@Zecher_Falcon_: Da du ein VWLer bist, solltest du sowas eigentlich schon wissen... war 1. Semester Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.
Ansonsten pflegte nen Prof. bei uns im ersten Semester zu sagen, dass Professoren per definitionem produktiv sind. Sie seien schließlich Beamten und würden deshalb mit ihrer Besoldung automatisch das BIP erhöhen.
Ansonsten ist es beim Mieten auch so wie beim beliebten Rasenmäh-Beispiel: Wenn 2 Nachbarn jeder für sich den eigenen Rasen mähen, dann steigt das BIP in dem Jahr nicht. Wenn sie sich wechselseitig dafür bezahlen beim jeweils anderen den Rasen zu mähen, dann steigt das BIP.
Es sagt ja keiner, dass das BIP die bestmögliche Art der Wohlstandsrechnung wäre. Allerdings wird sie auch in Deutschland nicht über die Verteilungsrechnung ermittelt, also nicht über Arbeitnehmerentgelte und Vermögenseinkommen, sondern über die anderen beiden volkswirtschaftlichen Identitäten.
Man kann immer versuchen etwas genauer zu messen, nur braucht man auch internationale Vergleichbarkeit, d.h. alle Berechnungskomponenten müssen in allen Ländern verfügbar oder einfach und genau Schatzbar sein. Dies setzt enge praktische Grenzen - und normalerweise will man auch nicht zu viele Menschen einstellen, nur um das BIP zu berechnen. Wenn die eingesetzten Arbeiter bei der BIP-Berechnung nicht produktiver als in anderen Tätigkeiten sind, dann würde das BIP durch ihre Einstellung auch nicht steigen, grob gesagt.
Wenn man das BIP als Größe im Zeitverlauf sieht, kann man auch nicht so leicht bescheißen. Man kann vielleicht mal was in eine andere Periode verschieben, aber generell höher kommt man nicht so einfach.