In sofern ist mir nicht klar, was du meinst.
In sofern ist mir nicht klar, was du meinst.
Staat A:
80 Mio Einwohner,
BIP = 5 Bio. EUR,
Schulden = 2.5 Bio,
Verfügbarer Staatshaushalt (nach Zinszahlungen) = 500Mrd EUR.
Staat B:
80 Mio Einwohner,
BIP = 5 Bio EUR,
Schulden = 1. Bio,
verfügbarer Staatshaushalt (nach Zinszahlungen) = 100Mrd EUR.
Ich würde meinen Staat B gehts beschissener. Aber nach eurer doofen formel da, wäre Staat B Musterknabe.
Verstehst du jetzt was ich meine? Die Frage ist für mich: wieviel Geld bleibt dem Staat für politische Gestaltung. Und das hängt natürlich davon ab, wie aus dem BSP für die Staatskasse "abgeschöpft" wird (oder wie auch immer ihr WiWis das nennt).
Wenn weniger Geld durch den Staat fließt, können die notwendigen Funktionen auch privat finanziert werden. Aus diesen Kennzahlen kann man dies nicht ablesen. Generell haben wir über Staatsverschuldung gesprochen und nicht über die Höhe von Sozialleistungen - dann ist natürlich eine Kennzahl, welche die Höhe der Verschuldung aufzeigt auch nicht unbedingt geeignet über die Höhe von Sozialtransfers Auskunft zu geben.
Es geht nicht ums Schulden abtragen, sondern hauptsächlich nur um ein bezahlen der Zinsen und "rauswachsen". Liest du eigentlich, um was sich die Diskussion dreht?
Für den Schuldenstand ist nicht die absolute Größe wichtig, sondern wieviel Schulden man sich leisten kann. Dafür ist das BIP ein gutes Maß.
Zitat
Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
Wenn du ein großes BIP hast, ist es viel leichter, absolut gesehen hohe Schulden wieder abzubauen.
In sofern ist mir nicht klar, was du meinst.
Staat A:
80 Mio Einwohner,
BIP = 5 Bio. EUR,
Schulden = 2.5 Bio,
Verfügbarer Staatshaushalt (nach Zinszahlungen) = 500Mrd EUR.
Staat B:
80 Mio Einwohner,
BIP = 5 Bio EUR,
Schulden = 1. Bio,
verfügbarer Staatshaushalt (nach Zinszahlungen) = 100Mrd EUR.
Ich würde meinen Staat B gehts beschissener. Aber nach eurer doofen formel da, wäre Staat B Musterknabe.
Verstehst du jetzt was ich meine? Die Frage ist für mich: wieviel Geld bleibt dem Staat für politische Gestaltung. Und das hängt natürlich davon ab, wie aus dem BSP für die Staatskasse "abgeschöpft" wird (oder wie auch immer ihr WiWis das nennt).
beide haben das gleiche bip, staat a hat aber wesentlich mehr zinszahlungen zu leisten. also eigentlich haben sie nach den zinsen folgenden haushalt (ausgehend von der aktuellen zinsquote der brd und einer staatsquote von 50%) :
haushalt staat a : 2.5 bio - 312,5mrd = 2.1875
haushalt staat b : 2.5 bio - 125 mrd = 2.375
staat b steht also nicht nur haushaltlich besser da (aufgrund der geringeren zinslast), er hat auch von der absoluten grösse her den kleineren schuldenberg (1 bio vs 2.5 bio), und wäre theoretisch in der lage, den kompletten schuldenberg innerhalb eines jahres zu tilgen, staat a könnte das nicht mal in 2 jahren. deswegen setzt man die schulden in verhältnis zum bip, um auszudrücken, wie "sicher" ein land finanziell dasteht.
hoffe ich hab jetzt keinen quatsch erzählt.
Ey! Du kannst doch bei Diskussionen mit Ökonomen die Prämissen nicht in Frage stellen! Ja wo kommen wir denn dahin, wenn wir die Grundfesten der theoretischen Modelle kritisch hinterfragen!Wenn du ein großes BIP hast, ist es viel leichter, absolut gesehen hohe Schulden wieder abzubauen.
Eben genau diese Korrelation stelle ich ja in Frage. Die scheint hier als natürlich gegeben hingenommen zu werden. Aber ist das wirklich so? Die Möglichkeit schulden abzutragen bzw Zinsen zu zahlen hängt doch eben davon ab, wieviel Steuern der Staat aus dem BSP raus holt oder nicht?
btw andres thema:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne…,753253,00.html. Wie wärs mit nem "Gold-Euro"![]()
Ey! Du kannst doch bei Diskussionen mit Ökonomen die Prämissen nicht in Frage stellen! Ja wo kommen wir denn dahin, wenn wir die Grundfesten der theoretischen Modelle kritisch hinterfragen!
Und dann auch noch der Verweis auf die Grenzen des Wachstums. Ja Hallo, sind wir hier beim alternativen Öko-Stammtisch? Der Wachstumsfetisch wird nicht hinterfragt, Wachstumspolitik hat die letzten 80 Jahre funktioniert, das funktioniert auch noch die nächsten 80 Mio. Jahre! Dein Argument "zieht" ja auch nicht, weil irgendwann erfindet irgendjemand schon irgendwas und die ganze Ressourcenverknappung hat ein Ende, ist doch logisch, Man, bei Zurück in die Zukunft II wurde der Fluxkompensator doch auch mit Müll betrieben! Du musst nur die t-Achse gegen Unendlich laufen lassen. :cursing:
Auch wieder keine Antwort auf meine Entgegnung. Aber dies wäre wohl auch zu viel erwartet gewesen. Hauptsache etwas gegen Ökonomen schimpfen. Bei konkreten Argumenten müsste man ja Stellung beziehen und sich angreifbar machen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (30.03.2011, 14:04)
ich denke in irland ist das problem, dass das bankensystem immer noch nicht stabil ist. sie brauchen noch mehr rettungsmilliarden, aber sie wollen die steuern niedrig lassen, um das wachstum anzukurbeln. das wiederum sehen die gläubiger nicht so gern, denn je weniger geld der staat effektiv hat, desto höher das ausfallrisiko. da beisst sich gewissermassen die katze in den schwanz. aber da bin ich in dem thema nicht so drin.ok das verstehe ich. Aber die staatsquoten sind ja nicht gleich. Irland wirft man ja gerade seine extrem niedrigen steuern vor. von einer niedrigen staatsquote erhofft man sich ja ein wirtschaftswachstum. die frage ist ja immer wo ist das optimum. ich glaube das war das problem mit der laffer-kurve (gefühlt sind wir für die fdp immer weit hinterm scheitel und für die linke ganz weit "links" halt). aber gerade in der abhängigkeit vom BSP zur staatsquote sehe ich das problem, wenn man nur alleine BSP und Schuldenstand betrachtet. irgendwie scheine ich da ein denkproblem zu haben :wacko:
Da du das Beispiel von sid-meier bejahst, frage ich mich aber schon, warum du denkst, dass die Staatsquote uninteressant sein soll. Ohne die fehlt den kenngrößen BSP und verschuldung doch noch eine wichtige bezugsgröße. mit einem (schon fast arroganten) "steht doch alles da" ist es da auch nicht so ganz getan an oder?![]()
Ich glaube du verwechselt die Lektüre von Star Trek - Romanen und anderer Sci-Fi-Utopien mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Wenn du persönlich glaubst, dass der klassischen Wirtschaftswachstumspolitik die nächsten Tausende (!) von Jahren praktisch keine Ressourcenknappheit oder die ökologischen Auswirkungen einer umweltzerstörerischen industriellen Produktionsweise, geschweige denn die Auswirkungen von Überbevölkerung etc. im Weg stehen, dann gratuliere ich Dir hiermit ganz herzlich zu deinem prophetischem Zukunftsglauben. Ey Leute, ihr braucht euch nimmer sorgen, die nächsten Tausende von Jahren kann weiter gewachsen werden, Worf hat's verkündet.
Zitat
Theoretisch ist das Wachstum vielleicht begrenzt, praktisch auf die
nächsten tausenden von Jahren sicher nicht. Die Nahrungsgewinnung könnte
da eher ein Problem werden.
Der Wert eines Gutes hängt nur zu
einem Bruchteil von dessen Materialwert ("Hardware") ab, die
intelligente Zusammenstellung ("Software") macht hauptsächlich den Wert
aus. Dies sieht man exemplarisch bspw. auch daran, wieviel Prozent des
BIPs im primären (Landwirtschaft, Bergbau), und wieviel im sekundären
(Industrie) und tertiären (Dienstleistungen) Sektor erwirtschaftet
werden. Mit technologischen Fortschritt wird der Materialwert immer
unwichtiger. Technologie ist erst einmal unbegrenzt, daher zieht dein
"Wachstum ist begrenzt" Argument so nicht.
Wenn du persönlich glaubst, dass der klassischen Wirtschaftswachstumspolitik die nächsten Tausende (!) von Jahren praktisch keine Ressourcenknappheit oder die ökologischen Auswirkungen einer umweltzerstörerischen industriellen Produktionsweise, geschweige denn die Auswirkungen von Überbevölkerung etc. im Weg stehen, dann gratuliere ich Dir hiermit ganz herzlich zu deinem prophetischem Zukunftsglauben.
Das diesem Glauben ein fast blindes Vertrauen in den technischen Fortschritt zugrunde liegt, kann man ja geflissentlich verschweigen oder wie? Wir sehen gegenwärtig schon die Auswirkungen einer sich abzeichnenden Verknappung von für unsere Wirtschaftsordnung essentieller Ressourcen, seltene Erden, fossile Brennstoffe, etc. Unser Lebensstandard ist nicht nachhaltig. Und ohne massive technologische Innovationssprünge kann niemand ernsthaft davon ausgehen, dass nachfolgende Generationen einen gleichermaßen oder gar höheren Lebensstandard erreichen werden.
Angesichts dessen weiterhin unter der Annahme zu operieren, dass kontinuierliches Wachstum möglich ist, basiert zum einen auf keinen wissenschaftlichen Fakten und ist zum anderen gefährlich und dumm!
Ich finde die Analogie zur Natur ganz treffend: Nichts in der Natur wächst unbegrenzt, ohne negative Folgen für das übergeordnete System. Jede Einheit, ob Zelle, Organ, Organismus oder Population hat einen gewissen Zielvektor, wenn sie darüber hinaus wächst, beginnt die Regulation durch das System, wenn das misslingt, wird das System zerstört (z.B. bei Krebs).
Ich persönlich habe bei dieser Problematik noch keine endgültige Meinung, ich finde Wachstum dann sinnvoll, wenn an der richtigen Stelle gewachsen wird (regenerative Energien, Entwicklung nachhaltiger Produktionsstoffe etc.) und verwahre mich gegen die ebenso dogmatischen 0-Wachstum bzw. Steady-State-Ökonomie-Anhänger. Aber Wachstum um des Wachstums-willen zu forcieren, ohne zu schauen ob es nachhaltig und gesellschaftlich sinnvoll ist (und hier mal jenseits der rein monetären Dimension von "Wohlstand" gedacht) ist geschichtsvergessen, fahrlässig, generationenungerecht und unverantwortlich.
ohne eine wall of text schreiben zu wollen:
dauerhaft wird durch weiteres wachstum zwar viel unerschlossenes gebiet (meer/ urwald etc.) zerstört. aber mal ganz erlich: wen störts denn morgens um 7 uhr beim aufstehen, dass deutschland keine landschaft aus urwäldern uns sümpfen, die von braunbären und lachsen besiedelt wird, sondern eine in hohem maße erschlossene kulturlandschaft ist.
Wenn ich das schon mit Überbevölkerung höre. Es gibt Studien die belegen, dass ab ca. 2,000$ GDP/Capita die Fertilitätsrate langfristig auf ca. 2 Kinder pro Frau im Schnitt sinkt.