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6 151

19.11.2013, 15:06

Ich sehe nicht ein, wieso man in Spitzenpositionen Frauenquoten einführen möchte, wenn dies dem Gesamtbild des Unternehmens hinten und vorne nicht entspricht? Sprich - müsste man, bevor überhaupt irgendeine Frauenquote diskutiert wird - nicht erstmal schauen, wieviele Frauen in diesem Unternehmen überhaupt arbeiten?

Genauso wie Kindergärtner und Primarschullehrer untervertreten sind, sind es Frauen in der Bau- oder Ingenieurbranche ebenfalls. Ich glaube nicht, dass eine Quote für die Leitung des Unternehmens da die richtige Lösung sein kann.

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

6 152

19.11.2013, 16:13

Ich scheiss auf die frauenquote. Die ganzen feministenpussys wollen doch gleichberechtigung. Dann bitte über leistung qualifizieren und nicht heuchlerisch über ne quote an arbeit kommen wollen. Wenn irgendne firma in bestimmten positionen sowieso nen chauvinistischen männerkult aufrecht erhält, fühlt sie sich dort eh nicht wohl, außer sie hat nen dachschaden und/oder persönlichkeitsstörungen. Nein ich bin nicht rommel. Aber wenn ich frauenquote höre krieg ich das kotzen. Krieg als kerl mal bock in nem nagelstudio zu arbeiten, mal schauen ob dich irgendwer ernst nimmt von den behinderten kolleginen die den ganzen tag nur lästern und dich als schwul verkaufen wollen.

6 153

19.11.2013, 17:50

Weil der hohe Anteil an Männern in Führungspositionen nur auf deren Leistungen zurückzuführen ist.

6 154

19.11.2013, 18:03

Was Gleichberechtigung angeht, ist Frauenquote wohl sogar kontraproduktiv. Es müsste schon neutral formuliert eine Geschlechterquote sein, es wäre dann zwar Effektiv immernoch eine Frauenquote, aber eben geschlechtsneutral.
Was an so einer Frauen- oder Geschlechterquote aber weiterhin problematisch ist, dass die Gleichberechtigung generell auf der Strecke bleibt. Alle Menschen, die irgendwie zwischen den Geschlechtern stehen (oder außerhalb), in welcher Form auch immer, werden garnicht erst bedacht und somit schon diskriminiert.
Und für die Frauen, die dann wirklich dank der Quote in die Etagen kommen - wird für die was besser? Ich denke mal Frauen, die als "Quotenfrauen" in Spitzenpositionen kommen, werden von den Alpha-Affen eher belächelt als ernst genommen.

Juzam

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6 155

19.11.2013, 18:17

Vielleicht sollten die Gleichmacher mal darauf hören, was die Betroffenen überhaupt wollen :rolleyes:
Zumindest in meinem Umfeld sind die meisten Frauen dagegen, eben genau aus dem vorher genannten Grund: Was nützt ein Vorstandsposten, wenn man nur durch Quote dahingekommen ist?

(Genau wie die Mehrheit der Muslime in unserem Land dagegen ist, den Martinstag in Sonne-Mund-und-Sterne-Tag umzubenennen, weil der ja sonst diskriminierend wäre...)

Ergo weniger Regulierung und Gleichmacherei, dafür mehr Diskussion und Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema. Dies braucht aber Zeit, die sollte man der gesellschaftlichen Veränderung schon lassen. Radikale Veränderungen durch Gleichmachergesetze haben bisher noch nie funktioniert.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

6 156

19.11.2013, 18:37

Gesellschaftliche Veränderungen haben ihren Ursprung oftmals in staatlichem Paternalismus. Man kann eine Gesellschaft in eine bestimmte Richtung lenken. Und das ist auch in Ordnung, wenn die Richtung wünschenswert ist. Auch wenn die Frauenquote jetzt bekämpft wird, so gehe ich doch davon aus, dass sie nachhaltig zu einem anderen Umgang mit Frauen in der Berufswelt führen wird. Wenn nicht in den jetzigen Generationen, dann in kommenden. Ich sehe natürlich die Probleme an Quoten. Frauen könnten darauf reduziert werden, dass sie ihre Jobs nur einer Quote verdanken, besser geeignete Männer könnten den Job zu Gunsten einer Frau nicht erhalten. Alles geschenkt. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass Frauen, nur weil sie Frauen sind, von Anfang an schlechtere Karten haben in Führungspositionen zu kommen. Dass Frauen in der Berufswelt größtenteils noch nicht als gleichwertig betrachtet werden, spiegelt ja auch die Tatsache wieder, dass Frauen für die gleiche Arbeit noch immer nicht immer den gleichen Lohn erhalten. In Aufsichtsräten ist es wohl so ähnlich wie bei den Papstwahlen. Dort sitzen ausschließlich Kardinäle, mal haben die progressiven die Mehrheit, mal die konservativen. und je nachdem, wer gerade die Mehrheit hat, so wird der Papst. Und das ist wohl in den Aufsichtsräten auch so. Wenn 80 oder 90% aller Aufsichtsratsmitglieder Männer sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie den Job wieder einem Mann zuspielen. Und genau bei den Problemen könnten Quoten helfen.
Ich gehe davon aus, dass eine gesetzliche Frauenquote auf lange Sicht gesehen einen positiven Effekt auf die Gesellschaft haben wird.

Juzam

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6 157

19.11.2013, 18:59

Du gehst davon aus... Ja super :>
Wenn die Gesellschaft die Veränderung wünscht, wird sie von allein eintreten - nur nicht so schnell, wie es sich die Gleichmacher und Gendernazis wünschen.
Lernen wir besser uns freuen,
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(Nietzsche)

6 158

19.11.2013, 19:04

Nun, Du gehst genau so davon aus, dass sich die Gesellschaft von alleine ändern wird.
Es geht hier auch gar nicht darum, ob die Gesellschaft sich die Veränderung wünscht, sondern vielmehr darum, ob die Veränderung richtig bzw. notwendig ist. Ginge es nach der Gesellschaft, so gäbe es keine Steuern, so würde es keine Energiewende geben und Klimaschutz, ökologisches Bewusstsein und Verzicht wären Fremdworte. Das sind aber alles höchst wünschenswerte Unternehmungen, die von einem Großteil der Gesellschaft nicht getragen werden würden, da sie Nachteile für das Individuum mit sich bringen. Die Politik hat die Aufgabe über die Eigeninteressen hinweg Entscheidungen zu treffen, die auf lange Sicht betrachtet zu einer wünschenswerteren Situation führen. Und das wird mit der Frauenquote getan.

Juzam

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6 159

19.11.2013, 19:05

Da liegt wohl auch der Unterschied unserer Sichtweisen. Ich will eine Politik, die den Willen der Menschen wiederspiegelt. Du willst, dass die Politik es besser weiß als die Bevölkerung und dieser Vorschriften macht.

Außerdem unterschätzt du den Pöbel. Die meisten Menschen wissen sehr genau, was notwendig ist und was nicht, und erkennen die Notwendigkeit von z.B. Steuern. Da brauchts keine Intellektuellen im Elfenbeinturm.
Lernen wir besser uns freuen,
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(Nietzsche)

6 160

19.11.2013, 19:18

Dass Frauen in der Berufswelt größtenteils noch nicht als gleichwertig betrachtet werden, spiegelt ja auch die Tatsache wieder, dass Frauen für die gleiche Arbeit noch immer nicht immer den gleichen Lohn erhalten.

Das stimmt ja schonmal nicht. Frauen bekommen bei gleicher Qualifikation auch gleiches Gehalt. Oder wo hast du das her?

6 161

19.11.2013, 19:59

das ist allgemein bekannt :P

6 162

19.11.2013, 21:02

Da liegt wohl auch der Unterschied unserer Sichtweisen. Ich will eine Politik, die den Willen der Menschen wiederspiegelt. Du willst, dass die Politik es besser weiß als die Bevölkerung und dieser Vorschriften macht.

Außerdem unterschätzt du den Pöbel. Die meisten Menschen wissen sehr genau, was notwendig ist und was nicht, und erkennen die Notwendigkeit von z.B. Steuern. Da brauchts keine Intellektuellen im Elfenbeinturm.


Politik sollte den Willen der Menschen wiederspiegeln. Bzw. Politiker in einer Demokratie. Dazu gehört allerdings auch, dass es sich bei den Bürgern um mündige Bürger handelt. Und diese Mündigkeit spreche ich den meisten Menschen ab. Ein Bruchteil der Bevölkerung kennt - abgesehen von den Klischees und der Meinungsmache der gängigen Zeitungen - die Vorhaben der politischen Parteien, die Hintergründe dazu und verfügt generell kaum bis gar nicht über wirtschaftliche und ethische Bildung. Diskutier doch mal mit so einem 0815-Bürger. Bis auf Stammtischparolen ist da nicht viel zu holen. Deshalb will ich nicht nur, dass die Politik es besser weiß, sondern ich gehe fest davon aus, dass die Politik es besser weiß bzw. besser wissen müsste. Dass auch in der Politik immer wieder Scharlatane sitzen, ist ja nichts Neues.

Auf jeden Fall funktioniert eine Politik, die den Willen der Menschen wiederspiegelt, was sich ja am besten durch Volksentscheide machen ließe, nur dann wenn das Volk auch gebildet genug ist. Und das ist zur Zeit einfach nicht der Fall.

das ist allgemein bekannt :P


Ist ja auch so.

6 163

20.11.2013, 13:07

das ist allgemein bekannt :P

Stimmt aber eben nicht, weil meistens falsche Statistiken miteinander verglichen werden.

Die unbereinigte Gender Pay Gap liegt bei ca. 22% in Deutschland. Da werden einfach nur die Lohnsummen von arbeitenden Männern und Frauen verglichen. Aber weil Frauen mehr halbtags arbeiten etc., ist dies natürlich ein unfairer vergleich. Man muss also statistisch gleiche Arbeitnehmer vergleichen, d.h. gleich alt, mit der gleichen Ausbildung und Erfahrung. Und dann schließt sich die Gender Pay Gap auf ca. 2-8%, je nach erklärenden Faktoren. Und da hat man noch nicht einmal ein ökonomisches Modell verwendet, sondern reine Statistik.
Das Statistische Bundesamt warnt im übrigen davor, die ca. 22% unbereinigte Gender Pay Gap zu verwenden, weil deren Aussage eben eine andere ist. Aber gut zu sehen, dass da noch Menschen drauf reinfallen. 8)

D.h. schon heute werden Frauen für die gleiche Arbeit bei gleicher Qualifikation annähernd gleich bezahlt.

6 164

20.11.2013, 14:53

aber das verkauft sich eben nicht so gut, darauf kann man keine politik aufbauen weil es einen IST zustand darstellt und die opposition diesen ja kritisieren muss und ihn folglich ändern will. da sind tatsachen doch vollkommen unerheblich
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

Juzam

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6 165

20.11.2013, 14:59

Zumal viele der geforderten Änderungen gerade in Frankreich getestet werden und dort so überragend einschlagen :stupid:
Lernen wir besser uns freuen,
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(Nietzsche)

CoK_a_cola

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6 166

20.11.2013, 15:12

diese diskussion macht mich schon wieder rasend... ich möchte jetzt auch kinder kriegen und mami genannt werden!!!

wie geht nicht, bin ein mann!? wtf...

6 167

27.11.2013, 10:23

der mindestlohn is auf eis gelegt

die spd ist einfach ein haufen s........

:baaa:

6 168

27.11.2013, 10:33

Tja, mindestlohn ist ne wunderbare sache die echt mal notwendig wird. Aber wenn man keinen plan darlegt wie man das auch finanzieren kann für die wirtschaft, ist es doch nur dummfängerei im wahlkampf. Danach schauts wohl aus, gestern hieß es ja noch er wäre durchgesetzt, die letzten paar wochen hieß es "egal was passiert, davon rücken wir nicht ab". Stark

6 169

27.11.2013, 11:44

Ich hab nen Artikel von 11.27 Uhr gelesen wo der Mindestlohn noch drinnen ist, wo ist er den draußen?
Demokratie ist die schlechteste Regierungsform, mit Ausnahme aller anderen die wir bis jetzt ausprobiert haben!

6 170

27.11.2013, 11:46

die News hat Mielke irgendwie exklusiv^^

CoK_a_cola

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6 171

27.11.2013, 12:12

haben sie heute morgen im radio auch gesagt, dass der mindestlohn ab 2017 flächendeckend kommt, jetzt nur bezüglich bestehender tarifverträge ausnahmen gibt...

6 172

27.11.2013, 12:19

Aus dem Koalitionsvertrag:

Zitat

2.2. Gute Arbeit
Modernes Arbeitsrecht

Wir wollen die Tarifautonomie stärken.

Dann heißt es darunter:

Zitat

Zum 1. Januar 2015 wird ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro brutto je Zeitstunde für das ganze Bundesgebiet gesetzlich eingeführt. Von dieser Regelung unberührt bleiben nur Mindestlöhne nach dem AEntG.
Tarifliche Abweichungen sind unter den folgenden Bedingungen möglich:
- Abweichungen für maximal zwei Jahre bis 31. Dezember 2016 durch Tarifverträge repräsentativer Tarifpartner auf Branchenebene
- Ab 1. Januar 2017 gilt das bundesweite gesetzliche Mindestlohnniveau uneingeschränkt.
- Zum Zeitpunkt des Abschlusses der Koalitionsverhandlungen geltende Tarifverträge, in denen spätestens bis zum 31. Dezember 2016 das dann geltende Mindestlohnniveau erreicht wird, gelten fort.
- Für Tarifverträge, bei denen bis 31. Dezember 2016 das Mindestlohnniveau nicht erreicht wird, gilt ab 1. Januar 2017 das bundesweite gesetzliche Mindestlohnniveau.
- Um fortgeltende oder befristete neu abgeschlossene Tarifverträge, in denen das geltende Mindestlohniveau bis spätestens zum 1. Januar 2017 erreicht wird, europarechtlich abzusichern, muss die Aufnahme in das Arbeitnehmerentsendegesetz (AentG) bis zum Abschluss der Laufzeit erfolgen.
Die Höhe des allgemein verbindlichen Mindestlohns wird in regelmäßigen Abständen – erstmals zum 10. Juni 2017 mit Wirkung zum 1. Januar 2018 – von einer Kommission der Tarifpartner überprüft, gegebenenfalls angepasst und anschließend über eine Rechtsverordnung staatlich erstreckt und damit allgemein verbindlich.
Die Mitglieder der Kommission werden von den Spitzenorganisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer benannt (Größe: 3 zu 3 plus Vorsitz). Wissenschaftlicher Sachverstand (ohne Stimmrecht) wird auf Vorschlag der Spitzenorganisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer (1 plus 1) hinzugezogen.
Der Vorsitz ist alternierend, die genaue Regelung wird hierzu im Gesetz getroffen.
Wir werden das Gesetz im Dialog mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern aller Branchen, in denen der Mindestlohn wirksam wird, erarbeiten und mögliche Probleme, z. B. bei der Saisonarbeit, bei der Umsetzung berücksichtigen.
Im Übrigen ist klar, dass für ehrenamtliche Tätigkeiten, die im Rahmen der Minijobregelung vergütet werden, die Mindestlohnregelung nicht einschlägig ist, weil sie in aller Regel nicht den Charakter abhängiger und weisungsgebundener Beschäftigung haben.


Also eine Kommission, 3+3 aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern, und ein alternierender Vorsitzender. Wissenschaftler sind ohne Stimmrecht dabei, d.h. es wird eine Kommission rein aus den Interessenvertretern. Und man kann jetzt schon mal raten, wann der Mindestlohn jeweils erhöht werden wird. Tipp: Wenn die Arbeitnehmerseite den Vorsitz hat. ;)

Interessant ist aber auch folgendes:

Zitat

Um den Koalitions- und Tarifpluralismus in geordnete Bahnen zu lenken, wollen wir den Grundsatz der Tarifeinheit nach dem betriebsbezogenen Mehrheitsprinzip unter Einbindung der Spitzenorganisationen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber gesetzlich festschreiben. Durch flankierende Verfahrensregelungen wird verfassungsrechtlich gebotenen Belangen Rechnung getragen.

Mal schauen, was dann bei der Bahn passiert.

6 173

27.11.2013, 22:47

@skittle

hab den handyhack ala nsa ^^

6 174

28.11.2013, 00:12

naja der mindestlohn läuft also im prinzip auf die abschaffung subventionierter arbeitsstellen hinaus.
das wird den arbeitslosenstatistiken an denen sich regierungen gerne messen nicht gut tun, die lage der geringverdiener und arbeitnehmer im unteren einkommensbereich aber wohl dauerhaft verbessern.
das ist zufriedenstellend.
der kompromiss zur doppelten staatsbürgerschaft ist ebenfalls positiv.

mir bleibt zwar ein rätsel warum die cdu/csu gewählt wird, aber wenigstens bekomme ich dank der spd im tausch gegen meine grundrechte so etwas wie eine basale gesetzgebung, die eine soziale marktwirtschaft ermöglicht zurück.

es lebe das kleinere übel schwarz - rot ?(

Juzam

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6 175

09.12.2013, 13:57

Mal was zum Provozieren:

Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

6 176

09.12.2013, 15:36

Die selbe sorte findest du bei FDP, SPD und CDU auch. ;)

edit: Linke selbstverständlich ebenso

6 177

09.12.2013, 16:09

naja der mindestlohn läuft also im prinzip auf die abschaffung subventionierter arbeitsstellen hinaus.
das wird den arbeitslosenstatistiken an denen sich regierungen gerne messen nicht gut tun, die Lage der geringverdiener und arbeitnehmer im unteren einkommensbereich aber wohl dauerhaft verbessern.

Richtig, das Konzept des Mindestlohns anstelle von Aufstockung kommt einer Abschaffung der Subventionierung von gering qualifizierter Arbeitskraft gleich. Allerdings ist die Frage, ob wir das wirklich wollen.
Am Markt wird anscheinend gering qualifizierte Arbeit, bei dem herrschenden Arbeitsangebot, zu wenig nachgefragt. Daher resultiert der geringe Stundenlohn. Wie kann mehr gering qualifizierte Arbeit nachgefragt werden? Wie in anderen Bereichen auch, wenn die Arbeit subventioniert wird. Ein Teil der Subventionen geht notwendigerweise in einer freien Marktwirtschaft an die Unternehmen bzw. die Entscheider über eine Neueinstellung. Der Rest kommt dem Subventionsziel zugute, hier der Förderung von gering qualifizierten.

Ein Mindestlohn beendet diesen Subventionsmechanismus. Aber das ist doch gerade nicht wünschenswert, wenn es denn niedrig qualifizierten besser gehen soll. Arbeiten mit einer Produktivität unter dem Mindestlohn (+ zusätzliche Abgaben, d.h. den Bruttolohnkosten für das Unternehmen) werden nicht mehr nachgefragt. Diese Arbeitnehmer müssen dann vollständig von der Solidargemeinschaft unterstützt werden. Aktuell müssen sie nur anteilig unterstützt werden, da sie auch noch teilweise zur Begleichung ihres Lebensunterhalts beitragen.

Btw., ich hatte vor kurzer Zeit gehört, wenn man alle Quersubventionen rausrechnet müsste ein Arbeitnehmer in Deutschland 18€ pro Stunde (bei Vollzeit von 40h/Woche) verdienen, um sich komplett selbst zu finanzieren. Nur weil unser Sozialstaat einen Teil der 18€ durch Transfers (nicht Hartz IV) verdeckt, erscheinen 8,50€ pro Stunde ausreichend. Ehrlich sind auch diese nicht, weil es immer noch (versteckte) Quersubventionierung gibt, d.h. auch jemand mit bspw. 12€ pro Stunde verdient noch nicht genug, um sich sein Leben in Deutschland komplett selbst zu finanzieren. Solange man keinen Mindestlohn von 18€ pro Stunde bekommt, kann man seinen Lebensunterhalt in Deutschland nicht selbstständig bestreiten. Aber verdeckte Quersubventionierung (wie bspw. Umverteilung in den Sozialversicherungen etc.) sind "unter dem Radar", daher finden einige Menschen 8,50€ gerecht? Alles sehr merkwürdig argumentiert, zumindest nicht konsistent.

Attila

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6 178

09.12.2013, 16:50

Zitat

dem herrschenden Arbeitsangebot, zu wenig nachgefragt. Daher resultiert der geringe Stundenlohn.


Es gibt bestimmte Arbeiten, die erledigt werden müssen, für die keine riesen Qualifikation benötigt wird. Die aber auch bezahlt werden, wenn der Lohn steigt. Die Arbeitgeber sitzen trotzdem am längeren Hebel.
Beispiele? Burger basteln bei MC Doof, Supermarkt an der Kasse sitzen, die "Klofrau" etc.. im Osten auch Verkäufer im Einzelhandel (ebenfalls oft bezahlung unter 8,50 - auf jeden fall unter 10 Euro).

Mit der kompletten Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU z.B. für Bulgarien und Rumänien und in Zukunft anderen Ländern gibt es immer mehr Menschen die bereit sind für weniger Geld zu arbeiten.
Als Arbeitgeber nutzt du das natürlich aus - würde ich ja auch machen. Aufgrund der geringen Qualifikation, die oftmals einher geht mit weniger Selbstvertrauen (im Vergleich zu Angestellten mit "sehr guten" Jobs) trauen sich diese Menschen gar nicht ihren Lohn zu verhandeln.. d.h. selbst wenn Geld da ist um 8, 10 oder sogar 12 Euro Stundenlohn zu bezahlen (erst recht in Bereichen wo die Personalkosten nur einen geringen % Satz ausmachen) wird der Arbeitgeber trotzdem versuchen den Lohn auf 4-5 Euro zu drücken, falls es etwas ist was auch ausländische Mitbürger erledigen können die kein deutsch sprechen vielleicht sogar auf 3-4 Euro. Gibt es ja heute teils schon in der Scheinselbstständigkeit, wo die Leute sich ausnutzen lassen. Es gibt IMMER irgendwen der es noch günstiger macht. Bei den Nutten ist das in vielen Städten ja schon so, da sind die Preise teils total eingebrochen und die "deutschen" Nutten sagen das man kaum noch davon Leben kann und die ausländischen so ziemlich alles mit sich machen lassen. Das wird demnächst auch in den "normalen" unqualifizierten Jobs kommen.

Und glaubst du wirklich das MC Donalds sagen wird "Was 8,50 oder 10 Euro Stundenlohn? WIR MACHEN DIE FILIALIE DICHT!" - genauso wenig wie die Discounter ihre 5-6 Euro/h Aushilfskräfte nach hause schicken werden, weil sie bei 8,50 oder 10 Euro vermutlich immer noch günstiger sind als n Festangstellter, falls sich das ändert, gibts vlt. wieder n Festangestellten mehr, das wäre auch nicht das schlechteste.

Fakt ist doch, die schlecht Qualifizierten haben keine Lobby. Und wer keine Lobby oder keine Verhandlungsposition hat, wird über den Tisch gezogen, Punkt.
Ich hab grad das zweite mal ne Lohnerhöhung innerhalb von 1 1/2 Jahren bekommen, hab mich fast schon geärgert das ich nur 10% gefordert hab für 2014. Das ging aber auch nur weil sie a) zufrieden mit mir sind, aber viel wichtiger b) 1-2 Kollegen gekündigt haben und sie es sich nicht leisten können das zu viele gleichzeitig gehen. Ähnlich wie mein Chef in der Schweiz damals, erst hart verhandeln und so tun als wenn ich ihm die letzten Franken aus der Hose ziehe... dann als ich kündige und wieder nach DE gehe auf einmal 2000 CHF mehr bieten falls ich noch n halbes Jahr bleib und gleichzeitig überlegen das Firmengebäude für 4 Mio Franken zu kaufen, anstatt es weiter langfristig zu mieten. Aber hauptsache 500 CHF Lohn / Monat gespart... das ihm das nicht peinlich war. Wie schon gesagt, so lang es irgend ne Möglichkeit gibt den Lohn zu drücken, werden es die Arbeitgeber machen. Ich denke nicht das es außerhalb der Akademikerbereiche und / oder der großen Konzerne viele Arbeitgeber gibt die freiwillig "gute" Löhne zahlen, erstrecht nicht bei neueinsteigern oder gering qualifizierten.. so bald einer Blut schnuppert das du vlt. nicht noch 3 andere Jobmöglichkeiten in der Hinterhand hast, also keine wahl hast als den Job anzunehmen, wird das gnadenlos ausgenutzt und du bist am Arsch.


Vielleicht bin ich da zu sehr Pragmatiker oder auch Pessimist. Aber ich bin der Meinung, dass ein Mindestlohn definitiv Sinn macht. Und ich denke es ist sowohl für die Leute, als auch für den Staat besser, wenn die Menschen ihren Job halbwegs gerecht bezahlt bekommen, als das sie mit nem Apfel und nem Ei nach hause gehen und den Rest als Zuschuss vom Staat überwiesen bekommen. Allein vom Selbstwertgefühl her und weil man dann nicht drüber nachdenkt komplett zu hause zu bleiben.


Ich glaube schon, dass es genug Arbeit für unqualifizierte gibt. Ich glaube auch das genug Geld da ist, wenn es sein muss. Das es auch anders geht sieht man z.B. bei Betrieben wie IKEA, wo die normalen Kassenmitarbeiter auch fix mal 10-11 Euro Brutto pro Stunde und ein Weihnachtsgeld ausgezahlt kriegen. Andererseits, wenn es keinen Mindestlohn gibt und immer mehr Billigarbeiter gibt, kann ich mir vlt. 2015 ne Haushälterin holen, die für n Apfel und n Ei 2 mal die Woche meine Wohnung aufräumt :D Also n 5er pro Stunde wär mir das schon wert! ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Attila« (09.12.2013, 18:15)


6 179

09.12.2013, 17:57

Zitat

dem herrschenden Arbeitsangebot, zu wenig nachgefragt. Daher resultiert der geringe Stundenlohn.

Ich seh das anders herum: Es gibt bestimmte Arbeiten, die erledigt werden müssen, für die keine riesen Qualifikation benötigt wird. Die aber auch bezahlt werden, wenn der Lohn steigt.

Dann siehst du es ja nichts anders herum, weil die Produktivität höher liegt, wenn die Arbeiten "notwendig" sind.

Den Rest habe ich, nach den falschen Prämisse, nicht mehr gelesen. Wenn ich es noch machen soll, dann sag bescheid.

Attila

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6 180

09.12.2013, 18:14

:D you´re serious? Lies den rest. Hab den Teil mal entfernt.

Der Forumpost orientiert sich nicht streng nach Logik und ist nicht allein auf den ersten Satz aufgebaut.