Original von kOa_Master
jaja maxpower, an dich geht das hier:
http://bazonline.ch/ausland/europa/Ein-b…/story/23213138
«Heute da, morgen dort» Wie viele Menschen in der westlichen Welt haben sich auch die Deutschen einen Lebensstil des «Heute da, morgen dort» angewöhnt. Zehntausende pendeln von Hamburg nach München, von Bonn nach Berlin, quer durch die Republik. Was typisch deutsch ist: Kosten darf die Mobilität nichts. Die Benützung von Autobahnen – natürlich gratis. Discountmanie auch auf dem Luftweg: Dank Air Berlin, Germanwings und Easyjet sind Flugtickets günstiger als das Taxi zum Airport. Da muss die Bahn natürlich mithalten: mit Bahncard, Sparpreis, Mitfahrerrabatt. Das Preissystem der Deutschen Bahn ist so kompliziert, dass es einen eigenen Eintrag im Onlinelexikon Wikipedia hat. Die Pfennigfuchserei drückt freilich auf die Einnahmen des Konzerns. Dazu kommt eine verfehlte Politik von Ex-DB-Chef Hartmut Mehdorn. Um die Bahn für einen Börsengang fit zu trimmen, verordnete er ein rigoroses Sparregime. Werkstätten wurden geschlossen, Investitionen aufgeschoben. Die Folge: Die Bahn fährt «praktisch ohne jede Reserve», wie die «Süddeutsche Zeitung» feststellt. Fällt irgendwo ein Zug aus, gibt es keinen Ersatz, das Schienennetz ist ohnehin überlastet – und das Personal auch. Um die Situation zu verbessern, bräuchte es vor allem eins: mehr Geld. Dieses zu bezahlen, sind die Passagiere nicht bereit. Ein Teufelskreis.
Was kann man dazu noch sagen? Diesen Lebenstil habe ich mir nicht ausgesucht. Heutzutage heisst es flexibel bleiben, Praktikum dort, dann Diplomarbeit woanders, erste Arbeitsstelle dann wieder in einer anderen Stadt. Die Verwandten bleiben natürlich am gleichen Ort und wollen auch ab und an besucht werden, die Freundin/Frau arbeitet vielleicht auch woanders.
Da erdreiste ich mir halt zu verlangen, dass ich schnell und günstig reisen kann (von Zuverlässigkeit wage ich kaum zu träumen).
Als ich z.B. nach Paris gefahren bin, war mir der Preis nicht so wichtig. Hauptsache nicht umsteigen und einen reservierten Sitzplatz. Und was war? Umsteigen + Reservierung hinfällig. Mein Platz war natürlich von einem Franzosen reserviert, der war aber so nett und ist woanders hin, damit ich neben meiner Freundin sitzen bleiben konnte (netter Kerl).
Man kann nicht einerseits sogar von Niedriglöhnern erwarten, dass sie örtlich flexibel sind und dann auf der anderen Seite das Bahn netz kostenoptimiert zu betreiben. Ein Bahnnetz ist eine Gesellschaftsaufgabe, die subventioniert gehört. Lieber woanders Subventionen streichen und die freien Leute dann zur Wartung heranziehen.
Achja, die Bahn in der Schweiz war mir ein wenig Sympatischer. Am Schalter hat man immer versucht, meine Kosten zu optmieren. Das Abonnement Demi Tarif hat nur etwa 100 Franken bekommen, aber dafür gabs direkt 50% Rabatt. Auch wurde am Schalter mal über Kreuz gebucht, damit den Wochenendsparperis bekomme (vor Samstag nacht hin, nach Samstag nacht zurück). In Deutschland war denen alles egal und es wurde einfach nur gebucht. Es ist auch lächerlich, dass man sich bei der Bahn zum Lastschriftverfahren extra anmelden muss mit Unterschriebenen Fax, bei meiner Freundin hat es sehr lange gedauert bei mir kam das Fax nie an. Spontanreisen kann man so nicht über die Website buchen (hatte keine Kreditkarte).
Bahnfahren ist nur angenehm, wenn man einen ICE hat, nicht umsteigen muss und einen reservierten Sitzplatz hat. Dann ist es gemütlich und entspannt. So ist es aber nur auf den Hauptverbindungstrecken, München-Zürich z.B. war vor 2 Jahren immer so ein Bummelzug aus der Nachkriegszeit, der nie schnell gefahren ist. Der Nahverkehr ist auch teuer. Wieso kostet Frankfurt - Mannheim 15,80 Euro mit dem Bummelzug? Plus Tickets zum Bahnhof und vom Bahnhof Reale kosten über 20 Euro, mit dem Auto nicht mal halb so teuer...