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1

28.07.2010, 13:59

Geldschöpfung

Gibt es Leute im Masters (z.B. BWL oder VWL-Studenten), die sich mit dem Thema Geldschöpfung auskennen?

In der Wikipedia wird behauptet (und auch anderswo), dass Banken beliebig Geld schöpfen können, sofern die Mindesteinlage (2% in der Eurozone) und die Eigenkapitalvorschriften (Stichwort Basel II) eingehalten werden.

Zu Deutsch: wenn Audi einen Kredit über 100 Mio € haben will, dann braucht die Bank 2Mio€ Euro Zentralbankgut haben für die 2% Mindestreseve und 8 Mio verfügbares Eigenkapital (bei einem angenommenen Risikogewicht von 100% und ohne Anrechnung von Sicherheiten). Die Restlichen 90 Mio€ kommen quasi aus dem Nichts und sind nicht durch Kundeneinlagen gedeckt. Zahlt Audi den Kredit zurück, so ist das Geld wieder vernichtet. die 90Mio€, die erzeugt wurden, sind nur Giralgeld, also erstmal nur ein Anspruch auf 90 Mio€ "echtes" Bargeld.

Es ist klar, dass Audi nicht einfach 100 Mio € in Bar abheben wird um es dann in der Welt herumzutragen. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass Audi damit z.B. Rohstoffe oder Zwischenerzeugnisse kaufen und bezahlen will. D.h. ein Großteil der 100 Mio€ wandern zu anderen Banken. Und zwar mittels Überweisung. Die Überweisung zu anderen Banlen erfolgt aber mittels Zentralbankguthaben. Durch die Luftbuchung von oben ist allerdings kein neues Zentralbankguthaben entstanden, aber wie Schafft es die Bank nun, das neu erschaffene Geld zu anderen Banken zu übertragen? Sie kann sich Zentralbankgeld kurzfristig leihen, allerdings muss sie dafür Papiere wie Staatsanleihen verpfänden.


Nach meinem jetzigen Stand kann eine Bank nur Geld schaffen, in dem sie Papiere ankauft, die Notenbankfähig sind, diese Papiere verpfändet und dann über Zentralbankguthaben verfügt. Erst dann kann sie Giralgeld erzeugen dass dann im gesamten System Zirkulieren kann.

Denn was bringt neues Giralgeld, dass nur bei der eigenen Bank sein kann?


Also, wer hat da Ahnung?

DIe Broschüren und Texte der EZB und der Bundesbank sind mir bekannt. Die sind so allgemein und ungenau, dass da noch sehr viel Interpretationsspielraum bleibt. Und auf der Diskussionseite des Wikipedia-Artikels wird auch gestritten.

Und auf allen Seiten im Internet zu diesem Thema wird das erzeugte Giralgeld immer fleissig hin- und herüberwiesen, aber es bleibt unklar, woher das entsprechende Zentralbankgeld herkommt.


Das ganze kann ja nur funktionieren, wenn alle Banken Giralgeld in gleicher Höhe erzeugen und das dann gleichmässig im bankensystem zirkuliert, so dass die Saldi der Geschäftsbanken bei der EZB in etwa gleich bleiben. Davon kann man aber nicht unbedingt ausgehen, oder?

2

28.07.2010, 14:22

ich kann dir folgendes Buch sehr empfehlen:
http://www-wiwi.uni-regensburg.de/Instit…k/index.html.de
extrem guter Professor!

Die Folien auf der Seite sind zwar auch nett, aber wohl zu wenig.

Juzam

Erleuchteter

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3

28.07.2010, 14:55

Hehe, das Buch habe ich auch, sehr gutes Werk ;)

4

28.07.2010, 15:49

die 100 milionen die man audi leiht sind ja nicht im freien umlauf sondern auf anderen bankkonten(audi hat die selber aufm konto, bezahlt lieferanten damit, die das geld dann auf ihr konto packen. und die anderen banken verfahren genauso wie die kreditbank von audi
von sämtlichen einlagen die eine bank hat muss sie 2% behalten, den rest kann sie verleihen. wenn alle banken so verfahren ergibt das bei einem reservesatz von 2% eine ver50fachung des im umlauf seienden geldes. da geld auf nem konto allerdings bedeutet dass es momentan eben NICHT im umlauf ist, ist das bezgl inflation kein problem. das geld landet so nur am einfachsten bei denen die es grad brauchen(für investitionen oder flachbildfernseher oder so). das ganze wird dann problematisch, wenn alle gleichzeitig zur bank sprinten und ihre einlagen haben wollen wie das früher(und in den primitiven ländern heute noch) bei den großen krisen passiert ist

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rommel« (28.07.2010, 15:49)


5

28.07.2010, 16:41

http://www.sahra-wagenknecht.de/de/artic…it_methode.html

dachte auch erst, die sahra, naja...
aber hab das buch dann weiterempfohlen und alle leute sind echt angetan.
kann ich nur empfehlen

Juzam

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6

28.07.2010, 17:12

Hat die sich mittlerweile mal vom Stalinismus losgesagt? Das ist ja das Lustige bei den Linksextremen, sie sind keinen Deut besser als ihr rechtes Gegenstück und gleichen sich in vielen Belangen.

7

28.07.2010, 17:14

deswegen wird auch zeit, dass die medien nicht mehr von "autonomen" sprechen, sondern von terroristen

8

29.07.2010, 00:23

Zitat

Original von [pG]Sunzi
deswegen wird auch zeit, dass die medien nicht mehr von "autonomen" sprechen, sondern von terroristen
...
schwarz ist halt das neue rot und unsere Bundeskanzlerin hatn SPD parteibuch
...
nur wenn das 2013 nach verlorener wahl ist, kriegen wir trotzdem erstmal die SED im bund
...
mindestlohn vernichtet arbeitsplätze

nur weil sich deine dummen (wirklich dumm) Einzeilerkommentare langsam häufen, was ist eigentlich dein Problem?
Wurde dir irgendwann mal gesagt, dass alles was rot ist gefährlich ist und rot eine Warnfarbe und seitdem hälst du dich an diesen Grundsatz?
Manchmal lohnt sich Nachdenken und informieren, anstatt vorurteilsbehaftete Einzeiler hinzuklatschen.

9

29.07.2010, 00:50

Zitat

Original von Zecher_Falcon__

Zitat

Original von [pG]Sunzi
deswegen wird auch zeit, dass die medien nicht mehr von "autonomen" sprechen, sondern von terroristen
...
schwarz ist halt das neue rot und unsere Bundeskanzlerin hatn SPD parteibuch
...
nur wenn das 2013 nach verlorener wahl ist, kriegen wir trotzdem erstmal die SED im bund
...
mindestlohn vernichtet arbeitsplätze

nur weil sich deine dummen (wirklich dumm) Einzeilerkommentare langsam häufen, was ist eigentlich dein Problem?
Wurde dir irgendwann mal gesagt, dass alles was rot ist gefährlich ist und rot eine Warnfarbe und seitdem hälst du dich an diesen Grundsatz?
Manchmal lohnt sich Nachdenken und informieren, anstatt vorurteilsbehaftete Einzeiler hinzuklatschen.


a) wer bomben in menschenmengen zündet, ist eben ein terrorist
b) Union und SPD sind eben derzeit kaum zu unterscheiden
c) DieLINKE ist die Rechtsnachfolge der SED und ich befürchte eben, dass diese 2013 an der regierung beteiligt wird
d) theorie und empirie besagen das

10

29.07.2010, 10:44

hm, denke über d) kann man durchaus diskutieren. ich denke nicht, dass ein mindestlohn arbeitsplätze vernichtet. in england ist das meines wissens nach auch nicht passiert.

dem rest kann und muss ich leider zustimmen :(

11

29.07.2010, 10:45

ja, d) ist diskutabel! england ist da ein gutes beispiel. die jugendarbeitslosigkkeit in frankreich von 20% aber leider auch

12

29.07.2010, 10:48

stimmt nicht. theorie schon empirie nicht. theoriekonträr führte die einführung von mindestlohn bisher zu arbeitsplätzeerweiterung. seit dem wird die monopsontheorie dieskutiert, da der arbeitsmarkt anbieterseits scheinbar doch nicht so flexibel ist

13

29.07.2010, 10:56

Zitat

Original von Rommel
stimmt nicht. theorie schon empirie nicht. theoriekonträr führte die einführung von mindestlohn bisher zu arbeitsplätzeerweiterung. seit dem wird die monopsontheorie dieskutiert, da der arbeitsmarkt anbieterseits scheinbar doch nicht so flexibel ist


nope, empirie ist in höchstem maße strittig