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05.10.2011, 23:15

bip berechnung?

1. also ins bip fließen doch nur die zum endverbrauch verkauften güter. dann müsste jetzt consulting welches firmen in anspruch nehmen, teil des produktionsprozesses sein, also nur indirekt ins bip einfließen, indem der preis der produkte steigt. wenn die consulter ihren job gut machen, arbeitet die firma effizienter und kann den preis für ihre produkte sogar senken. dann würde die consulting firma aktiv an der bipminderung arbeiten. zumindest rein theoretisch. hab ich da irgendwo nen fehler drin ? ist das da so dass das nur indirekt in die rechnung kommt, indem die consulters ihr verdientes geld ausgeben?
2. wie erfasst man gehälter für politiker und lehrer im bip? unter staatlicher einkauf von politik- und lehrerdienstleistungen?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rommel« (05.10.2011, 23:23)


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05.10.2011, 23:53

beim bip zählt doch die arbeitszeit gewichtet mit dem marktwert eben dieser.
allerdings ist das system der berechnung ja schon öfter in frage gestellt worden.

3

06.10.2011, 00:48

aber zb wenn ich ein haus besitze, erhöht das doch auch das bip, weil man dann so tut als würde ich mir selber miete zahlen, das wäre bei deiner definition ja nicht drin

4

06.10.2011, 02:29

naja wahrscheinlich werden einkünfte aus kapital und immobilien halt auch dazu gezählt. müssen ja irgendwie wachstum hinkriegen und wenn es durch virtuelle miete im eigenen haus ist.

5

06.10.2011, 09:17

@Zecher_Falcon_: Da du ein VWLer bist, solltest du sowas eigentlich schon wissen... war 1. Semester Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

Ansonsten pflegte nen Prof. bei uns im ersten Semester zu sagen, dass Professoren per definitionem produktiv sind. Sie seien schließlich Beamten und würden deshalb mit ihrer Besoldung automatisch das BIP erhöhen. ;)

Ansonsten ist es beim Mieten auch so wie beim beliebten Rasenmäh-Beispiel: Wenn 2 Nachbarn jeder für sich den eigenen Rasen mähen, dann steigt das BIP in dem Jahr nicht. Wenn sie sich wechselseitig dafür bezahlen beim jeweils anderen den Rasen zu mähen, dann steigt das BIP.
Es sagt ja keiner, dass das BIP die bestmögliche Art der Wohlstandsrechnung wäre. Allerdings wird sie auch in Deutschland nicht über die Verteilungsrechnung ermittelt, also nicht über Arbeitnehmerentgelte und Vermögenseinkommen, sondern über die anderen beiden volkswirtschaftlichen Identitäten.
Man kann immer versuchen etwas genauer zu messen, nur braucht man auch internationale Vergleichbarkeit, d.h. alle Berechnungskomponenten müssen in allen Ländern verfügbar oder einfach und genau Schatzbar sein. Dies setzt enge praktische Grenzen - und normalerweise will man auch nicht zu viele Menschen einstellen, nur um das BIP zu berechnen. Wenn die eingesetzten Arbeiter bei der BIP-Berechnung nicht produktiver als in anderen Tätigkeiten sind, dann würde das BIP durch ihre Einstellung auch nicht steigen, grob gesagt.

Wenn man das BIP als Größe im Zeitverlauf sieht, kann man auch nicht so leicht bescheißen. Man kann vielleicht mal was in eine andere Periode verschieben, aber generell höher kommt man nicht so einfach.

6

06.10.2011, 13:16

Naja was ich alles wissen sollte und was nicht, das ist eh sone Sache, ich hab mir auf jeden Fall gemerkt, dass es mehrere Arten der Berechnung gab und die für mich einleuchtenste habe ich mir gemerkt, dass es dafür keine Datengrundlage gibt war mir in der Tat nicht bewusst, weil ich eigentlich dachte, dass Arbeitnehmerentgelte (ebenso wie Vermögenseinkommen) eh erfasst werden.

7

06.10.2011, 15:59

Du würdest also nicht zustimmen, dass die BIP-Berechnung für einen Volkswirt grundlegendes und obligatorisches Wissen darstellen sollte? ;) Auf viel weniger wird man sich kaum als kanonisches Wissen einigen können...

Ich hatte aber mehr deine Mutmaßung von 02:29 Uhr kritisiert, weil es hier um die BIP-Systematik geht. Man muss kein Detailwissen über das BIP haben, aber die Systematik dahinter sollte man doch kennen, das finde ich als wichtig.