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31.05.2009, 21:17

Der erfahrene Regionalbahnreisende

Da ich dieses Wochenende viel Spass mit dem Zugfahren hatte, dachte ich mir, ich arbeite das mal auf:

Der erfahrene Regionalbahnreisende...

...besteigt den Zug nicht etwa früh, um sich einen tollen Platz zu sichern. Nein, er steigt spät ein, um seine natürlichen Feinde möglichst zu umgehen: verzogene Kinder (also fast alle), Handydauertelefonierer, plappernde Gruppen unverschämt rüstiger Rentner, am Fliessband quasselnde Asiaten usw.. Insbesondere Kombinationen sind zu vermeiden: Wer einmal einem asiatischen Rentner begegnet, der inbrünstig mit dem asiatischen Kind neben sich über das Handy kommuniziert, sollte aussteigen und auf den nächsten Zug warten. Oder sicherheitshalber auf den übernächsten.

...untersucht bei der Abteilswahl Pfützen mit einem kritischen Blick: Abteile mit Wasserpfützen schrecken andere Reisende ab, ohne mit Geruch zu belästigen. Bierpfützen sind zu vermeiden, es sei denn man hat bereits mehr Bier in sich als die Pfütze enthält.

...setzt sich in 2er-Abteils um allein zu bleiben. 4er-Abteils ziehen Gruppen von 3 Leuten magisch an, und aus unerfindlichen Gründen sind diese Gruppen viel lauter als 2 Leute.

...setzt sich bei egoistischer Stimmung doch in ein 4er-Abteil und verteilt sein Gepäck grosszügig über die Gegenseite. Dann setzt er einen abwesenden Blick und eine unfreundliche Miene auf, um die Chance zu maximieren, das Abteil für sich zu behalten. Sobald abzusehen ist, dass der Zug so voll wird, dass man angesprochen wird, räumt man demonstrativ sein Gepäck auf den Platz neben sich (um wenigstens den zu retten) und erntet dafür unendlichen Dank des gebrechlichen Paares Mitte 20 mit tonnenschwerer Handtasche bzw. tonnenschwerem kleinen Rucksack, das völlig verzweifelt einen Platz sucht.

...erwartet keine Unterhaltung durch herumliegende Fahrpläne, Bahnmagazine und kultivierte Mitreisende. Die Fahrpläne verlieren nach 30 Sekunden Lektüre an Reiz, die Bahnmagazine nach 10, und die kultivierten Mitreisenden treten nur als Spurenelement auf. Stattdessen schottet sich der erfahrene Regionalbahnreisende mit Musik ab, liest ein Buch, geniesst die neueste amerikanische Sitcom oder verfasst Texte über den erfahrenen Regionalbahnreisenden.

...steht bei schreienden Kindern lieber auf und sucht sich einen neuen Platz, anstatt sich eine Stunde lang darüber aufzuregen. Es gilt das Loudness law: Je lauter die Kinder, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie einen die ganze Zeit begleiten.

...ist zwangsläufig sehr gebildet. Er kennt mindestens 200 verschiedene Handyklingeltöne, Sinnlostelefonate in mindestens 10 Fremdsprachen und die Kleidungsgewohnheiten fast aller inländischen Subkulturen. Und er kann jeweils blind die entsprechenden Gerüche zuordnen.

...versucht nicht, bei plötzlich gehörten interessanten Stichworten (z.B. "Sex") dem Gespräch drei Abteile weiter zu folgen. Er weiss, dass er auch bei angestrengtem Hören nur Fetzen wahrnehmen wird, und dass das vollständige Gespräch sowieso enttäuschend wäre.

...fährt lieber am Abend, um überfüllte Züge und schreiende Kinder zu vermeiden. Abends sinkt zudem die Frauenquote, was einerseits die Frauen verstummen lässt (weil sie nicht mehr da sind) und andererseits die Männer (weil sie nicht mehr Frauen unterhalten müssen, in der vagen Hoffnung auf das Recht zur Paarung).

...weiss, dass er sich Sorgen machen muss, wenn sich ein Zug nicht verspätet. Dann hat er vielleicht im Zug die Grenze zur Schweiz verschlafen oder ist in einem völlig fremdartigen Paralleluniversum gelandet.

...weiss, dass er sich nicht unbedingt Sorgen machen muss, wenn sich der Zug verspätet. Solange die Verspätung des Anschlusszuges ähnlich ist oder man sowieso 6 Stunden auf dem Bahnhof hätte warten müssen, ist ein pünktliches Ende der Reise (inklusive einkalkulierter Verspätung) kein Problem. Der Betreiber der Regionalzüge verfügt natürlich ebenfalls über dieses Wissen, deswegen werden Verspätungen von weniger als einem halben Tag schon seit einiger Zeit nicht mehr angesagt. Diese Regelung schont zusätzlich die Stimmbänder des Zugpersonals.

...verlässt sich nicht auf absolut demotiviert dahingenuschelte Ansagen zum nächsten Bahnhof oder zu den Anschlusszügen, sondern hat einen ausgedruckten oder selbst geschriebenen Fahrplan immer griffbereit. Er wundert sich auch nicht darüber, dass der Zugführer bei der nächsten Durchsage plötzlich quicklebendig ins Mikrofon spricht, denn er weiss, dass entweder eine Tasse extra starker Kaffee oder das endlich absehbare Ende der Schicht der Grund ist.

...kennt den versteckten Hass, den automatische Türen zwischen den Wagen den Fahrgästen entgegenbringen. Während dieser Hass absolut verständlich ist, hat die Tür nicht das Recht, erfahrene Regionalbahnreisende zu zerquetschen. Wenn die Tür sich schliesst und man zwischen ihr eingekeilt wird: Keine Panik! Einfach dagegenstemmen, irgendwann wird die Tür befürchten, beobachtet (und verschrottet) zu werden, und sich daher frustriert wieder öffnen.

...geht nicht davon aus, dass jeder Mitreisende brav die Türen (ob nun harmlos-mechanisch oder verschlagen-automatisch) wieder schliesst, während er aus irgendeinem Grund das Abteil durchquert. Er überlegt lieber vorher, was ihn erwartet, wenn so eine Tür nicht geschlossen wird. Zarte Kinderstimmchen? Der Duft nach Urin? Die Rückkehr des Mitreisenden, kurz nachdem der erfahrene Regionalbahnreisende die Tür geschlossen hat? Etwas völlig unerwartetes?

...zählt das Zugpersonal nicht zu seinen Feinden, bezweifelt allerdings, dass die Angestellten Menschen sind. Welcher Mensch soll dauerhaft in solch einer Umwelt existieren können? Plausible Erklärungen sind, dass die Angestellten Untote oder Maschinen sind und damit gegen jeden Schmerz und Wahnsinn immun sind. Dass sich ihr Geruch in Grenzen hält, deutet auf die Maschinenvariante hin.

...vermeidet die Zugtoilette um jeden Preis. Im Gegensatz zu einer Bauarbeiter- oder Discotoilette besuchen viele verschiedene Menschentypen diese Einrichtung, was zu einer vielseitigen Verkeimung führt. Würden diese Toiletten nicht täglich gereinigt werden, würden aus den Kombinationen dieser Keime soviele neue Lebensformen entstehen, dass das derzeitige Artensterben auf der Erde spielend ausgeglichen werden würde. Untersuchungen zufolge gehören erfahrene Regionalbahnreisende zu den Menschen mit den zuverlässigsten Blasen und Schliessmuskeln überhaupt. Das ist allerdings nicht mehr als eine notwendige Anpassung an die Umwelt.

...erwartet nicht, dass er in einem Regionalzug zum Lernen oder Arbeiten kommt. Die Gründe lassen sich vielleicht erraten, indem man die bisherigen Punkte noch einmal überfliegt. In einer lebensfeindlichen Umwelt wie solch einem Zug ist das Sichern des Überlebens schwierig genug.

...kennt die Grundnahrungsmittel jedes Bahnreisenden: Wasser, Brot und Schokolade. Je nach Vorlieben kann man auch Wasser mit Schokolade kombinieren und erhält Bier (flüssig wie Wasser und setzt an wie Schokolade).

...wundert sich über keine Absonderlichkeiten seiner Mitmenschen mehr. Die Palette ist gross: Angetrunkene, im Zug fingernagelkürzende Ausländer, verwesende alte Menschen, müffelnde dicke Menschen, müffelnde schlanke Menschen, altkluge Studenten (wie z.B. den Autor dieser Zeilen), Handytelefonierer ("Ja, ich sitze gerade im Zug. BLABLABLA Oh, die Verbindung war gerade weg. BLABLABLA Tschüss Mutti."), ständig herumrennende Kinder ("Erster! Hihihi. Erster! Hihihi. Erster! Hihihi.", to be continued) und vieles mehr. Wer all das hinter sich hat, ist ein nervliches Wrack oder einer der gelassensten Menschen der Welt. Oder beides.

...regt sich nicht mehr darüber auf, in welchen gottverlassenen Dörfern der Zug hält, um null bis zwei Leute aus- und einsteigen zu lassen. Vielmehr entwickelt er Mitleid mit Menschen, die aus "Großkotzen" oder "Pullersdorf" kommen und ihren Mitmenschen mehrfach versichern müssen, dass ihr Heimatort wirklich so heisst. Der Satz "Jaha, ich komme aus Pullersdorf." verliert wahrscheinlich auch beim zwanzigsten Mal nicht an Peinlichkeit.

...kennt das Phänomen der Raucherdiffusion. Befinden sich nur wenige Raucher auf einem Bahnsteig, neigen sie zur Klumpenbildung, befinden sich also nur an einem Ort. Ab einer bestimmten Menge beginnen die Raucher, sich gleichmässig über den Bahnsteig zu verteilen (zu diffundieren), um möglichst der ganzen Fläche köstlichen Rauch zukommen zu lassen. Als Nichtraucher misst der erfahrene Regionalbahnreisende mit einem nach oben gestreckten, angefeuchteten Finger die Windrichtung, um sich in den toten Winkel des Rauchs zu stellen. Als Raucher schliesst er sich instinktiv dem Diffusionsprozess an und beglückt bisher noch nicht mit Rauch versorgte Gebiete mit seinem nikotingeschwängerten Atem.

...weiss die trockenen Brötchen an Bahnhöfen zu schätzen. Sie bieten eine willkommene Abwechslung zu trockenem Brot und sind erschwinglich. Im Versuch, deutlich teueres Gebäck zu verkaufen, legen manche Bäcker die Brötchen nur hinten aus, wo sie durch massige Verkäuferinnen zusätzlich vor Entdeckung geschützt sind. Der erfahrene Regionalbahnreisende bestellt gerade deswegen die Brötchen, und verneint die verzweifelte Frage der Verkäuferin, ob er dazu Phantasiepreiskuchen für später möchte.

...fährt nach Möglichkeit Auto.

2

31.05.2009, 22:37

:respekt:

Hat Spaß gemacht zu lesen.

3

31.05.2009, 23:02

RE: Der erfahrene Regionalbahnreisende

Zitat

Original von Sheep
...erwartet nicht, dass er in einem Regionalzug zum Lernen oder Arbeiten kommt. Die Gründe lassen sich vielleicht erraten, indem man die bisherigen Punkte noch einmal überfliegt. In einer lebensfeindlichen Umwelt wie solch einem Zug ist das Sichern des Überlebens schwierig genug.

hehe sehr gut, besonders das hier.

Mit einiger Erfahrung weiß man, wo genau die Tür hält und wie man sich auf dem Bahnsteig strategisch vor der Einfahrt des Zugs so positioniert, dass die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, dass der Zug mit einer Tür direkt vor einem hält.
Danner erkennt man, wann es Sinn macht trotzdem zur nächsten Tür zu gehen, um auf der rechten Seite schon eher in den Zug zu kommen.
Komischerweise sind immer mehr Türen von Regionalzügen kaputt und mit dem entsprechenden gelben Zettel versehen. Dies kann man aber auch zu seinem Vorteil nutzen, wenn man im Wagen wieder zurück zu kaputten Tür geht und sich in deren Nähe einen Sitzplatz sucht.

Die hohe Kunst ist es Bahntickets so zu optimieren, dass man eine größere Entfernung bucht, als man eigentlich fährt. Damit kommt man auf gut über 15€ pro Fahrkarte. Wird man nicht kontrolliert, lässt man die Fahrkarte einschicken (nie selber Porto dafür bezahlen), und sich den Differenzbetrag gutschreiben. Mit etwas Erfahrung der Kontrollhäufigkeit auf verschiedenen Strecken kann man so im Erwartungswert gewinnen.

4

31.05.2009, 23:47

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (04.12.2009, 21:47)


5

31.05.2009, 23:49

und wozu musst du dafür denn ne weitere entfernung buchen als du fährst?

Yezariael

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6

01.06.2009, 00:15

ich sehe, das Schaf hatte Spaß :respekt:

und wie wahr das doch alles ist ^^

7

01.06.2009, 01:33

Zitat

Original von hiigara
wie jetzt? man kann gekaufte und nciht gebrauchte fahrkarten zur bahn shcicken und die erstatten einem das geld??

klar, ab 15€

Zitat

Original von Rommel
und wozu musst du dafür denn ne weitere entfernung buchen als du fährst?

Damit man erstens pro Fahrkarte über 15€ kommt und zweitens den Erwartungswert maximiert.

8

01.06.2009, 01:52

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von hiigara
wie jetzt? man kann gekaufte und nciht gebrauchte fahrkarten zur bahn shcicken und die erstatten einem das geld??

klar, ab 15€

Zitat

Original von Rommel
und wozu musst du dafür denn ne weitere entfernung buchen als du fährst?

Damit man erstens pro Fahrkarte über 15€ kommt und zweitens den Erwartungswert maximiert.


hab ich ja noch nie gehört oO
ich nehme aber mal an, das geht grds nicht bei karten, die man nicht stornieren kann, oder?

lustiger thread im übrigen, erinnert mich hieran :)

9

01.06.2009, 02:51

...fährt nicht am wochenende insbesondere Samstag weil man sich mit kotzenden pöbelnden Fussball fans abgeben muss welche die zulassung an max personen noch um 20% sprengen wollen....

10

01.06.2009, 03:12

RE: Der erfahrene Regionalbahnreisende

Zitat

Original von AtroX_Worf
wann es Sinn macht.

X(

11

01.06.2009, 08:40

Zitat

Original von toblu

Zitat

Original von AtroX_Worf
Damit man erstens pro Fahrkarte über 15€ kommt und zweitens den Erwartungswert maximiert.

hab ich ja noch nie gehört oO
ich nehme aber mal an, das geht grds nicht bei karten, die man nicht stornieren kann, oder?

Natürlich geht es nur mit stornierungsfähigen Fahrkarten, also allen ohne Fahrkarten zu Spezialpreisen mit Zugbindung.

Zitat

Original von OLV_sid_meier

Zitat

Original von AtroX_Worf
wann es Sinn macht.

X(

nur weil mir jemand vorschreioben will, wie ich die Deutsche Sprache zu verwenden habe, halte ich mich da nicht dran.
"Sinn machen" ist im Osten gebräuchlich und wird sehr häufig verwendet. Natürlich kann man genauere Verben finden, aber machen reicht auch schon.
Etwas kann Sinn haben, oder sinnstiftend sein. Bei letzterem "macht" es dann etwas, nämlich Sinn.

Tsu_G_

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12

01.06.2009, 09:27

Hab nur die ersten 5 absätze gelesen, weil a) ich lesefaul bin und b) es mir zu speißig wurde.

Ich mag meine berliner u/s-bahn eben weils oftmals so laut, eng, kuschlig, informativ, tratschig, voll, klebrig, süffig, stinkig ist. Mein mp3-player läuft immer und die WeSC kopfhörer haben einen guten klang. Manchmal fahr ich auch ohne kopfhörer, aber dann hab ich meist freunde dabei oder schau auf den laptop.

U8 "OrientExpress" bestes Verkehrsmittel ever.

13

01.06.2009, 09:59

selbe meinung wie TSU G, ist sehr spießig geschrieben.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Christian« (01.06.2009, 10:01)


14

01.06.2009, 10:11

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von Rommel
und wozu musst du dafür denn ne weitere entfernung buchen als du fährst?

Damit man erstens pro Fahrkarte über 15€ kommt und zweitens den Erwartungswert maximiert.


hä?
1. die nehmen die 15 euro bearbeitungsgebühr, also bei ner karte für 16 euro kriegst 1 euro zurück
2. versteh ich nich kriegst doch nur das geld zurück was gezahlt hast :$(also -15€)

_EA_Rod

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15

01.06.2009, 11:07

Zitat

Original von Tsu_G_
Hab nur die ersten 5 absätze gelesen, weil a) ich lesefaul bin und b) es mir zu speißig wurde.

Ich mag meine berliner u/s-bahn eben weils oftmals so laut, eng, kuschlig, informativ, tratschig, voll, klebrig, süffig, stinkig ist. Mein mp3-player läuft immer und die WeSC kopfhörer haben einen guten klang. Manchmal fahr ich auch ohne kopfhörer, aber dann hab ich meist freunde dabei oder schau auf den laptop.

U8 "OrientExpress" bestes Verkehrsmittel ever.


Ich vermiss voll die U-Bahnen in Berlin ..., kA aber erstens kommens aller 5 min ... zweitens hoher Unterhaltungsfaktor bei guten Straßenmusikern :)

Besser als Busfahren isses alle mal ... wennst den verpasst heißt es ever 20-30 Min warten ...

16

01.06.2009, 11:43

@Sheep


Wenn man so unterwegs ist, kann man sich auch sein kleines , spießiges A******** zunähen lassen. ?(

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hagakure« (01.06.2009, 11:44)


Yezariael

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17

01.06.2009, 12:00

Zitat

Original von Hagakure
@Sheep


Wenn man so unterwegs ist, kann man sich auch sein kleines , spießiges A******** zunähen lassen. ?(


wenn du aus geldgründen gezwungen bist häufiger als alle zwei monate so nen trip unternehmen, dann würdest du nicht so blöde daher sülzen! X(

18

01.06.2009, 12:12

Vielleicht solltet ihr nicht immer alles so ernst nehmen, ihr Spießer! ;(

19

01.06.2009, 13:30

Es geht ja auch um den erfahrenen Regionalbahnreisenden und nicht um den Gelegenheitsfahrer, oder "U- und S-Bahn 15 Minuten-Fahrtstrecke"-Fahrer.

Wenn man wirklich regelmäßig längere Zeiten also 1,5h ++, dann triffts wirklich zu.. Wobei son richtig voller IC auch scheiße ist..

20

01.06.2009, 14:14

Solange ein paar Leute sich darüber amüsiert haben, hat es ja Sinn gemacht es hier zu posten... :)

Ist es spiessig? Irgendwo schon. Ist es spiessig, sich grummelnd darüber aufzuregen wie spiessig es doch ist? Irgendwo auch.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen sehr negativ reagieren, wenn andere Menschen ihre eigenen Schwächen zeigen. Weil das erinnert sie ja unangenehmerweise an etwas, was sie selbst gern vergessen würden. Da gibt es interessante (absurde) Auswüchse wie Dicke, die fiese Witze über Dicke machen, und homophobe Homosexuelle. Disclaimer: Homosexualität ist an sich keine Schwäche, kann aber vom Betroffenen so gesehen werden - und das ist hier ausschlaggebend...

Wie auch immer: Savage, Premse, Hagakure - fasst euch ruhig mal an die eigene Nase. Vielleicht kommt ja was gutes dabei rum...

21

01.06.2009, 14:34

Zitat

wenn du aus geldgründen gezwungen bist häufiger als alle zwei monate so nen trip unternehmen, dann würdest du nicht so blöde daher sülzen!


Es ging weniger um das fahren müssen, sondern eher um die Einstellung sich als was Besonderes hochzustilisieren und den Rest der Bahnreisenden als lästige Begleiterscheinung zu charakterisieren.


An allem was auszusetzen zu haben, weil man ja selbst so unvergleichlich ist, ist wie die Aussage von Großvätern......


"Zu unserer Zeit gab es sowas nicht!"


Also ich bin für zunähen oder auspeitschen lassen. :bounce:

TuuT

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22

01.06.2009, 14:50

Ohja ... muss mindestens 4 mal am Tag insgesamt gut 3 Stunden Mit der Regionalbahn fahren und kenne diese Stereotypen nur zu gut^^
Bahn fahren hat aber für mich einen großen, geradezu unschlagbaren Vorteil gegenüber Autofahren: die Leute nerven zwar tierisch, aber sie versuchen nicht permanent mich zu töten^^

Alex_Lev

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23

01.06.2009, 15:15

Zitat

Original von TVK_NoWaY
...fährt nicht am wochenende insbesondere Samstag weil man sich mit kotzenden pöbelnden Fussball fans abgeben muss welche die zulassung an max personen noch um 20% sprengen wollen....


:D
wir haben wenigstens unseren spass

24

01.06.2009, 15:33

Zitat

Original von Hagakure
Es ging weniger um das fahren müssen, sondern eher um die Einstellung sich als was Besonderes hochzustilisieren und den Rest der Bahnreisenden als lästige Begleiterscheinung zu charakterisieren.


Soso. Die Eitelkeit will ich garnicht abstreiten, aber wenn einige (nicht alle) Mitfahrer ohne Rücksicht auf Verluste Lärm oder Gestank produzieren, dann kann ich mir auch das Recht nehmen, da abwertend zu urteilen.

Die anderen Fahrgäste leiden ja nun nicht wirklich unter mir, und in dem Text waren auch 2 selbstironische Passagen - wenn das ganze trotzdem Aggressionen bei dir weckt, dann suchst du vielleicht nur etwas über das du dich aufregen kannst...

25

01.06.2009, 15:56

Zitat

Original von Hagakure
Es ging weniger um das fahren müssen, sondern eher um die Einstellung sich als was Besonderes hochzustilisieren und den Rest der Bahnreisenden als lästige Begleiterscheinung zu charakterisieren.


Und?

90%* der Mitreisenden in öffentlichen Verkehrsmitteln sind lästige Begleiterscheinungen. Ich hasse es, mit Menschen in engen, schlecht belüfteten Räumen eingepfercht zu sein, deren Deo bereits am Vortag den Dienst versagte, so sie überhaupt welches nutzen. Und mir gehen mitteiligungsbedürftige Idioten auf den Sack, die keinerlei Rücksicht auf andere nehmen.

Nennt mich spießig, intolerant, meinetwegen auch arrogant oder asozial - aber ich halte mich durchaus für etwas Besseres, als jene, auf die obige Beschreibungen zutreffen und die in hohem Maße in öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreffen sind. Egal wie heiß der Tag war - mich wird man nie unerträglich stinkend antreffen.

*(diese Quote lässt in ICEs deutlich senken, indem man die erste Klasse nutzt. Zumindest Lautstärke, Geruchsbelästigung etc. nehmen mit gestiegenem Fahrpreis durchschnittlich spürbar ab)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (01.06.2009, 15:57)


26

01.06.2009, 16:35

Zitat

*(diese Quote lässt in ICEs deutlich senken, indem man die erste Klasse nutzt. Zumindest Lautstärke, Geruchsbelästigung etc. nehmen mit gestiegenem Fahrpreis durchschnittlich spürbar ab)


Dann dürfte die nächste Stufe deiner "Weiterentwicklung" klar sein, wenn du nicht zu diesem Mob dazugehören willst, der hier stereotypisch einklassifiziert wird.

Hartz-4-Patienten schauen auch auf Hartz-4er herab......Assis auf Assis.....da man es ja selber nicht ist.

Vielleicht einfach nur ne Frage des Blickwinkels?? :O

myabba|abra

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27

01.06.2009, 17:24

Der Teil mit den Leuten, die die Türen nicht zumachen ist soooo wahr. Gibt nichts schlimmeres...

Außer Dynamo Dresden Fans und zu Dult und Volksfest Zeit eigentlich alle Menschen...

28

01.06.2009, 17:45

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von OLV_sid_meier

Zitat

Original von AtroX_Worf
wann es Sinn macht.

X(

nur weil mir jemand vorschreioben will, wie ich die Deutsche Sprache zu verwenden habe, halte ich mich da nicht dran.
"Sinn machen" ist im Osten gebräuchlich und wird sehr häufig verwendet. Natürlich kann man genauere Verben finden, aber machen reicht auch schon.
Etwas kann Sinn haben, oder sinnstiftend sein. Bei letzterem "macht" es dann etwas, nämlich Sinn.

wer hat dir wo etwas vorgeschrieben ? ich habe nur deutlich gemacht, dass dieser ausdruck meiner meinung nach ein hässlicher anglizismus ist

im übrigen ist das auch keine frage von ost und west, das ist im westen genauso üblich, leider.

29

01.06.2009, 18:20

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von Hagakure
Es ging weniger um das fahren müssen, sondern eher um die Einstellung sich als was Besonderes hochzustilisieren und den Rest der Bahnreisenden als lästige Begleiterscheinung zu charakterisieren.


Und?

90%* der Mitreisenden in öffentlichen Verkehrsmitteln sind lästige Begleiterscheinungen. Ich hasse es, mit Menschen in engen, schlecht belüfteten Räumen eingepfercht zu sein, deren Deo bereits am Vortag den Dienst versagte, so sie überhaupt welches nutzen. Und mir gehen mitteiligungsbedürftige Idioten auf den Sack, die keinerlei Rücksicht auf andere nehmen.

Nennt mich spießig, intolerant, meinetwegen auch arrogant oder asozial - aber ich halte mich durchaus für etwas Besseres, als jene, auf die obige Beschreibungen zutreffen und die in hohem Maße in öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreffen sind. Egal wie heiß der Tag war - mich wird man nie unerträglich stinkend antreffen.

*(diese Quote lässt in ICEs deutlich senken, indem man die erste Klasse nutzt. Zumindest Lautstärke, Geruchsbelästigung etc. nehmen mit gestiegenem Fahrpreis durchschnittlich spürbar ab)


genau dieses phänomen ist imho übrigens der grund, warum in großstädten immer noch sehr viele leute auto fahren, obwohl sie auch mit dem bereits bestehenden ÖPNV wesentlich schneller ans ziel kämen

da in öff. verkehrsmitteln der anteil unangenehmer personen (und damit z.b. auch das risiko, opfer von straftaten zu werden) erheblich erhöht ist, ist es halt wesentlich komfortabler das auto zu benutzen (was seinerseits natürlich wieder den anteil erhöht und sich gleichzeitig negativ auf die auslastung auswirkt)

30

01.06.2009, 19:03

Zitat

Original von Hagakure

Zitat

...der hier stereotypisch einklassifiziert wird.


Selbstverständlich ist es stereotyp. Stereotypen haben aber durchaus ihre Berechtigung und kommen nicht von ungefähr. Sie sind nicht gerecht, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie zutreffend sind, ist hoch.

In einer S- oder Regional-Bahn reicht es völlig aus, wenn 10 oder 20% dem Klischée entsprechen, um die Fahrt zur Hölle zu machen.