Hab letztens einen kleinen Blogeintrag gelesen über den Film "300", muss sagen, finde den sehr gut geschrieben:
EDIT: Langer text
" Hou Hou Hou
Das letzte Wochenende habe ich damit zugebracht, die Geschichte des antiken Griechenlands zusammenzuschreibseln. So weit, so unspektakulär. Als ich die Gesetzgebung von Sparta dann als letztes zusammengefasst habe, hat's mich gereizt, den Film "300" nochmal zu gucken.
Also hab ich mir für billiges Geld die DVD gekauft. Eine Supersache, der Film!
Der Film beginnt zu einer Zeit, in der das Leben in der antiken Stadt Sparta noch schön ist. Sechsjährige Kinder müssen Essen klauen, um nicht zu verhungern (und nur die dummen, die erwischt werden, werden bestraft), verprügeln sich gegenseitig oder kämpfen nur mit Lendenschurz bekleidet (und barfuß, weil's ja so unglaublich männlich ist) und einem Speer in der Hand in der Wildnis, in der man sie ausgesetzt hat, gegen wilde Tiere. Dieser ganze Spaß nennt sich Agogé und bildet die ganz normale Erziehung in Sparta. Nur die Harten überleben den Quatsch und dürfen ins spartanische Heer. Und als Spartaner kann man nur ins Heer.
480 vor Christus bzw. 9520 Jahre nach 10.000 B.C. (wir erinnern uns) und in Sparta regiert König Leo fröhlich vor sich hin.
Völlig unerwartet kommt ein Gesandter des bösen und scheißemächtigen Gottkönigs Xerxes des persischen Reiches angeritten. Im Gepäck hat er nebst seinem eigenen Kopf noch die einiger besiegter griechischer König im Gepäck, die er gerne in Sparta herumzeigt.
Während Leo gerade seinen Sohn verprügelt, kommt seine Frau (nennen wir sie Lea) und verkündet, dass ein persischer Abgesandter vom scheißemächtigen Gottkönig Xerxes usw. da ist und Leo sprechen will. Dieser drückt noch einmal den Kopf seines Sohnes in den Staub und macht sich auf, den Abgesandten des scheißemächtigen Gottkönigs usf. zu empfangen.
Bevor der Gesandte des sGXdpR irgendetwas sagen kann, fällt Leo ihm ins Wort und erinnert ihn daran, dass in Sparta jeder für alles umgelegt werden kann, sogar Gesandte. Alles was dieser jedoch von Leo will ist Erde und Wasser, als Zeichen der Unterwerfung. Den Gedanken findet Leo weniger witzig und bedroht den Gesandten mit seinem Schwert. Nach der Korrektur, dass er sich nicht in der Stadt Wahnsinn, sondern in der Stadt SPARTA befindet, wird der Gesandte von Leonidas in einen bestimmt zwanzig Kilometer tiefen Brunnenschacht gekickt.
Wohl wissend, was er da für Driss gebaut hat, braucht Leo vom Rat der Ephoren die Erlaubnis zum Krieg. Die Ephoren sind von Beruf Aufseher über den König und inzestuöses Pack (von Geburt an). Um zu ihnen zu gelangen, klettert Leo auf einen hohen Berg mit Orakel drauf. Obwohl Leo seinen kühnen Kriegsplan sehr überzeugend präsentiert, lehnen die Ephoren den Plan ab, weil grad Vollmond ist. Und bald ein religiöses Fest stattfindet, und wenn's ein religiöses Fest gibt, macht Sparta keinen Krieg. Trotzdem bekommt Leo noch einen Orakelspruch. Dazu wird eine äußerst spärlich bekleidete 14-Jährige solange mit Opium benebelt, bis sie eine Weile durch den Rauch zittert. Dann klappt das Mädel auch wieder zusammen und hechelt einem der Ephoren etwas ins Ohr, was dieser in etwa mit "nix Krieg" übersetzt. Enttäuscht klettert Leo zurück nach Sparta, während die Ephoren mit dem Orakel ein bisschen rumfritzln.
Was Leo nicht weiß: Die ollen Pädophilen sind bestechlich wie wilde Sau, was sich der böse Araber aus Persien zu Nutze gemacht hat und beim Orakelspruch etwas nachgeholfen hat.
Für Leo gibt's dann noch ein bisschen Abschiedssex mit seiner Frau, bis er dann am nächsten Morgen 299 schwerstbewaffnete Männer vor der Stadt versammelt und einem Mitglied des Ältestenrats (dass man den Gerón nennt, erspar ich euch mal) versichert, dass er mit den Männern bloß einen Ausflug macht. Einen Ausflug! Welch toller Euphemismus! Man denke doch nur an den Deutsch-Französischen Ausflug oder den Zweiten Weltausflug!
Dann ziehen Leo und seine Bauchmuskelbande zum Tor der heißen Quellen, um Xerxes mal zu zeigen, wer in Griechenland hier den Sixpack hat.
Auf dem Weg treffen sie auf ein paar Soldaten aus Arkadien, die sich den Spartanern anschließen wollen. Leo will ihnen zeigen, warum sie solch minderwertige. nutzlose Geschöpfe sind. Er fragt sie, was sie so für Berufe haben. Sie sind Töpfer, Malermeister, Tanzlehrer, IT-Systemmechatroniker undsoweiter, halt so Berufe, die man in Arkadien ergreifen kann. Dann fragt Leo seine Spartiaten, was ihr Beruf ist und alle Soldaten antworten "Hou, hou, hou", weil ihre anabolikageformten Schwammkörper das kognitive Sprachzentrum im Resthirn abgestoßen haben.
Zusammen mit den Arkadiern ziehen Leo & Gang weiter und treffen dabei auf eine Kleinstadt, die ein persischer Spähtrupp postmodern umgestaltet hat. Und damit meine ich: ordentlich planiert, die Gegend. Die Stadtbevölkerung haben die Perser kunstvoll an einen Baum genagelt. Eindeutig ein Volk mit Humor.
Zu guter letzt erreichen Leo und sein Haufen aus "Spartiaten, Bürgersoldaten und freigekauften Sklaven" - also der cremé de lá cremé Griechenlands - das Tor der heißen Quellen, das so eng ist wie ein junges Knäblein, dass zahlenmäßige Überlegenheit des Arabers völlig wurscht ist.
Von einer Klippe aus beobachten die Griechen die persische Flotte. Hunderte von Schiffen befinden sich auf dem Meer und werden offensichtlich von Schimpansen mit Down-Syndrom gelenkt, denn sie steuern genau in ein Gewitter hinein, sodass das ein- oder andere persische Kriegsschiff (d.h. AUSSNAHMSLOS ALLE!) in der Ägäis absaufen.
Am nächsten Tag entdeckt ein Spähtrupp der Griechen das Lager der Perser. Offensichtlich hat das ein- oder andere persische Kriegsschiff (d.h. CIRCA NEUNUNDNEUNZIG TAUSEND!) den Sturm überstanden und seine menschliche Fracht auf das Festland gespieen.
Darum bauen die Spartaner nun eine kleine Mauer aus Steinen und als Mörtel benutzen sie die Leichen eines kleinen persischen Spähtrupps. Einer der persischen Heerführer wird auf seiner Sänfte zu den Spartanern getragen und fragt, was die Scheiße denn bitte solle. Als Antwort springt ein Spartaner + Schwert auf den ollen Osmanen zu und hackt ihm den Arm ab. Der Türk' zieht fluchend ab und die Homosexuellen bauen an ihrem Mäuerchen weiter.
Kleiner Exkurs: Anders als heute war Homosexualität in der Antike nichts besonders und ein Ausdruck von Macht, solange man der aktive Part war. War man der passive, also der empfangende Part, dann war man der Schwächere im Korpulationsduett.
Währenddessen bekommt Leo Besuch vom Glöckner von Notre-Dame von einem buckligen Gnom namens Ephialtes. Zum einen fragt er Leo, ob er nicht in der Armee kämpfen darf. Leo lehnt die Hilfe ab, weil Ephialtes kein professioneller Hou ist und nichtmal seinen Schild hoch genug halten kann, um in der Phalanx seinen linken Nebenmann zu schützen. Man hätte ihn natürlich ganz nach links stellen können, aber wir wollen von Leo keine gedanklichen Meisterleistungen aus dem Oberstübchen erwarten. Weiter fragt Ephialtes, ob Leo nicht ein Wörterbuch für ihn hätte. Darin schlägt er seinen Namen nach und findet heraus, dass 'Ephialtes' griechisch für 'Verräter' ist.
Geilst!, denkt er sich. Denn wenn er schon so heißt, kann er ja gleich zu den Persern gehen und ihnen den Weg zeigen, um die Spartaner in die Zange zu nehmen.
Aber dazu mehr, denn Xerxes (Gottkönig, persisches Reich, arschmächtig) hat ja inzwischen Wind von der Mauer bekommen und schickt eine Armee Ostdeutscher gegen die Spartaner, die alle (d.h. DREIHUNDERTTAUSEND!) niedergemetzelt werden. Dabei fliegt das ein- oder andere Körperteil durch die Luft und Blut spritzt in Mengen, die man sonst nur von platzenden dicken Menschen kennt. Glücklicherweise ist einer der Arkadier von Beruf Putzfrau und wischt das Schlachtfeld, denn auf dem Boden findet sich kein einziger Tropfen (d.h. NULL!) Blut.
Rein so nach Verlusten berechnet steht es nun also 0:300000 für die Spartaner. Aber: die Perser sind zwar dumm wie ein Urinal, aber reichlich an der Zahl und ca. eine Million Bogenschützen schießen aus sicherer Entfernung je einen Pfeil ab, sodass sich die Spartaner unter ihren Schilden vor den Geschossen schützen müssen. Rein theoretisch könnten die Perser dafür sorgen, dass die Griechen Tag und Nacht unter Dauerfeuer stehen und so den Widerstand brechen, aber auch beim Morgenlandmenschen ist es nicht weit er mit der Denkgrütze.
Stattdessen wird noch eine Armee Kanonenfutter an den Spartanern verbraten.
Daraufhin will Xerxes selber mal mit Leo über die Lage sprechen und kommt ihn besuchen. Xerxes ist ein ca. acht Meter hoher negroider Mensch mit einem Faible für glitzernde Schlüsselanhänger, die er im Gesicht sammelt. Er macht Leo das Angebot, ihn zum Heerführer über ganz Griechenland zu machen, wenn er sich ergibt. "Nur ein Idiot würde dieses Angebot ablehnen", erwägt Leo, denn er ist ein Idiot und lehnt ab.
Xerxes schickt den Spartanern deshalb nun einen Trupp Lügner vorbei, die sich die Unsterblichen nennen und die Leibwache Xerxes' darstellen.
Denn inzwischen haben die halbnackten Kloppmänner eine neue Mauer aus Steinen und Menschen gebaut, nur dass sie diesmal die Steine weggelassen und durch mehr Leichen ersetzt haben.
Diese Mauer lassen sie einstürzen, sodass ein paar der Unsterblichen darunter begraben werden und - nunja - sterben.
Die Unsterblichen werden zwar auch niedergemäht wie Gras an einem schönen Sonntagnachmittag im Juni bei heiterem Wetter, aber es fallen (endlich!) auch mal ein paar Spariaten. Was nicht zuletzt an der Geheimwaffe der Unsterblichen liegt, denn sie schicken Til Schweiger in die Schlacht. Er ist drei Meter groß, hat schlechte Zähne und graue Haut und außerdem das Sprechen verlernt (was bei der Stimme auch nicht unbedingt von Nachteil sein muss). Til Schweiger schlägt sich ganz gut, bzw. ein paar Spartiaten, bis ihm zuerst ein Auge ausgestochen wird und er den Kopf verliert, aufgrund von Spontanenthauptung.
Xerxes ist von den Erfolgen seiner Truppen mäßig bis garnich begeistert (es steht schätzungsweise 1.396.485:4 für Sparta) und schickt Persers Beste in die Schlacht. Dazu gehören ein Nashorn (stirbt durch einen(!) Speerpiks), Elefanten (bzw. Restmammuts aus 10.000 B.C. aus Ägypten, die jetzt auf den Leichen ausrutschen und ins Meer stürzen) und Selbstmordattentäter, die Bomben werfen und sich aus lauter Dusel am Ende selbst sprengen.
Für diese großartige Leistung belohnt Xerxes seinen Heerführer, indem er ihn köpfen lässt und ernennt Ephialtes zum Heerführer, dem in Xerxes' Zelt total einer abgeht, weil er von mehreren Frauen angedancet wird. Ephialtes zeigt den Persern auch den Weg in den Rücken der Spartaner (Stand: 3.789.132:6 für Sparta).
Währenddessen wird in Sparta Leos Frau Lea vergewaltigt und sonst passiert da noch einiges, aber das ist langweilig, da hab ich vorgspult, bis wieder die Metzelszenen kamen.
"Verfuckter Arschpilot!", dürfte der allgemeine Ausspruch sein, den die Spartaner haben, als sie hören, dass Ephialtes den Persern die Hintertür gezeigt hat. Denn das bedeutet dummerweise, dass alle sterben müssen. Darum schickt Leo die übriggeblieben nutzlosen Arkadier und einen Spartaner wieder nach Hause. Der Spartaner soll in Sparta rumerzählen, was Leo doch für ein Held ist, wie viele Perser er über den Jordan geschickt hat und was für ein riesiges Gemächt doch seinen gigantischen Schoß ziert.
Auf die letzte Schlacht bereiten sich die Spartiaten gründlich vor. Sie bilden die Formation Stachelbeere und Leo wartet, bis Xerxes auf seiner Sänfte nochmal antanzt. Es gibt auch ein glückliches Wiedersehen mit Ephialtes, der Leo zeigt, dass es ziemlich geil ist, für die Perser zu arbeiten, aber Leo kann das nicht, denn er tritt für die Freiheit ein und als freier Mann ist er stolz darauf sagen zu könne "Ich bin ein Berliner!".
Ein anderer Heerführer der Perser legt Leo nochmal nahe, dass es unter Umständen klug und seiner Gesundheit förderlich sein könnte, wenn er sich jetzt ergibt. Und tatsächlich fällt Leo auf die Knie, aber auch nur, dass der Spinner, der dem Türken den Arm abgehauen hat, jetzt aus der Formation springt und den Heerführer mit einem Speer durchbohrt und an den Boden nagelt. Alle anderen Spartiaten springen daraufhin in die Schlacht und töten nochmal so an die siebzig Millionen Perser und Leo schleudert seinen Speer Richtung Xerxes und er fliegt genau auf den Gottkönig zu, genau auf den Kopf und er kommt näher und - verfehlt sein Ziel und ratscht nur die Wange auf.
Trotzdem ist Xerxes shocked und würde sich am liebsten verkrümeln, während die Spartaner endlich sterben und am Ende auch ihr dummer Idiotenkönig in einem neuen Pfeilhagel verreckt. KO-Sieg für die Perser, Endstand 73.987.653:300.
Der eine Spartaner, den Leo vor der Schlacht nach Hause geschickt hat, steht am Ende nun bei Plataiai mit 10.000 Spartiaten und 30.000 anderen griechischen Hou (bzw. Elektrotechnikern, Installateuren, Bauingenieuren, Stahlkochern, Hausmädchen und Babysittern) und erzählt seinen Leuten von den mächtigen Hoden des spartanischen König Leonidas und rennt dem Feind entgegen. Und dem Abspann.
Oha, nicht mein bester Text!"
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Don_Dakota« (05.11.2008, 11:55)