bin beim roten kreuz tätig und das system so wie es hier in österreich ist (kA ob in deutschland auch so ist) funktioniert wahnsinning gut.
wenn jmd neben uns auf der dienststelle wohnt und 144 anruft zB, kommt er nicht direkt zu uns durch sondern in das zentrale dispositionszentrum für unser bundesland (
LEBIG für niederösterreich, die leute dort (sind übrigens SUPER tolle leute dort, fragen bei uns immer nach ob eh alles angekommen is, wo wir grad sind, wie lang wir noch unterwegs sind,...die sind echt bemüht und super nett und lustig) nehmen daten und bla alles auf und versenden dann von der zentralen stelle die infos an die einsatzbereiten dienststellen.
wenn ich im krankentransporter fahre (KTW) muss ich immer meinen status durchgeben. zb status 3 = fahrt zum zielort, 5 = am zielort, 4 = rücktransport,... - wichtig ist stauts 7, der ist "frei auf wache". somit bin ich für mein gebiet einsatzbereit, dass sehen die leute bei der LEBIG. die infos bekomm ich 1.) auf den computer in der dienststelle (eben mit der lebig webansicht, als mitarbeiter beim RK sieht man zusätzlich auch den einsatzcode bei notfällen sowie name und adresse der patienten. 2.) der fahrer hat immer ein handy dabei und der 2te sani einen pager - beide bekommen gleichzeitig eine meldung was und wo passiert ist und schon gehts los. (übrigens sollte der fahrer mal ein ziel nicht finden reicht ein anruf bei der LEBIG, die weisen einen über GPS recht genau zu, hat immer geklappt bis jetzt)
natürlich sind wir hauptsächlich für unser gebiet zuständig, wenn wir jetzt aber ganz woanders hinfahren (zB patienten irgendwo in ein krankenhaus außerhalb unseres standardmäßigen einsatzgebietes) und dort auf den patienten warten müssen, gibts auch einen stauts "frei außerhalb der wache" - d.h. sollte hier was passieren und die ortszuständige rettung hat keine kapazitäten zur verfügung werden wir angeschrieben und meistens auch noch angerufen von der LEBIG. (macht jmd feierabend is das status 8 "abgemeldet" ^^)
um die antwort auf deine frage zusammenzufassen: direkt verbunden wirst du mit der dir nächsten bezirksstelle nicht - alles läuft über eine sehr gut funktionierende und organisierte zentrale stelle die zu jedem augenblick den genauen status der einsatzfahrzeuge kennt und mittels sms/pagerfunktion ganz schnell die infos an die richtigen leute bringt (zb sind wir bezirksstelle 10, 10/004 wäre bez.stelle 10, fahrzeug 4. die sehen bei denen "aha, 10/004 ist frei, zack sms und schon fahren wir aus)
paar sachen die vllt noch interessant sind:
-) plant man mal ne mcdonalds pause einzulegen , ist das klassischer fall für status 5 ("am zielort"). daher auch mackie-status genannt (übrigens gibt es in uniform das sogenannte rettungscola. gratis cola für alle RKler :-p )
-) ein ziel muss vom notarztwagen innerhalb von 15 minuten erreichbar sein - geht das nicht kommt auf jeden fall der NAH (hubschrauber). in unserer region kommt recht häufig der heli (is der heli mal gestartet und wird dann in der luft storniert --> € 300,- zu kosten des patienten)
-) es gibt 4 od. 5 rettungscodes (A-D oder E, wobei ab B blau+folgetonhorn gefahren werden darf^^). wobei ab 3 ist es notarztindikation. hatte seit gestern 3 B codes, das waren sachen wie rippenfraktur, starke blutung,... - das "schlimmste" im rettungswesen ist atem-kreislauf-stillstand, das worst-case-szenario wird auch sehr oft geübt - da muss jeder handgriff 100% sitzen.
-) in der SMS die man als sani bekommt steht drin zB B123 (kA^^) starke blutung am kopf. hier is auch der einzige kritikpunkt für mich an der LEBIG - die leute dort müssen uns den code geben und selbst beurteilen, welchen einsatzcode sie vergeben. darum sind meistens die codes höher als eigentlich notwendig ^^ (waren letzte woche mit blaulicht und folgetonhorn durch die ganze stadt gedüst bei jmd wegen nasenbluten... - hätte aber auch SHT oder sowas sein können, darum immer lieber schlimmeres annehmen wenn mans nicht weiß).
wennst noch was wissen willst...^^