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03.03.2006, 08:45

Verdi !?

Was haltet ihr von dem Streik und wer glaubt, dass dadurch Arbeitsplätze erhalten und Ausbildungsplätze geschaffen werden wie es Bsirske behauptet ??

Ich schreib erstmal nichts. Mich interessiert erstmal eure Meinung und dann schreib ich später was dazu.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

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2

03.03.2006, 09:50

Das war klar das das von dir kommt du böser Neoliberaler du :D.

O.k. dann mal wieder ernst werden und Stellung beziehen:

Verdi Streik aus der sicht eines Betroffenen (arbeite ja bekanntlich bei der Stadt Hannover):

Mein hintergrund:

Ich bin Seit 2000 bei der Stadt Hannover beschäftig und wir haben hier 4 Haushaltskonsolierungen hinter uns mit dem Ergenis:

von 1000 Millionen Euro sind wir auf 700 Millionen Euro Schulden runter ohne das der Bürger Massvie einschnitte hat hinnehmen müssen.

Diese einsparungen sind fast ausschließlich durch Personalabbau und schließungen von nicht so stark besuchten einrichtungen ereicht worden.

Die Letzten beiden Massiven Einschnitte haben wir grade 2005 hinter uns gebracht:

erstens:

Abschluss eines Vertrages zur beschäftigungssicherung zwischen der Landeshaupstadt Hannover und Verdi:

Um unsere eigene Arbeitplätze zu sichern verzichten wir (die beschäftigten der Landeshaupstadt Hannover) auf 2 % unseres Bruttogehaltes und im gegenzug hat die Stadt Hannover versprochen bis zum Jahre 2011 keine weiteren Arbeitsplätze abzubauen.

zweitens:

Neu Tarifvertrag der die Alte BAT Vergütung aufhebt und durch ein neues System TÖD ersetzt.
Und dieses TÖD ist ist in meinen Augen ein weiteres geschenk an die Arbeitgeber da wir dadurch erhebliche einschnitte hinnehmen müssen:

Unteranderen sind mit den TÖD die altersstufen abgeschaft worden sowie der Ortszuschlag usw.

Untern Strich heißt das für uns "ALTE" Beschäftigen die noch bestandsschutz haben, das wir nicht weniger bekommen da wir eine Ausgleichzahlung bekommen die die Differenz zwischen alten BAT und neuenen TÖD und somit zumindest unser ALtes gehalt weiter bekommen (und wir reden hier nicht über wenig Geld bei den Meisten Kollegen liegt diese Ausgleichszahlung im schnitt bei ca. 200 Euro) weselt aber nun jemand die Stelle fällt diese Ausgleichzahlung weg und bei allen neuen sowieso.

Und nun soll die norminale Arbeitszeit (also nicht die Reale die liegt eh weit höher) von 38,5 auf 40 Std die Woche erhöht werden und Möllering und Co betreiben hier eine fette und genaus falsche Argumentation:

1. Es gehe doch nur um 18 Minuten bullshit es geht nicht um 18 Minuten täglich sondern darum das wir diese 18 Minuten Umsonst arbeiten sollen.
2. Nachdem die lieben Politiker die Arbeitszeit der Beamten auf 40 Std erhöht haben (in Bayern sogar auf 42) sollen nun die Angestellten ebenfalls auf 40 Std angehoben werden damit es "gerecht" ist LOL. Nur zu doof das die Regierung hier in Niedersachsen bestehend aus CDU und FDP einen antrag im Landesparlament auf 42 Std für die Beamten eingereicht haben aber nachdem die Möllering die 40 Std für angestellte fordert nun diesen schnell zurückgezogen haben.
3 Geht es sehr wohl um Arbeitsplätze durch diese "18 Minuten" stehen alleine bei uns 250 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
4. Argumentiert Möllering das wir ruhig ja 18 Minuten länger pro Tag arbeiten können da wir ja ach so sichere Arbeitsplätze haben, und das ist nichts weiter wie ein gerücht:
4.1 werden seit Jahren keine neue Mitarbeiter eingestellt mit festen Vertrag wenn überhaupt nur mit Zeitverträgen meisten jedoch bedient man sich lieber Zeitarbeitsfirmen.
4.2 Schwebt hier über Jeder Abteilung der Schwert der Privatisierung beispiel unsere Ing. Abteilung die müssen Ihre Arbeit im Direckten vergleich zu Ing. Büros erbringen und zwar müssen sie mindestens genauso günstig arbeiten wie der Billigste Anbieter auf dem Freien Markt sonst wird Privatisiert.

Also ist das mit den Sichern Arbeitsplätzen ein Märchen.

usw.


Und so wie bei uns in Hannover sieht es eigendlich bei allen Komunen aus die Kassen sind Leer durch eine verfehlte Politik und die Angestellten und Beamten des Öffendlichen Dienstes sollen nun die Sparschweine der Nation werden und dagehen wehren wir uns unseren Beitrag zur Sanierung der Öffendlichen Kassen haben wir Massive geleistet und nun ist schluss.

3

03.03.2006, 10:10

Verdi streikt meiner Meinung nach nur für sich um eine letzte Existenzberechtigung zu haben und Privatisieren werden die Städte jetzt weitestgehend alles in allen Bundesländern und dann werdet ihr NOCH angestellten der Stadt die selben Verträge bekommen wie die Kollegen die jetzt bereits bei Privaten Unternehmen arbeiten mit einer 40 stunden woche.


aber das werden die Streiker erst erkennen wenn Herr Bsirske dafür gesorgt hat das übrehaupt kein Geld mehr da ist und man keine andere alternative hat.

grüsse

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4

03.03.2006, 10:32

sorry two_face was du da von dir gibst ist in meinen Augen der Letzte Bullshit.

Wahrscheinlich gehörst du auch zu den Leuten die meinen alles selber regel zu können, und am ende nichts haben.

Wenn du der Meinung bist das du deine Verträge besser selbst verhandel kannst als die gewerkschaft dann bist du 100% auf dem Holzweg.

Geh insofern du Arbeitest mal zu deinen Chef und fordere mal etwas mehr geld:

Der wird dich auslachen und mit dem Hinweiß auf 5 Millionen Arbeitsplätze die tür weißen.

Wenn nun aber die gewerkschaft geschlossen für alle etwas fordert sieht das anders aus.


Soviel mal zu dem Thema gewerkschaften streiken aus Selbsterhaltungstreib.

Zu deiner Anderen These das wir Streiker streiken bis kein Geld mehr da ist:

erstens scheinst du mein vorherigen Post nicht gelesen zu haben.

Zweitens solltes du mal dir mal lieber Gedanken machen was die Ursache ist warum die Öffendlichen Kassen leer sind und wer hier was von wem fordert.

Drittens: Solltest du dir mal Gedanken machen welchen Zweck eine Gewerkschaft hat und was Ihre Aufgaben sind (Hatte ich in Sozialkunde in der 6 Klasse)

Wenn du das gemacht hast können wir uns gerne weiter unterhalten

SenF_Rey_Erizo

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5

03.03.2006, 10:42

Arbeitszeitverlängerung im öffentlichen Dienst ist Mist, 40 Stunden im Krankenhaus in der Pflege pro Woche sind der Horror, da sind die 2,5 Stunden in der Woche mehr sehr bitter. Gerade in der Pflege, wo es an Personal mangelt, noch einmal sparen zu wollen halte ich für fatal. Bald arbeiten alle lörracher Krankenschwestern in der Schweiz. Dort arbeitet man zwar noch mehr, dafür stimmt der Lohn dann immerhin.

6

03.03.2006, 11:07

@Eisen

hört sich an sich logisch an aber auch nur für Verdi Mitarbeiter bzw. Gewerkschafter.
Ich versuch dass mal Punkt für Punkt aufzuarbeiten was du geschrieben hast.
Klar muss das Ing. Büro so billig sein. Das ist doch eigentlich logisch oder nicht ?
Eure Abteilungen stellen fixe Kosten (Miete, Löhne usw.) dar und wenn mal nichts los ist oder wenig dann rechnet sich das nicht. Wenn ihr dann auch noch teurer als ein Privatunternehmen seid ist eure Abteilung so leid es mir tut Luxus und das MUSS man sich nicht leisten oder ?

Klar sind die 18 Minuten umsonst aber ich hab auch eine 40 Stundenwoche und arbeite noch drüber hinaus. Angesichts leerer Kassen ist das doch wohl mehr als angebracht eure Vergünstigungen im Vergleich zum freien Markt zu beschneiden oder ?

Der lächerlichste und für mich unverschämteste Punkt überhaupt ist das mit der angeblichen Sicherung der Arbeitsplätze bzw Ausbildungsplatzschaffung. Sorry nichts für ungut aber was gerade gemacht wird führt sicher nicht zu mehr Geld der Kommunen oder ?
Als Hannoveraner solltest du ja das Thema mit eurem Krankenhaus kennen ? Das dort extreme Verluste eingefahren werden durch den Streik sollte also bekannt sein.
Ja, da werden sicher gleich 10 Neue eingestellt.
Sorry aber da werde ich echt sauer.

Ich hab beruflich bundesweit viel mit Ämtern und Behörden zu tun und da wird sich mit Sicherheit kein Bein ausgerissen und was ihr verdient weiß ich auch. Nichts für ungut aber was da gemacht wird ist unverschämt und einfach nur dreist.

Was ich bei deiner Argumentation witzig finde ist die Tatsache, dass du erst sagst bis 2011 sind die Arbeitsplätze sicher und später schreibst du die 18 min gefährden 250 Arbeitsplätze. Hä… ?

Außerdem schreibst du was von den 2% auf die ihr verzichtet wegen 2011. Dann tritt aus der Gewerkschaft aus dann hast du die 2% locker wieder drin !

Was es aber für mich fast unerträglich macht ist die Art und Weise wie sich der öffentliche Dienst als Melkkuh der Nation hinstellt. Als ob die anderen keine Einschnitte oder Belastungen ertragen müssten. Bisher wurden die Beamten und der öffentliche Dienst nicht belastet wie der Rest der Landes und das eure Jobs sicher waren wie die vom Rest sollte doch jedem klar sein oder ?

Bei den Krankenhäusern müsste man endlich eine eigene Lösung finden da wäre es ja mehr als abgebracht aber wenn ich sehe wie die Ärzte das Krankensystem schröpfen fehlt einfach zu oft das Geld.
Aber das ist genau so ein Punkt der mich annervt, dass man Krankenhauspersonal mit Amts- und Behördenleuten gleich setzt.


Wenn man sieht, dass über 90% der SAP Mitarbeiter eine Mitgliedschaft bei der IG Metall abgelehnt haben sieht man doch, dass es nicht immer nötig ist.
Klar wird viel Geld verschwendet aber da ihr Jungs auf den Behörden für Mist den ihr verbockt nicht haftbar gemacht werdet und so Mio verschwinden brauchen gerade die nicht über Politiker schimpfen.
Außerdem ist das eine Milchmädchenrechnung sondergleichen. Werden nämlich die Ausgaben wieder höher für die Kommunen wird es für die Bevölkerung was geben ?
Hm…


P.S. sorry bissle durcheinander aber bin grade am arbeiten und hab ned so viel Zeit ^^

7

03.03.2006, 11:40

Also Eisenherz Dein Plädoyer für Gewerkschaften in Ehren aber das klingt für mich wie der blanke Hohn. Sicherlich hat es eine Gewerkschaft
einfacher, mit der Masse im Rücken den nötigen Druck auszuüben. Das passiert aber nicht zum Wohle des Einzelnen, sondern aus reinem Eigennutz bzw Selbsterhaltungstrieb. Denn das Gewerkschaften in der heutigen Zeit in der bisherigen Form längst ihre Existenzberechtigung verloren haben, ist für mich Fakt. Beispiel aus dem täglichen Leben :
Meine Frau arbeitet für eine bekannte Düsseldorfer Fluggesellschaft, die in den vergangenen Jahren durch schwere finanzielle Probleme auf sich aufmerksam gemacht hat.
Die Angestellen dieser einen Firma sind in sage und schreibe 3 Gewerkschaften organisiert. So kam es, dass die eine Hälfte des Bodenpersonals Abstriche bei Gehalt und Weihnachts bzw Urlaubsgeld
hinzunehmen hatte während für die andere Hälfte alles beim alten blieb. Die Sanierung des Unternehmens (bzw der Versuch) wurde also gerade einmal der Hälfte der Beschäftigten aufgebürdet, während die andere Hälfte so weiter machte wie bisher.
Was aber dem Fass den Boden ausschlug war die Forderung der 3. Gewerkschaft , die des fliegenden Personals (Pilotenvereinigung Cockpit) nach erheblichen Lohnsteigerungen. Vielleicht kann sich der ein oder andere noch daran erinnern, was für unglaubliche Zahlen dort im Raum standen.
Hier wurde ebenfalls mit Streik gedroht, was in diesem Falle wohl das entgültige Aus des Unternehmens bedeutet hätte.
Der Haken ist, dass solche Gewerkschaften (wie auch Verdi) nicht nur Problemfälle vertreten, sondern auch Beschäftigte gesunder und florierender Unternehmen.
Das das völlig irrationale und unvernünftige Forderungen zur Folge hat ist doch völlig klar. Gewerkschaften in dieser Form, gerade wie Verdi, können daher gar nicht durchgend die Interessen Aller vertreten, vielmehr kommt es dadurch zu völlig weltfremden, gefährlichen Forderungen.
Also wie gesagt, Gewerkschaften in der heutigen Form sind meiner Meinung nach völlig überholt und ein unglaublicher Hemmschuh unserer Wirtschaft. Arbeitnehmerschutz ja, aber nicht um jeden Preis und vor allem in anderer Form als bisher.

8

03.03.2006, 11:59

Im Grundsatz kann man Verdi den Streik gar nicht verübeln.

Es geht um 2 Dinge: Einmal bei den kommunalen Arbeitgebern, die die entsprechenden Tarifverträge gekündigt haben, darum, daß länger gearbeitet werden soll ohne Lohnausgleich.

Hauptsächlich geht es aber um was anderes: Für den öffentlichen Dienst gibt es einen neuen Tarifvertrag, der von Bund und Kommunen übernommen worden ist. Die Länder sperren sich noch, die meinen, sie würden finanziell dadurch überfordert. Verdi will, daß der Tarifvertrag jetzt auch von den Ländern übernommen wird, und das ist im Grundsatz auch ganz ok so - vielleicht mit ein paar Abstrichen. Die Länder haben nämlich das Hauptproblem, die meisten Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Landesbedienstete, z.B. Polizisten, Lehrer, Strafvollzug usw. Also löhnen die Länder auch am meisten.

Unseren lieben Gewerkschaftsfeinden will ich mal folgendes sagen:

Ich wünsche euch, daß ihr nie auf solidarische Interessenvertretung angewiesen sein werdet. Dann seht ihr nämlich wie das ist, wenn man ganz alleine dasteht. Euer Chef wird euch einfach auslachen.

Alles was für euch selbstverständlich ist - Urlaub, Lohnfortzahlung, Mitbestimmung, Weiterbildungsanspruch - haben irgendwann mal Arbeiterbewegung und Gewerkschaften durchgesetzt, da ist nicht von hergeschenkt worden. Dass das alles vor der Zeit war, die die msieten hier überblicken, tut der Sache keinen Abbruch. Ihr profitiert davon, auch wenn ihr nicht in der Gewerkschaft seid. Noch lässt sich schlau reden, aber seht mal zu wie das ist, wenn ihr eines Tages vielleicht keinen Anspruch mehr habt auf Geld wenn ihr krank seid oder der Urlaub auf Malle ausfällt wegen kein Urlaubsgeld mehr und für die neue Graka auch kein Geld mehr im Beutel ist... Dann geht das grosse Gejammer los. Sehr wahrscheinlich sind dann die, die vorher von Gewerkschaften nix wissen wollten, der Meinung, die Ausländer sind daran schuld...das Lumpenproletariat, das DVU und NPD wählen geht.

In den letzten Jahren haben die Arbeitnehmer extrem Lohnzurückhaltung geübt. Deutschland ist das einzige EU-Land mit sinkenden Reallöhnen. Heute muss man feststellen: Es hat den Beschäftigten nichts genutzt. Arbeitsplatzabbau, Verlagerungen ins Ausland usw. gehen trotzdem alle munter weiter. Obwohl die Ertragslage vieler Unternehmen so gut ist wie lange nicht und die Einkünfte aus unternehmerischer Tätigkeit tüchtig gestiegen sind. Da besteht eine Schieflage. Das geht so nicht, daß die einen Schampus saufen und die anderen den Gürtel enger schnallen sollen.

Wenn man argumentiert, daß Verdi sich ins eigene Knie schiesst, weil jetzt noch mehr privatisiert würde, dann kann man auch gleich sagen: Lassen wir uns halt alles gefallen. Der letzte Streik im öffentlichen Dienst war 1992 - seitdem war Ruhe. Es wird in Deutschland sowieso total wenig gestreikt. Trotz Lohnverzicht hat das in all den Jahren Privatisierungen und Ausgründungen aber überhaupt nicht verhindert.

Ich bin nicht mit allem einverstanden, was Verdi treibt. Stimmt auch, dass der Staat ziemlich blank ist. Aber ich kann schon verstehen, daß die Leute auch mal sagen, jetzt gucken wir mal wo wir abbleiben. Immer nur einstecken ist auch nicht normal.

SAP ist kein typisches Beispiel. Die glauben halt, sie kommen auch so gut durch die Spur. Das Unternehmen steht ja auch bestens da. Bloss: Dass ihnen nix passieren kann, dachten vor einiger Zeit die Automobilwerker ja auch - jetzt seht euch mal an, was bei VW, OPEL, Ford usw. los war bzw. ist. Jetzt bröckelt es beim Flaggschiff Automobilindustrie aber auch ganz tüchtig. Mal sehen, was bei SAP passiert, wenn die Einschläge näher kommen.

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9

03.03.2006, 12:02

Ich denke Eisbär diesmal bist du hier auf den Holzweg aber gerne Punkt für Punkt:

1. Punkt Kostenvergleich : Kein Problem halten wir locker stand weswegen es uns überhaupt noch gibt.

2. Punkt nun auf den Papier haben ich eine 38,5 Std woche nach der ich bezahlt werden und selbstverständlich arbeite ich auch dadrüber hinaus. Fakt ist aber das ich nicht bereit (und gott sei dank Verdi auch nicht) bin eine weitere gehaltskürzung hinzunehmen, da wir das wie ich ja bereits geschreiben habe, genung dafür getan haben um die haushaltdefiziete zu senken mehr ist nicht drinn, und hier müssen auch mal die Neolieberalen einsehen das ein gleichgewicht gibt und dieses Gleichgewicht gehalten werden muss und nicht nur immer einseitig belastet wird.
Den für eine verfehlte Politik können wir mit sicherheit nichts.

3. Das wegen der 40 Std. Arbeitsplätze wegfallen sollten jeden Klar denken Menschen klar oder meinst du das wegen der 40 Std. woche auch nur ein Arbeitsplatz geschafffen wird bzw. neu besetzt wird. Mit sicherheit nicht auf das mass wo wir jetzt geschrumpft sind ist eine weitere Reduzierung nicht mehr möglich (wenn der Staat weiterhin seine aufgaben wahren soll) wird aber die Regelarbeitszeit erhöht werden mit sicherheit arbeitsplätze abgebaut.

4. Verluste die durch den Streik enstehen sind nicht schuld der Arbeitnehmer sonder des Arbeitgeber Verbandes und dieser muss die Last tragen und ein Streik zielt ja genau dadrauf das diese Last so schwer wird das sie wieder verhandeln . Der Arbeitgeber Verband KAV kann doch jederzeit wieder die verhandlungen aufnehmen dann ist der Streik vorbei.

5. Was wir im öffendlichen Dienst verdienen ist sicherlich nicht die welt ein Dipl. Ing. der bei uns anfängt liegt um die 30 000 Euro jahresgehalt in der Freien Wirtschaft bei uns hier uns aber zwischen 35 000 bis 40000 Euro als Berufsbeginner. Also Liegen da schon welten dazwischen.

6. Eisbär du weißt wohl nicht wie bei uns Arbeitsplätze abgebaut werden:
Durch den Jahrelangen Einstellungsstopp ist unser Personal von der Altersstruktur deutlich überaltert und diese Alten schickt man in Rente und Ihre Stellen werden dann nicht wieder neu besetzt sonder Ihre Arbeit auf die verbliebenden Kollegen verteilt so werden dann schnell bei uns 250 Arbeitsplätze abgebaut ohne das dafür unser Sicherungspackt gebrochen werden muss, nur halt die Azubis oder Zeitarbeitskräfte für die dieser Packt nicht gilt können gehen.

7. Der Gewerkschaftsbeitrag liebt aber bei 1% nicht bei 2% somit würde ich nicht sparen. Und hinzukommt das wenn ich aus der Gewerkschaft austrette die verhandlungsposition der gewerkschaft die ja auch für mich persönlich verhandelt schwächen würde und genau das ist doch das Ansinnen der Neoliberalen alle macht dem Kapital oder ;)

8. Zur sicherheit unser Arbeitsplätze habe ich schon einges geschreiben und das wir uns nicht zur Melkkuh machen lassen und nicht vor dem Diktat der Arbeitgeber beugen ist auch wenn du es als Liberaler nicht gerne hören magst unser gutes Recht. Und genau wie alle anderen beschäftigten haben wir kurz gesagt die schnauze gestrichen voll. Da verzichten man freiwillig auf geld damit es dem betrieb besser geht und die Neoliberalen dankes es einen so das sie gleich die nächste forderung stellen. Bestes Beispiel ist doch hier bei uns Conti !
Und das wir nicht belastet worden sind wie der rest des landes ist völliger Qutsch eisbär. Steuern, Abgeaben usw. zahlen wir genau wie der rest bei deutlich weniger Lohn und davon haben wir einiges abgeben hinzu kommt das du dir selber wiedersprichst da du oben selber schreibst das man unsere Vergünstigen schon gestrichen hat (Zweiter absatz) und später schreibst du das wir nicht so belastet werden wie der rest LOL.

9. Du bist durch und durch ein Liberaler gell Flächentarifverträge vernichten gewerkschaft abschaffen und alle macht dem Kapital wohin das führt haben wir in der Weimar Republik und dem dritten Reicht nur zu deutlich erlebt. Mit sicherheit werden wir uns nicht in kleine Zellen spalten lassen die dann in der Bedeutungslsoigkeit verschwinden. Die Krankenhäuser sind genauso im öffendlichen Dienst wie ein z.B. ein Bauamt und erbringt Ihre Leistungen zum Wohle der Öffendlichkeit bzw. arbeitet für die Gesellschaft.

10. Zur verschwendung von Millionen Eisbär das ist die größte Lacher den ich seit langen höre wer entscheidet den über den bau einer Strasse ?
Die Politik und nicht der Sachbearbeiter der führt nur den AUftrag aus wie dann auch das spätere bauunternehmen usw. Entscheiden tuht das ausschließlich die Politik was wann wo gebaut wird.
Und wenn der Sachbearbeiter da eine Falsche entscheidung fällt z.B. durch vorteilsnahme oder bestechung so ist das sehr wohl ein fall für den Staatsanwalt den im gegensatz zu den Politikern haften Beamte und Angestellte sehr wohl.

10

03.03.2006, 13:18

@8

ja lange seit ihr ausgespart worden nun trifft es euch eben seit ein paar Jahren.


@9

Quatsch, ich bin wahrscheinlich einer der sozialsten Menschen die du kennst. Ich seh nur nicht den gemeinsamen Nenner bei einem Müllmann, einer Krankenschwester und einem Behörden....
Der Müllmann verdient gut und ist bis auf den LKW führerschein der Fahrer unqualifiziert.
Die Krankenschwester ist das krasse Gegenteil. Verdient wenig arbeit viel und muss unheimlich viel wissen und können !!
Der Behördenmann. Na ja der kann und schafft nichts ;-)
Nehmen wir auch mal den Mann vom Bauamt ^^
Bei uns sind das alles Leute die sonst nichts bekommen haben und so arbeiten die auch. wenn die hier die Bäume schneiden oder sonstwas machen schlafen 2 fast ein und einer arbeitet ganz...... langsam.
Wenn ich so auf unserm Stückle arbeiten würde müsste ich Arbeitslos sein um das alles zu schaffen.
Nichts für ungut aber die meisten im öffentlichen Dienst sind mehr hinderlich als bringen sie den Menschen was.
Mal als Beispiel.
Unser Nachbar der war Stadtbaumeister hat nen Parkplatz, in unseren neu eingeführten Spielstrasse, genau gegenüber von unserer Einfahrt gemacht. TOLL ECHT !
Beschwert man sich aber über bestimmte Dinge hat man eh keine Chance weil der Bürgermeister hinter seinen D...en steht.

@6

Doch das weiss ich aber ist in der freien W auch so.
Aber schon komisch, dass ich wenn ich auf einem Amt anrufe meistens den Vertreter von xy erwische weil der grade mal wieder im Urlaub, krank, Kur oder in der Pause ist.
Nichts für ungut muss ja auf dich nicht zutreffen aber das ist nicht nur meine Erfahrung.
Es gibt sogar Ämter auf denen einige in Urlaub gegen wenn grade die Haupttermine sind LOL RESPEKT !
Dann kommen sie zurück und hauen sofort die Mahnungen oder sonstwas raus.
Ich sag nur Formbrieffetichisten.
Meine Lieblinge sind aber die denen man was schickt (wir machen IMMER Kopien) und dann behautpten die es fehlt was oder xy muss nachgereicht werden. LOL auf meiner Kopie ist das eigentlich immer drauf aber die müssen ja ein Briefchen schreiben da anrufen ja zu schnell gehen würde.
Ich also ans Tele und rede mit dem und sag ihm/ihr wo es steht oder sein muss.
Schwupps auf einmal liegt es auch bei denen ?!?! hä... ?
Habs wahrscheinlich hingehext.
Sorry aber das kostet mich jedesmal nur Zeit und Nerven. Ist dann noch ein Mandant zwischengeschaltet ist der auch noch angenervt.

@5
Das ist ne Frage der Relation zwischen leistung und Gehalt !


Ich denke nicht, dass du als Betroffener wirklich objektiv an die Sache ran gehen kannst, könnte ich wahrscheinlich auch nicht.

11

03.03.2006, 15:29

wie das aktuelle Beispiel SAP zeigt in dem 90% der Belegschafft sich GEGEN einen Betriebsrat ausgesprochen hat bin ich wohl nicht allein mit meiner Meinung das die Gewerkschafft ihre Zeit überlebt hat.
SAP ist insofern noch Interessant das man einen Betriebsrat geduldet hätte wenn man versichert hätte das KEIN Gewerkschaftler drin ist.
Es bleibt abzuwarten ob sich die Gewerkschafft jetzt den weg über die Gerichte suchen wird was aber dann jeden klar sein dürfte ist das SAP auch sein Konsquenzen ziehen wird.


Eisenherz blass nur weiter in das Propagandahorn von Briskes und Co vielleicht sollte nicht ich sondern du deinen Standpunkt mal überdenken?

grüsse

12

03.03.2006, 15:46

vielleicht solltest du einfach mal sagen, das du die gewerkschaften abschaffen möchtest eisbär, dann machen deine aussagen auch sinn! ;)
ansonsten argumentierst du mit persönlichen erfahrungen und pauschalisierst, was der problematik sicherlich nicht gerecht wird! in berlin gibt es mitarbeiter im öffentlichen dienst, die puckeln ohne ende, sind imemr erreichbar, reissen sich den arsch auf, und nu? ;)
mein sachbearbeiter im hamburger finanzamt macht sogar extra für mich ne extraschicht, damit ich meine vorabzahlungen vernünftig regeln kann, bei freiberuflern wie mir, immer so ne sache! also ich hab ne bessere meinung von denen als du!
ansonsten hat es yamashiro doch sehr gut auf den punkt gebracht, die sozialen errungenschaften, um die uns übrigens die gesamte welt bis vor 10 jahren jahrelang beneidet hat, sind zum größten teil erfolge der gewerkschaften!! dies alles mir nichts dir nichts mit der aktuellen lage vom tisch wischen zu wollen ist unsinn, gerade in zeiten von lohndumping, arbeitsplatzabbau und weiterem auseinanderklaffen der armuts/reichtumsschere, sind gewerkschaften wichtiger denn je, nur die masse kann forderungen durchsetzen! zudem sieht man ja das resultat von aufkündigungen von flächentarifverträgen, arbeitnehmer sind zum spielball der arbeitgeber verkommen, mit dem sie druck auf die politik machen können! und was kommt bei raus? rekorderträge, die dax unternehmen haben in den letzten 10 jahren die größten profite in denn unternehmensbilanzen überhaupt gemacht, und was hat es dem arbeitnehmer gebracht? ungefähr etwas weniger als 0,0!! die empörung von mitarbeitern im öffentlichen dienst ist mE verständlich. auch wenn sie verglichen mit anderen arbeitnehmern immer noch besser darstehen! aber man muss es ja nicht immer bis zum äußersten kommen lassen! wie wäre es denn, wenn die deutsche bank ihren managern nicht noch zustzlich 415.00 € prämien auszahlt, sondern damit mal den anderen 10000, die in den kommenden 2 jahren ihren job verlieren werden, entgegenkommt? ach ja, sind ja kein wohlfahrtsunternehmen, profitieren nur von wohlfahrtsunternehmen! scheinheilige doppelmoral, ackermann aufknüpfen bitte! :D

ach ja, und der gemeinsame nenner der krankenschwester und des müllmanns ist halt der arbeitgeber, von daher macht es sogesehen sinn, das mann sich unter einem dach trifft, wenn man gegen einen und denselben arbeitgeber vorgehen möchte!

13

03.03.2006, 16:08

Natürlich sind Gewerkschaften ein wirtschaftlicher Hemmschuh..
Ob man will oder nicht,wir leben in einer globalen Marktwirtschaft,durch künstliches Löhnehochhalten ist leider keinem geholfen,unsere Produkte sind dann im Ausland schlicht zu teuer..
Ich mein gleiches hatten wir doch in GB schonmal,hier war meiner Meinung nach die "Entmachtung" der Gewerkschaften positiv für die Wirtschaft insgesamt.
Zum Thema Streik:
Streiken ist total dämlich,ich verstehe nicht warum in Deutschland nicht schon lange eine andere Methode vorgeschlagen wird...
1)Schlichten und Austarieren der Tarifforderungen beider Seiten durch unabhänge Schlichter,kommt keine Einigung zu Stande:
2)beide Seiten geben einen versiegelten Vorschlag ab,die Schlichter entscheiden sich für einen von beiden,so wie er vorgeschlagen ist..keine weiteren Kompromisse.
Was hat das zum Vorteil? Keine der beiden Seiten wird überzogene Forderungen von der anderen stellen,denn sie würde dann Gefahr laufen,das einfach der etwas gemäßigtere Vorschlag der Gegenseite genommen wird...
Und das alles ohne den wirtschaftlichen Hemmschuh Streik...
Aber hier kriegt man ja in Sozialkunde in der 6.Klasse (top diskussionsniveau) dass Gewerkschaften zum WOhl der Arbeitnehmen handeln lol...

Im übrigen könnte Worf sicher allen mal genau erklären waurm nicht Lohnerhöhungen die Realkaufkraft stärken sondern unbezahlte Arbeitszeitverlängerungen.
Diese Rezept ist natürlich nicht für immer anzuwenden aber in Zeiten wo nunmal kein Wachstum herrscht,muss man mal in den saueren Apfel beißen.

14

03.03.2006, 16:18

Zitat

Original von seth
Im übrigen könnte Worf sicher allen mal genau erklären waurm nicht Lohnerhöhungen die Realkaufkraft stärken sondern unbezahlte Arbeitszeitverlängerungen.


Auf die Erklärung bin ich ja mal gespannt! Das behaupten ja nicht mal die Neoliberalen... :)

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03.03.2006, 16:19

Ich denke die Gewerkschaften streiken gerade jetzt so hart, weil die Kriegskassen wieder ziemlich gefüllt sind. Dies geben die Gewerkschaftsbosse ja auch zu, nach ihren Aussagen könnten sie noch 1-2 Monate durchhalten.

Heute früh (naja mittag *gg*) habe ich einen bericht im Fernsehen gesehen. in Stuttgart werden Autobahnhäusschen bestreikt, so daß die Streufahrzeuge kein Salz mehr nachfüllen können und demnach auch nciht streuen können. Begründung: Weil die Arbeitgeber private Firmen einsetzen, hat man die Notfallversorgung eingestellt. Ich finde dies an sich zwar nciht in Orndung, aber verständlich. Allerdings ist ein passives Einstellen etwas anderes als bewußtes behindern (durch Streikposten). Die Stadt prüft gerade wegen Gefährdung, ob die Polizie eingreifen kann. Um Druck zu machen einfach das Leben, oder zumindest die Gesundheit, vieler Menschen auf den Bundesstraßen bzw. Autobahnen zu gefährten finde ich verantwortungslos und unredlich.

@1. Ich will ja gar nicht bestreiten, daß u.a. das Beamtentum in den 80ern einer der Gründe waren, warum es der BRD wirtschaftlich so gut ging. Allerdings sollte man dann auch nicht heulen, wenn eben dieser Vergleich mit der freien Wirtschaft gesucht wird und zur Überbrückung wärend des Streiks private Firmen eingesetzt werden. Nach diesem Kalkül müssen sie ja trotzdem teurer sein, was die dirkete Verhanldungsposition nicht verschlechtert. Allerdings fällt so der genau in dem Maß der "Druck von der Straße" weg, wie auch der Müll von selbiger wieder verschwindet.

@2. Man muss ja nciht weiter bei den öffentlichen angestellt bleiben. Wollen zu viele nicht arbeiten, stellt sich ganz richtig gesagt ein Gleichgewicht ein.

@3. Wenn Arbeitsplätze wegfallen können, so sehe ich keinen grund, wieso sie nciht auch, zumindest mittelfristig, wegfallen sollten. Schließlich ist der andere Zustand per definitione ineffizient. Meines erachtens hat der Staat die Verflichtung, die hoheitlichen Aufgaben mit einem größtmaß an Effizienz zu erfüllen, schließlich verwendet er dafür die Steuern seiner Bürger, welche den Staat erst konstituieren.
Anders gesagt würde eine (bewußt) ineffiziente Nutzung bedeuten, daß andere Bürger die öffentlich Angestellten zum Teil subventionieren.

@4. So wie ich informiert bin wollen die Arbeitgeber doch weiter verhandeln. Die Gewerkschaft hatte Ende letzter/Anfang dieser Woche getönt, sie habe volle Streikkassen und zu diesen (Arbeitgeber)-Bedingungen verhandelt sie nicht. Natürlich ist dies auch eine Art der Verhandlung, sich gegen Verhanlungstreffen zu sperren, sollten im Vorfeld nicht einige Bedingungen aufgegeben werden.

@5. Was ist jetzt die Aussage? Verdient man im öffentlichen Dienst, im vergleich zur selben Arbeitsleistung in der freien Wirtschaft, jetzt mehr oder weniger? Wenn mehr, dann haben wir ein Problem. Wenn weniger: siehe 1. - deswegen gibt es den öffentlichen Dienst (u.a., zudem natürlich noch wegen der Streikfreiheit bei Beamten etc. aber darum geht es jetzt hier nicht).

@6. Wie schon gesagt, mehr Arbeitsplätze als nötig kosten auch den Steuerzahler mehr als nötig.

@7. Muss man mit sich selbst ausmachen, ob man Mitglied in einer Gewerkschaft ist. Es kann sich lohnen auszutreten, wie auch drin zu bleiben...

@8. Die Arbeitsplätze sind doch relativ sicher - zumindest ähnlich sicher wie die von großen Unternehmen in der freien Wirtschaft, deren Arbeitnehmer auch gewerkschaftlich organisiert sind. Wenn es keine direkten Kündigungen sondern sanfte Regelungen mit Einstellungsstopp gibt, verstehe ich die Aufregung auch nicht. Dann sind doch keine Arbeitsplätze direkt gefährdet.

@9. lol, Geschichtsparallelen sind ja immer ja immer wieder ganz lustig und sorgen ab und an in den Medien für Stimmung, wenn sie all zu sehr überstrapaziert wurden und Nazi drin auftauchen. Die Idee hiner der Aufspaltung von Flächentarifverträgen ist größere Flexibilität und eine genauere Passform des Tarifvertrags. Wwenn ein Unternehmen aus strukturellen Gründen den höheren Flächentarifvertrag nciht zahlen kann, kann es entweder schließen, oder es wird eine Ausnahmeregelung gefunden. Dies ist ja auch oft genug der Fall. Aber wieso soll eigentlich der eigene Lohn von der Struktur anderer Unternehmen abhängen?

@10. Da hast du recht, gbits nichts dran zu deuteln.

16

03.03.2006, 16:41

@basti

es geht nicht darum die Gewerkschaften abzuschaffen.

Sogar die IG-Metall hat begriffen das die Streikerei momentan nicht sehr sinnvoll ist und den Städten und den Ländern geht es ja auch gerade nicht sehr gut aber trotzdem meint Verdi jetzt streiken zu müssen.
Der zeitpunkt ist einfach voll daneben. Jeder weiss doch, dass die Ausgabenbelastung vom Bund zu den Ländern gewechselt wurde und jetzt kommt noch so eine Erpressung.

Ich habe bewusst Erpressung gewählt weil die Aktion in Stuttgart die Wolf erzählt hat ist kein Witz sondern Fakt und das bei dem Schneechaos was seit gestern Abend herscht !!

Da hörts bei mir auf und hier einen auf Dicken Max machen zu müssen weil die Streikkassen voll sind ist echt das Letzte.

ich bin mir auch bewusst was die Gewerkschaften alles gutes gebracht haben aber damals wurden die Menschen ausgebeutet was heute nicht mehr der Fall ist und wer das meint hat für mich einen Schaden !
Wir haben die meisten Urlaubstage usw und im Vergleich zu vor 40 Jahren super Bedingungen aber wir sind immer noch am jammern.

Ich habe zB 26 Urlaubstage und einige meiner Bekannten meinten da würden sie sofort kündigen wenn sie nur so wenig hätten LOL
Sorry aber wie weltfremd sind denn einige ?


Ich habe bisher auch noch von niemandem gehört woher das Geld kommen soll für Neueinstellungen ?

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03.03.2006, 16:44

Zitat

Original von seth
Natürlich sind Gewerkschaften ein wirtschaftlicher Hemmschuh..
Ob man will oder nicht,wir leben in einer globalen Marktwirtschaft,durch künstliches Löhnehochhalten ist leider keinem geholfen,unsere Produkte sind dann im Ausland schlicht zu teuer..


Wenn diese Milchmädchenrechnung stimmen würde, müsstest du die Löhne erst auf polnisches und tschechisches Niveau senken, dann auf chinesisches und indisches Niveau. DANN könntest du bei deren Produkten mit ihnen erfolgreich konkurrieren. Da reden wir aber nicht um ein paar Prozente, sondern davon, daß man im Monat 200 oder 100 EURO und weniger verdient. Viel Spaß!

Wenn unsere Produkte wirklich alle im Ausland so teuer wären, wieso ist Deutschland dann eigentlich jedes Jahr aufs Neue wieder Exportweltmeister - während die Binnenkonjunktur völlig im Arsch ist? Offenbar sind unsere ausländischen Kunden nicht deiner Auffassung.

Den Neoliberalen und ihren Nachbetern fällt in ihrer Phantasielosigkeit nichts ein ausser Löhne runter, Sozialstaat weg und Arbeitszeit hoch - also das "indische Modell".

Du könntest hier in der 60 Stunden Woche und zum Lohnsatz von 0 € Schreibmaschinen herstellen und dennoch würde kein Mensch sie kaufen wollen - weil es Computer gibt!

Wir müssen nicht billiger sein als die anderen, sondern besser - das ist das Thema Innovation.

Wieso gibts hier keine Hybridautos - und Toyota hat schon welche fertig?

Warum sind wir schwach bei Computern und Softwareentwicklung - nicht weil wir zu teuer sind, sondern weil das schlicht verpennt wurde. Deutsche Autos und deutsche Werkzeugmaschinen - das geht immer, dachte man in den Chefetagen. Da bleiben wir mal besser bei...

Wir haben nicht das Problem, daß wir so sehr zu teuer sind, sondern dass die deutsche Wirtschaft in vielen Fällen mittlerweile einfach zu schlecht ist und andere an uns vorbeigezogen sind. Wir hatten es ja nicht nötig...

Was wurden die Grünen ausgelacht wegen des 3-Liter-Autos - jetzt, wo der Sprit so teuer ist, wirds unsern Benzinkutschern, die damals so gelacht haben, auch langsam mulmig. Aber nen gutes verkaufbares 3-Liter-Auto haben wir immer noch nicht....

Wieso kommen so Sachen wie iPod eigentlich immer aus den USA? Weil die Apple-Leute zum Nulltarif arbeiten? Oder weil sie bessere Ideen haben als unsere Wirtschaftshelden?

Es wäre mal an der Zeit, über Unternehmerversagen zu reden - über die Versagertypen, die Sonntags bei Christiansen sitzen und erzählen, den anderen gehe es zu gut. Bequeme Unternehmer, die es sich gemütlich gemacht haben, die sind ein Hemmschuh! Deshalb rennen wir jetzt anderen hinterher, die fixer waren als wir.

Wenn wir nicht besser sind als andere und Produkte haben, die andere nicht bieten, geht es bergab - man kann mit China nicht über die Lohnkosten bei der Herstellung von Flip-Flops und Radioweckern konkurrieren. Völliger Irrsinn.

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03.03.2006, 16:50

Zum Glück haben wir so viele Volkswirte hier im Forum. Ansonsten wäre eine so qualitativ hochwertige Diskussion gar nicht möglich gewesen.

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03.03.2006, 17:02

Zitat

Original von SC_Yamashiro

Zitat

Original von seth
Im übrigen könnte Worf sicher allen mal genau erklären waurm nicht Lohnerhöhungen die Realkaufkraft stärken sondern unbezahlte Arbeitszeitverlängerungen.


Auf die Erklärung bin ich ja mal gespannt! Das behaupten ja nicht mal die Neoliberalen... :)

Man ist sich darüber keinesfalls einig, aber ich kann die beiden Denkweisen vorstellen. Welcher man zustimmt ist zum Teil geschmackssache. Es überlagern sich mehrere Auswirkungen, so daß eine eindeutige Empfehlung ohne zusätzliche Annahme nicht existiert.

Entscheident für den Unternehmer sind die Lohnstückkosten oder Kosten pro Stunde, wenn gleichmäßig produziert wird (z.B. Annahmegemäß bei Dienstleistungen). Ich spreche nachfolgend o.B.d.A. nur von Stückkosten.

Fall Lohnerhöhung: Ersichtlich werden die Stückkosten teurer, wonach (nach dem Gewinnmaximierungskalkül der Unternehmung, welches wohl zumindest qualitativ zutreffend ist) der Unternehmer Arbeitsplätze abbaut.
Es wird von den Gewerkschaften auf einen positiven indirekten Effekt gehofft, der diesen negativen überkompensiert: Mit Erhöhung der Löhne hat "der einfache Mann mehr Geld in der Tasche", welches er auch ausgibt, sprich der Konsum steigt. Durch die höhere Inlandsnachfrage können die Unternehmen mehr Produkte verkaufen, so daß sie mehr produzieren können und demnach wieder Leute einstellen (oder gar nicht erst entlassen).

Fall unbezahlte Arbeitszeitverlängerung: Durch längere Arbeit bei gleichem Lohn sinkt ersichtlich der Durchschnittslohn und somit auch die Lohnkosten pro Stück. Nach dem Gewinnmaximierungskalkül stellen Arbeitgeber mehr Arbeiter ein. Dadurch sinken die Arbeitslosenquote sowie die für die soziale Absicherung benötigten Kosten, es können Sterun gesenkt werden etc. Man kann sich aber auch vereinfacht vorstellen, daß bei keiner Arbeitslosigkeit die Nachfrage nach Arbeitern steigt, was einen höheren Arbeitslohn zur Folge hat. Hier hätten wir das selbe Resultat, wie beim Falle der Lohnerhöhung.

Des ganze Problem dabei ist, in wieweit Unternehmen mehr Arbeit nachfragen oder in wieweit höhere Löhne die Inlandsnachfrage erhöhen. Man muss hierbei bedenken, daß nur einige Unternehmen höhere Löhne zahlen und folglich auch nur ein Teil der Bevölkerung davon profitiert. Dieser Teil steigert seinen Konsum, allerdings (annähernd gleichmäßig) nach allen Produkten. Einzelen Branchen haben somit ein Problem die Löhne zu erhöhen, weil sie viel zu klein sind, um wirklich merklich die Kaufkraft einer Volkswirtschaft zu beeinflussen. Fraglich ist also, ob sie die Nachfrage noch Produkten von den Unternehmen, welche die Löhne erhöht haben, so weit steigt, daß die negativen Effekte der Lohnerhöhung (sprich Verringerung der Arbeiter) überkompensiert werden.
Der zweite Punkt ist, daß wir keine geschlossenen Volkswirtschaften mehr haben. Konsum geht auch in ausländische Produkte, daß zudem deutsche Firmen nur zum Teil vom erhöhten Konsum profitieren.

Drittens stehen die meisten Unternehmen in einem internationalen Wettbewerb. Unsere Löhne sind daher am internationalen Vergleich auszurichten. Sinkende Stückkosten erhöhen die Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Wenn diese Unternehmen dadurdch Marktanteile gewinnen, so stellen sie, durch die höhere Nachfrage, auch wieder Mitarbeiter ein.

Zusammenfassung:
Im Falle der unbezahlten Arbeitszeitverlängerung, also einer Lohnstückkostenreduzierung verbessert sich die Wettbewerssituation des Unternehmens direkt. Daraus resultierend werden die bestehenden Arbeitsplätze zumindest gehalten, aber mit entsprechender (ausländischer) Nachfrage auch neue geschaffen.
Im Falle der Lohnerhöhung erhöhen sich die Lohnstückkosten. Ein kleiner Bevölkerungsteil hat mehr Geld zum Konsum zur Verfügung, welcher aber auch in ausländische Produkte investiert wird, zudem verlieren die Unternehmen im internationalen Maßstab an Produktivität, also an an Marktanteilen. Es gbit daher einen direkten negativen Effekt durch die gesunkene Auslandsnachfrage.
Vor dem Hintergrund, daß Deutschland Exportweltmeister ist, wiegt eine verminderte Leistungsfähigkeit sehr schwer. zudem wirken die positiven Effekte durch Lohnerhöhungen nur teilweise auf deutsche Unternehmen, wodurch der Hauptteil der Wirtschaftswissenschaftler eine angebotsorientierte Politik bevorzugt - sprich unbezahlte Arbeitszeitverlängerung.
Bofinger ist wohl der bekannteste Vertreter einer nachfrageorientierten Politik - sprich Lohnerhöhungen.

Die Realkaufkratf ist im Prinzip am Ende das, was der Bevölkerung für den Konsum zur Verfügung steht. Ich schließe mich auch eher der Meinung an, daß mittel- bis langfristig angebotsorientierte Wirtschaftspolitik erfolgsversprechender ist, also diese die reale Kaufkraft erhöht.

Man sollte sich allerdings klarmachen, daß diese Effekte nur sehr schwer meßbar sind. Schließlich befinden wir uns in einem sozialen System mit vielfälltigen Wechselwirkungen, wo wir nicht ohne weiteres (wie die Physiker, worum ich sie beneide) isoliert einen Effekt betrachten können.
Da das Ausland auch nicht schläft kann es durchaus ein positiver Effekt sein, wenn nicht mehr Leute entlassen werden - was sie ohne eine bestimmte Maßnahme wären. Absolute Betrachtungen sind deswegen verfehlt, man muss auf die relative Verbesserung bzw. Verschlechterung zu den Konkurrenten abstellen.

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03.03.2006, 17:26

Zitat

Original von SC_Yamashiro
Wenn diese Milchmädchenrechnung stimmen würde, müsstest du die Löhne erst auf polnisches und tschechisches Niveau senken, dann auf chinesisches und indisches Niveau. DANN könntest du bei deren Produkten mit ihnen erfolgreich konkurrieren. Da reden wir aber nicht um ein paar Prozente, sondern davon, daß man im Monat 200 oder 100 EURO und weniger verdient. Viel Spaß!

Wenn unsere Produkte wirklich alle im Ausland so teuer wären, wieso ist Deutschland dann eigentlich jedes Jahr aufs Neue wieder Exportweltmeister - während die Binnenkonjunktur völlig im Arsch ist? Offenbar sind unsere ausländischen Kunden nicht deiner Auffassung.

Entscheidend sind vor allem die durchschnittlichen Lohnstückkosten. Dabei sind die Lohnkosten nur ein teil, der ca. 20% ausmacht (bei Kunstgoldschmieden sicher mehr, bei der Bleistiftherstellung sicher weniger). Wir können uns höhere Löhne als z.B. China leisten, weil wir bei den restlichen Kosten besser abschneiden. Wir haben auch das bessere Straßennetz im Vergleich zu Polen, aber sie holen auf (langsam, ich war neulich erst wieder in Polen... sehr langsam *gg*). Solange wir mti besseren Maschinen, besserer Infrastruktur, einem transparenterem Rechtssystem und z.B. niedrigeren Kosten für die Vertragsüberwachung in diesen Gebieten Kosten sparen, können wir höhere Löhne rechtfertigen und trotzdem konkurrenzfähig bleiben.

Ein sehr wichtiges Thema ist natürlichd ie schon angesprochene Innovation. Bleistifte stellt eine große Maschine her, wo man die aufbaut ist nicht weiter entscheident. Innovationen werden von Menschen gemacht. *ach nee* Allerdings gibt es jetzt schon einen leichten Trend, auch die Research-Abteilungen ins Ausland zu Verlagern. Es gbit verschiedene Modelle, wie eigentlich Innovation entsteht. Letzlich ist es wohl ein zufälliger Prozess, die Erfolgswahrscheinlichkeiten lassen sich aber durch bestimmte Faktoren beeinflussen. Steckt man viele intelligente Leute auf engem Raum zusammen und gibt ihnen etwas Geld, dann kommt irgendwann was dabei raus. Steckt man jetzt noch einen Marketingmann hinzu der darauf achtet, daß man das Ergebnis auch irgendwann verkaufen kann, so nennt man dies Innovation.
Geld ist überall, bis auf Transaktionskosten, aufgrund der grenzenlosen Mobilität gleich teuer. (Schöner BWL-Satz)
Brain, also qualifizierte Wissenschaftler, sind es aber nicht. Zum einen sind die Transaktionskosten ungleich höher, zum anderen spielen da auch noch einige andere Faktoren hinein - die Menschen möchten im eigenen Land bleiben, schöne Wohngegend, familienfreundlich etc.

Ich habe mich z.B. spaßeshalber mal in einer indischen Statistik-Newsgroup angemeldet. Es gibt nen haufen Inder, die wirklich richtig gut sind und noch mal ne ganze Menge, die verdammt gut sind. Auch die asiaten, z.B. die Mongolen, haben eine viel bessere mathematische Durchschnittsausbildung (die Russen auch). Ich könnte jetzt die Inder hierher holen - in ein kaltes, verregnetes Land wo man Inder zumindest nicht mit offenen Armen begeistert empfängt - oder ich verlagere einfach meine Forschung dahin!

Was ich hier in Deutschland sehe ist, daß das Studium vielfach eine bessere Berufsausbildung geworden ist. Vielleicht sind wir im Schnitt immer noch besser ausgebildet, aber in absoluten Zahlen sind uns Nationen wie die USA oder auch Indien, vielleicht Japan und bald auch China voraus. Dann wird es nicht mehr primär zu einer Frage, wo Forschung weniger kostet - sondern bekomme ich überhaupt noch die Leute, welche sich in diesem Grenzbereich auskennen...?! Unsere (Aus)Bildung ist imj internationalen vergleich ganz gut, aber in der Spitze nicht gut genug. Wer promoviert z.B. in den Mathefakultäten an deutschen Universitäten oder schreibt wissenschaftlcihe Aufsätze? Russen! Und ich finde es gut, daß sie nach Deutschland kommen - aber wieso ist unser Schulmatheunterricht so schlecht, daß viele das Niveau der Russen gar nciht mehr erreichen...?

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03.03.2006, 17:51

@eisi

sogar die mitgleider der ig metall haben damals begriffen, das ein streik nicht sinnvoll ist und sind ihren gewrkschafstbossen nicht gefolgt... ;)

zudem ist es für mich polemisch, den zeitpunkt, oder unzeitpunkt eines streikes an faktoren wie dem wetter festzumachen! und wann soll denn gestreikt werden? die tarifverträge wurden aufgekündigt, dann muss man sich auf neue einigen und wenn ein streik nunmal eines der wenigen mittel einer gewerkschaft ist, ihren forderungen nachdruck zu verleihen, dann ist das legitim! zudem wie soll man das denn regeln? wir einigen uns erstmal auf ein modell, dem die arbeitnehmerseite zustimmt und dann könnt ihr irgendwann mal streiken, damit ihr auch von dem recht gebraucht gemacht habt, wenn es euch nicht gefällt? ein streik ist ja nun nicht die erste verhandlungsmethode, die die gewerkschaften anwenden, eher so die letzte, von daher ist es kaum möglich einen falschen zeitpunkt zu wählen! ;)

und das die steikkassen voll sind, ist wohl eher ein zeichen, das man recht lange ziemlich vielen forderungen seitens des arbeitgebers nachgekommen ist, und das geschieht den erfahrungen der letzten jahre recht selten zu gunsten der arbeitsnehmer, und wenn das gro der mitglieder von verdi der meinung ist, das man nun nicht mehr jede forderung klaglos erfüllt, dann ist das eben so! ist in etwa die gleich logik, wenn worf schreibt, das überflüssige arbeitsplätze abgebaut werden müssen, ist doch logisch! :D
sehe da nicht im geringsten einen auf dicken max machen, sondern nur in aussicht stellen, das man sich nicht durch finanziellen druck ohne weiters in die knie zwingen lässt, wozu sind streikassen denn sonst da, wenn man sich nicht darauf verlassen kann! was euer wolf in stuttgart gemacht hat, habe ich nicht mitbekommen, in hamburg war der strassendienst trotz schneefall und streik unterwegs... ;)

Zitat

Wir haben die meisten Urlaubstage usw und im Vergleich zu vor 40 Jahren super Bedingungen aber wir sind immer noch am jammern.


was allerdings nicht nur für gewerkschafstmitglieder gilt...zudem ist es nicht gerade sinnvoll, bei heutiger lage auf die bedingungen vor 40 jahren zu verweisen, das ist khan logik, der auch glaubt, das es den menschen im mittelalter toll ging! nur weil es uns besser geht als heute, muss man nicht auf kosten der allgemeinheit einigen wenigen das geld in den arsch blasen!

und das auch im öffentlichen dienst weiterhin mitarbeiter neueingestellt werden, ist doch nicht verwunderlich! selbst in bereichen, in denen verträge auslaufen und arbeitsplätze reduziert werden, werden auch weiterhin neue stellen besetzt, ist doch nun wirklich nichts anderes als in der freien wirtschaft! auch dort besetzten unternehmen arbeitsplätze neu, obwohl man in den vergangenen jahren ganze belegschaften nach hause geschickt hat, verstehe deine frage nicht ernsthaft! sollte dir eigentlich auch einleuchten oder? und das es scheinbar möglich ist, neue leute einzustellen, sagen ja sogar die arbeitgeber, ansonsten würden ihre forderungen ja nicht für neueinstellungen gelten oder? die kritik müsste foglich an die arbeitgeber gerichtet werden und hat mit dem streik nichts zu tun! ;)

sehr sinnvoller beitrag fire, vermutlich bist du auch einer derjenigen, die leuten glauben, nur weil sie einen akademischen abschluss haben, den nur dies berechtigt zur meinungsbildung und äußerung, lass mich raten, du gehst auch bald auf die uni, oder darfst du schon? was bitte soll einen volkswirtschaflter dazu berechtigen, eine fundiertere meinung zu dem thema, ob ein streik richtig oder falsch ist, bzw. so wie eisbär ja nun mittlerweile relativiert, der zeitpunkt des streikes richtig gewählt sei, zu haben, als beispielsweise ein vom streik betroffener, so wie ich? bin ich ja ma gespannt, oder muss worf auch dir unter die arme greifen, so wie dem anderen hier?  8)

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03.03.2006, 18:05

Zitat

Original von CULT_Bastrup
...ist in etwa die gleich logik, wenn worf schreibt, das überflüssige arbeitsplätze abgebaut werden müssen, ist doch logisch! :D

...als beispielsweise ein vom streik betroffener, so wie ich? bin ich ja ma gespannt, oder muss worf auch dir unter die arme greifen, so wie dem anderen hier?  8)

tztztz  8)

@1: Habe ich doch oben schön erklärt, im öffentlichen Dienst fallen die Kosten für Ineffizienz der Allgemeinheit zu.

@2: Ich greife doch keinem unter die Arme, aber habe zum Streik auf die 9 oder 10 Punkte geantwortet. Ob nun Angebots- oder Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik besser ist, ist ja auch ein Kernpunkt des Themas.

Zudem ist bei Gewerkschaften streiken eben nicht ein letztes Mittel - siehe die Warnstreiks bei Stuttgart gerade. Man kann sich dem ganzen relativ gut spieltheoretisch nähern, und bei vollen Streikkassen steigen auch die Anforderungen der Gewerkschaftehn - schließlich kann man 2-3 Monate streiken und hat damit richtig viel Macht. Und eine Gewerkschaft, welche ihr Macht nicht nutzt wird obsolet.

Ach ja, glaube gelesen zu haben, daß fire in Passau angefangen hat BWL zu studieren?! Haben die da jetzt auch nen Bachelor?

23

03.03.2006, 18:15

ähm, welches mittel kommt denn noch nach einem generalstreik?? kündigung? :D
um einen solchen handelt es sich hier ja wohl oder? in hamburg gab es im vorfeld warnstreiks, die ärtze haben gestreikt und demonstriert, also ich habe zumindest schon wochen vor dem generalstreik von der verfahrenen situation gewußt...bei den streikkassen sind wir uns ja einig! ;)

zudem willst du mir nicht erzählen, das ineffizienz bei einem nicht im öffentlichen dienst beschäftigten, wie z.b. dem versagen eines mangagers, dem beispielsweise eine insolvenz folgt, oder wie damals bei vw, als man feststellte, das ganze zuliefererbetriebe auf schmiergeldbasis ihre verträge ausgehandelt haben, nicht auch zu lasten der allgemeinheit gehen? ;)

24

03.03.2006, 18:24

Ne Worf, ich studier jetzt BWL (Diplom) in Würzburg.

25

03.03.2006, 18:36

Ich meine irgendwelche anderen Streiks, nicht Ver.di - die haben jetzt mal Gewarnstreikt (habe ich vorgestern in den Nachrichten so nebenbei gehört).

@fire: Na irgendwo in Bayern wars wenigstens.

Sicher gibt es auch Ineffizienz im nicht-öffentlichen Dienst - nur diese Ineffizienz bezahle ich nicht direkt (ausnahme Monopolist, dessen Güter ich kaufen muss - wie eben bei Staatsdienstleistungen). Wenn die VW-Manager Scheiße bauen und dadurch der VW teurer wird *gg*, dann muss ich ihn ja nciht kaufen. Wenn ich aber was bauen will habe ich keine Wahl, da muß ich zu den Beamten (kann man eigentlich jemand engagieren, der dies für einen macht? dann nur noch persönlich unterschreiben..?).

26

03.03.2006, 19:04

ja gibt es, allerdings meist nur für ausländer, die den beamten nicht verstehen! :D
zudem sind hatz IV leider kein zahlungskräftiges klientel, ansonsten würde es eine agentur für behördengänge wohl schon geben! ;)

denke nicht, das man bei ineffzienz im management nur darunter leidet, wenn man auf die produkte angewiesen ist! bei holzmann hat auch die allgemeinheit darunter gelitten, und ich hab noch nie was bei einem auf tiefbau spezialisierten unternehmen bestellt! und holzmann steht ja nur für die lange reihe von bonierten, in 2 reiher gekleidete trottel, die mit geld nicht umgehen können, aber aus imagegründen nicht economyclass fliegen und am ende stehen alle ausser der führungsriege mit leeren händen da...das geht auch zu unseren lasten! ;)

27

03.03.2006, 19:34

Sicher, wenn ein Unternehmen nur groß genug ist, so hat sein Niedergang spürbare Auswirkungen. Aber im Vergleich würde ich doch bei meiner Fomulierung bleiben und diese Randfälle mal außen vor lassen.

Hier geht es aber weniger um folgenschwere Fehlentscheindungen in der Fü+herungsetage, sondern vielmehr um Ineffizienz auf der ganz stinknormalen, ausführenden Ebene. Der Staat tritt als Monopolist verschiedener Dienstleistungen auf, dagegen ist ja nciht zu sagen. Nur sollte dafür Sorge getragen werden, daß dies dann auch so wenig wie möglich kostet. Alles andere wäre versteckter Transfer von den nicht-öffentlich Beschäftigten hin zu diesen. Das kann ja wohl kein Lösung sein (oder ;))

28

03.03.2006, 20:49

genau, sowenig wie möglich kosten soll es! denke das bringt es auf den punkt, warum ich deine äußerungen immer nur in teilen geniessbar finde! :D
ich möchte z.b. nicht in großbritannien, weil das ja jemand hier als dolles vorbild genannt hat, sozialhilfeempfänger und auf ärtzlichen beistand angewiesen sein! zudem finde ich den ansatz, das kosteneffizienz das massgebliche kriterium sein soll, ziemlich erschreckend! gerade im gesundheitswesen beispielsweise, bin ich von dem gedanken, das krankenhäuser privatisiert werden, angewiedert, da genau in diesem fall der mensch eine zahl wird! es gibt bereiche, die muss man wohl oder übel subventionieren, denn dort kommt es auf qualität und nicht auf kosteneffizientes wirtschaften an!! allerdings will ich dir nicht widersprechen, denn genau diese subventionen könnte man durch effizienteres arbeiten im öffentlichen dienst in weiten teilen wieder erwirtschaften. ;)
allein diese häufig vertretene ansicht, nur die kosten sind der index, anhand dessen man bewerten sollte, ist mir ein wenig zu kurz gedacht. aber das schweift ab. ;)

29

03.03.2006, 20:52

@Yamashiro

Hier geht es aber nicht um produzierende Industrie oder ?
Hier geht es um die Tatsache, dass in Deutschland JEDER schreit, dass der Staat, die Länder und die Kommunen endlich sparen sollen.
Wird das gemacht ist es auch wieder falsch ?
Ich kann da Worf nur Recht geben. Wieso mehr einstellen als nötig ?
Leute bei Daimler, Porsche usw die da nur am Band stehen verdienen mehr als genug das könnt ihr mir glauben und es gab für uns früher nichts geileres wie dort einen Ferienjob zu haben.
Aber wie gesagt es geht hier Staatsausgaben.
Von mir aus ist das eine Milchmädchenrechnung. Worf hat auch schon klar gemacht, dass wir keinen wirklichen Binnenmarkt mehr haben deswegen gibt es ja die EU und wir Deutsche haben früher schon das Geld ins Ausland getragen und jetzt geht es noch leichter. Als Stichwort, Reiseweltmeister.
btw gibt es in D keine nationale Markentreue wie zB in den USA weit verbreitet. Bei Daimler oder VW gibt es genug Leute die mit nem anderen Fabrikat auf dem Hof stehen. Aber wie gesagt ist das ja nicht das Thema.

Mit der Entwicklerei gebe ich dir Recht aber wenn man nicht in Bildung und Forschung investiert dann passiert das eben so.


@Bastrup

In Stuttgart gabe es heute Morgen 200 Unfälle da hier ca 10-20 cm Neuschnee gefallen ist und keine Sau geräumt hat. Super wegen ein paar Arbeitsplätzen spiel ich mit dem Leben von Menschen. Das zeugt wirklich von Verantwortungsgefühl.
In Stuttgart-Vogelsang (Salzlager) musste man die Streikblockade von der Polizei durchbrechen lassen da die Streikposten ihre KOllegen die das nicht verantworten wollten behindert bzw blockiert haben.
Sorry aber das hat nichts mehr mit streiken zu tun sondern ist von absoluter Dummheit motiviert !
Ich will den sehen dessen Familienmitglied da schwer verünglückt ist oder starb weil die nicht gestreut haben. Aber hey ist ja für ne gute Sache.
Klar ist der letzte Absatz jetzt polemisch aber das ist mir auch schon mal sch... egal.

EDIT:

Zwischen Krankenhäusern und Sesselpupsern im Amt ist das zu trennen !
Genau das meinte ich mit der gemeinsamkeit.
Was ist dir lieber ein Arzt oder eine Schwester mehr oder eben ein Sesselpupser der Formulare abstempelt ?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »_MIB_Eisbaer« (03.03.2006, 20:53)


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03.03.2006, 21:36

was mir lieber ist? ne krankenschwester mit dicken hupen natürlich! :D

aber meine äußerung auf die krankenhäuser und schwestern bezog sich ja eigentlich auch eher auf allgemeine ansichten zum thema privatisierung und kosten usw., das war ja schon weg vom eigentlichen thema! das aber krankenschwestern und sesselhocker in derselben gewerkschaft organisiert sind, wenn ihr arbeitgeber der gleiche ist, macht immer noch sinn... ;)


das mit dem schnee ist allerdings wirklich ne sauerei, allerdings in hamburg gab es das nicht, bei uns flitzen die sogar rum, wenn der schnee gleich wieder schmelzen würde, nur damit sie mal ihre tollen kleinen autos benutzen dürfen!
zudem sind hanseaten scheinbar nicht so fanatisch wie ihr badenser und gelbfüßler (oder war das ein und dasselbe?), zumindest der eindruck wird erweckt! :D


@worf: so rein interessehalber, welche länder werden von wirtschaftswissenschaftlern als paradebeispiel angebotsorientierter wirtschaftspolitik genannt?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »CULT_Bastrup« (03.03.2006, 23:31)