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04.12.2003, 16:39

Adventszeit - Es geht auf Weihnachten zu

* Erster Dezember 2003
Hurra, ich darf das erste Fenster meines Adventskalenders öffnen.
Ein Schokoengelchen.
Ich liebe den Advent.

* Zweiter Dezember 2003
Eine Glocke. Ich lasse die Schokolade auf meiner Zunge zergehen und
bekomme einen zärtlichen Kuss meiner Liebsten.
Die Adventszeit ist immer so romantisch.

* Dritter Dezember 2003
Kollege Meier erzählt mir von seinem tollen Adventskalender mit Pralinen
und kleinen Geschenkchen. Ich freue mich für ihn.
Ich hatte ein Schokoauto.

* Vierter Dezember 2003
Ein Schokokopf. Nichts nennenswertes passiert.

* Fünfter Dezember 2003
Kollege Niederkopf erzählt in der Kantine schmutzige Adventswitze.
Habe aus Höflichkeit mitgelacht. Frl. Blasewetter sah pikiert zu Boden.
Schokotannenzweig.

* Sechster Dezember 2003
Nikolaustag. Meier kommt mit einem Nikolauskostüm und verteilt Schokolade
und Kondome. Lustiger Scherz. Ich mache mich über die Schoki her und
schiebe die Kondome unserer jungen, allerdings auch sehr hübschen
Azubine zu. Schutz ist heute so was von wichtig. Vor allem für die
Jugend. Demnächst muss ich mich wegen sexueller Belästigung am
Arbeitsplatz äußern.

* Siebter Dezember 2003
Meine Liebste scheint sich über den Wischmop den ich ihr zum Nikolaus
schenkte irgendwie nicht zu freuen. Ist äußerst muffig heute.
Schokoschlitten im Kalender.
Kolleginnen gehen mir aus dem Weg. Menschenskind, ich wollte doch wirklich
nur das Beste für die Kleine. Frl. Blasewetter murmelte was von "Ja, ja"
und ".. sein bestes Stück".

* Achter Dezember 2003
Zweiter Advent. Meine Liebste war wieder versöhnlich. Zumindest bis
zu dem Zeitpunkt als ich mein Sturmfeuerzeug zum Entzünden der zwei
Kerzen auf dem Adventskranz zückte. Bei den anderen brannten nur zwei
mickrige Kerzen, bei uns der ganze Kranz. Warum war das Holz auch nur
so trocken?

* Neunter Dezember 2003
Anschiss wegen Nikolaustag. Die Frauenbeauftragte unserer Firma grinste
hämisch. Eintragung in der Personalakte. Als ich wieder an meinen
Schreibtisch zurück kam fand ich zwei Kondome auf meinem Platz liegen.
Schnell steckte ich sie ein. Schokoflugzeug.

* Zehnter Dezember 2003
Hatte einen Schokohasen im Kalender und einen eiskalten Hasen mir
gegenüber am Frühstückstisch sitzen. Sie hatte die Gummis in meiner
Tasche gefunden. Meine Beteuerungen das ich ihr ewig treu bin
prallten an ihr ab wie ein Zwerg an Santas Bauch.
Frostiger Empfang im Büro und auch am Abend Zuhause.
Habe Angst vor Frostbeulen.

* Elfter Dezember 2003
Azubine kam im Minirock. Das macht sie extra. Ignoriere sie
geflissentlich. Meier pfeift ihr nach. Blöd das er das auf der
Türschwelle in sein Büro machte und ich allein auf dem Gang stand
als sie sich umdrehte. Termin beim Boss für morgen in Outlook
eingetragen. Mausi ist immer noch sauer.

* Zwölfter Dezember 2003
Meier schwärmt wieder davon was er heute in seinem Kalender fand. Er geht
mir auf den Nerv. Der Boss glaubt mir meine Schilderung des Vorfalls am
Vortag nicht. Zweite Eintragung und eine dringende Empfehlung einen Bogen
um Auszubildende und Minderjährige zu machen.

* Dreizehnter Dezember 2003
Schatzi spricht wieder mit mir. Ich wünschte nur es wäre was freundlicheres
als "Bring den Müll raus".
Hatte das Büro für mich allein. Zumindest gingen alle als ich es betrat.
Als ich mich in der Kantine zu meinen Kollegen setzte standen diese auf.
Mir fiel auch auf das sie mich heute nicht fragten ob ich zum essen gehe.
Komisch.

* Vierzehnter Dezember 2003
Die Nachbarkinder machten eine Schneeballschlacht. In einem Anfall eines
jugendlichen Gefühls machte ich mit. Blöd das sich ein Stein in meinem
Schneeball versteckte. Ich überschlug im Geiste wie viel eine Katze kosten
könnte. Was muss das Vieh auch in die Wurfbahn springen.

* Fünfzehnter Dezember 2003
Dritter Advent. Behutsam entferne ich den "Katzenmörder"-Zettel von meiner
Haustür. Mein Mäuschen war am Kofferpacken. Sie hatte mit einer Freundin
telefoniert die lustigerweise mit einem meiner Kollegen verheiratet war.
Meine Erklärungsversuche scheiterten.

* Sechzehnter Dezember 2003
Hatte einen Schokotannenbaum im Kalender. Ich fand Schokolade nicht mehr
so spannend. Mausi fehlt mir.

* Siebzehnter Dezember 2003
Hab mit Mausi telefoniert. Konnte sie nach stundenlangen Betteln und
Überreden dazu bringen wieder zurück zu kommen. Wir lagen uns weinend in
den Armen. Als wir später ins Bett gingen kreuzte ein neues Problem auf.
Stress erzeugt tatsächlich Impotenz. Ich war immer stolz darauf dass
er stand wie ein Weihnachtsbaum. In dieser Nacht war's eher eine
Trauerweide.
* Achtzehnter Dezember 2003
In der Arbeit reißt Meier Pädophilenwitze. Werde dabei von Kollegen
lachend angesehen. Gedanken an einen Axtmord durchschleichen
meine Hirnwindungen.

* Neunzehnter Dezember 2003
Schokoschlitten. Bin frustriert. Sex hat letzte Nacht wieder nicht
geklappt. Mausi seufzt jedes Mal bei meinem Anblick.

* Zwanzigster Dezember 2003
Kleiner Umtrunk. Meier gibt einen aus. Meier will auf kameradschaftlich
machen und haut mir auf die Schulter so das ich mein Glas verschütte.
Laufe panisch aufs Klo. Solche Flecken bekommt man später nicht mehr raus.
Verdammt. Falsche Tür. Stehe nur in Unterhosen vor der Azubine. Sie hat
nen Mini an. Das Gute daran: die Impotenz ist augenscheinlich vorbei.

* Einundzwanzigster Dezember 2003
Ich lese zum dritten Mal die Kündigung während Mausi weinend ihre Sachen
packt. Ihre Mutter im Auto hupt schon. Hatte eine Schokoweihnachtskugel.

* Zweiundzwanzigster Dezember 2003
Ein Nachbar wünscht mir frohe Feiertage. Ich haue ihm ein blaues Auge...
Habe kurz darauf selber eines. Der Freund der Azubine freute sich nicht
so sehr über den Behandlungserfolg seiner Freundin bei meinem kleinen
Schwellkörperproblem.

* Dreiundzwanzigster Dezember 2003
Die Polizei steht vor der Tür. Ich denke sie sind wegen des kleinen
Vorfalls im Supermarkt mit einem verkleideten Weihnachtsmann hier.
Egal was mit mir passiert, ER würde keinen Nachwuchs mehr zeugen.
Sie drohen die Tür einzutreten. Als Antwort schicke ich ihnen meinen
lichterloh brennenden Weihnachtsbaum den ich aus dem Badezimmerfenster
im ersten Stock fallen lasse. Ich hätte den Baum doch nicht schon im
Wohnzimmer anzünden sollen. Nun hat auch die Feuerwehr ein dringendes
Bedürfnis meine Wohnung von innen zu besichtigen. Ich sitze auf dem Dach
und singe Weihnachtslieder die nicht unbedingt für Kinderohren gedacht
sind.

* Vierundzwanzigster Dezember 2003
Ich feiere Weihnachten mit Bob. Wir teilen uns unsere Zelle. Bob ist sehr
nett. Er mag mich. Er sagt er habe ein Geschenk für mich. Ich freue mich
schon, wenn ich es auspacken darf. Bob sagt, es ist etwas für jeden Tag.
Aber warum kommt der Weihnachtsmann mit dicken Sack und strammer Rute?


OoK_Wickie

Erleuchteter

Beiträge: 3 593

Wohnort: Hornstein

Beruf: AUT

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3

04.12.2003, 16:59

Ein ganz normaler, friedlicher Advent :D :D

5

05.12.2003, 10:07

wie kein "alt" ;)

den Text hatte ich auch per Mail bekommen :D

6

05.12.2003, 11:01

hrhr hätte auch mal gern ne gutausehende azubine hier ^^ alles baraken hier ?(

8

05.12.2003, 12:37

Zitat

Original von GWC_SharK_
hrhr hätte auch mal gern ne gutausehende azubine hier ^^ alles baraken hier ?(


:D

9

05.12.2003, 12:40

aber shark du hast es halt auch nicht anders verdient ;( :P

10

05.12.2003, 12:47

Na, eins hab ich noch ! ;)

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen.
Ich hab's überfahren, es war ein Verseh'n.
Ich hatte gerade die Äuglein zu,
und träumte beim Fahren in himmlischer Ruh'.
Das Christkind hat in der heiligen Nacht,
Bekanntschaft mit meinem Kühler gemacht.

Später sah ich den Weihnachtsmann,
er feuerte laut seine Rentiere an.
Ich überholte diesen langsamen Wicht,
doch sah ich dabei den Gegenverkehr nicht.
Ich wich noch aus, doch leider nicht Santa,
ein kurzes Rumsen und er klebte am Manta!

Am Ende sah ich auch Nikolaus,
er stürmte gerad' aus dem Freudenhaus.
Er kam ganz hektisch über die Kreuzung gelaufen
und wollte am Automaten Präser sich kaufen.
Mein Auto und mich hat er wohl nicht geseh'n,
jedenfalls blieb nur sein Stiefel steh'n.

So ist die Moral von dem Gedicht,
fahr zu schnell Dein Auto nicht!
Denn als ich zu Haus war, da mußte ich heulen,
mein schöner Wagen, der hatte drei Beulen.
Vom Weihnachtsmann, Christkind und Nikolaus -
tja, dieses Jahr Weihnachten, das fällt dann wohl aus!

11

05.12.2003, 12:51

Ich kann Gedichte aller Art nicht leiden ;(
Aber nimms nicht persönlich Stein ;)
:respekt:

12

05.12.2003, 12:56

Eine kleine Weihnachtsgeschichte (von Stevensen Haiwiler)


8. Dezember
Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine
Frau und ich haben unsere Cocktails genommen, sind stundenlang am Fenster
gesessen und haben zugesehen wie riesige, weisse Flocken vom Himmel
herunterschweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch - wir fühlten
uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee.

9. Dezember
Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weissem
Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein
phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben?
Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte.
Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühlte
mich wieder wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig
freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug vorbei und hat den
Bürgersteig und die Einfahrt wieder zugeschoben, also holte ich die
Schaufel wieder raus. Was für ein tolles Leben!

12. Dezember
Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. Was für eine
Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll,
wir werden definitiv eine weisse Weihnacht haben. Kein Schnee zu
Weihnachten wäre schrecklich! Bob sagt, dass wir bis zum Jahresende so
viel Schnee haben werden, dass ich nie wieder Schnee sehen will.
Ich glaube nicht, dass das möglich ist.
Bob ist sehr nett - ich bin froh, dass er unser Nachbar ist.

14. Dezember
Schnee, wundervoller Schnee! 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf
-20 Grad gesunken. Die Kälte lässt alles glitzern. Der Wind nahm mir den
Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben!
Der Schneepflug kam heute nachmittag zurück und hat wieder alles
zugeschoben. Mir war nicht klar, dass ich soviel würde schaufeln müssen,
aber so komme ich wieder in Form. Wünschte ich würde nicht so Pusten
und Schnaufen.

15. Dezember
60 cm Vorhersage. Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft.
Und Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extra-Schaufeln.
Habe den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen,
falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich - schliesslich sind wir nicht in Alaska.

16. Dezember
Eissturm heute Morgen. Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, als
ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde
gelacht. Das finde ich ziemlich grausam.

17. Dezember
Immer noch weit unter Null. Die Strassen sind zu vereist, um irgendwohin
zu kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Musste mich in Decken wickeln,
um nicht zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu tun als meine Frau
anzustarren und zu versuchen, sie zu irritieren. Glaube, wir hätten
einen Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es,
wenn sie recht hat! Ich hasse es, in meinen eigenen Wohnzimmer zu
erfrieren!

20. Dezember
Der Strom ist wieder da, aber noch mal 40 cm von dem verdammten Zeug
letzte Nacht! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert.
Der beschissene Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht eines
der Nachbarskinder zum Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie
hätten keine Zeit, weil sie Hockey spielen müssen. Ich glaube, dass die
lügen. Wollte eine Schneefräse im Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr.
Kriegen erst im März wieder welche rein. Ich glaube, dass die lügen.
Bob sagt, dass ich schaufeln muss oder die Stadt macht es und schickt
mir die Rechnung. Ich glaube, dass er lügt.

22. Dezember
Bob hatte recht mit weisser Weihnacht, weil heute Nacht noch mal 30 cm
von dem weissen Zeug gefallen ist und es ist so kalt, dass es bis August
nicht schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig
angezogen war zum Schaufeln und dann musste ich pinkeln. Als ich mich
schliesslich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich
zu müde zum Schaufeln. Habe versucht für den Rest des Winters Bob
anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat, aber er sagt,
dass er zu viel zu tun hat. Ich glaube, dass der Wichser lügt.

23. Dezember
Nur 10 cm Schnee heute. Und es hat sich auf 0 Grad erwärmt. Meine Frau
wollte, dass ich heute das Haus dekoriere. Ist die bekloppt? Ich habe
keine Zeit - ich muss SCHAUFELN!!! Warum hat sie es mir nicht schon vor
einem Monat gesagt? Sie sagt, sie hat, aber ich glaube, dass sie lügt.

24. Dezember
20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben,
dass ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte ich kriege einen
Herzanfall. Falls ich jemals den Arsch kriege, der den Schneepflug fährt,
ziehe ich ihn an seinen Eiern durch den Schnee. Ich weiss genau, dass er
sich hinter der Ecke versteckt und wartet bis ich mit dem Schaufeln
fertig bin. Und dann kommt er mit 150 km/h die Strasse runtergerast und
wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht
wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken,
aber ich hatte keine Zeit. Musste nach dem Schneepflug Ausschau halten.

25. Dezember
Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr von der !*?#@$. Eingeschneit. Der
Gedanke an Schneeschaufeln lässt mein Blut kochen. Gott, ich hasse
Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende
gefragt. Ich hab ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau
sagt, dass ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, dass sie eine
Idiotin ist. Wenn ich mir noch einmal Wolfgang Petry anhören muss, werde
ich sie umbringen.

26. Dezember
Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher
gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir echt auf die Nerven.

27. Dezember
Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind
eingefroren.

28. Dezember
Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT
MICH VERRÜCKT!!!

29. Dezember
Noch mal 30 Zentimeter. Bob sagt, dass ich das Dach freischaufeln muss,
oder es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste was ich je gehört habe.
Für wie blöd hält der mich eigentlich?

30. Dezember
Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer verklagt mich auf 50.000
€ Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren.
25 Zentimeter vorhergesagt.

31. Dezember
Habe den Rest vom Haus angezündet. Nie mehr Schaufeln!

8. Januar
Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben.
Aber warum bin ich ans Bett gefesselt?
L'enfer c'est les autres.

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07.12.2003, 16:10

Liebe Mitarbeiter,

wie schon in den Vorjahren wollen wir auch in diesem Jahr das
anstrengende Geschäftsjahr mit einer gemeinsamen Weihnachtsfeier beenden.
Da es im letzten Jahr einige etwas unerfreuliche Zwischenfälle gab,
möchte die Geschäftsleitung im Vorfeld auf gewisse Spielregeln
hinweisen, um die besinnliche Feier auch im rechten Rahmen ablaufen
zu lassen.

1.) Wenn möglich sollten die Mitarbeiter die Räumlichkeiten noch aus
eigener Kraft erreichen und nicht im alkoholisierten Zustand von
Kollegen hereingetragen werden. Eine Vorfeier ab den frühen
Morgenstunden sollte möglichst vermieden werden.

2.) Es wird nicht gern gesehen, wenn sich Mitarbeiter mit ihrem
Stuhl direkt an das kalte Buffet setzen. Jeder sollte mit seinem
gefüllten Teller einen Platz an den Tischen aufsuchen! Auch die Begründung
"Sonst frisst mir der Meier die ganzen Melonenschiffchen weg" kann
nicht akzeptiert werden.

3.) Schnaps, Wein und Sekt sollte auch zu vorgerückter Stunde
*nicht* direkt aus der Flasche getrunken werden. Besonders wenn man
noch Reste der genossenen Mahlzeit im Mund hat. Der Hinweis "Alkohol
desinfiziert" beseitigt nicht bei allen Mitarbeiten das Misstrauen
gegen Speisereste in den angetrunkenen Flaschen.

4.) Wer im letzten Jahr den bereitgestellten Glühwein gegen eine
Mischung aus Hagebuttentee und Super-Bleifrei ausgetauscht hat,
wird darum gebeten, diesen Scherz nicht noch einmal zu wiederholen.
Sicherlich ist uns allen noch in Erinnerung, was passierte, als
Kollege Moosbacher sich nach dem dritten Glas eine Zigarette anzündete.

5.) Sollte jemand nach Genuss der angebotenen Speisen und Getränke
von einer gewissen Unpässlichkeit befallen werden, so wird darum gebeten,
die dafür vorgesehen Örtlichkeiten aufzusuchen. Der Chef war im
letzten Jahr über den unerwarteten Inhalt seines Aktenkoffers nicht
sehr begeistert.

6.) Wenn Weihnachtslieder gesungen werden, sollten die
Originaltexte gewählt werden. Einige unserer Auszubildenden sind noch
minderjährig und könnten durch einige Textpassagen irritiert werden.

In diesem Zusammenhang möchten wir nochmals daran erinnern, dass
einige der männlichen Kollegen sich noch nicht zur Blutuntersuchung zwecks
Feststellung der Vaterschaft gemeldet haben. Unsere im Mutterschaftsurlaub
befindliche Mitarbeiterin Frl. Müller meint, es bestünde ein ursächlicher
Zusammenhang zwischen der letztjährigen Weihnachtsfeier und der Geburt
ihrer Tochter Sylvia im September dieses Jahres.

Wenn wir uns alle gemeinsam an diese wenigen Verhaltensmaßregeln
halten, sollte unsere Weihnachtsfeier wieder ein großer Erfolg
werden.

MfG Die Geschäftsleitung

14

08.12.2003, 08:19

Message from the CEO (Christmas Event Organizer):

Dr. J. Christus v. Bethlehem

Status Update:

Wie Weihnachten 2002 im Internet gezeigt hat, heißt Weihnachten nicht mehr
Weihnachten,
sondern X-mas, also muss der Weihnachtsmann entsprechend auch ab jetzt
X-man heissen !
Da X-mas 2003 quasi schon vor der Tür steht, ist es spätestens seit Oktober
höchste Zeit, mit der Weihnachtsvorbereitung zu beginnen - Verzeihung -
seit Oktober ist es höchste Zeit, mit dem Weihnachts-Roll-Out zu starten
und die Christmas-Mailing-Aktion just-in-time vorzubereiten.

Hinweis:
Die Kick-Off-Veranstaltung (früher 1. Advent) für die diesjährige SANCROS
(Santa Claus Road Show) findet bereits am 30. November 2003 statt. Daher
wurde das offizielle Come-together des Organizing Commitees unter Vorsitz
des CIO (Christmas Illumination Officer) abgehalten.

Erstmals haben wir ein Projekt-Status-Meeting vorgeschaltet, bei dem eine,
in Workshops entwickelte To-do-Liste und einheitliche Job Descriptions
erstellt wurden. Dadurch sollen klare Verantwortungsbereiche, eine
powervolle Performance des Kundenevents und optimierte Geschenk-Allocations
geschaffen werden, was wiederum das Service-Level erhöht und außerdem
hilft, X-mas als Brandname global zu implementieren.

Dieses Meeting diente zugleich dazu, mit dem Co-Head des Global Christmas
Markets (formerly Knecht Ruprecht) die Ablauforganisation abzustimmen, die
Geschenk-Distribution an die zuständigen Private-Schenking-Center
sicherzustellen und die Zielgruppen klar zu definieren. Erstmals sollen
auch sog. Geschenk-Units über das Internet angeboten werden.

Die Service Provider (Engel, Elfen und Rentiere) wurden bereits via
Conference Call virtuell informiert und die Core Competence vergeben. Ein
Bündel von Incentives und ein separates Team-Building-Event an geeigneter
Location sollen den Motivationslevel erhöhen und gleichzeitig helfen, eine
einheitliche Corporate Culture samt Identity zu entwickeln.

Der Vorschlag, jedem Engel einen Coach zur Seite zu stellen, wurde aus
Budgetgründen zunächst gecancelled. Stattdessen wurde auf einer
zusätzlichen Client Management Conference beschlossen, in einem Test Market
als Pilotprojekt eine Hotline für kurzfristige Weihnachtswünsche
einzurichten, um den Added Value für die Beschenkten zu erhöhen. Durch ein
ausgeklügeltes Management Information System (MIST) ist auch
benchmark-orientiertes Controlling für jedes Private-Schenking-Center
möglich.

Nachdem ein neues Literaturkonzept und das Layout-Format von externen
Consultants (Osterhasen Associates) definiert wurde, konnte auch schon das
diesjährige Goldene Buch (Golden Book Release 2003.1) erstellt werden. Es
erscheint als Flyer, ergänzt um ein Leaflet und einen Newsletter für das
laufende updating. Hochauflagige lowcost Giveaways dienen zudem als Teaser
und flankierende Marketingmaßnahmen.

Ferner wurde durch intensives Brainstorming ein Konsens über das Mission
Statement gefunden. Es lautet: "Let's Keep the Candles Burning" und ersetzt
das bisherige "Merry Chrismas".

X-man hatte zwar anfangs Bedenken angesichts des Corporate Redesign. Er
akzeptierte aber letztendlich den progressiven Consulting-Ansatz, auch im
Hinblick auf das Shareholder Value, und würdigte das Know-how seiner
Investor-Relation-Manager.

In diesem Sinne: Let's Keep the Candles Burning