Dass Vereine wie Unternehmen agieren ist ja schoen und gut, aber der "Verein" ansich ist dennoch kein Unternehmen, sondern das, was ihn ausmacht: Die Fans, die Philosophie...
Das interessiert mich jetzt aber doch! Was macht einen "Verein" denn noch so aus?
Die Fans? Ultras und Adabeis gibt es bei jedem Verein. Qualitative Unterschiede mag ich da kaum vernehmen und ich war auch schon in einigen Stadien und auch im "Fanblock".
Die Philosophie. Welche Philosophie denn? Die Spielphilosophie wechselt mit dem Sportdirektor bzw. Trainer. Eine Vereinsphilosophie mag ich nur bei den wenigsten zu erkennen, und die hängt auch viel mehr von den Personen ab, z.B. die Bayern, so wenig ich sie mag, es ist mir sehr sympathisch, dass der Hoeneß eine familiäre Kultur pflegt und der Verein sich um "verdiente" Spieler und Aktive kümmert.
Aber Philosophie bei Bayer oder Wolfsburg? Da wird doch nur gemacht, was der Hauptsponsor will, viel mehr als eine ausgelagerte Marketingabteilung ist man im Grunde nicht. So etwas kann man aber über jeden Verein sagen.
Ich kann es noch halbwegs nachvollziehen, wenn man aufgrund eines meist unreflektierten "Lokalpatriotismus" oder Umfeld-bedingt Fan eines Vereins wird, ich drücke auch meist aus familiären Gründen Hannover die Daumen und bin seit meiner Jugendzeit Sympathisant des BVB, das liegt maßgeblich an Ottmar Hitzfeld und Julio Cesar, aber wenn man mal genau hinsieht, dann ist Fan-Sein ziemlich irrational, weil ein Verein ja nur in den seltensten Fällen langfristige Identifikationsmöglichkeiten bietet. Spieler, Trainer, "Verantwortliche" wechseln ständig.
Von daher finde ich den Vergleich mit Unternehmungen richtig gut. Hier sind ja auch einige "Apple"-Fans im Forum, die streiten sich auch leidenschaftlich für das Unternehmen und finden alles geil, was die so machen. Das hat wohl etwas mit dem tiefsitzenden Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit zu tun, da wird dann eben nicht alles kritisch betrachtet und hinterfragt.