"Europa ist auch nach vielen Jahren der gemeinsamen Arbeit, einer Einheitswährung und eines verfassungsähnlichen Reformvertrages weiterhin nicht in der Lage, in der Außen- und Sicherheitspolitik mit einer Stimme zu sprechen."
Das ist der eigentliche Hauptpunkt des Problems. Die Staaten innerhalb der EU verfolgen unterschiedliche Interessen und es gibt kein Gremium, dass zu einer Entscheidung fähig wäre.
Da wären zum Einen die südlichen Staaten Europas. Diese müssen die verstärkten Flüchtlingsströme in Folge der blutigen Revolution auffangen bzw. mit diesen umgehen. Der best case wäre für diese Staaten, wenn die Revolution soblad wie möglich stoppt und sich eine stabile Regierung, egal ob demokratisch legitimiert oder nicht bildet. Außerdem sind die europäischen Anrainer häufig frühere Kolonialmächte und stehen daher mit den Machtinhabern der afrikanischen Länder häufig in guter Beziehung.
Den Nordeuropäischen Ländern dürfte die Revolution ziemlich egal sein, mal abgesehn von dem steigenden Ölpreis. Dieser wird aber als Argument kaum ausreichen, um in die Politik der afrikanischen Mittelmeerländer einzugreifen.
Alles in allem ist also wieder mal der Mangel eines zentralen europäischen Organs der Grund für das Versagen Europas. Das ist zwar nichts Neues, unterstreicht aber die Handlungsunfähigkeit und Schwäche unseres Kontinents, weil dieses Problem hinlänglich und auch schon sehr lange bekannt ist. Die Gestaltungsmacht der Weltpolitik wird wohl nichtmehr von der EU ausgehen, falls das nicht geändert wird.
€: Meiner Meinung nach stellt der Blog vielfältige Gründe gut dar. Es waren auch durchaus Sachen dabei, von denen ich noch nicht gehört habe. *thumbs up*
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »nC_Flex« (01.03.2011, 15:36)