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121

01.09.2009, 19:48

Zitat

Original von El_Marinero
Wo kommt diese Auffassung her? Wieso soll die stimmenstärkste Partei automatisch mit der Regierungsbildung "beauftragt" sein?


Ich habe nicht geschrieben, sie wäre per Wahlgesetz oder sonst wie beauftragt, sondern der größte Wähleranteil möchte, dass diese Partei an der Regierung beteiligt wird. Das ist Fakt - bei aller subjektiver Gewinner oder Verlierer Diskussion. Ob aus diesem Auftrag - von 31,2% der Wähler - auch eine Regierungsbeteiligung wird, hängt vo den Koalitionsverhandlungen ab. Selbstverständlich kann es anders ausgehen, aber Du willst doch nicht bestreiten, dass 31,2% die CDU gewählt haben, weil sie diese in der Regierung sehen wollen?

Dass nur der eine Wahl gewinnt, der die absolute Mehrheit hat, Pool, ist doch nun wirklich nicht objektiv richtig. Mag Deine persönliche Sicht sein, mehr aber doch nicht.

122

01.09.2009, 20:00

"Objektiv richtig" ist ja auch wieder so eine dämliche Formulierung, denn es ist aufjedenfall auch "objektiv falsch" zu behaupten, dass die CDU die Wahl gewonnen hat (wenn du das Gegenteil behauptest, empfehle ich die Lektüre einer x-beliebigen Tageszeitung vom Montag, meinetwegen auch der Welt :evil: ).

Im Gegensatz habe ich ja die ganze Zeit auch davon gesprochen, dass es MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG ist, dass die CDU verloren hat (die deckt sich momentan halt mir dem Großteil der pol. Kommentatoren, kann natürlich auch ein Glückstreffer sein :D). Du und yellow_crush mäkelten daran rum, dass es Unsinn wäre so etwas zu behaupten, weil die größte Fraktion ja weiterhin von der CDU käme. Das ist nun aber eure persönliche Definition von "gewinnen" und hat mit der politischen Realität nichts zu tun ;).

Ich kann das glaube ich auch als Sportmetapher formulieren, wenn du magst :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »DS_Deadpool« (01.09.2009, 20:01)


123

01.09.2009, 20:37

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von El_Marinero
Wo kommt diese Auffassung her? Wieso soll die stimmenstärkste Partei automatisch mit der Regierungsbildung "beauftragt" sein?


Ich habe nicht geschrieben, sie wäre per Wahlgesetz oder sonst wie beauftragt, sondern der größte Wähleranteil möchte, dass diese Partei an der Regierung beteiligt wird. Das ist Fakt - bei aller subjektiver Gewinner oder Verlierer Diskussion. Ob aus diesem Auftrag - von 31,2% der Wähler - auch eine Regierungsbeteiligung wird, hängt vo den Koalitionsverhandlungen ab. Selbstverständlich kann es anders ausgehen, aber Du willst doch nicht bestreiten, dass 31,2% die CDU gewählt haben, weil sie diese in der Regierung sehen wollen?

Dass nur der eine Wahl gewinnt, der die absolute Mehrheit hat, Pool, ist doch nun wirklich nicht objektiv richtig. Mag Deine persönliche Sicht sein, mehr aber doch nicht.


Auch die Wähler der kleinen Parteien wollen in der Mehrheit ihre Partei in der Regierung sehen, dann eben als kleiner Koalitionspartner. Nur so kann man garantieren, dass vielelicht doch das ein oder andere Versprechen nicht ganz so leer war. Wenn die restlichen Parteien eine 50 % Mehrheit ohne die 31,5 % hinkriegen, heisst das für die 31.5 % Opposition. Ich kann daran nichts Falsches entdecken, das ist einfachste Statistik und Logik.

124

01.09.2009, 21:35

Zitat

Original von disaster
Ich habe nicht geschrieben, sie wäre per Wahlgesetz oder sonst wie beauftragt, sondern der größte Wähleranteil möchte, dass diese Partei an der Regierung beteiligt wird. Das ist Fakt - bei aller subjektiver Gewinner oder Verlierer Diskussion. Ob aus diesem Auftrag - von 31,2% der Wähler - auch eine Regierungsbeteiligung wird, hängt vo den Koalitionsverhandlungen ab. Selbstverständlich kann es anders ausgehen, aber Du willst doch nicht bestreiten, dass 31,2% die CDU gewählt haben, weil sie diese in der Regierung sehen wollen?

So ausgelegt, bedeutet es aber auch, dass 100-31,2% die CDU nicht in der Regierung sehen wollen.
Insbesondere dann, wenn zwei Parteien mit einer glasklaren Koalitionsaussage in eine Wahl gehen, wäre ich sehr vorsichtig damit, beim Verfehlen der 50% (für beide Parteien zusammen) noch von irgendeinem klaren Auftrag zu sprechen.

125

01.09.2009, 22:58

Zitat

Original von El_Marinero
So ausgelegt, bedeutet es aber auch, dass 100-31,2% die CDU nicht in der Regierung sehen wollen.


Absolut gesehen korrekt. Jede andere Partei würde demzufolge von 100-31,2%-X nicht in der Regierung gesehen werden. ;)

Das mit der "glasklaren Koalitionsaussage" ist wieder Deine Interpretation, die Welt sieht es so. Zudem, wie kannst Du mit Sicherheit sagen, dass die Wähler nicht CDU + SPD an der Regierung sehen wollen, aber insbesondere die CDU eben einige mehr? Der Wahlzettel gibt diese Option nicht her.

@Pool: Die "politische Realität" ist, dass vermutlich CDU und SPD die Regierung stellen, die CDU in dieser Regierung wiederum den Mehrheitsanteil hat. Die "politische Realität" ist ferner, dass die Linke vermutlich wie die Grünen nicht an der Regierung beteiligt werden. Jetzt erzählst Du mir, die CDU hat die Wahl verloren. :rolleyes:

Sie hat Macht und Einfluß im Vergleich zur letzten Wahl verloren, aber hey, wen interessiert morgen noch das Ergebnis der letzten Wahl? Wer jetzt regiert, zählt. Für Grüne und Linke heisst es Opposition und wenn sie selbst und Du sie 1000x als Gewinner feiern.

"Dämlich", lieber Pool, ist höchstens einerseits von Deiner persönlichen Meinung zu sprechen, andererseits aber Althaus' Rücktritt zu fordern, obwohl Du selbst einsiehst, dass man das Ergebnis durchaus anders interpretieren kann.

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »disaster« (01.09.2009, 23:06)


126

01.09.2009, 23:10

Zitat

Original von disaster
Der Wahlzettel gibt diese Option nicht her.

Eben, genau das ist der Punkt. Letztendlich hilft es überhaupt nichts, irgendetwas in die Ergebnisse hineinzuinterpretieren - jeder kann sich rausziehen was er braucht.
Gewonnen hat, wer am Ende in der Regierung die Fäden in der Hand hat. Das kann, aber muss nicht die Partei mit den meisten Prozenten sein.

127

01.09.2009, 23:19

Im Umkehrschluß bedeutet das doch aber, dass eine Partei, die nach wie vor den größten Stimmenanteil bekommen hat, jedoch einen kleineren als zuvor, nicht zwangsläufig Verlierer ist. Die Linken wollten - ebenfalls mit "glasklarer" Koalitionsaussage - die Regierung ablösen, haben es voraussichtlich nicht geschafft und sind in meinen Augen die größeren Verlierer, obwohl sie - was den Stimmenanteil angeht - zugelegt haben (btw. hat die Linke dennoch einen Sitz im Landtag verloren).

128

02.09.2009, 01:19

Zitat

Original von El_Marinero

Zitat

Original von disaster
Der Wahlzettel gibt diese Option nicht her.

Eben, genau das ist der Punkt. Letztendlich hilft es überhaupt nichts, irgendetwas in die Ergebnisse hineinzuinterpretieren - jeder kann sich rausziehen was er braucht.
Gewonnen hat, wer am Ende in der Regierung die Fäden in der Hand hat. Das kann, aber muss nicht die Partei mit den meisten Prozenten sein.

Exakt meine Aussage.

Es kommt nur auf die Befähigung an, in die Regierung zu kommen. In unserem System bedeutet es zumeist, dass man eine Regierungskoalition hinbekommen kann.

Betrachtet man jetzt nicht die Ergebnisse im Kontext sondern nur einzeln für sich, dann ist das absolut höchste Ergebnis am besten. Im speziellen Kontext kommt es auf die Möglichkeiten an, eine Regierungskoalition bilden zu können - und möglichst noch den Ministerpräsidenten stellen zu können.

Insbesondere sind die vorherigen Wahlergebnisse recht egal, also auch die Veränderungen von diesen. Gewinne/Verluste sind vollkommen egal. Deswegen kann man nie ein Wahlverlierer sein, weil man bspw. 12%-Punkte verloren hat. Man kann allenfalls ein Wahlverlierer sein, wenn man weniger Möglichkeiten zur Regierungsbildung hat.

In einer engen Sichtweise hat einfach die absolut stärkste Partei die Wahl gewonnen, in einer weiteren Sichtweise muss man die Befähigung zur Bildung von Regierungskoalitionen noch berücksichtigen.

129

02.09.2009, 06:59

Zitat

Original von AtroX_Worf
in einer weiteren Sichtweise muss man die Befähigung zur Bildung von Regierungskoalitionen noch berücksichtigen.


... und da schaut es für die SPD in der Bundestagswahl sehr bescheiden aus. Einzige Option bleibt im Grunde die Fortsetzung der großen Koalition, aber das traut sich die SPD selbstverständlich nicht zu sagen. Die Linken haben sie ja ausgeschlossen.

Hab gestern mal maischberger geschaut , wo einige interessante Dinge gesagt wurden, insbesondere von Geißler, Dreßler und Precht. Dreßler hat sie Aussage von Steinmeier, der Tag der Landtagswahl sei ein guter Tag für Sozialdemokratie gewesen, scharf kritisiert. Er meinte, wenn das ein guter Tag war (wo seine Partei in allen drei Ländern nicht über 25% kam), möchte er nicht wissen, wie dann ein schlechter Tag ausschaut. :D Es gibt auch Politiker, die Wahlergebnisse recht realistisch deuten.

130

02.09.2009, 10:26

Zitat

Original von disaster
[
@Pool: Die "politische Realität" ist, dass vermutlich CDU und SPD die Regierung stellen, die CDU in dieser Regierung wiederum den Mehrheitsanteil hat.


Derzeit siehts eher nach CDU + FDP aus (zusammen ca 50%)
Ich würde mich freuen wenn die Piraten mehr als 2% machen.

131

02.09.2009, 10:32

Zitat

Original von disaster

@Pool: Die "politische Realität" ist, dass vermutlich CDU und SPD die Regierung stellen, die CDU in dieser Regierung wiederum den Mehrheitsanteil hat. Die "politische Realität" ist ferner, dass die Linke vermutlich wie die Grünen nicht an der Regierung beteiligt werden. Jetzt erzählst Du mir, die CDU hat die Wahl verloren. :rolleyes:

Sie hat Macht und Einfluß im Vergleich zur letzten Wahl verloren, aber hey, wen interessiert morgen noch das Ergebnis der letzten Wahl? Wer jetzt regiert, zählt. Für Grüne und Linke heisst es Opposition und wenn sie selbst und Du sie 1000x als Gewinner feiern.



Du ziehst ein ganzer Argument auf einem "vermutlich" auf :respekt:
Und klar hat die CDU die Wahl verloren. Wie anders kann man es sonst nennen, wenn man zuvor eine absolute Mehrheit hatte, nun es aber in 2 von 3 Ländern nicht einmal mit dem Wunschpartner FDP reicht und man auf bundeswahltaktische Überlegungen der SPD angewiesen ist, dass man überhaupt Regierungsbeteiligung bekommt? Du nennst sowas Sieg oder wie? Bist ja ein politischer Optimist der Sonderklasse! So einen spin doctor könnten sie im Konrad-Adenauer-Haus gebrauchen! :D

Zitat

"Dämlich", lieber Pool, ist höchstens einerseits von Deiner persönlichen Meinung zu sprechen, andererseits aber Althaus' Rücktritt zu fordern, obwohl Du selbst einsiehst, dass man das Ergebnis durchaus anders interpretieren kann.



"Dämlich" ist und bleibt nur hier eine "objektive Richtigkeit" zu postulieren, die es eben nicht gibt. Wie du ja selber so schön demonstrierst, sind Wahlenergebnisse immer offen für politische Interpretationen. Man kann noch in der größten zahlenmäßigen Niederlage einen Sieg sehen, wenn aus Opposition Regierungsbeteiligung wird oder der verhasste pol. Gegner auch nicht an die Macht gekommen ist oder oder oder. Einen "objektiven Sieger" bei Wahlen kann man wohl nur ausmachen, wenn eine Partei ihre absolute Mehrheit ausbauen kann.
Mir ist dieser Sachverhalt im Gegensatz zu einigen hier seit Beginn dieser Diskussion bewußt, du und yellow_crush haben sich darüber echauffiert, dass sich wahlweise als "Sieger" bzw. "Verlierer" ausgerufen wird, obwohl die Zahlen doch was anderes sagen würden, quasi objektiv. Objektivität hat hier aber nichts verloren, deswegen nennt man das Politik :D

Und wegen dem Maischberger-Talk, ich habe nur einmal kurz reingezappt, aber dir sollte klar sein, welche Qualität von Politikern da saß. Nett formuliert, sind das "Parteigewissen" gewesen, die sagen können, was Sache ist. Weniger nett formuliert sind das ausnahmslos in ihrer jeweiligen Partei isolierte Personen, die so einen Auftritt nutzen, um sich mal wieder ins Gespräch zu bringen. Gerade bei Dreßler und Geißler heißt das nicht, dass sie nicht recht haben, ich mag beide sehr gerne, endlich einmal Politiker die zu ihren Aussagen und Überzeugungen stehen, das sind beides aber pol. Leichtgwichte. Den Friedmann und den Parteihopper da, die sollte man ignorieren. :rolleyes:

132

02.09.2009, 13:42

Weder bin ich politischer Optimist (im Gegenteil, ich kann mit keiner Partei und deren Personal viel anfangen, mit manchen weniger als mit anderen), noch nenne ich das Ergebnis der CDU "glatten Sieg" (in der Rückbetrachtung).
Mir ging es lediglich darum, die Lächerlichkeit festzustellen, wenn andere Parteien weniger Wählerstimmen bekommen, niemand ernsthaft mit Ihnen koalieren möchte, sie sich aber als Sieger sehen, bzw. behaupten, die Partei mit dem größten Stimmanteil sei abgewählt worden.

Wer ist denn Deiner Ansicht nach Sieger der Wahl in Thüringen?

Die SPD? Die zwar voraussichtlich in die Regierung aufrückt, aber weder den Minipräsi stellt, noch den Mehrheitsanteil in der Landesregierung?
Die Linke? Obwohl sie nicht regieren wird?
Die Grünen? Obwohl sie nicht regieren werden?
Die Die FDP? Obwohl sie nicht regieren wird?

Objektiv, dabei bleibe ich, hat die CDU schlicht und einfach das beste Ergebnis. Das ist einfach unumstößlicher Fakt. Sie hat die meisten Wählerstimmen, wird (Koalistionseinigung vorausgesetzt) regieren und den Ministerpräsidenten stellen. Ob es in der vergangenen Periode noch besser aussah, weil sie die absolute Mehrheit hatte, ist in dieser Betrachtung völlig irrelevant. Das kannst Du Dir schön reden, wie Du willst - es wird nur mehr noch lächerlicher. ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (02.09.2009, 13:43)


133

02.09.2009, 14:05

Sehe ich aus wie ein Computer, der nur binär denkt? 1 = Sieg, 0 = Niederlage oder wie? Stell dir vor, ich kann mir Wahlen vorstellen, bei denen es keine "Gewinner" gibt oder sogar viele "Gewinner"! Erstaunlich aber wahr. :D

Zitat

Mir ging es lediglich darum, die Lächerlichkeit festzustellen, wenn andere Parteien weniger Wählerstimmen bekommen, niemand ernsthaft mit Ihnen koalieren möchte, sie sich aber als Sieger sehen, bzw. behaupten, die Partei mit dem größten Stimmanteil sei abgewählt worden.


Und genau das ist nicht lächerlich, das sind politische Interpretationen der Ergebnisse, die auch nicht objektiv als "richtig" oder "falsch" bezeichnet werden können. Denn natürlich ist es eine absolut nachvollziehbare Interpretation, dass die CDU im Saarland abgewählt wurde. Wer die absolute Mehrheit verliert, dazu nicht in der Lage ist mit der "Wunschkoalition" zu regieren und jetzt auf taktische Überlegungen einer anderen Partei angewiesen ist, der ist abgewählt, weil er keine angestrebte Mehrheit hat.
Nochmal: Verhältniswahlen, nicht Mehrheitswahlen! Das hier ist die BRD, nicht England! ;)
Die Situation wird im Saarland noch dadurch verschärft, dass die Wahlbeteiligung signifikant zunahm und die CDU davon nicht im geringsten profitieren konnte. Für mich ganz klar eine Abwahl und mit der Auffassung bin ich wahrlich nicht alleine.

Und natürlich muss man die Wahlperiode davor in Betracht ziehen, Wahlen aus dem Kontext zu betrachten ist ja mal selten hohl, selbst für die Parteien, wie sollte man sonst beurteilen, wie Wahlkampf, bzw. Regierungs-/Oppositionsarbeit vom Wähler wahrgenommen wurden. :rolleyes:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »DS_Deadpool« (02.09.2009, 14:08)


134

02.09.2009, 14:46

Es ändert nichts daran, dass die CDU in Thüringen weiterhin die erfolgreichste Partei mit dem besten Wahlergebnis ist. Schlechter als bei der letzten Wahl, aber noch immer besser als alle anderen. Das ist in meinen Augen objektiv ein Gewinner. Besser geht immer, klar.

Völlig richtig: die Rückbetrachtung und der Vergleich zum letzten Ergebnis ist wichtig, um Rückschlüsse zu ziehen, wie die Arbeit der letzten Jahre gewertet wurde (aber auch des Wahlkampfes, die Leistungen der anderen etc.). Für die Entscheidung, wer diese eine Wahl gewonnen hat, ist sie definitiv irrelevant. Da kannst Du Dir die Finger wund tippen, es bleibt dennoch objektiv falsch. Zahlen lügen in diesem Fall nicht.

Du hast leider völlig vergessen, Deinen Gewinner der Thüringer Wahl zu deklarieren. Ich bin weiterhin sehr gespannt. :D

135

02.09.2009, 15:01

@disaster: Wäre dann nach deiner Definition eine Partei die zum ersten mal überhaupt ins Parlament einzieht (und sei es nur mit knapp über 5%) einer der Wahlverlierer?

So ganz sehe ich die Logik mit: Meiste Stimmen = Wahl gewonnen, alle anderen dementsprechend Verlierer, noch nicht. Irgendwo muss man doch mit einbeziehen, was überhaupt der eigene Anspruch ist. Nach deiner Logik ist es für Parteien wie die FDP oder die Grünen fast prinzipiell unmöglich aus einer Wahl als Gewinner hervorzugehen.

Ich denke, es kann bei einer Wahl durchaus mehrere Gewinner geben, allerdings kann es auch passieren, dass keiner wirklich zufrieden mit dem Ergebnis sein kann. Bei manchen Wahlen verlieren halt alle. Beispiel: Landtagswahl Hessen erster Versuch.
So ähnlich sehe ich das hier in Thüringen übrigens auch... wenn nichts anderes, außer einer großen Koalition gehen sollte - dann haben alle verloren. ;)

136

02.09.2009, 15:11

Zitat

Original von El_Marinero
So ganz sehe ich die Logik mit: Meiste Stimmen = Wahl gewonnen, alle anderen dementsprechend Verlierer, noch nicht.


Das ist nicht meine Definition. Meine Definition des Gewinners ist: höchster Stimmenanteil und Regierungsbeteiligung. Daneben kann es zweite oder dritte Gewinner geben, wenn sie es denn in die Regierung schaffen. Eine Partei, die zwar den höchsten Stimmenanteil hat, aber keine Regierungsbeteiligung erreicht, ist kein Gewinner.

Mir geht es vielmehr um den Ausschluß der umgekehrten Deutung: Eine Partei, die den höchsten Stimmenanteil hat, die Regierungsmehrheit und den Ministerpräsidenten stellt, kann nicht gleichzeitig Wahlverlierer sein. Dies ist schlicht unlogisch.

Weshalb bei einer großen Koalition alle verloren haben, erschließt sich mir nicht. Regierungsbeteiligung dürfte doch wohl stets oberstes Wahlziel sein.

137

02.09.2009, 15:30

Vielleicht bringt es was, wenn man einen Wahlsieger definiert. Das wäre dann der mit den meisten Stimmen. Gewinner können alle sein, auch die, die erstmals die 5%-Hürde überwunden haben. Der Wahlsieger kann auch ein Verlierer, bezogen auf die eigenen Ansprüche, das letzte Wahlergebnis, ... sein.

Zumindest sehe ich das so

138

02.09.2009, 15:57

Zitat

Original von disaster
Weshalb bei einer großen Koalition alle verloren haben, erschließt sich mir nicht. Regierungsbeteiligung dürfte doch wohl stets oberstes Wahlziel sein.

Ich sagte, bei einer großen Koalition können alle verloren haben, nämlich genau dann, wenn keine Seite ihre wichtigen Punkte durchsetzen kann, weil es der Koalitionspartner nicht will - also vier Jahre lang sich beide Seiten neutralisieren. Kann so sein. Muss nicht sein.
Das ultimative Ziel besteht doch nicht darin einfach nur an der Regierung beteiligt zu sein, sondern auch die eigenen Inhalte durchzusetzen. Aber vielleicht sehen das die reinen Machtpolitiker heute auch ganz anders...

Mal ein anderes Beispiel: Wenn in Bayern die CSU keine absolute Mehrheit hat, wie es bei der letzten Landtagswahl passierte, ist sie mit Sicherheit Verlierer der Wahl, weil der Anspruch (Alleinherrschaft) eben ein anderer ist, weil sie jetzt Zugeständnisse an einen Koalitionspartner machen müssen.
Es ist doch nicht so, als würde man mit völliger Unkenntnis bisheriger Ergebnisse in die Wahl gehen und sich dann freuen "Ach, toll, 40%, stärkste Partei, super Ergebnis..."

139

02.09.2009, 16:20

Zitat

Original von disaster
Mir geht es vielmehr um den Ausschluß der umgekehrten Deutung: Eine Partei, die den höchsten Stimmenanteil hat, die Regierungsmehrheit und den Ministerpräsidenten stellt, kann nicht gleichzeitig Wahlverlierer sein. Dies ist schlicht unlogisch.


Ich finde es schon logisch, denn angenommen ich besitze 100 Euro und verliere davon 10. Ein anderer findet die 10, klar hab ich mit 90 noch mehr Geld als er, aber trotzdem würde nach meiner Definition ich der Verlierer sein.

Zur Wahl in Thüringen:
Wer ist denn dann der Verlierer?
Die FDP? Nicht ernsthaft, sie sind wieder im Landtag und haben ihr Ergebnis verdoppelt.
Die Grünen? Kein großes Plus, aber soweit ich weiß waren die vorher auch nicht im Landtag
Die SPD?
Kommen in die Regierung -> sogar nach deiner Definition Gewinner
Die Linke?
evtl, wenn sie nicht regieren werden

Aber die CDU doch sicher, wenn ich vorher allein regieren kann und jetzt 11.8 % weniger habe ist das doch eindeutig.

Liegt imo hauptsächlich an der Definition, deine Definition wäre bei mir eher der Wahlsieger.

140

02.09.2009, 17:12

Zitat

Original von MfG_Stefan
Ich finde es schon logisch, denn angenommen ich besitze 100 Euro und verliere davon 10. Ein anderer findet die 10, klar hab ich mit 90 noch mehr Geld als er, aber trotzdem würde nach meiner Definition ich der Verlierer sein.


Nee nee. Vor der Stimmabgabe haben alle Parteien 0 Stimmen, sie wurden alle erst am Sonntag abgegeben. Der Vergleich hinkt.

141

02.09.2009, 17:25

Ja die Partei verliert auch keine Plätze im Bundestag oder so... die fängt da auch mit 0 Sitzen an. :evil:

142

02.09.2009, 18:12

Ich find solche Diskussionen abwegig. Zuerst ist doch immer zu definieren was man unter "Gewinner" und "Verlierer" versteht. Im Endeffekt hapierts doch nur an solchen Definitionen.

Und die CDU ist dann nunmal "absoluter" Gewinner und "relativer" Verlierer, wenns um die Sitzplätze im Landtag geht.

143

02.09.2009, 19:05

Zitat

Original von disaster

Eine Partei, die den höchsten Stimmenanteil hat, die Regierungsmehrheit und den Ministerpräsidenten stellt, kann nicht gleichzeitig Wahlverlierer sein. Dies ist schlicht unlogisch.


Wie Bitte? Der Verlust einer absoluten Mehrheit und die Notwendigkeit auf bundeswahltaktische Überlegungen der SPD angewiesen zu sein, damit man an die Regierung kommt, klassifizieren für dich die CDU als Wahlgewinner in Thüringen und im Saarland? :D

Mir ist klar, welche Definition von "Gewinner" du da zugrunde legst, blahblah, wer am meisten Stimmen hat und an die Regierung kommt, hat gewonnen blahblah, Basis einer solchen Definition ist aber die Betrachtung einer Wahl aus völlig abgeschotteter Sicht, sprich ohne Einbezug der Wahlbeteiligung, ohne Analyse der Wählerströme und vor allem ohne Betrachtung vorangeganger Wahlen.

Zitat

Für die Entscheidung, wer diese eine Wahl gewonnen hat, ist sie definitiv irrelevant. Da kannst Du Dir die Finger wund tippen, es bleibt dennoch objektiv falsch. Zahlen lügen in diesem Fall nicht.


Das kann man gern machen, simplifiziert aber die Welt dermaßen, da kann man auch mit Playmobil spielen, mit der Realität hat das dann nichts zu tun, daher auch mein frühzeitiger Hinweis auf die politische Realität. Dein stetiger und leicht langweilender Verweis auf die Zahlen ändern nuneinmal nichts an der Wahrnehmung solcher Ergebnisse. Wenn du mir tatsächlich erzählen willst, die Leute in den Landeszentralen der CDU in Saarbrücken und Co. sahen glücklich aus, haben gefeiert und sich als Sieger gefühlt, als die ersten Hochrechnungen reinkamen, dann ist wohl dein Fernseher hart im Arsch :D


Um auf deine letzte Frage zu kommen: In Thüringen sind ganz klar die Grünen und die FDP die Gewinner. Beide Parteien haben den Einzug ins Landesparlament geschafft, aus drei mach fünf Fraktionen. Wenn sich die Genossen nicht via Parteitag eingeschränkt hätten, könnten die Grünen für sich wohl die Krone des Wahlsiegers beanspruchen, von 0 auf Regierungsbeteiligung wäre schon was. So sieht es nach SchwarzRot aus, aber immerhin wird ja der Althausrücktritt nun sogar schon von CDU-Abgeordneten lanciert, immerhin.
Aber stimmt schon, hast recht, die CDU ist "objektiv" der Wahlsieger... ROFL :baaa:

144

02.09.2009, 21:04

Zitat

Original von DS_Deadpool
Das kann man gern machen, simplifiziert aber die Welt dermaßen, da kann man auch mit Playmobil spielen, mit der Realität hat das dann nichts zu tun, daher auch mein frühzeitiger Hinweis auf die politische Realität.


Manchmal ist die Welt so simpel, auch wenn Du noch so sehr versuchst, eine objektive Realität wegzuquatschen. Allmählich langweilt es tatsächlich und auf Dein blahblah Niveau habe ich keine Lust. Dir gehen schon länger die Argumente aus und Wiederholungen machen aus Blödsinn keine Weisheit. Zur politischen Realität habe ich Dir auch bereits gesagt, wie die aussieht: CDU regiert, hat die Mehrheit und stellt den Ministerpräsidenten. Nuff said.

Aber sicher, die Grünen und die FDP sind die Wahlsieger in Thüringen, haben zwar nichts, aber rein gar nichts zu melden, aber ich bin sicher, die sehen dass mehrheitlich wie Du. :respekt:

145

02.09.2009, 23:14

ach das is doch nur Salbaderei. Disi mag halt die Schwatten, weil sie die glieche Farbe tragen wie sein Mofa. :bounce: :D

146

03.09.2009, 01:52

Disa du ignorierst einfach Argumente und betest gebetsmühlenartig immer wieder runter: "Ja aber die haben die größte Fraktion und die stellen vermutlich den MP, schau dir doch die Zahlen an!" Fehlt nur noch das Nänänä. :rolleyes: Das ist einfach keine Art zu diskutieren.

Nochmal, schau dir die direkten Reaktionen auf die ersten Hochrechnungen an. Schau einmal in die Presselandschaft am Montag. Betrachte die Umstände dieser Wahl, sprich die Verhältnisse davor und die sich ergebenen Möglichkeiten von Konstellationen. Die sich bereits anbahnenden personellen Umbrüche. Ein als solcher wahrgenommener Sieg sieht anders aus. Das ist eine gefühlte Niederlage in Thüringen und im Saarland. Wenn du das anders siehst, bist du einfach verblendet oder nicht in der Lage nicht quantifizierbare Faktoren miteinzubeziehen.

Dieses Schwarz-Weiß Bild vom Siegen und Gewinnen bei Wahlen was du hier zu zeichnen versuchst, das ist einfach hart surreal, hast dich nur anscheind vor 2 Seiten darin verannt und magst es nicht zugeben.
Ob man bei der Betrachtung der Begleitumstände der Wahl davon ausgeht, dass die CDU oder wer auch immer der "Gewinner" sei, ist explizit jedem einzelnen überlassen, persönliche politische Meinung halt.

Und selbst wenn man deiner Annahme folgt und "objektiv" die Wahl betrachtet, ist eine Berücksichtigung des Wahlsystems notwendig.
Einen objektiven "Gewinner" gibt es bei einer Verhältniswahl nur, wenn eine Partei (oder eine im Vorfeld definierte politische Schicksalsgemeinschaft) die absolute Mehrheit erringt. Alle anders lautenden Aussagen sind gequirrlte Scheiße und einfach falsch. Beides trifft übrigens nicht auf Thüringen und das Saarland zu. ;)
Um das zu verstehen, muss man natürlich den Unterschied zwischen absoluter Mehrheit und relativer Mehrheit und Mehrheitswahlsystem und Verhältniswahlsystem kennen.

147

03.09.2009, 02:04

Zitat

Original von disaster

Aber sicher, die Grünen und die FDP sind die Wahlsieger in Thüringen, haben zwar nichts, aber rein gar nichts zu melden, aber ich bin sicher, die sehen dass mehrheitlich wie Du. :respekt:


Das ist auch wieder so ein Punkt.
Kennst du den Begriff "Anspruch"? Weißt du, was er bedeutet? Das sieht momentan echt nicht danach aus.

Es wäre doch völlig illusorisch von der FDP oder den Grünen davon auszugehen, die größte Fraktion zu stellen (DEINE Definition von "Gewinnen"). Trotzdem sollen sie sich jetzt als "Verlierer" der Wahl sehen oder wie? Und die CDU und SPD sind die großen Gewinner, weil sie an die Regierung können? So eine Sichtweise ist grenzwertig dumm und das bist du ja offensichtlich nicht. Die Grünen und die FDP haben den Einzug in den Landtag geschafft, damit können sie auch von der Opposition aus pol. Initiative ergreifen und pol. Gestalten (weitaus besser als außerparlamentarisch), von wegen "gar nichts zu melden", entweder wolltest du hier polemisieren und du weißt tatsächlich nicht den gravierenden Unterschied, den eine Parlamentsbeteiligung für eine Partei mit sich bringt :rolleyes:. Wie anders als ein Erfolg ist das zu werten? Und im Verhältnis zu den anderen Parteien (leichte Gewinne SPD, starke Verluste CDU, leichte Verluste Linke) sind die beiden kleinen Parteien klar die Gewinner. Regierungsbeteiligung hin oder her.

148

03.09.2009, 08:15

Zitat

Original von DS_Deadpool
Es wäre doch völlig illusorisch von der FDP oder den Grünen davon auszugehen, die größte Fraktion zu stellen (DEINE Definition von "Gewinnen").


Liess noch mal nach; ich hatte schon vor mehreren Postings geschrieben, dass es zweite oder dritte Gewinner geben kann, sofern sie es in dei Regierung schaffen - unabhängig vom Stimmenanteil. Die ist bei FDP und Grünen nicht der Fall.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Wie anders als ein Erfolg ist das zu werten?


Selbstverständlich können die FDP und die Grünen ihren Einzug im Vergleich zur letzten Wahl für sich als Erfolg werten. Deshalb sind sie dennoch nicht Gewinner der Wahl und insbesondere nicht "mehr" Gewinner bzw. erfolgreicher als die CDU, wie Du es darstellst.

Wenn Du unbedingt auf die Rückbetrachtung bestehst: Es dürfte in der heutigen politischen Landschaft weitaus leichter sein, sich von 4,5% auf 6,2% Stimmenanteil zu steigern, als einen Stimmenanteil von extrem überdurchschnittlichen (wo gibt es sowas noch) 43% zu halten. Wer da noch immer 31,2% packt, ist weiterhin erfolgreicher.

Lass wir's gut sein, Pool, wir drehen uns im Kreis.

@Edda: wenn es nur um Farbgeschmack ginge, hättest Du völlig recht. ;)

149

03.09.2009, 10:58

Ihr redet einfach von zwei verschiedenen Dingen.

Deadpool vergleicht die aktuelle Wahl mit der vorherigen Wahl, ohne allerdings die genauen Umstände zu rekapitulieren, welche zur CDU-Alleinregierung geführt hatten.

Die CDU hat dieses mal im Saarland und Thüringen sogar leicht über ihren aktuellen Bundestrend gelegen, es gibt keine 50%-CDU mehr. Ich glaub Bundesweit liegt die CDU bei ca. 28%.

Sieht man die Wahl einfach nur alleine als relevant für die aktuelle Regierungsbildung, dann sind absolut mehr Prozentpunkte immer besser.

Letztlich regt es mich auch auf, wie in den Medien 1. und höhere Ableitungen bemüht werden und man nicht einfach nur das aktuelle Ergebnis nimmt. disa argumentiert ja gerade damit, dass ihn die Berichterstattung in den Medien aufregt - dann ist ea natürlich nicht gerade zielführend, die Medien als Beispiel anzuführen, Deadpool. :D

150

03.09.2009, 11:14

um mal wieder zum thema zu kommen:

althaus ist soeben zurückgetreten