraftwerk in die Luft fliegt, dann ist das sicher auch schlimm, hat aber keine langfristigen folgen. Auch der Vergleich mit einem Flughafen kann ich nicht verstehen.

Man muss immer alles vergleichen, das ist doch eine triviale Tatsache. Und wenn es nur einen GAU und keinen Super-GAU gibt, d.h. wenn keine Radioaktivität austritt und nichts explodiert, dann lässt man das Teil halt einfach in der Landschaft stehen.

Zitat

Original von MMC|vonBismarck
Durch eine Nuklearkatastrophe werden weite Gebiete für tausende von Jahren unbewohnbar.

1. Durch einen Super-GAU.
2. Nach dem heutigen Stand der Technik. Ist doch wie bei Civilization, man kann das Gebiet sicher auch wieder reinigen. Dürfte enorm teuer werden, klar, und wir haben die Technologie noch nicht. Aber wenn wir sie benötigen, werden wir da sicher auch was entwickeln.

Zitat

Original von MMC|vonBismarck
Eigentlich bist du zu intelligent, um das zu schreiben, was du die ganze Zeit schreibst; das ist wirklich kein persönlicher Angriff, ich wundere mich wirklich.

Dann bist du nicht intelligent genug um einzusehen, dass andere die Informationen anders gewichten und deshalb zu anderen Schlüssen kommen.

Was bringt es Deutschland, außer hohen Kosten und einer sätrkeren Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, wenn wir sehr schnell aus der Kernenergie aussteigen? Verringern wir damit die Gefahr eines Super-GAUs in Frankreich, Belgien, Tschechien, Schweiz etc.?

Wenn man durch eigene Aktionen das Risiko nur begrenzt verringern kann, die Kosten aber unverhältnismäßig hoch wären (hier muss man abwägen), dann kann man eben auch zu einer anderen Entscheidung kommen.
Auch vor dem Hintergrund, dass ein Klimawandel viel höhere Kosten hätte und vor allem hauptsächlich auch Unteiligte treffen würde.

Ich finde, manche Risikien kann man eingehen und ich hab lieber die Risiken der Kernenergie als sichere Emissionen.

Zitat

Original von SenF_tari
aus gesellschaftlicher sicht: der nutzen kann noch so groß sein, nichts rechtfertigt dieses risiko, auch nicht wenn die risikowahrscheinlichkeit gegen null strebt (aber eben nicht null ist). keine generation hat das recht, dieses risiko einzugehen.

Das sehe ich anders. Natürlich hat jede Generation das Recht die Risiken einzugehen, es ist ja ihre politische Entscheidung. Alles andere ist moralische Folklore. Man könnte genauso argumentieren, dass wir lieber das Risiko der Verstrahlung eingehen sollten als sicher zu verschmutzen.

Wie auch gestern der Journalist bei Anne Will sagte, dies ist eine tpyische deutsche idealitische Debatte. Es geht um europaweite Koordination von Energie und nicht darum, ob wir in Deutschland slebst noche in paar AKWs betreiben oder nicht.

Im übrigen hinkt der Vergleich mit dem Stromexport. Kernkraft ist für ein Absichern der Grundlast geeignet, viele regenerative Energiearten nicht. Dies wird immer wieder gern vergessen. Als Wirtschaftsstandort brauchen wir eine sichere Grundlast. Diese Lücke könnte man aktuell nur mit neu zu bauenden Gaskraftwerken stopfen, meinetwegen auch Biogas und was es da alles gibt. Aber die haben dann auch nicht mehr die niedrigsten Emissionen, wenngleich ihr Wirkungsgrad sehr hoch ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (14.03.2011, 10:28)


63

14.03.2011, 11:04

Das spricht mal wieder für deinen Charakter Worf, implizit jedem Irrationalität oder mangelnde Intelligenz vorzuwerfen, der nicht die gelbe Gammelmeinung vertritt. Auch wenn dir das in der Uni anders beigebracht wurde, nur die wenigsten Menschen funktionieren strikt nur nach zweckrationalen Überlegungen und Kosten-Nutzen-Abwägungen, du scheinst ganz offensichtlich dazuzugehören und jeden, der nicht so tickt, für minderwertig zu halten.

Gerade an der Atomkraft müsste aber noch dem letzten Roboter auffallen, dass hier wertrationale und emotionale Überlegungen dominieren und das ist, um mal in den normativen Ton zu verfallen, auch verdammt gut so.
Mir sind doch der Strompreis und die Klimaziele (wobei man sich hier auch mal ausgiebig über die Sinnhaftigkeit einer reinen CO2-Fokussierung unterhalten müsste) ziemlich scheiß egal, wenn bis heute nicht klar ist, wo wir mit dem ganzen über Jahrtausende strahlenden Dreck bleiben und jedem aktuell vor Augen geführt wird, wie sehr die ganze Nummer in die Hose gehen kann. Für Jahrtausende (!) verstrahlte Landstriche, zwar mit einem rechnerisch geringen Risiko, nur die Fehlerquelle Mensch, die wird in den Berechnungen wohl ganz offensichtlich nicht ausreichend betrachtet, anders ist es nicht zu erklären, wie ein Erdbeben der Stufe 9,0 passiert, obwohl das alle Experten für ausgeschlossen hielten. Olè olè, hochmütig geht die Welt zugrunde.

Das nützt auch das Argument "aber die anderen machen es doch auch!" wenig, dann muss man sich eben international dafür einsetzen, dass man auf Atomkraft verzichtet und selber als Gesellschaft beispielhaft vorangehen und die Kosten eben auch tragen, wobei nicht gerade unwahrscheinlich ist, dass sich da auch sehr lukrative langfristige wirtschaftliche Perspektiven offenbaren, wenn der eigene F+E-Bereich Vorreiter im Sektor der EE wird.

Und um es mal tagespolitisch zu diskutieren, man kann ja sogar für Atomkraft sein (wobei für mich zwingend und nachhaltig geregelt sein muss, was mit dem Müll passiert, alles andere ist Verrat an kommenden Generationen), aber dann MUSS die Sicherheit an oberster Stelle stehen und das tut sie, trotz anderslautender Bekundungen der Regierung, gegenwärtig nicht. Die Laufzeitverlängerung hat GAR NICHTS mit Sicherheit zu tun, primärer Sinn und Zweck ist es, den Betreibern zu ermöglichen ihre Gelddruckmaschinen noch weiter laufen zu lassen und selbst davon zu profitieren (als Staat, als Partei und auch als Einzelperson mit netten Rentenposten, siehe auch die ganzen "Pragmatiker" um Schröder oder Herrn Koch). Anders als durch Gier sind die pauschalen Verlängerung für mit veralteter Technologie ausgestattete Meiler nicht zu erklären. "Brückentechnologie" und "langfristiges Energiekonzept" AM ARSCH! Wer diese vorgeschobenen Vorwände kauft, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Die Betreiber mussten zehn Jahre unter der Annahme operieren, dass 2020 das letzte AKW vom Netz geht und auf einmal sind den schwarz-gelben die Augen aufgegangen, dass wir dann ja gar nicht genug Strom mehr haben? Ja ne, is klar. Und wenn die Sicherheit wirklich an oberster Stelle steht, warum baut man dann nicht neue AKWs auf dem neusten Stand der Technik? Warum müssen 40 Jahre alte Meiler mit einer ganzen Latte von Störfällen weiterlaufen? Vielleicht weil sie schon komplett abgeschrieben sind? Ein Schelm wer böses denkt.

64

14.03.2011, 11:05

Zitat

Original von AtroX_Worf
Niemand will einen GAU oder Super-GAU (wie ich jetzt gelernt habe), aber wir haben einen status quo und müssen auch noch Umweltziele sowie unsere Nachbarn berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund kann man sehtr wohl zu dem Schluß kommen, dass ein abschalten der deutschen AKWs nicht sonderlich viel bringt und man mit ihrem Betrieb besser den Übergang finanziert.

Nun ja, der AUsstieg aus der Kernenergie war bekannt und man hatte auch schon begonnen, sich darauf einzustellen. Verschiedene Stadtwerke haben ja nach dem Ausstieg vom Ausstieg Investitionen wieder abgesagt.
ÜBergangsfinazierung sieht für mich anders aus.

Zitat

Original von AtroX_Worf
1. Durch einen Super-GAU.
2. Nach dem heutigen Stand der Technik. Ist doch wie bei Civilization, man kann das Gebiet sicher auch wieder reinigen. Dürfte enorm teuer werden, klar, und wir haben die Technologie noch nicht. Aber wenn wir sie benötigen, werden wir da sicher auch was entwickeln.

Ehrlich gesagt ist das für mich kein Argument. Civ ist ein Spiel und das ist die Realität. Ob eine Säuberung überhaupt möglich ist wage ich mal zu bezweifeln.
Mit dem Civ Argument kannst auch sagen: Bis alle AKWs abgeschaltetr sind nach dem ursprünglichen Plan haben wie auch die Technologie für regenerative Grundlast: Ist halt wie Civ.

Zitat

Original von AtroX_Worf
Was bringt es Deutschland, außer hohen Kosten und einer sätrkeren Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, wenn wir sehr schnell aus der Kernenergie aussteigen? Verringern wir damit die Gefahr eines Super-GAUs in Frankreich, Belgien, Tschechien, Schweiz etc.?

WIr schaffen den Druck, ALternativen zu finden. Die AKW Verlängerung ala Schwarz/Gelb war nur eine Verschiebung des Problems nach hinten.
Und jeder hat vor seiner eigenen Haustür zu kehren. Nur weil der Nachbar seinen Müll nicht trennt, muss ich das noch lange nicht tun

Zitat

Original von AtroX_Worf
Im übrigen hinkt der Vergleich mit dem Stromexport. Kernkraft ist für ein Absichern der Grundlast geeignet, viele regenerative Energiearten nicht. Dies wird immer wieder gern vergessen. Als Wirtschaftsstandort brauchen wir eine sichere Grundlast. Diese Lücke könnte man aktuell nur mit neu zu bauenden Gaskraftwerken stopfen, meinetwegen auch Biogas und was es da alles gibt. Aber die haben dann auch nicht mehr die niedrigsten Emissionen, wenngleich ihr Wirkungsgrad sehr hoch ist.

SIcher brauchen wir das. Aber selbst nach dem ROt/Grünen Kompromiss hätte es einige Zeit gebraucht, bis alle AKWs abgeschaltet sind. Zeit genug, um sich um ALternativen zu kümmern. Und wenn man fünf-10 Jahre von russischem Gas mehr abhängig wäre? Das sehe ich persönlich als das kleinere Übel an

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Comadevil« (14.03.2011, 11:06)


65

14.03.2011, 11:17

Und just kommt die Meldung:

[URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,750732,00.html]Nervosität bei Schwarz-Gelb
Regierung prüft Aussetzung der Laufzeitverlängerung[/URL]


Aus dem Artikel:

Zitat

Extrem alarmiert äußerten sich Atomkraftexperten: "Es war ein Fehler, den Atomkonsens aufzukündigen", sagte Lothar Hahn, der bis 2010 Geschäftsführer der Kölner Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) war, der "Frankfurter Rundschau". Er rate der Bundesregierung dringend zur Umkehr. Hahn zufolge wurden nach dem Atomkonsens des Jahres 2000 gerade bei älteren Reaktoren Nachrüstungen wegen der kurzen Restlaufzeiten unterlassen. "Das schien vertretbar. Jetzt, bei acht oder 14 Jahren längerer Laufzeit, ist es das nicht mehr", sagte der Physiker. Die von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) angekündigten Nachrüstungen kann Hahn "in der Realität nicht" erkennen. "Die Anforderungen sind teils, was konkrete Fristen angeht, wachsweich formuliert", sagt er. In Altanlagen wie Biblis, Neckarwestheim 1 oder Brunsbüttel sei die Erdbebensicherheit "nicht voll garantiert. Und Nachrüstungen etwa gegen Flugzeugabstürze sind technisch gar nicht möglich." Atomlobby kämpft um ihre Meiler Nach Ansicht des Münchner Strahlenexperten Edmund Lengfelder müssen acht deutsche Meiler sofort abgeschaltet werden. "Der größte Teil unserer deutschen Atomkraftwerke hat einen Planungsstand aus den siebziger Jahren, das heißt, heute wären eigentlich praktisch alle deutschen AKWs nicht mehr genehmigungsfähig, weil sie eben diese alten Konzepte haben. Eigentlich müssten acht der deutschen Reaktoren sofort abgeschaltet werden", sagte der Strahlenbiologe vom Otto-Hug-Strahleninstitut in München im Interview mit dem rbb-inforadio. Wenn hier eine Kühlmittelleitung abreiße, sei "der Super-GAU da", so Lengfelder.


Da wird mir kotzübel! Von wegen "neuster Stand der Technik", zehn Jahre kein Geld mehr reingesteckt, weil der Ausstieg ja als sicher galt, jetzt gibt es halt einen Investitionsstau.. bei der Sicherheit.. in Atomkrafwerken. :baaa:

66

14.03.2011, 11:20

Das mit der Grundlast bei den regenerativen Energien ist übrigens ein Mythos, den dir deine Partei eingetrichtert hat. Es ist ohne Probleme möglich, auch mit regenerativen Energien eine Grundlast zu schultern. Du musst die produzierte Energie nur in einer anderen Form (Wasser/Schwerkraft, Wasserstoff, Akku, ...) speichern und kannst sie dann zu jedem Zeitpunkt wieder abrufen. Das ist technologisch heute locker möglich.

67

14.03.2011, 11:21

Zitat

Im übrigen hinkt der Vergleich mit dem Stromexport. Kernkraft ist für ein Absichern der Grundlast geeignet, viele regenerative Energiearten nicht. Dies wird immer wieder gern vergessen.



Dazu hätte ich gerne Fakten...
ich habe gerade danach gesucht und absolut keine gefunden...
vielleicht habe ich nicht gut genug gesucht, aber ich finde keine Zahlen dazu welche Atomkraftwerke in Deutschland momentan wie viel Strom einspeisen.
Fakt ist, dasswir momentan eher weniger Importieren als früher (leichter Anstieg bis 2005, seitdem fallend 2008 etwa soviel wie 1995, Zahlen für 2009/2010 kenne ich nicht)
In der Zeit sind keine AKW's dazugekommen, Stade ist 2003 stillgelegt worden und Obrigheim 2005.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_K…rke#Deutschland
Weiterhin wurde Biblis A auch deswegen nicht abgeschaltet, weil es 2009 sehr lange nicht am Netz war http://nachrichten.t-online.de/trick-sol…_15577492/index
Deswegen gehe ich davon aus, dass man momentan sicher problemlos 1-2 Atomkraftwerke abschalten könnte ohne gravierende Nachteile zu haben.
Ich lass mich mit Fakten aber auch vom Gegenteil überzeugen.

Im übrigen ist Kernkraft zwar zum Absichern der Grundlast geeignet, harmoniert aber überhaupt nicht mit den neuen regenerativen Energien, weil AKW's nicht schnell mehr oder weniger Strom produzieren können.
Da gab es doch dieses Beispiel, dass Österreich für Stromimport noch Geld bekam, den Strom speicherte und später wieder bei hohen Marktpreisen verkaufte.

dazu gibt es auch noch andere Möglichkeiten die Grundlast zu decken:

Wasserkraft, Speicherkraftwerke, Geothermie, bessere Netze (irgendwo weht eigentlich immer Wind)

68

14.03.2011, 11:37

Ich persönlich bin gegen Atomkraft. Meine vorherigen Fragen zielten in die Richtung ab, dass ich glaube, dass, wenn die Endlagerkosten komplett von den Energiekonzernen getragen werden müssten, Atomstrom teurer wäre. Wie gesagt glaube ich das. Leider bis jetzt keine aufschlussreichen Informationen hierzu gefunden.

Ich stimme Worf zu, dass es hier meist eine idealisierte Debatte ist. Ich argumentiere mehr deontologisch und Worf halt teleologisch. Ein schneller Ausstieg, hätte dramatische Folgen für unser Leben. Extremes Stromsparen usw. Ich halte das für vertretbar, aber es wird wohl unwahrscheinlich passieren.

Nach dem heutigen Stand der Technik sind alternativen zu Atomkraft begrenzt in Sicht. Man kann sicher auch Alternativen finden . Dürfte enorm teuer werden, klar, und wir haben die Technologie noch nicht. Aber wenn wir sie benötigen, werden wir da sicher auch was entwickeln. Leider glaube ich nicht uneingeschränkt an den Fortschritt. Will mit dieser Formulierung nur deutlich machen, dass man das Fortschrittsargument für und gegen Atomkraft nutzen kann.

Es ist die Frage, wie sich ein Ausstieg auf die anderen Nationen auswirken würde. Ich denke es könnte durchaus Vorbildfunktion haben.

69

14.03.2011, 11:49

Zitat

Original von DS_Deadpool
Das spricht mal wieder für deinen Charakter Worf, implizit jedem Irrationalität oder mangelnde Intelligenz vorzuwerfen, der nicht die gelbe Gammelmeinung vertritt.

Bismarck hat damit angefangen, ich habe nur im gleichen Tonfall erwiedert. Lies dir dazu seine früheren Postings durch.
Aber man sieht schon, dass du auch hier nur provozieren willst, indem du "gelbe Gammelmeinung" schreibst.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Auch wenn dir das in der Uni anders beigebracht wurde, nur die wenigsten Menschen funktionieren strikt nur nach zweckrationalen Überlegungen und Kosten-Nutzen-Abwägungen, du scheinst ganz offensichtlich dazuzugehören und jeden, der nicht so tickt, für minderwertig zu halten.

Es ist nicht eine Frage des funktionierens, aber gesellschaftliche Entscheidungen sollten nicht aus Launen oder Emotionen heraus getroffen werden.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Gerade an der Atomkraft müsste aber noch dem letzten Roboter auffallen, dass hier wertrationale und emotionale Überlegungen dominieren und das ist, um mal in den normativen Ton zu verfallen, auch verdammt gut so.
Mir sind doch der Strompreis und die Klimaziele (wobei man sich hier auch mal ausgiebig über die Sinnhaftigkeit einer reinen CO2-Fokussierung unterhalten müsste) ziemlich scheiß egal, ...

Mir aber eben nicht. Letztlich haben wir einen status quo und müssen, von diesen ausgehend, die vernünftigste Entscheidung treffen. Sicher, Angst war schon immer eine der größten politischen Kräfte, und man wird in den nächsten Wochen wohl in Deutschland sehen, wozu dies führen wird. Aber deswegen muss man eine davon motivierte Politik doch nicht auch noch gut finden, auch wieder normativ gesprochen.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Das nützt auch das Argument "aber die anderen machen es doch auch!" wenig, dann muss man sich eben international dafür einsetzen, dass man auf Atomkraft verzichtet und selber als Gesellschaft beispielhaft vorangehen und die Kosten eben auch tragen, wobei nicht gerade unwahrscheinlich ist, dass sich da auch sehr lukrative langfristige wirtschaftliche Perspektiven offenbaren, wenn der eigene F+E-Bereich Vorreiter im Sektor der EE wird.

Natürlich müsste man sich auch internationale für eine Regulierung einsetzen, wir werden derartige Vorstöße wohl auch in den nächsten Wochen höhren. Aber internationale Regulierung und nationaler Alleingang sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Die deutschen Unternehmen hindert niemand daran, in F&E für erneurerbare Energie zu investieren. Aber erneuerbare Energiegewinnung muss sich auch am Markt behaupten. Politisch gesteuerte Umweltpolitik mittels singulärer Vorgaben funktioniert nciht gut, siehe Glühbirnenverbot, E10 etc. Die Regierung enthält nicht die größeren Experten in Sachen Forschung, eine Vorfestlegung auf die Richtung halte ich für schädlich. Sind Wasserstoffmotoren die Zukunft oder viel effizientere "normale" Motoren, welche eventuell mit Pflanzenöl betrieben werden? Oder Batteriebetrieb? Das kann heutzutage niemand abschätzen, also sollte man die Forschung so breit wie möglich halten und nicht einseitig bspw. Wasserstoffautos fördern. Der Toypote Hybrid hat immer noch höhere Emissionswerte als sparsamme konventionelle Motoren in dieser Klasse.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Und um es mal tagespolitisch zu diskutieren, man kann ja sogar für Atomkraft sein (wobei für mich zwingend und nachhaltig geregelt sein muss, was mit dem Müll passiert, alles andere ist Verrat an kommenden Generationen), aber dann MUSS die Sicherheit an oberster Stelle stehen und das tut sie, trotz anderslautender Bekundungen der Regierung, gegenwärtig nicht. Die Laufzeitverlängerung hat GAR NICHTS mit Sicherheit zu tun, primärer Sinn und Zweck ist es, den Betreibern zu ermöglichen ihre Gelddruckmaschinen noch weiter laufen zu lassen und selbst davon zu profitieren (als Staat, als Partei und auch als Einzelperson mit netten Rentenposten, siehe auch die ganzen "Pragmatiker" um Schröder oder Herrn Koch).

Natürlich. Wobei es absolute Sicherheit nicht gibt und man sich ein Sicherheitslevel politisch setzen muss. Ansonsten ist die Laufzeitverlängerung ja auch unabhängig von der Reaktorsicherheit, nur sichere AKWs dürfen überhaupt betrieben werden. Veröletzt ein AKW die Auflagen, wird es sofort vom Netz genommen.
Im übrigen finde ich es auch nicht schlimm, wenn man privaten Unternehmen ermöglicht weiterhin einem profitbalem Geschäftsmodell nachzugehen. Der Staat ist dafür da eben dies zu ermöglichen und die Rahmenbedingungen dafür zu setzen. Die Kunden profitieren ja auch vom erzeugten Strom.
Ich finde man sollte die Bürger noch transparenter als aktuelle ihren eigenen Strommix festlegen lassen. Wer bestimmte Energiearten möchte, soll dafür bezahlen.

Es gehen nicht alle Kosten der Kernenergie in diese ein. Dies liegt aber an der staatlichen Förderung der Kernenergie aus den 1950ern und 60ern. Jetzt kann man nicht mehr so einfach verfügen, dass die Kernkraftwerksbetreiber für den Atommüll selbst aufkommen sollen, bzw. für die dann entstehenden Kosten. Erstens gibt es dafür auch Rückstellungen, zweitens wäre es dann wirklich unter Umständen billiger alle Kernkraftwerke zuzumachen. Damit wir uns richtig verstehen, dies wäre nur so, weil es schon so viel Abfälle gibt und die Betreiber deren Kosten auch übernehmen würden. Wenn sie allerdings nciht mehr weiter produzieren, kann man ihnen nicht die Kosten für die rückwirkenden Aktionen auferlegen.
Ich hielte es auch für sinnvoll, dass die Kernkraftwerksbetreiber die Kosten der Aufbereitung/Entsorgung ab jetzt komplett übernehmen sollten. Allerdings bringt dies auch wieder größere politische Probleme mit sich, schließlich könnten sie dann die Erkundung von Endlagerstätten verlangen. Dann würde die Politik von den Betreibern vor sich hergetrieben. Verständlich, dass die Politik dies nicht will. Im übrigen waren hier die grünen und roten Umweltminister auch nicht besser als der Arsch Röttgen jetzt. Die haben mal ganz locker gar nichts gemacht, und das sogar aktiv!

Zitat

Original von DS_Deadpool
Und wenn die Sicherheit wirklich an oberster Stelle steht, warum baut man dann nicht neue AKWs auf dem neusten Stand der Technik? Warum müssen 40 Jahre alte Meiler mit einer ganzen Latte von Störfällen weiterlaufen? Vielleicht weil sie schon komplett abgeschrieben sind? Ein Schelm wer böses denkt.

Weil es schon lange Konsens in Deutschland ist, dass keine neuen AKWs mehr gebaut werden. Und mal ehrlich, das würde man politisch nicht mehr durchbekommen, man hatte schon riesen Probleme Anfang/Mitte der 80 mit den letzten AKWs.
Natürlich hat es einen Einfluß, dass die Kernkraftwerke schon abgeschrieben sind. Aber realpolitisch werden keine neuen Kernkraftwerke gebaut und jetzt steht man vor der Frage, wie lange man diese Kernkraftwerke noch weiter betreiben will. Rot-Grün hatte dafür eine Zeitspanne genannt, allerdings ohne begleitendes Gesamtenergienkonzept. Schwarz-Gelb fand den Ausstieg zu ambitioniert und hat die Restlaufzeiten etwas erhöht, ausgesteigen soll je trotzdem werden. Zumindest noch gelten die langen Restlaufzeiten. Nachdem, was Röttgen gestern bei Anne Will so abgelassen hatte bereitet er sich schon auf einen Wahlkampf in NRW vor. Er hat ja politisch schon immer den Eindruck hinterlassen, sich in der CDU mit einem Ausstieg aus der Atomenergie profilieren zu wollen.

Zitat

Original von MMC|vonBismarck
Das mit der Grundlast bei den regenerativen Energien ist übrigens ein Mythos, den dir deine Partei eingetrichtert hat. Es ist ohne Probleme möglich, auch mit regenerativen Energien eine Grundlast zu schultern. Du musst die produzierte Energie nur in einer anderen Form (Wasser/Schwerkraft, Wasserstoff, Akku, ...) speichern und kannst sie dann zu jedem Zeitpunkt wieder abrufen. Das ist technologisch heute locker möglich.

Nicht in dem benötigen Umfang von ca. 16% der Energieversorgung mit halbwegs ordentlichen Wirkungsgraden. Oder willst du im Sommer große Teile von Stauseen verdampfen lassen?

Wasserstoff und Akkus sind noch lange nicht für einen effizienten Großeinsatz bereit. Und riesige Wasserstofftanks, hm, da sehe ich auch einige Gefahr für die Bevölkerung.

Zitat

Original von Comadevil

Zitat

Original von AtroX_Worf
Was bringt es Deutschland, außer hohen Kosten und einer sätrkeren Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, wenn wir sehr schnell aus der Kernenergie aussteigen? Verringern wir damit die Gefahr eines Super-GAUs in Frankreich, Belgien, Tschechien, Schweiz etc.?

WIr schaffen den Druck, ALternativen zu finden. Die AKW Verlängerung ala Schwarz/Gelb war nur eine Verschiebung des Problems nach hinten.

Man kann es auch anders herum sagen: Der rot-grüne Atomausstieg ist ohne wirkliches Energienkonzept beshclossen worden und man hat jetzt gesehen, dass eine Anhebung des Anteils an erneuerbaren Energien bis 2020 nur unter gealtigen Kosten möglich gewesen wäre. Daher verlängert man etwas die Zeit und schöpft gleichzeitig Gewinne ab. Das nenne ich mal eine win-win Situation. ;)

Zitat

Original von Comadevil
Aber selbst nach dem ROt/Grünen Kompromiss hätte es einige Zeit gebraucht, bis alle AKWs abgeschaltet sind. Zeit genug, um sich um ALternativen zu kümmern. Und wenn man fünf-10 Jahre von russischem Gas mehr abhängig wäre? Das sehe ich persönlich als das kleinere Übel an

Wie gesagt, Alternativen sind immer erstmal recht teuer. Ich finde es eher gut, dass wir die Kernkraft noch etwas nutzen und so nur die effizienteren Alternativen umsetzen müssen und nicht auch sehr viele ineffiziente, was wir sonst hätten tun müssen.
@MfG_Stefan: Klar könnten wir 1-2 abschalten, 5 würden vielleicht auch noch gehen. Nen Grüner meinte kürzlich in nem Interview, zeitweilig seien mal 7 AKWs in Deutschland nicht gelaufen. Allerdings weiß ich nicht (und er sagte auch nicht), ob in dieser Zeitspanne Strom für die Grundlast importiert werden musste.
Aber es geht hier um alle Atomkraftwerke.
Und wenn Strom verkauft wird, dann überschüssiger Strom nicht aus der Grundlast.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (14.03.2011, 11:49)


70

14.03.2011, 11:56

tl,dr

71

14.03.2011, 12:03

ohne jetz die ganzen textmassen durchzulesen die einige hier verfassen..

Ich finds einfach total kurzsichtig atomkraftwerke aufzustellen.. Es hat zwar seinen nutzen, aber wenn mal was passiert dann hat das folgen für viele generationen und für einen großen teil der welt, das sollte einem das bisschen strom nicht wert sein. Und whatever can happen will happen, wie man auch in japan jetzt sieht. 3 große zwischenfälle in ca 20 jahren? das ist bissl viel..

Imo kann man sich für sowas wie atomkraft nur entscheiden wenn man rein politisch oder wirtschaftlich auf die eigenen lebenszeit betrachtet denkt, was bei so langfristigen möglichen folgen eine frechheit ist

72

14.03.2011, 12:13

Zitat

Original von AtroX_WorfAber es geht hier um alle Atomkraftwerke. Und wenn Strom verkauft wird, dann überschüssiger Strom nicht aus der Grundlast.


Mir ging es nie um alle Atomkraftwerke und das habe ich auch bei dem "Kompromiss" kritisiert, denn die regenerativen Energien werden doch auch kontinuierlich aufgebaut, also kann man doch auch kontinuierlich abbauen. Nicht mal pauschal 8 Jahre länger.

Was du dauernd mit Export argumentierst verstehe ich nicht, da ich mit dem Import argumentiert habe. Dass wir keine/kaum Grundlast exportieren vermute ich auch.

73

14.03.2011, 13:42

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von Comadevil

Zitat

Original von AtroX_Worf
Was bringt es Deutschland, außer hohen Kosten und einer sätrkeren Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, wenn wir sehr schnell aus der Kernenergie aussteigen? Verringern wir damit die Gefahr eines Super-GAUs in Frankreich, Belgien, Tschechien, Schweiz etc.?

WIr schaffen den Druck, ALternativen zu finden. Die AKW Verlängerung ala Schwarz/Gelb war nur eine Verschiebung des Problems nach hinten.

Man kann es auch anders herum sagen: Der rot-grüne Atomausstieg ist ohne wirkliches Energienkonzept beshclossen worden und man hat jetzt gesehen, dass eine Anhebung des Anteils an erneuerbaren Energien bis 2020 nur unter gealtigen Kosten möglich gewesen wäre. Daher verlängert man etwas die Zeit und schöpft gleichzeitig Gewinne ab. Das nenne ich mal eine win-win Situation. ;)

Ich bezeichne es als konzeptionslos erstmal pauschal die AKW-Laufzeiten wieder zu verlängern ohne dass ein Gesamtkonzept vorher erarbeitet wurde. Da gehe ich mit DS-Deadpool konform.

Zitat

Original von Deadpool
Die Laufzeitverlängerung hat GAR NICHTS mit Sicherheit zu tun, primärer Sinn und Zweck ist es, den Betreibern zu ermöglichen ihre Gelddruckmaschinen noch weiter laufen zu lassen und selbst davon zu profitieren (als Staat, als Partei und auch als Einzelperson mit netten Rentenposten, siehe auch die ganzen "Pragmatiker" um Schröder oder Herrn Koch). Anders als durch Gier sind die pauschalen Verlängerung für mit veralteter Technologie ausgestattete Meiler nicht zu erklären. "Brückentechnologie" und "langfristiges Energiekonzept" AM ARSCH!


Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von Comadevil
Aber selbst nach dem ROt/Grünen Kompromiss hätte es einige Zeit gebraucht, bis alle AKWs abgeschaltet sind. Zeit genug, um sich um ALternativen zu kümmern. Und wenn man fünf-10 Jahre von russischem Gas mehr abhängig wäre? Das sehe ich persönlich als das kleinere Übel an

Wie gesagt, Alternativen sind immer erstmal recht teuer. Ich finde es eher gut, dass wir die Kernkraft noch etwas nutzen und so nur die effizienteren Alternativen umsetzen müssen und nicht auch sehr viele ineffiziente, was wir sonst hätten tun müssen.

Die teuere Alternative ist mir aber lieber.
Ich zahl ja schon für eine sinnlose SOlarförderung, die von CDU+FDP ja leider auch gestützt wird. Da hat die FDP sich ja leider auch um 180 Grad von der Solarindustrie drehen lassen. Da kratzt mich auch nicht mehr die Kosten für Gas etc.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Comadevil« (14.03.2011, 13:45)


74

14.03.2011, 13:52

Zitat

Original von Comadevil
Ich bezeichne es als konzeptionslos erstmal pauschal die AKW-Laufzeiten wieder zu verlängern ohne dass ein Gesamtkonzept vorher erarbeitet wurde. Da gehe ich mit DS-Deadpool konform.

Es gibt doch jetzt ein Gesamtenergiekonzept, ist mit den Verlängerungen beschlossen wurden.

Zitat

Original von Comadevil
Die teuere Alternative ist mir aber lieber.
Ich zahl ja schon für eine sinnlose SOlarförderung, die von CDU+FDP ja leider auch gestützt wird. Da hat die FDP sich ja leider auch um 180 Grad von der Solarindustrie drehen lassen. Da kratzt mich auch nicht mehr die Kosten für Gas etc.

Ich will die Solarförderung auch lieber heute als morgen kappen. Aber einmal eingeführte Subventionen kann man nur schwer wieder kappen. Immerhin ist die relative Subventionshöhe etwas vermindert worden, oder?

Ich finde auch, die FDP sollte einfach hart sagen, dass die Solarförderung überdimensioniert ist und abgeschafft gehört und das heulen der Umweltlobby ertragen. Da will man halt von FDP-Seite keine Flanke für andauernde grüne Vorwürfe öffnen, man wäre gegen Klimaschutz. Natürlich wäre solch ein Vorwurf nur verkürzend, aber sowas bleibt ja beim Wähler hängen. Deswegen bekommt man halt Subventionen so schwer wieder weg und schon eine Verminderung stellt einen (kleine) Erfolg dar.

Yen Si

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75

14.03.2011, 13:55

Zitat

Original von Comadevil

Ehrlich gesagt ist das für mich kein Argument. Civ ist ein Spiel und das ist die Realität. Ob eine Säuberung überhaupt möglich ist wage ich mal zu bezweifeln.


Hat man nicht auch damals in Prypjat die Gegend gesäubert?
Ich meine mich zuerinnern, dass die obersten 10 oder 20cm des Erdbodens abgetragen wurden - was auch nicht wirklich erfolgreich war.

Ich meine mich auch zu erinnern, dass die Wirkung der Atombomben in C&C nicht so langanhaltend schlimm waren und die Explosion eines AKW in SimCity lediglich das Steueraufkommen und die Stimmung der Bevölkerung etwas gedrückt hat.
Vor dem Hintergrund sehe ich Fuck u Shima recht gelassen entgegen...

76

14.03.2011, 14:06

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von Comadevil
Ich bezeichne es als konzeptionslos erstmal pauschal die AKW-Laufzeiten wieder zu verlängern ohne dass ein Gesamtkonzept vorher erarbeitet wurde. Da gehe ich mit DS-Deadpool konform.

Es gibt doch jetzt ein Gesamtenergiekonzept, ist mit den Verlängerungen beschlossen wurden.

Sorry das Konzept, ist für mich kein Konzept, da dort fast nur blala drinsteht. Richtige Fakten habe ich nicht wirklich gefunden, insbesondere worauf die pauschale Verlängerung und deren Dauer beruht

http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/a…esregierung.pdf

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Comadevil« (14.03.2011, 14:09)


Yen Si

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77

14.03.2011, 14:08

Zitat

Original von MfG_Stefan

Deswegen gehe ich davon aus, dass man momentan sicher problemlos 1-2 Atomkraftwerke abschalten könnte ohne gravierende Nachteile zu haben.
Ich lass mich mit Fakten aber auch vom Gegenteil überzeugen.


Kann leider nicht mit dem Gegenteil dienen aber mit einer anderen Zahl.
Noch vor knapp 6 Monaten ging das Institut EUTech davon aus, dass man ohne Probleme die 7 älteststen AKW abschalten könne ohne nenneswerte Einbußen befürchten zu müssen.
Die Anteil am Gesamtstromaufkommen der sieben AKW liegt irgendwo bei knapp über 5%.
Hintergrund war die Drohung der Energieversorger die Werke abzuschalten falls die Bundesregierung die Brennelementesteuer einführen sollte.
Die Drohung hat damals für viel Heiterkeit gesorgt :)

[edit] Sieben+Krümmel

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Yen Si« (14.03.2011, 14:10)


78

14.03.2011, 14:18

Zitat

Original von Comadevil
Sorry das Konzept, ist für mich kein Konzept, da dort fast nur blala drinsteht. Richtige Fakten habe ich nicht wirklich gefunden, insbesondere worauf die pauschale Verlängerung und deren Dauer beruht
http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/a…esregierung.pdf

So sehen solche Dinge halt aus. Die Verlängerung ist einfach ein Kompromiss und wohl eher an rechtlichen Regelungen orientiert, dass das Bundesverfassungsgericht es nicht kassiert. Dann wäre zwar eine Ableitung aus Fakten, wie bei Hartz4, besser gewesen... aber so scheint Politk halt nicht zu funktionieren. ?(

Aber immerhin ist es nen Konzept mit festen Ansprüchen an die Zukunft.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (14.03.2011, 14:58)


80

14.03.2011, 15:45

Der wall-of-text-Worf mal wieder voll in seinem Element. :D

Mich beschäftigen momentan zwei Sachen:

1. für welche Erbeben sind unsere AKW ausgelegt?
2. Notkühlsystem: Haben wir auch AKWs die nicht an grossen Flüssen liegen oder was passiert, wenn so ein Fluss mal austrocknet, extrem Niedrigwasser hat. Dann wird doch das AKW runtergefahren. Oder sie sind kurz vor der Kernschmelze, dann kommt Flusswasser rein und sie brauchen soviel, dass sie das niemals irgendwo zurückstauen können, also machen sie es wieder in den Fluss mit dem Zeug drin.

Eins ist doch mittlerweile total klar. Der Mythos von wegen unsere AKWs sind sicher ist vorbei. Wer meint, das Risiko kann man auf sich nehmen, der ist ein Vollidiot. Die Karte mit den AKWs in Europa sagt allerdings, dass es keine allein deutsche Lösung geben kann.

Und nochwas, irgendwo habe ich gelesen, dass es in Basel ein Erdbeben mit Stärke 9 gab. Sowas ist also nicht unmöglich im Rheingraben. Sollte es jemals passieren, sind wir gefickt, weil unsere Ingenieure sicher nicht wie die Japaner mit grossen Erdbeben gerechnet haben. Das ist mir jetzt schon klar. Deshalb meine erste Frage.

Eins weiss ich auch schon, sollte mal bei uns so ein Teil hochgehen, bin ich als einer der Ersten weg. Den Behörden kann man nicht glauben. Das in Japan wird noch ganz übel, denn den Krebs kriegt man nicht sofort. Die Radioaktivität merkt man eher nicht, ausser einem metalischen Geschmack im Mund etc. Aber es ist absolut tödlich und man verreckt elendiglich an den Folgen. Besonders Plutonium lagert sich in die Knochen ein und verstrahlt dort die Zellen von innen.

Übrigens ist es scheissegal was die FDP oder CDU erzählen. Auch die Grünen Verräter, die eigentlich für ds Thema zuständig wären, kann man getrost vergessen. Die Grünen sind bei dem Thema sowieso tot, seit sie in der Regierung mit Schröder umgefallen sind, wie es immer die FDP mit ihren Themen bei der CDU-Regierung tut. Es zählt nur, ob etwas passiert oder nicht. Ich weiss allerdings schon, dass nichts passieren wird. Die CDU ist jetzt natürlich am Rumlaviren, weil sie erkannt haben, dass die Bevölkerung gegen sie steht. Aber man kann immer noch davon ausgehen, dass für die CDU und Atomindustrie die Geschäfte zu gut sind, um darauf zu verzichten - solange nichts passiert.

Man kann das auch so umschreiben: Momentan geislert die CDU beim Thema Atomkraft.

wie eben der Geisler bei Stuttgart 21. Erst auf Verständnis machen bis die wichtigen Landtagswahlen durch sind und dann doch die Klappe fallen lassen und zur alten Linie zurückkehren. Das ist leider alles sehr einfach durchschaubar.

Nochwas ist mir aufgefallen:

Bei der Karte der AKW in Japan sieht man, dass AKWs, die viel näher am Erdbebenzentrum lagen, runtergefahren werden konnten. Es muss also etwas anders sein an den AKWs in Fukushima.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (14.03.2011, 16:01)


81

14.03.2011, 15:59

Zitat

Original von DS_Deadpool
Das spricht mal wieder für deinen Charakter Worf, implizit jedem Irrationalität oder mangelnde Intelligenz vorzuwerfen, der nicht die gelbe Gammelmeinung vertritt.


Tut das hier nicht jeder ? 90% der diskussion sind doch absolut unfruchtbar weil nie jemand auch nur dran denkt das argument seines gegenübers mal zu durchleuchten, sondern sofort dagegen ist. Sei es verhalten, oder meinung, oder interpretation von fakten, dagegen, böse. Worf eckt natürlich öfter an, aber im groben und ganzen ist das nix neues. V.a. in politik oder wirtschaftsthreads verfolge ich meist extrem gespannt ein paar seiten, weil ich da einfach was lernen kann, handelt sich schließlich nicht um mein metier, mitdiskutieren kann ich da nicht. Doch ruckzuck hat sich das blatt gewendet und es werden nur noch fakten oder implikationen zurechtgedreht und sich an den kopf geworfen.

82

14.03.2011, 16:12

Zitat

Original von Pigov

Zitat

Original von DS_Deadpool
Das spricht mal wieder für deinen Charakter Worf, implizit jedem Irrationalität oder mangelnde Intelligenz vorzuwerfen, der nicht die gelbe Gammelmeinung vertritt.


Tut das hier nicht jeder ? 90% der diskussion sind doch absolut unfruchtbar weil nie jemand auch nur dran denkt das argument seines gegenübers mal zu durchleuchten, sondern sofort dagegen ist. Sei es verhalten, oder meinung, oder interpretation von fakten, dagegen, böse. Worf eckt natürlich öfter an, aber im groben und ganzen ist das nix neues. V.a. in politik oder wirtschaftsthreads verfolge ich meist extrem gespannt ein paar seiten, weil ich da einfach was lernen kann, handelt sich schließlich nicht um mein metier, mitdiskutieren kann ich da nicht. Doch ruckzuck hat sich das blatt gewendet und es werden nur noch fakten oder implikationen zurechtgedreht und sich an den kopf geworfen.


In einem hast du Recht. Das ist schlechter Stil. Ich habe es auch gerade gemacht. Einfach weil keine Hemmungen mehr ahbe, wenn er mich und andere Idiot nennt - und da sind wir uns ischer einig - es wird nie eine Einigung zwischem mir und Worf geben. Also kann man sich auch ruhig gegenseitig Idiot nennen. ;-)

Im Grunde muss man bei dem Thema nicht unbedingt der Stochastikexperte sein wie er es gerne hätte, damit er die Meinungshochheit für sich gewinnen könnte als dann fast einziger Experte hier. Es reicht, wenn man ein rudimentäres Verständnis davon hat.

Der Knackpunkt ist einfach der:

Worfi sagt ja eindeutig,er würde einen Super-Gau in Kauf nehmen für die Nutzung der Technologie. Soetwas finde ich inhuman, denn sollte es tatsächlich passieren, will ich mal Worfi sehen, wie er solche Strahlenopfer pflegt oder vielleicht sogar selber eines ist. Damit wäre sicherlich total überfordert, wie jeder von uns, aber er wahrscheinlich noch mehr. Mir ist deshalb unverständlich, das man so einen Standpunkt vertritt.

Aber gut, das ist auch nicht das eigentliche Thema. Wir haben die AKWs ja schon stehen. Sie müssen möglichst bald weg, bis dahin nachgerüstet werden und nciht nur die Deutschen. Besonders in Anreinerstaaten wie Frankreich steht es mit Sicherheit noch schlimmer um die Sicherheit, weil bei denen noch viel weniger kritische Öffnetlichkeit gibt, die sich für mehr Sicherheit einsetzt. Die meisten französischen AKW stehen ja direkt an der deuschen Grenze und wenn was hochgeht, dann weht der Wind höchstwahrscheinlich vom Atlantik nach Deutschland. Solche Sachen hört von von Worfi übrigens nie, weil die Propaganda, die seine Partei und damit er selber als Parteisoldate, von Oben gefüttert kriegt, davon nichts wissen will.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (14.03.2011, 16:16)


83

14.03.2011, 16:14

Zitat

Original von Ede G
Die meisten französischen AKW stehen ja direkt an der deuschen Grenze und wenn was hochgeht, dann weht der Wind höchstwahrscheinlich vom Atlantik nach Deutschland. Solche Sachen hört von von Worfi übrigens nie, ...

Das war eines meiner Hauptargumente, wenn du mal nachliest.

84

14.03.2011, 16:18

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von Ede G
Die meisten französischen AKW stehen ja direkt an der deuschen Grenze und wenn was hochgeht, dann weht der Wind höchstwahrscheinlich vom Atlantik nach Deutschland. Solche Sachen hört von von Worfi übrigens nie, ...

Das war eines meiner Hauptargumente, wenn du mal nachliest.


sry, dafür habe ich keine Zeit. Wenn du dich nicht kürzer fassen kannst, lese ich es nicht. Ich bin leider zu beschäftigt.

Wahrscheinlich sind wir abgesehen von der Rhetorik gar nicht soweit auseinander bei den Schlussfolgerungen, was in der Realität geschehen müsste, wenn es nur um das Risiko eines Super-GAU geht.

Die Wirklichkeit sieht aber so aus, dass es dicke monetäre Interessen von der Energieindustrie gibt, sie natürlich ihr Oligopol behalten wollen und deine kleine Pisspartei wie alle Regierungsparteien davon profitieren möchte, weil das eigentlich ihr einziger Zweck ist dieses Spiel, das sich parteiendemokratie nennt, mitzuspielen.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (14.03.2011, 16:52)


85

14.03.2011, 16:25

Jetzt weiß ich wieder, wieso ich mit dir nicht diskutiere - du liest dir den text von mir gar nicht erst durch.

Zitat

FAZ: Restlaufzeiten der Kernkraftwerke - Merkel verkündet „Moratorium“
Bundeskanzlerin Merkel (CDU) hat als Konsequenz aus der Atomkatastrophe in Japan eine Aussetzung der Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke bekanntgegeben. „Dies ist ein Moratorium, dieses gilt für drei Monate“, sagte Merkel. Bei der Überprüfung aller deutschen Atommeiler gebe es „keine Tabus“.

Das war ja nach dem Auftritt gestern von Röttgen bei Anne Will abzusehen, siehe auch meine Postings vorher. Mich überrascht nur die Geschwindigkeit, mit der Merkel reagiert. Merkel at its best.

86

14.03.2011, 16:41

Zitat

Original von AtroX_Worf
Jetzt weiß ich wieder, wieso ich mit dir nicht diskutiere - du liest dir den text von mir gar nicht erst durch.
.


Ja, das ist wie bie den Zeugen Jehovas, da lauf ich auch einfach vorbei. :D

87

14.03.2011, 16:57

Zitat

Dies ist ein Moratorium, dieses gilt für drei Monate


was bedeutet das außer, dass dann ein paar Landtagswahlen vorbei sind?
bzw. was sollte in den drei Monaten passieren was jetzt durch das Moratorium nicht passiert?

88

14.03.2011, 16:59

Zitat

Original von AtroX_Worf
Jetzt weiß ich wieder, wieso ich mit dir nicht diskutiere - du liest dir den text von mir gar nicht erst durch.


liegt wohl eher daran, das deine meinung im gesamten eher untergeht, da du immer nur auf 1 oder 2 zeilen pro quote argumentierst. Damit verwischt deine,für mich, durchaus nachvollziehbare gesamte meinung.

89

14.03.2011, 17:00

Zitat

Original von MfG_Stefan

Zitat

Dies ist ein Moratorium, dieses gilt für drei Monate


was bedeutet das außer, dass dann ein paar Landtagswahlen vorbei sind?
bzw. was sollte in den drei Monaten passieren was jetzt durch das Moratorium nicht passiert?

das bedeutet, dass es in drei monaten niemanden mehr interessiert und alles so weitergeht wie zuvor.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »T1000« (14.03.2011, 17:00)


Yen Si

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90

14.03.2011, 17:03

Zitat

Original von Ede G

1. für welche Erbeben sind unsere AKW ausgelegt?


Bis Erdbebenstärke 6 auf der Richterskala - offiziell.
Hab aber auch schon dabei Experten mit dem Kopf schütteln und Augen verdrehen sehen.