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91

26.09.2009, 06:31

Für mich persönlich ist wichtig das die Partei Studiengebühren wieder abschafft und sinnvolle Maßnahmen unternimmt das es den Leuten besser geht.

Grüne = Rauchverbot, Tempolimit usw... negatives überwiegt
CDU = dasselbe wie die letzten 4 Jahre, Partei mit sehr alten Politikern :(
FDP = Politik für Reiche, immerhin gegen Studiengebühren aber insgesammt sehr zweifelhafte Aussagen bezüglich sozialer Gerechtigkeit -> mehr Kriminalität oder zumindest Überwachung
SPD = relativ gute Ansätze allerdings bin ich der Meinung das Sie Ihre Wahlversprechen mal wieder nicht halten werden und sich nicht durchsetzen können falls es wieder eine große Regierungskoalition geben sollte.
NPD / Linke = kann man nicht wählen imho
Piraten = Äusserungen die ich von der Politik nicht gewohnt bin und eventuell werde ich dieses mal zur Wahl gehen. Wäre schön wenn sie 2% schaffen.

92

26.09.2009, 08:49

FDP für Abschaffung der Studiengebühren?

Die waren immer für die Einführung dieser Gebühren und sind in dem Bereich nicht glaubhaft.

93

26.09.2009, 09:45

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

ZEIT Online: Die Piratenpartei in der ideologischen Parteienkonstellation Deutschlands
Für die Piratenpartei würden wir erwarten, dass sie in diesem Politikfeld eine explizit progressive Position einnimmt. Dies ist – wie die in der Abbildung abgetragenen Positionen der Parteien deutlich machen – in der Tat der Fall: die „Piraten“ nehmen in innen-, rechts- und gesellschaftspolitischen Fragen eine ähnlich progressive Position wie Bündnis 90/Die Grünen oder „Die Linke“ ein. Die FDP ist nur ein wenig moderater in diesen Sachfragen eingestellt als die Piratenpartei. Wirtschafts- und sozialpolitisch sind die „Piraten“ hingegen in Höhe der CDU/CSU-Position lokalisiert.

Wie sehen die Anhänger der Piratenpartei diese Analyse?

Die Analyse ist Unsinn. Wie kann man eine Partei in ein links-rechts Spektrum der Wirtschaftspolitik einordnen, die sich zu den Themen noch überhaupt nicht verbindlich geäußert hat?
Du wirst Piraten treffen die sehr links eingestellt sind, du wirst welche treffen, die fast FDP-Wähler sein könnten (denen blos die Gewichtung der Themen dort nicht passt). Bevor hier zu bestimmten Sachfragen kein parteiinterner Konsens gefunden wurde, würde ich mich hüten, solch ein Diagramm zu malen.

War ja bei den Grünen anfangs nicht anders. Da waren ursprünglich ja auch ein Haufen Konservativer Leute dabei. Erst im Laufe der Zeit bewegte sich das Pendel nach links und die erzkonservativen Umweltschützer (ja, sowas gibt es) gründeten dann die ödp.

94

26.09.2009, 10:02

Zitat

Original von Invader
FDP = Politik für Reiche, immerhin gegen Studiengebühren aber insgesammt sehr zweifelhafte Aussagen bezüglich sozialer Gerechtigkeit -> mehr Kriminalität oder zumindest Überwachung


Die FDP ist definitiv für Studiengebühren...

Zitat

Dass es eindeutiger geht, zeigt die FDP, möglicher Koalitionspartner der Union und in den Ländern teils auch Partner in Sachen Campusmaut. Im Wahl-O-Maten hatte die Partei zur These "Das Erststudium soll gebührenfrei sein" schlicht und klar geantwortet: Stimme nicht zu.

95

26.09.2009, 10:09

Zitat

Original von Invader

FDP = Politik für Reiche, immerhin gegen Studiengebühren


Da liegst du daneben. Beim letzten Bundesparteitag ist ein Antrag zur Abschaffung der Studiengebühren vom Landesverband SH gescheitert, was ja auch klar ist, wenn große LV wie BW und NRW Studiengebühren in den dortigen Ländern miteingeführt haben.
In den einzelnen Landesprogrammen (auf die es ja ankommt) kann es dann anders aussehen. In Schleswig-Holstein haben sie sich auf dem letzten Parteitag klar gegen Studiengebühen mittlerweile ausgesprochen.

Zitat

Bildung ist für Liberale ein Bürgerrecht. Bildung ermöglicht die Entfaltung
individueller Talente und Fähigkeiten. Sie ist die Grundlage für ein Leben
in Selbstbestimmung. Durch Bildung gewinnt der Einzelne die
Voraussetzung, sein Leben selbst gestalten und auch Verantwortung für
sich und andere übernehmen zu können. Sie dient außerdem der
Entwicklung des Wohlstandes unserer Gesellschaft, weil Bildung die
Quelle von Kreativität, Innovation und Wachstum ist. Aus all diesen
Gründen ergibt sich, dass die Finanzierung von Bildung in erster Linie
eine öffentliche Aufgabe ist. Das Studium an staatlichen Hochschulen
soll daher grundsätzlich frei von Studiengebühren sein.
Die FDP Schleswig-Holstein stellt fest, dass in den vergangenen Jahren
seit der Einführung allgemeiner Studiengebühren in vielen
Bundesländern sich die darin gesetzten Erwartungen nicht erfüllt haben:
· Entgegen der Vorstellung, dass ein erweitertes Stipendienwesen
zur Deckung der Gebühren beitragen würde, ist tatsächlich eine
derartige Erweiterung nicht erfolgt.
· Die Vorstellung, dass ein höheres Einkommen der Akademiker es
als gerecht erscheinen lässt, zusätzliche Gebühren zu erheben,
wird von der beruflichen Realität vieler Arbeitnehmer mit
Hochschulabschluss widerlegt. Tatsächlich ist in vielen Bereichen
die Lohnsituation nicht besser als mit einer Ausbildung.
· Die Verwaltungspraxis der Hochschulen kann es häufig nicht
leisten, das eingenommene Geld effizient zu erheben, zu verwalten
und auszugeben.
· Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen hat die
Zeit- und Einkommenssituation von Studierenden während des
Studiums meist negativ verändert.
Die FDP Schleswig-Holstein lehnt deshalb die Einführung allgemeiner
Studiengebühren in Bundesländern ab, wo diese bisher nicht eingeführt
wurden. Dies betrifft auch Schleswig-Holstein. Sie fordert ferner die
Abschaffung solcher Gebühren dort, wo es diese bereits gibt. Die Mittel
für die Studienfinanzierung sind aus dem allgemeinen Staatshaushalt
aufzubringen.
Langzeitstudiengebühren befürwortet die FDP-Schleswig-Holstein nur für
den Fall, in dem Studienordnungen keine Studienzeitbegrenzung
vorsehen.
Feste

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Comadevil« (26.09.2009, 10:20)


96

26.09.2009, 10:18

Man musste ja immerhin die Wahl-O-Mat Fragen beantworten. Beim Fehlen eines Wahlprogramms muss sich die Piratenpartei also mit den dafür angegebenen Thesen identifizieren lassen.

Ich zähle mal eine Dinge auf, die Fragen dabei auf die thematischen Schlagworte verkürzt.

Contra Atomkraft
Neutral Mindestlohn
Contra Sprachtests für Vorschulkinder (Datenschutz vs Praxis)
Contra Unternehmenssteuern senken
Pro Bahn Staatsunternehmen
Contra Grüne Gentechnik
Neutral Vermögenssteuer
Contra Förderale Bildungspolitik
Contra Dreigliedriges Schulsystem

In ökonomischen Fragen ist man wirklich weitgehend neutral, allerdings nicht überall. Bei der Senkung von Unternehmenssteuern ist man klar dagegen. Wie kommt die Piratenpartei zu dieser Position, wenn sie ökonomisch noch neutral sein möchte? Gegen eine Privatisierung der Bahn zu sein ist ebenfalls nciht wirtschaftspolitisch neutral.
In wieweit die Grüne Gentechnik die Wirtschaft betrifft, ist eine Ablehnung dieser Technologie auch eine Abkehr von einer ökonomisch neutralen Position.

Wöllte man also nur anhand der offiziellen Antworten für den Wahl-O-Maten die Piratenpartei in ein ökonomisches Koordinatensystem einordnen, so wären sie leicht links von der Mitte.

Das erschreckendere sind für mich allerdings einige andere Antworten.
Am ehesten kann ich das Contra gegen verpflichtende Sprachtests für Vorschulkinder aus dem Selbstverständnis der Partei heraus verstehen. Allerdings sind jetzt selbst die Grünen dafür. Meines Erachtens kommt man um eine Art von Sprachtest nicht herum, möchte man nicht Kinder in der Grundschule sitzen haben, welche da erst Deutsch lernen müssen.
Der Sprachtest könnte auch von den Schulen vor Ort geschehen, aber was wäre eine Alternative, wenn man auf ihn verzichten möchte?

Erschreckend finde ich das Contra zu Atomtechnik und zur Grünen Gentechnik. Diese Technologiefeindlichkeit hätte ich bei der Piratenpartei nie vermutet, sie überrascht mich sehr. Ich hätte die Piratenpartei als eine sehr technologiefreundliche Partei eingeschätzt.

Das Contra zu eienr Förderalen Bildungspolitik überrascht mich ebenfalls, gibt es doch gute Gründe dafür wie dagegen.
Die eindeutige Festlegung auf eine Abschaffung des Dreigliedrigen Schulsystems verstehe ich ebenfalls nicht.

In Summe vertritt die Piratenpartei eher Positionen, welche ich als "links" in der aktuellen politischen Landschaft in Deutschland einordnen würde. Dabei meine ich nicht so sehr die Wirtschaftspolitik, da ist man nur leicht links. Es ist vielmehr die Technologiefeindlichkeit und sonstige Politik, wo man eher auf Verinheitlichung als auf Wettbewerb (durch eine förderale Struktur, durch verschiedene Schultypen etc.) setzt. Ich denke nach diesem Kriterium kann man auch gesellschaftspolitisch entscheiden, ob Positionen eher links sind oder nicht.

97

26.09.2009, 11:00

Naja, komm mir bitte nicht mit dem Wahl-o-mat... ich habe keine Ahnung, wer die Fragen dort beantwortet hat.
Das Problem bei der ganzen Sache ist die Auswertung: Wenn du bei sehr vielen Fragen "neutral" stehen hast, bekommst du automatisch einen niedrigen Score, sobald sich der Nutzer immer für eins von beiden entscheidet (und das tut er meistens).
So gesehen wäre es "fairer", wenn neutral = 0.5 Punkte bringen würde.

Ich beziehe mich aufs Parteiprogramm. Das ist das, was zählt.

Dass die Partei klar contra Kernenergie und contra Gentechnik sein soll, wäre mir neu. Soweit ich die Sache sehe, werden diese Themen im Forum heftigst diskutiert.

OoK_Isch

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98

26.09.2009, 11:06

Hier ist gerade ein Lautsprecherwagen von der Piratenpartei vorbeigefahren mit der Aufforderung "Wählen Sie morgen Piratenpartei" O_o

OLV_teh_pwnage_

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99

26.09.2009, 11:10

ist man technologiefeidlich wenn man den atomausstieg will?

ich denke eher nicht

100

26.09.2009, 11:19

Zitat

Original von OLV_teh_pwnage_
ist man technologiefeidlich wenn man den atomausstieg will?
ich denke eher nicht

Technologiefreundlich kannst du das aber auch nicht gerade bezeichnen. :P

101

26.09.2009, 11:26

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von OLV_teh_pwnage_
ist man technologiefeidlich wenn man den atomausstieg will?
ich denke eher nicht

Technologiefreundlich kannst du das aber auch nicht gerade bezeichnen. :P


erklär mal genauer, bruacht man für andere Energieträger keine Technik? :D :bounce:

102

26.09.2009, 11:37

Zitat

Grüne = Rauchverbot, Tempolimit usw... negatives überwiegt


da musste ich schmunzeln :) also zumindest so wie ich dein "negatives überwiegt" verstanden hab scheint dein Ego nicht zu klein bemessen zu sein ^^

103

26.09.2009, 11:50

Zitat

Original von Edda

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von OLV_teh_pwnage_
ist man technologiefeidlich wenn man den atomausstieg will?
ich denke eher nicht

Technologiefreundlich kannst du das aber auch nicht gerade bezeichnen. :P

erklär mal genauer, bruacht man für andere Energieträger keine Technik? :D :bounce:

So nen Windrad ist zweifelslos ein schönes Stück (deutscher) Ingenieurskunst, aber keine Hochtechnologie.

Bei der Forschung in Richtung Atomkraft und Abfallbewältigung wird noch "richtige" theoretische Forschung betrieben, gerade in der Untersuchung der Atomabfälle.

104

26.09.2009, 11:58

man kann doch auch technologiefreundlich sein und atomkraft trotzdem für zu riskant (oder aus anderen gründen für falsch) halten...

105

26.09.2009, 15:25

Zitat

Original von AtroX_Worf
So nen Windrad ist zweifelslos ein schönes Stück (deutscher) Ingenieurskunst, aber keine Hochtechnologie.

Bei der Forschung in Richtung Atomkraft und Abfallbewältigung wird noch "richtige" theoretische Forschung betrieben, gerade in der Untersuchung der Atomabfälle.

Hmm? Also ich halte ja auch recht wenig von einem Atomausstieg, aber das so zu begründen, ist doch Quark.

Wenn nicht die Entwicklung effizienter Formen der Energiegewinnung aus regenerativen Energieträgern Spitzentechnologie sein soll, was dann?
Es geht ja nicht nur um Windräder. Stichwort Optimierung von Solarzellen. Stichwort Design von effizienten pflanzlichen Energieträgern.
Und so weiter und so fort... die ganzen regenerativen Energien kranken doch vor allem noch an mangelnder Effizienz und gerade an der Stelle ist viel Forschung notwendig.

106

26.09.2009, 16:46

Zitat

Original von [AA]Hawk

Zitat

Grüne = Rauchverbot, Tempolimit usw... negatives überwiegt


da musste ich schmunzeln :) also zumindest so wie ich dein "negatives überwiegt" verstanden hab scheint dein Ego nicht zu klein bemessen zu sein ^^


Früher standen die Grünen mal für Freiheit und Lebenslust. (ich selber kiffe nicht aber ich hätte kein Problem damit wenn eine Partei wieder ausdrücklich dafür ist)
Im Moment stehen sie für "Reformen", wie Türkischunterricht an deutschen Schulen, das ist ja schon eine tolle Vorstellung so eine Weltsprache als Kind lernen zu dürfen als Deutscher. :/ (dann lieber Chinesisch oder Russisch!)

Bin auch nicht der Fan davon andere Länder von Armut und Hunger zu befreien solangs in Deutschland noch genug Leute gibt die obdachlos sind. (bei Katastrophen muss man helfen, keine Frage, aber das machen die anderen Parteien ja auch.)

107

26.09.2009, 17:04

Zitat

Original von Invader
Im Moment stehen sie [die Grünen] für "Reformen", wie Türkischunterricht an deutschen Schulen, das ist ja schon eine tolle Vorstellung so eine Weltsprache als Kind lernen zu dürfen als Deutscher. :/ (dann lieber Chinesisch oder Russisch!)

Wie, auch für deutsche Kinder???? Als Wahlfach neben Französisch, oder was?
Wieso sollte man als Deutschen noch türkisch lernen, es gibt doch schon genug Menschen, welche deutsch und türkisch sprechen können.

108

26.09.2009, 18:38

So an Grundschulen oder Vorschulen mit hohem türkischen Anteil halte ich das gar nicht für schlecht auch in Sachen Integration, etwa verknüpft mit Deutschunterricht, wo sich die Kleinen dann sozusagen jeweils ggseitig was beibringen können.

Als zusätzliches Fach in höheren Klassen halte ich es aber für fragwürdig.

109

26.09.2009, 18:41

Zitat

Original von FodA_Landwirt
So an Grundschulen oder Vorschulen mit hohem türkischen Anteil halte ich das gar nicht für schlecht auch in Sachen Integration, etwa verknüpft mit Deutschunterricht, wo sich die Kleinen dann sozusagen jeweils ggseitig was beibringen können.

Ich finde auch in der Grundschule hat man keine Zeit zu verschenken. Die Kinder sollen lieber ordentlich Lesen, Schreiben und Rechnen lernen - und die ersten beiden davon möglichst auf deutsch und evtl. zusätzlich englisch.

Mal 20 Wörter in 2 Projektstunden beibringen wie "Hallo", "Tschüss", "Bitte", "Danke", "Mein Name ist ..." und die Zahlen 0-12 sollte ja kein Problem sein, aber bitte nicht systematisch.

110

26.09.2009, 18:53

Wie kann man sich bitte ernsthaft über Türkisch-Unterricht echauffieren?
In vielen deutschen Städten wäre Türkisch als 2. oder 3. Fremdsprache bedeutend sinnvoller als Spanisch, Russisch oder Französisch. In den USA sind Spanisch-Kurse auch das normalste auf der Welt, warum nicht hier den kulturellen Realitäten ins Auge schauen?

Lieber diesen ganzen Vollidioten von Eltern die Vormundschaft entziehen, die ihre eigenen Zukunftsängste und persönlichen Unzulänglichkeiten auf ihre Kinder projizieren und den Nachwuchs am liebsten schon im Mutterleib mit Englisch/Mandarin-Lern-CDs belästigen.

111

26.09.2009, 19:03

Weil Deutschland nicht die Türkei ist, wenn ein Türke nach Deutschland kommt soll er deutsch lernen, so einfach ist das. Wenn ich nach England ziehe verlange ich auch nicht, dass die Engländer für mich Deutsch lernen!

112

26.09.2009, 19:09

Einfach Ansprüche zu stellen bringts nicht wirklich, vor allem wenn die Betroffenen nie was von den Ansprüchen hören. :stupid:

113

26.09.2009, 19:13

Zitat

Original von DS_Deadpool
Wie kann man sich bitte ernsthaft über Türkisch-Unterricht echauffieren?
In vielen deutschen Städten wäre Türkisch als 2. oder 3. Fremdsprache bedeutend sinnvoller als Spanisch, Russisch oder Französisch. In den USA sind Spanisch-Kurse auch das normalste auf der Welt, warum nicht hier den kulturellen Realitäten ins Auge schauen?

Spanisch sprechen weltweit ca. 450 Mio. Menschen, türkisch vielleicht 80 Mio. Zudem haben die USA direkte Grenzen zu spanischsprachigen Ländern und fast im gesamten Mittel- und Südamerikanischen Raum spricht man spanisch.

Zudem ist das Verhältnis von spanischsprachigen und englischsprachigen Muttersprachlern in den USA viel höher als in Deutschland zwischen türkisch und deutsch. Da gibt es nur vereinzelte türkischsprachig dominierte Stadtteile, aber keine strukturellen Mehrheiten.

Ich finde nach englisch sollte jede zusätzliche Sprache zur Wahl stehen, d.h. Eltern und Kinder können sich gemeinsam entscheiden - dafür muss es aber notwendigerweise auch immer eine Wahl geben.

Wieso sollte ein Kind in Deutschland in der Grundschule türkisch lernen? Wenn man will, kann man türkisch meinetwegen später im Studium oder an einer VHS lernen, allerhöchstens noch als zweite Sprache in der Sekundarstufe I. Aber schon das finde ich nicht gerechtfertigt, wenn man mit spanisch, französisch, russisch und meinetwegen noch asiatischen Sprachen vergleicht. In der Schulbildung sollte ein Konsens darauf bestehen, dass man den Kindern Wissen vermittelt, welches nicht zu speziell ist. Polnisch oder tschechisch kann durchaus Sinn im grenznahen Gebiet machen, aber abseits von diesen Gebieten halte ich diese Sprachen für zu unbedeutend.

Schule hat für mich das Ziel klassischer Wissensvermittlung, spezielles Wissen kann man danach in einem Studium erwerben.

Zitat

Original von Sheep
Einfach Ansprüche zu stellen bringts nicht wirklich, vor allem wenn die Betroffenen nie was von den Ansprüchen hören. :stupid:

Wie meinst du das?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (26.09.2009, 19:14)


114

26.09.2009, 19:19

Na @ "Weil Deutschland nicht die Türkei ist, wenn ein Türke nach Deutschland kommt soll er deutsch lernen, so einfach ist das." von Michi. Er stellt die Forderung, die andere gefälligst zu erfüllen haben - aber diese hören nie was davon, und ob sie überhaupt berechtigt ist, kommt noch dazu.

115

26.09.2009, 19:28

der vergleich hinkt auch deswegen, weil es für US-amerikaner einen viel geringeren bedarf gibt, eine (bestimmte) fremdsprache zu lernen
spanisch ist da schon wegen seiner hohen verbreitung die beste wahl (inzwischen vllt daneben auch chinesisch)

trotzdem ist natürlich kein gutes gegenargument, dass es schon genug türkisch-deutschsprachige menschen gibt
gerade weil schule eben der wissensvermittlung dient und nicht (nur) nach den bedürfnissen des arbeitsmarkts gehen sollte, kann türkisch als fremdsprache ein sinnvolle (weil bereichernde) alternative zu französisch, italienisch oder latein sein

ob es in der grundschule (bzw. als erste fremdsprache) sinnvoll ist, kann ich aber nicht beurteilen
möglicherweise erschwert es das spätere englischlernen zu stark, dann sollte man es lassen...

116

26.09.2009, 19:33

Zitat

Original von toblu
trotzdem ist natürlich kein gutes gegenargument, dass es schon genug türkisch-deutschsprachige menschen gibt
gerade weil schule eben der wissensvermittlung dient und nicht (nur) nach den bedürfnissen des arbeitsmarkts gehen sollte, kann türkisch als fremdsprache ein sinnvolle (weil bereichernde) alternative zu französisch, italienisch oder latein sein

Die Logik dahinter verstehe ich nicht.

Wenn es ungefähr gleich schwer ist spanisch, französisch oder türkisch zu lernen, die ersten beiden Sprachen aber viel mehr Menschen auf der Welt sprechen, so muss Schule doch im Sinne einer möglichst breiten Ausbildung diese Sprachen vermitteln.

Ich meine was ist denn dann die Begründung für türkisch und gegen armenisch in der Schule?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (26.09.2009, 19:34)


117

26.09.2009, 19:41

eine sprache zu lernen hat nicht nur den sinn, sich verständigen zu können, sondern auch, eine andere kultur besser zu verstehen
(andernfalls gäbe es auch kaum einen grund latein zu lernen)

es sollte daher ein möglichst vielfältiges angebot an sprachen geben, die man neben englisch lernen kann
gerne auch armenisch, wenn daran genug leute interesse haben

wenn man realistisch ist (wofür du ja nicht zu unrecht immer plädierst) kann der großteil der schüler nach dem abi sowieso allenfalls englisch
die andere(n) fremdsprache(n) ist/sind spätestens nach ein paar jahren in der regel so gut wie weg - was ebenfalls dagegen spricht, nur nach der zahl der leute zu gehen, mit denen man eine sprache sprechen kann

(und schließlich schafft ein vielfältiges sprachangebot auch auf dem arbeitsmarkt größere chancen für die schüler)

118

26.09.2009, 19:50

Zitat

Original von toblu
eine sprache zu lernen hat nicht nur den sinn, sich verständigen zu können, sondern auch, eine andere kultur besser zu verstehen
(andernfalls gäbe es auch kaum einen grund latein zu lernen)

es sollte daher ein möglichst vielfältiges angebot an sprachen geben, die man neben englisch lernen kann
gerne auch armenisch, wenn daran genug leute interesse haben

wenn man realistisch ist (wofür du ja nicht zu unrecht immer plädierst) kann der großteil der schüler nach dem abi sowieso allenfalls englisch
die andere(n) fremdsprache(n) ist/sind spätestens nach ein paar jahren in der regel so gut wie weg - was ebenfalls dagegen spricht, nur nach der zahl der leute zu gehen, mit denen man eine sprache sprechen kann

(und schließlich schafft ein vielfältiges sprachangebot auch auf dem arbeitsmarkt größere chancen für die schüler)

Global gesehen, aber nicht individuell. Wie würdes du es begründen, wenn in einer Schule als Zweitsprache nur türkisch angeboten wird? Individuell dürfte man es nach dem Abi auf dem Arbeitsmarkt schwerer haben als jemand, der französisch oder spanisch als Zweitsprache hatte.

Ab eines bestimmten Spezialisierungsgrades muss es meiner Meinung nach Wahlmöglichkeiten geben.
Ich bin gegen Latein, außer als fakultatives Fach. Latein bringt zwar etwas, weil es nachher (wohl) das Erlernen romanischer Sprachen erleichtert. Aber ich empfinde es persönlich für sinnvoller, eine der beiden romanischen Sprachen französisch oder spanisch, oder auch russisch, zu lernen.

@Kultur: Wieso sollte in deutschen Schulen eine Kultur vermittelt werden, welche in keiner Weltregion dominierend ist? Dies zählt für mich wieder unter zu starke Spezialisierung, bzw. es gibt bessere Alternativen.

119

26.09.2009, 20:08

Zitat

Original von AtroX_Worf
@Kultur: Wieso sollte in deutschen Schulen eine Kultur vermittelt werden, welche in keiner Weltregion dominierend ist?


Es gibt ja genug Deutsche, die im Land bleiben. Warum denen nicht den Umgang mit den großen Immigrantengruppen erleichtern?

120

26.09.2009, 20:15

also im ergebnis bin ich deiner meinung
außer englisch sollte man zwischen verschiedenen sprachen wählen können
sollte eine schule neben englisch tatsächlich nur eine sprache anbieten können, dann sollte das französisch sein, weil einerseits die nachfrage der schüler, andererseits der "nutzen" für die schüler am größten sein dürfte

der nutzen von latein ist meiner meinung nach eher, dass das erlernen der sprache ein breites wissen über die europäische (kultur-)geschichte vermittelt
dass man dank latein andere romanische sprachen schneller lernt, halte ich für ein gerücht
allenfalls jemand, der nie die grammatik seiner muttersprache systematisch gelernt hat, kann da möglicherweise von latein profitieren